Barfuß in der Uni

Hallo,
wenn ich andere barfuß sehe, bewundere ich das sehr. Es hat mich inspiriert, es auch selbst mal zu probieren. Ich habe es einige Male immer wieder für ein paar Minuten gemacht, aber ich denke ich bin immer noch absolute Anfängerin ohne Erfahrung.

Jetzt ist das Wetter ja noch schlecht (halt das Aprilwetter, dabei haben wir ja noch März :grin:), aber ich denke es wird noch besser und ich habe vor, wenn es denn mal besser wird, es auszuprobieren, dass ich dann öfter barfuß laufe als nur paar Male für ein paar Minuten.

Mein Plan ist, dass ich dann, wenn es besser wird mit dem Wetter, dann jeden Tag eine halbe Stunde barfuß spazieren gehe um mich dran zu gewöhnen. Was ich fragen wollte, macht das Sinn oder gibt es eine bessere Strategie? Ich will es ja nicht übertreiben damit und mich verletzen aber ich will es ja auch nicht zu zögerlich machen, dann wird das nie was mit der Gewöhnung.

In der Uni kennen mich die Kommiliton:innen nur mit Schuhen. Ich habe Angst vor dem Moment wenn die mich auf einmal barfuß sehen. Ich weiß nicht wie die reagieren werden.

Bei fremden Leuten die mich überhaupt nicht kennen fällt mir das leichter weil die seh ich ja nie wieder aber die Kommiliton:innen sehe ich ja wieder. Vielleicht gibt es da auch einen Weg das Step by Step machen also dass ich nur mal ganz kurz barfuß bin und das dann jeden Tag immer länger mache um sie nicht so zu „schockieren“.

Sorry für die komischen Fragen :sweat_smile:
Grüße, Leonie

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Hi Leonie,

Inzwischen habe ich mir den Status als Barfußmensch an der Uni erarbeitet, innerhalb von gut drei Jahren: Heute habe ich barfuß sechs mündliche Prüfungen abgenommen, zu einer Vorlesung, die ich komplett barfuß gehalten habe; in meinem Fach gibt es eine gewisse Toleranz für solche Spleens :sweat_smile:

Ich fing damals auch so an: kurze Spaziergänge, 10-20 Minuten, im Dunkeln in der Nachbarschaft. Später dann Laufen, da wird das Barfuß Sein als sportlich wahrgenommen. Alleine barfuß wandern, dann fremde Städte, und erst dann tagsüber in meiner Stadt, als ich mich schon sicher fühlte.

Viel Spaß beim Ausprobieren!

LG, Nilius

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Ich glaube, es gibt kein Patentrezept. Mach es, wie es für Dich stimmt. Auf alle Fälle ist es gut, in kleinen Schritten anzufangen.
Persönlich bin ich eine, die findet „einfach machen“ . Dabei aber gut auf die Füsse hören: die sagen Dir, wann sie genug haben.
Was die Uni betrifft: es ist wichtig, überzeugt zu sein von dem, was Du tust. Denn dann strahlst Du was aus, das die anderen dran hindert, Dich anzuquatschen. Dann wird höchstens bei Interesse gefragt.
Ist ein wenig wie mit Hunden, die merken, ob man Angst hat, und einen dann erst recht anknurren.
Also: Fokussier nicht auf die Reaktion der Kommiliton:innen. Fokussier auf Dich. Du solltest es geniessen und Dich gut fühlen, dann ist der Rest auch kein Problem mehr.
Ich bin in meiner Hochschule auch immer barfuss. Ich weiss, dass manche das eklig finden, aber das kann mir egal sein: es schadet niemandem und es hilft zumindest mir sehr, bei mir zu bleiben, mich zu spüren und konzentriert zu sein. Mal abgesehen von den gesundheitlichen Vorteilen.

Interessanterweise sind es meine jungen Kommiliton:innen, die sich mit meiner Barfüssigkeit schwerer tun als die anderen Mitstudierenden auf dem 2. Bildungsweg. Ich denke, das liegt daran, dass unsereins im Leben die Erfahrung gemacht hat, dass man nicht immer angepasst sein muss, währenddem junge Menschen sich das oftmals erst erarbeiten müssen.

Liebe Grüsse
Dorothea

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Hi Leonie, wenn du etwas darauf achtest, wie es dir geht, kannst du abschätzen, was die beste länge für die tägliche einheit ist. Wenn du müde oder unaufmerksam wirst oder dir etwas wehtut, ist es zu viel. Wenn nicht, kannst du weitermachen.
Mach dir nicht zuviele gedanken, was andere in der uni denken; aus eigener erfahrung ist das völlig problemlos. Fang einfach an einem schönen tag an und wenn jemand fragt, sag, dass das wetter super ist und du schon voll im frühlingsmodus bist, außerdem standardantwort: „Das ist gesund“.
Du wirst wohl kaum irgendwen schockieren; so ungewöhnlich ist das an schönen frühlingstagen schließlich auch nicht.

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Hallo Leonie
mach einfach, wie es für dich stimmt! Das Wichtigste ist, dass du dich wohlfühlst! Das Schwierigste ist, dich vollständig von den Gedanken zu lösen, was andere über dich denken könnten. Wenn du es schaffst, den Menschen ganz ohne Vorurteil zu begegnen, sie könnten etwas Negatives über dich denken, weil du barfuss bist, werden sie, zumindest die meisten, auch gar nichts Negatives über dich denken und du wirst als selbstsichere Person wahrgenommen werden. Du wirst auch feststellen können, dass dich viele sogar bewundern werden, weil du den Mut hast, dich so zu geben, wie du eben bist. Viele würden am liebsten selber barfuss laufen, getrauen sich jedoch leider nicht. Ich wünsche dir viel Spass beim Ausprobieren deiner barfüssigen Momente.

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Hallo Leonie,
mit Deinen „komischen“ Fragen sprichst Du vermutlich uns allen aus der Seele. Da ist die beständige Diskrepanz zwischen „ich fühle mich barfuß wohl“ und „ich fühle mich unwohl, der:die einzige zu sein, der:die barfuß ist“.
Mir hilft dabei oft der Gedanke an eine wunderschöne Karikatur. Ein Patient liegt beim Psychiater auf der Couch und sagt: „Immer, wenn ich neue Schuhe anhabe, habe ich den Eindruck, dass alle Leute nur noch auf meine neuen Schuhe schauen.“ Über dem Psychiater schwebt die Gedanken-Sprechblase: „Ob er wohl meine neuen roten Schuhe gesehen hat?“. In der ansonsten schwarzweißen Karikatur sind denn auch die Schuhe des Psychiater knallrot und übergroß gezeichnet.
Was ist gemeint? Die eigene Fokussierung auf das, was die anderen sehen/meinen/denken/tun könnten verbiegt die eigene Wahrnehmung, sodass die Befürchtungen zur selbsterfüllenden Prophezeiung werden.
Ich sage mir immer: Wenn andere mit zerrissenen Jeans, großflächigen Tattoos, farbigen Haaren oder gewagten Piercings herumlaufen, dann ist mein bisschen Barfuß-Gehen doch nun wirklich nichts besonderes. Und dies kann auch zugleich eine gute Antwort auf Nachfragen sein: „Naja, wenn andere … dann ist doch barfuß Gehen nicht wirklich aufregend, oder?“
Ganz entscheidend ist übrigens der sogenannte „innere Monolog“. Das ist Deine Selbstaussage, Deine innere Musik, die Dich begleitet. Wenn Du zu Dir selbst sagst: „Ich fühle den Boden unter meinen Füßen, ich habe Halt, ich fühle mich wohl“, dann ist doch gleich viel besser als „Oh, hoffentlich sieht jetzt niemand, dass ich barfuß bin und es wäre so peinlich, wenn mich jemand ansprechen würde.“
Und zum Trost: Ich hatte schon oft nur aufgrund der eigenen Schere im Kopf Schuhe angezogen, die dann in der Situation überhaupt nicht erforderlich gewesen wären. Und es geht mir immer wieder so, dass mir, wenn ich darauf angesprochen werde, zunächst überhaupt nichts Kluges einfällt.
Viel Spaß, viel Selbsterfahrung, viel Mut!
Georg

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Liebe Leonie,
manchmal nehme ich mir vor, für einen bestimmten Besuch Schuhe anzuziehen, und ziehe sie dann im letzten Moment doch wieder aus, weil ich mich darin unwohl fühle. Mach dir also keine allzu großen Gedanken über das, was da an deinen Füßen ist, bzw. nicht ist. Geh einfach so, wie du dich am wohlsten fühlst, dann ist der Rest mit großer Wahrscheinlichkeit auch kein Problem mehr.
Liebe Grüße
André

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Hallo Leonie,

als Student war ich noch kein Barfußläufer, wurde es erst kurz danach; aber auch da, als Doktorand war ich noch nicht barfuß in der Uni, leider.
Später aber war ich für einige Zeit an der Unibibliothek angestellt und nochmal 10 Jahre später war ich einige Semester lang je einmal in der Woche als Dozent tätig. Und da tauchte ich durchaus gelegentlich barfuß auf und - es interessierte keine Sau. Gar niemand hatte mich darauf angesprochen, niemand hatte sich daran gestört.
Ich gebe Dir das mit Brief und Siegel: Wenn Du dort barfuß auftauchst und es ansonsten selber nicht zum Thema machst, dann werden auch die anderen gar nichts negatives daran auszusetzen haben. Such Dir eine schönen, sonnigen Tag aus, an dem der Frühling förmlich danach schreit, sich ein bißchen von den üblichen Fesseln zu befreien. Und ich verspreche Dir für den Heimweg zwei wunderbare Glücksgefühle, dich selbst überwunden und echte Freiheit gespürt zu haben!

Nimm es Dir für einmal vor und Du wirst es wahrscheinlich ab dann öfters tun!

:smiley: :+1: :+1: :footprints:

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…aus den Erfahrungen der letzten Jahre : Die Leute gucken natürlich teilweise komisch oder verwundert, aber das ist ja nicht schlimm. Machen wir evtl. bei anderen Themen auch so. Habe noch keine negativen Sachen erlebt,außer natürlich die normalen Kommentare oder Nachfragen. Würde sagen,daß Frauen eher nachfragen wie Männer. Waren aber immer schöne Gespräche !!! Also einfach machen !!

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Hi Leonie,
willkommen im Forum. Freut mich sehr, dass Du Dich hier angemeldet hast!

Es gibt keine komischen Fragen, nur komische Antworten. :stuck_out_tongue_winking_eye: Deine Fragen sind absolut legitim.

Deine Bedenken sind nachvollziehbar und ich denke, viele Anfänger*innen können sich mit Dir identifizieren und die Auseinandersetzungen mit diesen Bedenken - zu der Du beiträgst - ist hilfreich für andere Anfänger*innen und bereichert das Forum.

Im Prinzip klingt Dein Plan sehr gut. Das mit dem nicht übertreiben ist genau die richtige Einstellung. Barfußlaufen ist kein Wettkampf. Ich würde es aber nicht an einer festen Zeitvorgabe festlegen, sondern schlicht auf Deinen Körper hören. Also quasi so lange barfuß zu laufen, bis es schmerzhaft wird.

Wenn es vor Ablauf der halben Stunde schon unangenehm ist, warum dann weitermachen? Umgekehrt, wenn es Dir nach einer halben Stunde noch angenehm ist, warum dann aufhören?

Ich weiß was Du meinst. Wenn Die dich nur mit Schuhen kennen, würden die sich wundern, wenn Du auf einmal barfuß bist. Daher würde ich tatsächlich vorschlagen, anfangs nur ganz kurz zu machen. Damit das so aussieht, als würdest Du nur „ausnahmsweise“ barfuß sein, weil gerade das Wetter gut ist. Und dann jeden Tag immer ein bisschen länger, so dass sich die anderen daran gewöhnen und Dich mehr als Barfußläuferin, als als Schuhträgerin wahrnehmen.

Wird nur im Winter schwierig, falls Du wieder Schuhe tragen möchtest, aber Dich dann alle barfuß kennen. :stuck_out_tongue_winking_eye:

Ansonsten könnte als Mindset helfen, dass Du Dich barfuß zwar verletzlich und angreifbar machst, weil Du auf schützende Schuhe verzichtest, aber Du entscheidest Dich genau deswegen für diesen Verzicht auf Schutz, weil Du eben stark und selbstsicher genug bist, diese Verletzlichkeit auszuhalten und Du dir es eben wegen Deiner Stärke quasi „erlauben“ kannst, die Schuhe wegzulassen. Die nackten Füße werden quasi ein sichtbares Zeichen dieses Selbstvertrauens und die Leute, die Dich vielleicht anschauen, schauen unterbewusst zu Dir auf.

Ich denke, dass Hanna Hoos dieses Mindset durch ihr selbstsicheres Auftreten gut vermittelt.

Wenn Du Dich einmal überwunden hast, kannst Du berechtigterweise sehr stolz auf Dich sein.

LG
stromkabelsalat

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Wir haben alle mal angefangen. Nachvollziehbar was du sagst. Wenn du dich einmal überwunden hast verfliegt die Angst. Gerade an Unis ist barfuß akzeptiert. Ich wünsche dir viel Erfolg!

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Liebe Leonie,

ich habe die anderen Antworten nur überflogen, deshalb hoffe ich, dass ich mich nicht wiederhole.

Ich war vor 2 Jahren auch in der genau gleichen Situation wie du und wusste auch nicht ob ich das wirklich in der Uni machen soll und hatte Angst, dass die Kommilitonen denken ich sei komisch. Meine Lösung waren Flip-Flops. Ich bin meistens mit Flip-Flops in die Uni gekommen und konnte sie dann für kurze Strecken, oder während Seminaren und Vorlesungen ausziehen. Für mich war und ist das auch immer noch die optimale Lösung. Mittlerweile trage ich die Flip-Flops nurnoch ausnahmsweise, aber auch jetzt finde ich es in wenigen Situationen noch angenehmer - teils aus hygienischen Gründen und teils aus sozialen Gründen - die Flip-Flops anzuhaben. Deshalb habe ich sie fast immer dabei. Ich habe auch glücklicherweise welche gefunden, die meinem Hallux Valgus nicht weh tun und die sehr bequem sind :blush:

Ich hoffe es hilft dir, du kannst ja mal erzählen, wie es läuft bei dir.

Viele Grüße, Sien

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Sien’s Hinweis bringt mich noch auf einen Gedanken bzw. eine Erinnerung: Wenn Du mit Schuhen (und seien es nur Flip-Flops) aus dem Haus gehst mit dem Vorsatz, sie erst in der Uni auszuziehen, machst Du es im letzten Moment möglicherweise doch nicht. Du verschiebst die Entscheidung, Dich zu überwinden auf einen Ort, an dem Du Dich noch unsicherer in dieser Handlung fühlst, als zu Hause.

Besser ist es, schon zu Hause die Schuhe auszuziehen. Und wenn Du schon auf dem Weg zum Bus etc. barfuß warst, dann spielt es für Dich in der Uni vollends noch viel weniger eine Rolle, gleich barfuß zu bleiben! Und später auch wieder barfuß nach Hause zu gehen.

Viel besser ist es übrigens, die Schuhe gleich ganz zu Hause zu lassen, dann stellen sich Dir weitere Fragen gar nicht mehr.

Mittlerweile nehme ich allerdings wieder Notschuhe mit; habe welche im Auto, mit Socken. Meistens sind es sogar Arbeitsschutzschuhe mit Stahlkappe. Denn es könnte jederzeit mal die Situation eintreten, daß ich kurzfristig zu einem Kunden in einen fremden Betrieb fahren muß, und da ist es etwas doof, wenn ich nicht richtig ausgerüstet bin. Aber wenn Du nicht gerade Maschinenbau oder Chemie studierst, vielleicht sogar was geisteswissenschaftliches, dann wirst Du Notschuhe unter Garantie nicht benötigen.

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Da sagst du was. Ich habe ganz vergessen, dass ich Chemie studiere und ab morgen wieder ins Labor muss, wo ich natürlich auch Schuhe tragen muss :woman_facepalming:t3: danke für die Erinnerung, ich denke ich hätte es vergessen und hätte im Zweifelsfall nur Flip-Flops (und Schutzbrille und Schutzkittel :joy::joy:) mitgenommen. Da hätte ich aber doof dar gestanden.

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Hallo,

würde Dir empfehlen die Schuhe komplett zuhause zu lassen. Wenn Du Schuhe dabei hast wirst Du diese auch anbehalten.

Hallo ihr Lieben,
erstmal Danke für die ganzen Antworten! :slightly_smiling_face: Ihr habt mir sehr weitergeholfen!

Leider kam ich bis jetzt zeitlich noch nicht dazu, darauf einzugehen :worried:, aber ich hole das jetzt hiermit nach.

Du machst es wohl so ähnlich wie ich es vorhabe und es scheint ja zu funktionieren. Das freut mich, weil es bedeutet, dass mein Plan grundsätzlich schon mal ganz gut ist. :grin:

Finde ich cool, dass das nicht nur Studierende, sondern wohl auch Dozierende machen.

Ihr habt mich überzeugt. Es ist wohl sinnvoller die Dauer der Spaziergänge nach Lust und Laune zu machen anstatt stur genau die halbe Stunde machen, sondern halt so lange wie es mir halt angenehm ist.

OK, das bedeutet, dass andere das eigene Barfußgehen garnicht so wahrnehmen, weil man selbst auch nicht die Eigenheiten anderer wahrnimmt.

Kompliment für diese coole Einstellung!

Diese „Ausrede“ mit dem Wetter ist ein guter Trick! Danke dafür.

So wie ich dich verstehe, soll man sich quasi selbst mit positiven Gedanken beeinflussen, so dass man dann souveräner auftritt.

Danke für die mutmachenden Worte! Sehr schön beschrieben! :smiling_face_with_three_hearts:

Voll die Ironie, dass du dich so ans barfußgehen gewöhnt hast, dass für dich jetzt die Schuhe unangenehm sind. :rofl:

Das klingt sehr vielversprechend. Ich kann es kaum erwarten, es auszuprobieren. :heart_eyes:

Aww, das hast du total süß beschrieben! So wunderschöne Worte! :smiling_face_with_three_hearts: :face_holding_back_tears: :white_heart:

Und den Beitrag mit Hanna Hoos habe ich mir angeschaut. Sie ist total cool mit ihrer Einstellung und ihrem Auftreten!

Liebe Sien,

ich habe die anderen Antworten in Ruhe durchgelesen, daher kann ich dich beruhigen, dass du dich nicht wiederholst. :wink:

Das mit den Flip-Flops kam tatsächlich noch nicht vor und klingt nach einer genialen Lösung. :face_with_monocle:

Ich denke mal, es geht dir um zwei Dinge :

  1. Flip-Flops lassen sich total spontan ausziehen. So muss man nicht noch den Extra Aufwand mit dem Ausziehen der Schuhe machen also Schnürsenkel lösen, Füße raus, Socken raus, Socken in den Rucksack, sondern einfach nur spontan aus den Flip-Flops raus und fertig. Und in Flip-Flops sind die Füße ja sowieso schon fast barfuß, da ist der Unterschied zu „richtig barfuß“ nicht mehr ganz so groß.
  2. Flip-Flops kann man nebendran hinlegen (wenn man sitzt) oder in die Hand nehmen (wenn man läuft) und dann denkt jeder „Ach die hat ihre Schuhe ja dabei und sie nur mal kurz ausgezogen und wird sie sich gleich wieder anziehen.“

Sind für dich beide Dinge relevant oder nur einer von beiden? :thinking:

Sehr cool, dass du das nach den 2 Jahren immer noch mit dem barfußgehen so konsequent durchziehst. Kompliment an dich weil das barfußgehen dich offenbar selbstbewusster gemacht hat und die Flip-Flops nur noch für den Notfall brauchst! :+1:

Ich nehme an, du hast dann auch wegen dem Hallux Valgus mit dem Barfußgehen angefangen. :thinking:

Noch ein paar Fragen: Die Frage ist total naiv, aber funktioniert der Trick mit den Flip-Flops auch bei Regenwetter? Weil ich habe das immer mit Sommerwetter verbunden. Gerade vor 2 Jahren wo du angefangen hast, den Sommer habe ich als verregnet in Erinnerung weil da die ganzen Hochwasserkatastrophen waren.

Und wie ist das aktuell bei dir mit den kalten Temperaturen? Läufst du da noch in Schuhen oder auch schon barfuß? Wäre nur interessant, wie das mit der Gewöhnung ist.

Und warst du damals aufgeregt (also trotz der Flip-Flops) und wenn ja, konntest du das irgendwie bewältigen? Ich hoffe ja, dass wenn ich aufgeregt bin, es dann verfliegt sobald ich dann barfuß in der Uni stehe. Also so wie Lampenfieber wenn man dann endlich auf der Bühne steht, das soll ja auch verfliegen.

Und haben bei dir irgendwelche Leute reagiert oder ist das den meisten tatsächlich egal?

Der Trick mit den Flip-Flops ist tatsächlich sehr hilfreich! Und sobald es soweit ist - noch ist es mir viel zu kalt, obwohl wir Frühling haben fühlt es sich an wie Winter - werde ich loslegen und davon berichten!

Wie ich das mit dem barfuß im Bus mache, ist ein Thema für sich, da werde ich vielleicht noch ein eigenes Thema zu aufmachen.

Das mit dem von zu Hause schon die Schuhe ausziehen klingt sinnvoll, damit man sich nicht später erst überwinden muss sondern es gleich von Anfang hinter sich hat.

Aber:

Das wäre mir viel zu radikal! Bestenfalls habe ich den ganzen Tag Angst, dass ich nicht doch in eine blöde Situation komme wo ich Schuhe brauche und erst am Schluss wenn ich wieder zuhause bin, stelle ich fest es war nichts und der Tag vorher war „versaut“ wegen der Angst.
Schlimmstenfalls komme ich tatsächlich in eine Situation hinein, wo ich doch Schuhe benötige und dann verletze ich mich.

Außerdem, wie weiter oben schon einige schrieben. Es kann ja sein dass mein Körper mir dann sagt ich soll aufhören und wieder Schuhe anziehen. Und es wäre dann blöd wenn keine zum Anziehen da sind.

Ich werde auf jeden Fall Schuhe (also Flip-Flops) mitnehmen, ich hoffe ihr versteht das.

Na da hast du dir ja das perfekte Studienfach fürs barfußgehen ausgesucht. :stuck_out_tongue_winking_eye:

So ein riesen Glück, dass dich @Barpfotenbaer vor diesem Riesenproblem bewahrt hat. :joy:

Zum Abschluss nochmal: Vielen Dank für die ganzen Antworten. Ihr habt mir sehr weitergeholfen.

Schönen Gruß Leonie

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Schönen abend, das musst du schon selbst wissen, was am besten für dich ist: „Notschuhe“ sind zusatzgewicht und aufwand, dagegen bist du „für alle eventualitäten gewappnet“. Mit der zeit wirst du aber schon vorher ahnen, ob du welche brauchst.
Und sandalen/flipflops im regen: Das geht, wenn sie aus wasserfestem material sind. Weniger gut mit ledersohlen. Outdoorsandalen wie Teva können nass werden, die füße sind dann eben auch nass … und trocknen wieder an der luft.
Und barfuß im regen: Kalter regen fühlt sich kälter an als trockene kälte, warmer regen ist für mich dagegen logisches barfußwetter, ins schwimmbad trage ich schließlich auch keine schuhe.
Flipflops trage ich persönlich nicht so gern, weil ich das gefühl habe, mich anstrengen zu müssen, um sie nicht zu verlieren. Wenn du eh keine längeren strecken darin gehen willst, sind sie als alibi und zur überbrückung kurzer schotterabschnitte wohl geeignet. Und wenn du den eindruck haben solltest, sie eh nicht zu brauchen, könntest du sie dann zuhause lassen.

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Ja genau, du bringst es ziemlich gut auf den Punkt. Ich finde Flip-Flops sehen an Füßen schön aus und sie sind schnell an und ausgezogen. Ausgezogen kann ich sie dann entweder für kurze Strecken in der Hand tragen oder für länger an dem Karabiner an meinem Rucksack fest klippen. Meiner Meinung nach der praktischste “Notfallschuh” und für mich war es - entgegen der Meinung vieler konsequenten Barfussläufer - ein super Einstieg um mich an Orten wo ich mich nicht ganz wohl gefühlt habe vorsichtig ans Barfußlaufen ran zu tasten. Aber dass es hier auf viel Kritik stoßen würde, habe ich gewusst als ich die Antwort geschrieben habe.

Ja, das war einer der Gründe. Aber sicher nicht der einzige :wink:

Flip Flops sind meiner Meinung nach die besten Regenschuhe, weil es da nämlich einfach nicht schlimm ist, wenn sie nass werden :grin: du solltest natürlich darauf achten, dass sie nicht aus Leder sind, wie vorher schonmal jemand geschrieben hat.
Bei kalten Temperaturen trage ich häufig Barfußschuhe, da habe ich mir letzten Winter ein paar schöne gekauft, allerdings bekomme ich da auch Zehschmerzen drin, wenn ich länger laufe. Zum Teil, je nach Wetter eher kürzere Strecken laufe ich aber auch bei kalten Temperaturen mit Flip-Flops oder Barfuß. Das gute a Flip-Flops ist, dass sich deine Füße schonmal ein bisschen an die Kälte gewöhnen können, du aber trotzdem die Isolierung von unten hast. Und der kalte Boden ist ja auch viel kälter als die Luft.

Wenn ich Flip-Flops an hatte, war ich nicht aufgeregt, weil mich alle als normal angesehen habe. Bei uns an der Uni sind aber auch einige etwas alternativer, deshalb ist es nichts besonderes auch bei nicht ganz warmen Wetter zum Beispiel Menschen mit Flip-Flops zu sehen.
Wenn die Schuhe allerdings aus waren, war ich schon ein bisschen aufgeregt, das ist dann auch nicht verflogen, aber ich habe mir dann einfach gesagt: das ist, was ich gerne mache und alle die mich kennen und so sehen müssen das halt akzeptieren. Und wenn man es nüchtern betrachtet, wird ja auch keiner (außer vielleicht die Eltern) was dagegen haben. Nach den ersten paar Kommentaren gewöhnt man sich dann dran und dann ist man auch nicht mehr so aufgeregt. Es entstehen manchmal auch echt nette Gespräche draus. Versuch einfach dir selbst klar zu machen. Dass es zwar was besonderes oder nicht der Norm entsprechendes ist, du aber deine persönlichen Gründe hast und es die natürlichste Art zu laufen ist. Wenn ich mir das klar gemacht habe, war es meistens ganz einfach.

Da ist schon die Antwort auf deine letzte Frage mit drin: ja die Leute reagieren, aber ich habe fast ausschließlich positive oder neugierige Reaktionen erlebt. Egal ist es den anderen Leuten jedenfalls nicht, aber ich freue mich mittlerweile über Reaktionen. Heute noch bin ich an zwei Damen mit Rollator vorbei gegangen und dann habe ich sie auch reden gehört sowas wie “…ohh barfuß… wow…” “…ja, sehr gesund…” ich habe nicht viel verstanden, aber das habe ich rausgehört und da musste ich schon ein bisschen schmunzeln. Ich finds wirklich nett zu beobachten wie die verschiedenen Menschen unterschiedliche drauf reagieren :blush:

Dann noch zum Schluss: mir hat am Anfang das Buch “5 Jahre Barfuß” von Wolfgang Hilden sehr gut geholfen und mich sehr motiviert. Da sind viele gute Tipps drin und meiner Meinung lernt man damit auch mit schwierigen Situationen locker umzugehen.

Liebe Grüße und viel Erfolg
Sien

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Da wird sich Wolfgang aber sehr darüber freuen :slightly_smiling_face:

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Hi zusammen,

Das finde ich völlig in Ordnung! Gerade bei Dir als Anfängerin halte ich das für sinnvoll. Selbst wenn Du die Schuhe nicht brauchen solltest, es ist einfach ein beruhigendes Gefühl sie für den Notfall dabei zu haben! Ich selbst (als Gelegenheitsbarfußläufer im Sommer) mache das auch meistens so.

@Barpfotenbaer schreibt ja auch:

Viele andere im Forum machen das, wenn ich sie nicht falsch einschätze (ich denke da an @Montanara - sie nehme ich als vernünftige Genußbarfußläuferin wahr, @Eva und Wolfgang - letztere beiden rezensieren in ihrem Blog Barfußschuhe), vermutlich auch so.

Gerade Flip-Flops haben im Vergleich zu anderen Schuhen relativ wenig Gewicht und sind relativ kompakt.

Vermutlich verzichten nur erfahrene Ganzjahresbarfußläufer*innen irgendwann auf Notschuhe, wenn diese jeden Tag mit den Notschuhen im Gepäck herumlaufen, aber diese nie benötigen. Dann verstehe ich, wenn diese dann irgendwann nicht mehr mitgenommen werden.

Aber gerade Anfänger*innen würde ich das nicht empfehlen. Du schreibst ja selbst

und das halte ich für eine vernünftige Einstellung.

Dieser psychologische Effekt kann schlicht auch dadurch erzielt werden, in dem man die Schuhe zwar mitnimmt, aber eben von Beginn an ausgezogen lässt, so dass man sich erst „anstrengen“ muss, sie wieder anzuziehen.

Das sehe ich ganz genauso! Richtig perfekt wird das ganze mit:

Die Methode von @Sien mit den Flip-Flops Karabiner vereint die Vorteile von „in der Hand tragen“ und „im Rucksack verstauen“ ohne die Nachteile.

Auf dieses Zitat werde ich mich in der Analyse der Vor- und Nachteile beziehen:

In der Hand tragen

  • Vorteil:
    Die beiden Punkte aus Leonies Zitat werden erfüllt, weil nach außen sichtbar und griffbereit.
  • Nachteil:
    Die Hand ist eingeschränkt und kann nicht für andere Zwecke genutzt werden.

Flip-Flops im Rucksack verstaut

  • Vorteil:
    Die Hand ist frei und kann für andere Zwecke genutzt werden.
  • Nachteil:
    Die beiden Punkte aus Leonies Zitat werden nicht erfüllt, da nicht nach außen sichtbar und griffbereit (man müsste erst im Rucksack herumkramen).

Und nun:
Flip-Flops am Karabinerhaken

  • Vorteil:
    Die beiden Punkte aus Leonies Zitat werden erfüllt, weil nach außen sichtbar und griffbereit (Zugegebenermaßen nicht ganz so griffbereit wie direkt in der Hand, aber viel griffbereiter als im Rucksack)
  • Vorteil:
    Die Hand ist frei und kann für andere Zwecke genutzt werden.

@eva sollte ihm das mit dem Buch mitteilen :wink:

Liebe Grüße
stromkabelsalat

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