Einsichten sind objektiv nachprüfbar. Ansichten sind subjektiv und werden von jeder und jedem anders empfunden. Einsichten sind etwa: Nackte Füße …
… passen immer, wachsen mit und sind nie zu groß oder zu klein, sondern immer gerade richtig
… halten hoffentlich ein Leben lang
… werden mit Beanspruchung immer besser
… sind bei kleinen Verletzungen selbstheilend
… sind wasserfest und atmungsaktiv
… bieten hervorragende Traktion bei verschiedensten Bodenbeschaffenheiten
… sind unübertrefflich komfortabel und gefühlsecht
… sind praktisch, schnell gereinigt, einfach gepflegt
… sind kostenlos
… sind wichtige Sinnesorgane
… eignen sich über einen breiten Temperaturbereich
… sind optimal zum sanften schleichen, schnellen rennen, gemütlich dahinschlendern, tanzen, springen, schwimmen, oder sich einfach ausruhen
… nutzen sich nicht ab, im gegenteil, barfußlaufen wird immer einfacher
Eher zu den Ansichten gehört, und da können sicher unterschiedliche leute unterschiedlicher meinung sein:
Barfuß passt zu allem und in jede lebenslage, in jedem alter.
Füße sind so ausdrucksvoll und individuell wie Gesichter und Hände und sollten nicht verborgen werden.
Gepflegte, trainierte nackte Füße sind ein Hingucker im positiven sinn und machen eine person interessanter.
Wer seine Kinder zum Schuhetragen drängt, nimmt ihnen einen wichtigen Teil der Erfahrungswelt ihrer Kindheit. (ich habe das gefühl, mit meinen ansichten zum thema noch nicht fertig zu sein, je länger ich darüber nachdenke)
Habt ihr noch weitere Einsichten und Ansichten beizutragen?
Vermutlich beides Ansichten? Wobei ersteres fast als wissenschaftlicher Fakt angesehen werden kann, denn sowohl durch den direkten Hautkontakt mit dem Boden als auch durch direkte UV-Bestrahlung der Haut* werden Serotonine freigesetzt, also Glückshormone. Wie diese dann im Gehirn verarbeitet werden, ist natürlich sehr individuell…
Scheint wohl auf jene nicht zuzutreffen, die sich barfuß nur verletzlich fühlen, die das als schmerz empfinden, das für andere genuss ist … Damit etwas glücklich macht, müssen wir uns zuerst der erfahrung öffnen und lernen, sinneseindrücke zu genießen.
Da hilft manchmal die „Strandmethode“, jedenfalls wenn grundsätzliches interesse da ist. Nach einer woche barfuß am sandstrand sind die füße nie auf wirklich unangenehmen böden gegangen, gleichzeitig aber auf sehr schonende weise gekräftigt und widerstandsfähiger gemacht. Und plötzlich erscheint es als umständlich, die füße umständlich von jedem sandkorn zu befreien, um für den weg über die straße schuhe anzuziehen.
Die von Dir so deklarierte Einsicht zur hervorragenden Traktion würde ich nach nun 10 Jahren Barfußleben zur Ansicht herabstufen.
Auf vielen Untergründen, die ich früher mit grob profilierten Wanderschuhen einigermaßen problemlos meisterte, muss ich mich heutzutage barfüßig wie auf rohen Eiern vorantasten.
Sicher, es gibt einige Matschqualitäten, auf denen sich barfüßig ideal anfühlt.
Das sind die, wo die Zehen sich festhalten können.
Aber auf feuchtem Fels, dünnflüssigem Matsch, bei gewissen Eis/Schneebedingungen ist grobes Schuhwerk überlegen.
So zumindest meine Einsicht, ach nein, Ansicht.
(Wobei ja auch Einsichten ohnehin nur versteinerte Ansichten sind.)
Ja, was die traktion angeht, kommt es wohl sehr auf die bodenbeschaffenheit an. Barfuß haben wir den vorteil, den boden erspüren zu können, und dafür den nachteil deutlich geringerer profiltiefe bei den genannten bedingungen. Auf schlammigem boden habe ich außerdem die erfahrung gemacht, dass die zehen sich bergauf deutlich besser zum festhalten eignen als bergab, weshalb ich im steilen gelände teils mit wanderstöcken unterwegs bin.
Ich lasse das im ausgangsbeitrag trotzdem mal so stehen. So ist das mit aussagen, sie müssen irgendwann relativiert werden und dann wird es kompliziert.
(„Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann, und Gedanken, die die Richtung nicht mehr ändern, heißen Meinungen“? So ähnlich hat das Christoph Schlingensief wohl mal formuliert.)