Pflege von Barfüssen

Hallo ihr Lieben,

Ich habe auch nach 2 Jahren noch keine Pflegeroutine für meine Füße gefunden. Darum wollte ich bei euch mal nach hören, um mich inspirieren zu lassen:

Pflegt ihr eure Füße? Wenn ja, wie? Benutzt ihr Cremes oder ähnliches und hilft euch das? Schleift oder hobelt ihr vielleicht sogar überschüssige Haut ab? Wie oft und wie regelmäßig pflegt ihr? Womit habt ihr evtl. schon schlechte Erfahrungen gemacht?

Danke schonmal im Voraus für eure Antworten.
Eure Sien

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Hallo Sien,

bei mir gehört zur täglichen Pflege das Eincremen, um die Sohlen geschmeidig zu halten. Seit der Kindheit bin ich Fan von Niveacreme, die aus der blauen Dose, nehme ich auch nach jedem Waschen für die Hände.

Meist dusche ich so alle zwei Tage und benutze dann auch einen Bimsstein für die Sohlen, vor allem an den Fersen. Danach massiere ich ein wenig Allpresan diabetic Schaumcreme ein, nach meinem Gefühl hilft auch das, Risse zu vermeiden. Wenn ich mit sehr verdreckten Füßen nach Hause komme, erfolgt das gleiche nach dem Reinigen im Waschbecken. Gegen normalen Straßenstaub reicht mir dagegen meist ein feuchter Lappen.

So etwa alle zwei oder drei Wochen benutze ich am Fersenrand einen recht effektiven Hornhauthobel von Dynesse, denn auch bei mir als ganzjähriger 24/7-Barfüßer wächst mehr nach, als das Laufen abnutzt.

Dazu kommt die regelmäßige Nagelpflege in Form von Schneiden, Feilen und Lackieren: Wenn ich schon auffalle, dann möglichst positiv. Ich bräune meine Füße und Beine auch gern, meide ansonsten aber die pralle Sonne.

Schließlich leiste ich mir alle sechs Wochen einen Besuch bei der medizinischen Fußpflege, was ich hier schonmal beschrieben habe.

Gruß aus Dreieich, Mike

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Wenn sich die kanten rauh anfühlen, nutze ich eine feile (wie feines/grobes sandpapier).
Nicht als werbung gemeint:
https://www.dm.at/balea-hornhautfeile-sortiert-p4058172198144.html
Wenn ich mich abends schlafen lege, creme ich die füße ein mit irgendeiner creme, da habe ich kein „standardprodukt“, sondern variiere je nach lust und jahreszeit und bediene mich aus der vielfalt der kosmetika. Was habe ich da gerade, Barfuss Summer Vibes Fußbalsam von Müller …
Ich habe mir auch schon mal eine eigene fettcreme auf kokosfettbasis hergestellt, die allerdings spuren auf bettwäsche und boden hinterlässt, das fand ich etwas störend und auch nicht nötig, so trocken ist meine haut nicht.
Ich war neulich bei der kosmetischen fußpflege, wo mir ein gespaltener nagel mit kleber repariert wurde und ansonsten insbesondere die fersenkanten mit einem „Dremel“ geglättet wurden (was alle spuren von rissen entfernte); ich habe die kosmetikerin gebeten, von den sohlenballen nichts wegzunehmen, sondern nur die oberflächen zu glätten und das hat sie schön umgesetzt. Ich hatte etwas angst, mit empfindlichen babyfüßen und dünner haut überall aus der pediküre zu kommen, aber zum glück wird dort nicht so rabiat zu werk gegangen.

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Hi liebe Sien,

danke für Deine Fragen. Die Frage nach der Pflege ist für jede*n individuell verschieden, es gibt da kein Patentrezept .

Gerne erzähle ich Dir, wie ich es handhabe:

Die einzige „Pflege“ meiner Füße besteht daraus, sie sauber zu machen, wenn sie dreckig sind. Da geht es mir aber nur darum, zu vermeiden, dass Boden in Innenräumen eingesaut wird.

Sonst pflege ich meine Füße bewusst nicht.

Durch das Barfußgehen verstärken sich die drei Hautschichten Oberhaut, Lederhaut und Unterhaut. @forbi hat dies in seinem Beitrag Hornhaut oder Lederhaut? Wissen für alle! genauer erklärt.

Dadurch wird der Fuß widerstandsfähiger. Durch das Barfußlaufen trainiert man also den Fuß.

Das Entfernen von Haut könnte dieses Training wieder zu Nichte machen und der Vorteil des widerstandsfähigen Fußes, den man sich durch das viele Barfußgehen erarbeitet hat verschwindet wieder.

Schlimmstenfalls könnte man sich verletzen, wenn man es falsch macht, also aus Versehen mehr als nur die überschüssige Haut entfernt.

Einige Leute machen Fußpflege, weil sie ihren Fuß im ungepflegten Zustand hässlich finden. Ich persönlich sehe es anders. Durch das Barfußlaufen werden die Füße strapaziert. Diese Strapazen hinterlassen zwar Spuren auf der Fußsohle, aber die Füße sind stark genug, diese Strapazen auszuhalten. Die Spuren sehe daher ich als Zeichen an, dass der Fuß gut trainiert wurde, strapazierfähig ist und viel ausgehalten hat. Die Spuren haben für mich eine ähnliche Ästhetik wie Patina oder die Abwetzungen eines alten Ledersessels.

Ein weiterer Aspekt: Mutter Natur hat unsere Füße so geschaffen, dass sie keine Pflege benötigen (so wie sie auch keine Schuhe benötigen). Pflege kostet Zeit und Geld und lediglich die Kosmetikindustrie (Hersteller von Cremes) profitiert davon.

Ich hoffe, ich konnte Dir weiterhelfen.

Liebe Grüße
stromkabelsalat

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Für mich als Immer- und überall-Barfüsser ist das Wichtigste, dass ich eine strapazierfähige und dicke, aber geschmeidige, Hornhaut an den Sohlen habe. Über viele Jahre habe ich herausgefunden, was für mich am besten funktioniert: Wenn ich ausser Reinigung mit Wasser und Seife gar nichts mache, wird die Hornhaut zwar sehr dick und strapazierfähig, aber auch sehr hart und deshalb anfällig für Risse. Seit ich meine Füsse regelmässig 1 x pro Tag mit einer Urea 10% Creme pflege, ist die Hornhaut zwar etwas dünner (aber immer noch dick genug, damit ein fieser, kleiner Glassplitter darin stecken bleiben und einfach entfernt werden könnte, ohne eine blutende Wunde zu verursachen), dafür bleibt die Hornhaut geschmeidig und es entstehen fast keine Risse mehr. Bimsstein nutze ich nur sehr selten, allerdings nicht um Hornhaut zu entfernen, sondern lediglich um zähe Flecken (aus ästhetischen Gründen) wegzubekommen, z.B. Teerflecken oder Ähnliches. Raspeln und Hobeln sind bei mir absolut tabu. Die billigste Variante für eine regelmässige Pflege der Haut mit Harnstoff (Urea) wäre der eigene Urin, der bekanntlich ja nahezu steril ist. Allerdings hat der Urin nur etwa 3% Urea und man dürfte sich nicht davor ekeln.

Bei mir ist es ähnlich wie bei Tane. Ich muss meine Haut an den Füssen pflegen, damit ich an gewissen Stellen keine Risse bekomme. Ich nenne sie „Sollbruchstellen“. Ich wasche meine Füsse am Abend, wobei ich mit einem Bimsstein den Dreck und Flecken runterkriege. Ich mache auf die „Sollbruchstellen“ wenig Creme mit 30% Urea, den Rest pflege ich mit einer 10%-Urea-Creme. Seither habe ich nie mehr offene Schrunden gehabt. Wenn an den Fersen die Tendenz zu Rissen besteht, feile ich die überflüssige Haut schon mal ab, aber das ist eher selten.
Wichtig ist auch, viel Wasser zu trinken, damit die Haut geschmeidig bleibt und es keine Risse gibt.

Ich habe einige Jahre gebraucht, um die für mich richtige Creme zu finden. Jeder Mensch ist verschieden. Manche bevorzugen Ölhaltige Cremes, manche fahren besser mit Urea-haltigen Cremes.
Ich denke, Du musst einfach ausprobieren, was für Dich passt und was für Deine Haut und Deine Füsse gut ist.

Liebe Grüsse
Dorothea

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Hallo Sien, wie Du siehst, sind Haut und Füße sind sehr individuell.
Ich habe einerseits den Vorteil, dass die Hornhaut an den Füßen sehr kräftig ist und ich dadurch keine Schwierigkeiten habe, z.B. über den Streusplit zu laufen.
Andererseits wird sie sehr schnell rissig und das tut dann richtig weh. Da klafft dann ein ca. 3 mm tiefer, blutiger Riss in der Sohle.
Ganz am Anfang machte ich den Fehler, solche Risse mit Sekundenkleber zu schließen. Das ist fantastisch schnell und wirkt zunächst ausgezeichnet. Aber der Kleber härtet aus und ist kein bisschen elastisch. Schnell bildet sich daneben ein zweiter Riss. Also: Finger weg von Sekundenkleber, der ist ausschließlich für Notfälle gut, wenn man sich verletzt.
Mit der Zeit habe ich gelernt, dass ich meine Haut am besten elastisch halten kann, wenn ich zweimal täglich intensiv die gesamte Fußsohle mit 25%-Urea-Fußcreme aus dem Drogeriemarkt behandle. Diese Creme ist explizit als Schrundensalbe höchster Wirkung deklariert und enthält zusätzlich Fruchtsäuren, um Hornhaut aufzulösen. Andere Füße würden da wohl zu empfindlich werden, bei mir ist das Gegenteil der Fall: Seit ich so vorgehen, hat sich meine Haut verstärkt und hält eine Menge aus.
Waschen nach Möglichkeit nur mit Wasser, nur bei starker Verschmutzung Seife. Seife löst das Hautfett und macht die Haut noch spröder.
Wenn dennoch ein Riss auftritt bzw. sich ankündigt habe ich mit zwei Dingen gute Erfahrugen gemacht:

  1. Desinfizieren mit Octenisept. Auch wenn der Riss noch nicht tief ist, können dort leicht Keime eindringen, für die die unverletzte Haut eine sichere Barriere darstellt.
  2. Mit Leukoplast überkleben, bis ich den Riss nicht mehr spüre (die Risse an den entsprechenden Stellen sind immer präsent und sichtbar).
    Dann ist der Riss in der Regeln nach zwei bis drei Tagen geschlossen, so dass ich nichts mehr tun muss außer öfter einzucremen.

Ja, es gibt unterschiedliche hauttypen.
„Täglich viel barfuß gehen und außer waschen nichts machen“ hat bei mir zu schmerzhaften fersenrissen geführt. Mit feilen und cremen habe ich das in den griff gekriegt.
Die ballen und fersen sind auch bei mir schön lederig, aber neigen dazu, harte und rauhe kanten zu entwickeln. Die glätte ich mit der feile; das wurde nun in der fußpflege etwas gründlicher gemacht, aber ich denke, das wird nicht allzu oft nötig sein. Fühlt sich jetzt jedenfalls schön glatt an, ohne dass die widerstandsfähigkeit drunter leidet, der zentrale bereich mit der höchsten druckkraft ist schließlich unverändert.

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Ich mache fast nichts. Nach dem Joggen oder nach längeren Wanderungen auf trockenen Boden creme ich die Sohlen meistens abends mit einer Urea 10 Creme ein, um Schrunden zu vermeiden. Sonst nichts.

Ich halte es genau wie mit der Lippenpflege. Ich kenne Leute (vor allem Frauen), die ständig Labello auf die Lippen schmieren und deren Lippen sofort aufplatzen, wenn sie es 2 Tage nicht machen. Der Körper hat verlernt, sich selbst zu versorgen, weil er immer geschmiert wird.
Ich benutze nie Labello und habe keine Probleme mit trockenen Lippen!

Genau so halte ich es auch mit der Fußpflege. Ab und zu nach besonderer Beanspruchung okay, aber so wenig wie möglich.

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Ich habe nach 12 Jahren auch noch keinen Plan. Ich lasse den Füßen einfach die Pflege zukommen, nach der sie gerade verlangen. Wenn sie dreckig sind, werden sie gewaschen, wenn die Fußnägel zu lang sind, werden sie gekürzt, usw. usf. …

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Ich schwöre schon seit über 20 Jahren auf das Allgäuer Latschenkiefer Fußbalsam. Die Tube gibt es für einen Zehner in den meisten Apotheken.
Ich creme nicht regelmäßig ein, sondern immer dann, wenn ich das Gefühl habe, die Füße brauchen Feuchtigkeit - das zeigt sich meistens dann, wenn die ersten Schrunden auftauchen. Dann creme ich drei, vier Tage hintereinander jeden Abend ein und lasse es einziehen (die Füße liegen dann auf einem Holzschemel). Dann verschwinden die Schrunden so schnell, wie sie gekommen sind.

Soo, vielen Dank für die ganzen Antworten, das hilft mir auf jeden Fall sehr weiter. Ich bin mir darüber bewusst, dass es nicht ein Rezept gibt, das für alle Barfüsse gilt. Deshalb wollte nur ein bisschen Inspiration sammeln. Ich hatte häufig mit Schrunden zutun (wusste aber vorm Barfuß laufen nicht mal was das ist), aber die waren nie so tief oder schlimm, dass sie aufgegangen sind und geblutet haben. Allerdings stört mich die trockene Haut an den Kanten, weil ich’s einfach nicht so schön finde. Jetzt habe ich ja viele Tipps und Tricks, wo ich mal ausprobieren kann was bei mir wirkt. Ich werde es auf jeden Fall mal mit ein bisschen Urea probieren. Mein größtes Problem ist aber eigentlich, dass ich super oft vergesse meine Füße einzucremen oder keine Lust habe noch mit dem Bimsstein zu schrubben. Deshalb muss ich erstmal an mir selbst arbeiten. Vielleicht wirkt dann ja auch die Hirschtalg Creme, die ich meistens benutze.

Da könntest du dir ein tägliches ritual zurechtlegen… wie du eh schon viele haben wirst (zähneputzen beispielsweise). Bei mir ist das eincremen die letzte aktion vor dem einschlafen. Täglich fühle ich mit den fingerspitzen, wo es sich rauh anfühlt, und setze bei bedarf die feile an (einige zeit nach dem duschen, wenn die haut wieder trocken ist). Es sind nur ein paar minuten, aber die ordne ich unter wellness ein, also eher eine schöne zeit für mich als eine lästige aufgabe.
Nägel schneiden und feilen (an fingern und zehen) ist auch so eine sache, die ich nur bei bedarf mache und nicht in einem festen rhythmus.

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Genau, so halte ich es auch. Ich neige auch dazu, mich selbst zu vernachlässigen. Daher habe ich mir angewöhnt, abends vor dem Zähneputzen die Füsse zu waschen und je nachdem zu feilen. Mit sauberen Füssen gehe ich ins Bett, und auf der Bettkante creme ich sie ein. So kann die Creme über Nacht gut einziehen. Dieses Abendritual funktioniert prima. Sehr zu empfehlen, es ist auch schön, den Füssen auf die Art und Weise Danke zu sagen für die Schwerarbeit, die sie für mich jeden Tag leisten.

Liebe Grüsse
Dorothea

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Habe keine neuen Tipps beizusteuern und möchte nur die Statistik ergänzen: Mir sind gepflegte Füße sehr wichtig. Da ich seit Jahren keine Seife mehr benutze, reinige ich sie immer mit Bimsstein und Bürste. Mindestens zwei Mal am Tag benutze ich (nach einer Empfehlung von Wolfgang) 10% Ureakrem. Meine Haut ist dadurch glatt und geschmeidig, ohne Risse. Die Robustheit wird durch das Schleifen nicht eingeschränkt; auch eine siebenstündige Wanderung im Hochgebirge über Kalkschotter stecken die Sohlen problemlos weg (dazu demnächst ein Bericht).

Einmal habe ich zwei Wochen lang ausprobiert, seltener einzukremen und mir dabei gleich eine Hyperkeratose eingehandelt. Es hat fast ein Jahr gedauert, sie wieder los zu werden.

Viele Leute sind erstaunt darüber, dass man sich als Barfüßer nicht die Haut ruiniert. Ich habe schon öfter Komplimente zu meinen gepflegten Füßen bekommen und bin gerne ein Botschafter für das Barfuß Leben.

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Ich benutze auch Ureacreme. Die Haut wird dadurch schön weich und hat Spannkraft, wird aber nicht empfindlich.

Alle sieben Tage feile ich die Hornhaut ab und alle zwei Tage nehme ich Pflegeschaum mit 10 % Urea.

Allgemein ist der Pflegeschaum gegen rauhe Haut hilfreich.

Schönen Gruß
Henrieke

Inzwischen habe ich nicht einmal Creme benutzt, die letzten zwei Wochen… Und das trotz 15km Wanderungen durch Wald und Schotter. Das war im Winter anders. Da musste ich täglich cremen.

Feilen musste ich noch nie bisher.

Ich wäre ohne aufgeschmissen. Cremen, feilen, ggf. kleben, ggf. tapen.

Also für mich gehört die tägliche Fusspflege wie z.B. Waschen, eincremen oder einölen einfach dazu damit die Haut elastischer wird. Bis jetzt habe ich gute Erfahrungen dadurch gemacht.

Die Haut der Leute ist einfach unterschiedlich. Manche haben sehr schnell zu viel Hornhaut und andere eher nicht genug davon. Manche müssen regelmäßig mit Bimsstein und viel Creme ran und andere brauchen nicht Mal unbedingt Creme.

Einig sind sich hier aber wohl die meisten, dass Urea creme gut funktioniert, wenn man wirksam weiche Haut erhalten möchte. Und da wieder von 5% bis 20+% Konzentration, je nach Haut.