Ich versuche das ganz rationell zu sehen. Wie die meisten aktivitäten hat barfußgehen nutzen (stärkung von muskeln, haut, kreislauf) und risiken (verletzungen, erfrierungen, verbrennungen). Ob das jemand gern macht, muss jede(r) für sich selbst entscheiden. Manche spüren gern jeden boden, manche nur ganz bestimmte, manche fühlen sich zu verletzlich und können es überhaupt nicht leiden.
Ich kann nur hoffen, dass bildungseinrichtungen, so weit sie das überhaupt thematisieren, genau so rationell an die dinge herangehen, die vor- und nachteile kommunizieren und im übrigen keinen druck in irgendeine richtung ausüben.
Leben ohne risiko ist übrigens eine illusion; risiko gehört zum leben. Wir gehen täglich risiken ein, was aber völlig in ordnung ist, so lange wir uns dieser risiken bewusst sind, im hinterkopf behalten, was passieren könnte, und darauf vorbereitet sind bzw. das tun, was nötig ist, um das risiko so weit wie möglich einzudämmen. Diese einstellung sollte eigentlich auch schon von den eltern vermittelt werden.
Die individuellen kinder und jugendlichen sehen das dann vielleicht etwas anders und orientieren sich eher daran, was ihre vorbilder machen oder von wem sie sich abgrenzen wollen, was gerade cool ist oder nicht … aber zumindest die grundlage sollte jedem präsent sein: Es ist nicht falsch, hat nutzen und risiken. Wir lernen alle das leben lang, uns vernünftig zu entscheiden, hoffentlich werden wir dabei immer besser (leider nicht alle, manche verrennen sich heillos und unrettbar …)
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