Amanda Dihver aus Dänemark

Das Jugendmagazin UP drehte in Kolding einen Beitrag über Amanda Dihver.

Das Video ist in dänischer Sprache. Mit Hilfe von Tubetranscript.com und ChatGPT habe ich ein deutschsprachiges Transkript erstellen lassen, welches ich geringfügig angepasst habe:

Deutschsprachiges Transkript

(00:00) Wir alle kennen das Gefühl, an einem warmen Sommertag barfuß gehen zu können. Aber wie ist das eigentlich, wenn man den warmen Sommertag gegen einen kalten Wintermorgen eintauscht? UP-Reporterin Anne Hørlyck hat Amanda begleitet, die sich entschieden hat, das ganze Jahr über barfuß zu gehen. Der Kalender zeigt den 12. Dezember, und es ist nass und kalt in Dänemark.

(00:19) Die Temperatur liegt nur ein paar Grad über dem Gefrierpunkt, also packen sich alle in Jacken und dicke Stiefel – oder fast alle. UP hat Amanda begleitet, die der Kälte trotzt und das ganze Jahr über barfuß geht.
„Also, ich gehe mittlerweile seit Anfang Mai mehr oder weniger ununterbrochen barfuß.“

(00:44) „Ähm, das fing eigentlich damit an, dass ich eines Morgens richtig in Eile war, auf dem Weg zur Schule, und ich konnte meine Schuhe nicht finden. Da dachte ich: Na ja, egal. Also bin ich ohne Schuhe losgegangen.
Und im Laufe des Tages habe ich gemerkt, wie unglaublich angenehm es ist, barfuß zu laufen und meine Zehen bewegen zu können.“

(01:03) „Dann dachte ich: Warum sollte ich morgen überhaupt Schuhe anziehen? Es ist warm, es ist schön, und ich fahre mit dem Fahrrad zur Schule. Ich kann genauso gut barfuß bleiben.
Und das habe ich dann ab diesem Tag gemacht, und mit der Zeit habe ich gemerkt, dass es wirklich viele Vorteile hat.“

(01:21) Nicht jeder kann diesem Drang folgen, barfuß zu gehen. Und die Leute schauen offen hin oder starren, wenn sie mitten im Dezember barfuß durch den Supermarkt läuft.
„Ja, also ich erlebe oft, dass Leute sehr deutlich schauen und kleine Kommentare machen wie: ‚Friert man da nicht?‘ Und ich sage: ‚Nein, das tue ich nicht – du solltest es selbst mal ausprobieren. Es ist total befreiend.‘“

(01:41) „Und dann gibt es auch Leute, die kommen zu mir und sagen: ‚Ja, das klingt eigentlich ganz schön.‘ Wenn man sich Zeit nimmt, ihnen zu erklären, warum man das macht.
Aber es gibt auch andere, bei denen man hinter dem Rücken recht laut und etwas respektlos Kommentare hört.“

(01:54) „So nach dem Motto: ‚Nein, sie hat keine Schuhe an‘ – fast in einem anklagenden Ton, als wäre es das Schlimmste, was man tun kann. Oder sie sagen es zu ihren Kindern: ‚Uh, sie hat keine Schuhe an!‘
Und es kommen auch viele kleine Kinder her – das ist ziemlich lustig.“

Man könnte leicht glauben, dass ein tieferes Motiv dahintersteckt. Doch für Amanda geht es nicht um Befreiung oder darum, Schuhe zu hassen, sondern einfach darum, die Zehen bewegen zu können.

(02:16) „Es ist schon eine klare Ermutigung an die Leute, das mal auszuprobieren – aber nicht, weil ich gegen Schuhe bin oder weil wir alle irgendwie freier sein sollten. Es geht einfach darum, dass es sich gut anfühlt.
Manche finden es eklig, manche finden es schmerzhaft – und das ist dann eben so.“

(02:35) „Ich finde es angenehm, also mache ich es. Klar, man kann natürlich auf eklige Sachen treten – Schnecken, Zigarettenstummel, Spucke und was weiß ich noch alles hier in der Stadt.
Aber ich habe tatsächlich die Erfahrung gemacht, dass ich in nichts wirklich Schlimmes getreten bin.“

(02:49) „Natürlich bin ich auf Zigarettenstummel getreten, aber man wird extrem gut darin, sie zu vermeiden, ohne bewusst darüber nachzudenken. Der Blick erfasst einfach alles, weil es tief in mir drin ist, dass ich nichts Ekliges treten möchte.
Das ist eine kleine Angst, aber nichts, was mich vom Barfußgehen abhält.“

(03:08) Offenbar gibt es nicht viel, wovor Amanda nach einem halben Jahr barfuß Angst hat – und es braucht mehr als ein bisschen Schnee, um sie davon abzubringen.
„Es ist ja erst der 12. Dezember, also habe ich die großen Schneemengen noch nicht erlebt. Aber bisher hat es gut funktioniert.“

(03:30) „Es ist eigentlich nicht die Kälte, die abschreckend für die Füße ist. Es ist eher, wenn der Boden gefriert und die Steine im Eis liegen – das kann dann ein bisschen unangenehm sein.
Da gab es letzte Woche einen Tag, an dem ich vielleicht doch Schuhe hätte gebrauchen können.“

(03:48) „Es kann gut sein, dass ich in einem Monat oder vielleicht schon in zwei Wochen anfange, wieder Schuhe zu tragen – ich weiß es nicht. Ich weiß nicht, wie es ist, mehrere Tage hintereinander im Schnee zu laufen.
Aber bisher war es wirklich schön.“

Und könntest du dir vorstellen, wieder Schuhe anzuziehen, Amanda?
„Ja, auf jeden Fall. Ich mache das nicht um jeden Preis. Ich werde es nicht tun, wenn es so kalt wird, dass es richtig wehtut.“

(04:02) „Und ich werde es nicht tun, wenn es unangenehm wird. Ich kann mir gut vorstellen, dass der Januar und Februar nicht besonders angenehm werden. Dann ziehe ich Schuhe an – denn ich mache das nur, solange es sich gut anfühlt.“

(04:19) „Sobald es keinen Spaß mehr macht, ziehe ich Schuhe an. Und sobald es wieder Spaß macht, ziehe ich sie aus.“

Laut dem Dänischen Meteorologischen Institut wird der kommende Monat wechselhaft, mit viel Regen und Temperaturen um den Gefrierpunkt. Also werden die meisten von uns wohl weiterhin lieber Schuhe tragen. Ja.

Das Video wurde an einem Dezember-Tag gedreht. Einige Zeit davor, Anfang Mai, machte sich Amanda auf den Weg zur Schule. Sie war in Eile und konnte ihre Schuhe nicht finden. Daher ging sie barfuß.

Sie ging auch in der Zeit danach weiter barfuß, weil sie merkte, dass sich Barfußgehen für sie angenehm anfühlt, ohne dabei eine politische Motivation wie Hass auf Schuhe zu empfinden.

Sie bekommt sowohl positive als auch negative Reaktionen.

Sie möchte andere dazu ermutigen, auch das Barfußlaufen auszuprobieren, akzeptiert es aber, wenn es anderen nicht gefällt.

Sie trat bisher nur sehr selten auf eklige Sachen auf dem Boden, weil sie einen entsprechenden Blick dafür entwickelt hat.

An einem Tag gefror der Boden. Problematisch war für sie nicht die Kälte, sondern dass Steine im Eis lagen.

Sie hatte aber bisher keine Erfahrung darin gemacht, wie es ist, wenn mehrere Tage hintereinander Schnee liegt. Daher weiß sie nicht, ob sie dann Schuhe tragen wird oder nicht. Sie möchte nur dann barfuß laufen, wenn es für sie angenehm ist.

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Das ist ein sehr netter Bericht. Er hat mir schon gefallen, als ich ihn vor Jahren zum ersten Mal gesehen habe.

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