Da ich gerade auf einem Supermarktparkplatz angesprochen wurde „Man sollte nicht barfuß Auto fahren, die Notbremsung funktioniert ohne Schuhe nicht“, eine kleine Anmerkung: Urlaub in Kroatien, kurz vor einer kleinen Kreuzung steht ein kroatisches Fahrzeug am Straßenrand. Ich setze zum Überholen an, als ich das stehende Fahrzeug fast erreicht hatte, setzt es sich in Bewegung und biegt sofort, ohne Blinker links ab. Notbremsung! ABS löst aus, dauerhaft, Fahrzeug bleibt lenkbar. Ich hätte nie gedacht, wie viel Platz noch ist, obwohl es schon nach einer Berührung aussieht! Alles geht gut. Wir biegen beide links ab, ABS bleibt über viele Sekunden in Funktion. Also mehr geht eigentlich nicht… auch nicht mit Schuhen, oder? Fahrer des anderen Fahrzeug war am telefonieren, entschuldigt sich vielmals und schmeißt sein Handy in die Wiese.
Finde auch barfuss hat man ein viel besser Gefühl als mit irgendwelchen Latschen.
Der Satz ist natürlich Blödsinn!
- Kräftige Menschen, die keine überempfindliche Füße haben, können barfuß viel kräftiger zutreten als schwache Menschen in Schuhen.
- Moderne Bremsen benötigen gar keinen großen Druck mehr, und zwar genau deswegen, damit alle Menschen, unabhängig von ihrer Sportlichkeit, gut bremsen können!
Wer so etwas sagt, hat weder von barfuß noch von Autos Ahnung.
Nun der Satz „Barfuß kann man nicht kraftvoll bremsen“ stimmt natürlich, wenn das Bremspedal mit spitzen Metallnägeln oder Rasierklingen bestückt ist. Bei den mir bekannten Autos ist das allerdings nicht der Fall.
Scherz beiseite: Ich behaupte, dass barfuß Fahren zwar Übung benötigt, aber dann weitaus sicherer ist als mit jeglicher Art von Schuhen. Man denke nur an den gar nicht so seltenen Fall des Verwechselns von Gas- und Bremspedal. Beide Pedale fühlen sich barfuß völlig unterschiedlich an. Das Gaspedal ist meist ein flaches, relativ dünnes und stehendes Pedal, das Bremspedal dagegen wesentlich breiter und oft ein hängendes, leicht geriffeltes Pedal.
Zudem bremse ich links (Automatikschaltung) und habe deshalb im Stadtverkehr meinen linken Fuß beständig auf dem Bremspedal (ohne Druck natürlich).
Letzteres hat den Zusatzvorteil, dass ich mit leichter Berührung bereits die Bremslichter anschalten kann, noch ohne zu bremsen und damit zu dicht auffahrende Fahrzeuge ein wenig abschrecken kann. Vor allem aber brauche ich nicht vom Gaspedal zur Bremse zu wechseln, sondern kann direkt durchdrücken. War schon manchmal nützlich.
Ich glaube mal, DAS ist eher ein Problem des anderen Endes des Homo automobilensis!
Aber:
- kann ich bf mit keiner Sohlenkante hängenbleiben
- habe ich viel weniger Masse zu beschleunigen bei einer plötzlichen Notbremsung
- haben alle modernen Fahrzeuge einen Bremsassistenten der diese erkennt und sofort den maximalen Druck aufbaut
Und überhaupt: ich fahre ja schließlich auch nicht mit Boxhandschuhen …
Natürlich hast Du recht, dass das Verwechseln von Gas- und Bremspedal eine Fehlleistung des Gehirns ist. Aber eben diese Fehlleistung kann meiner Meinung nach durch Barfußfahren reduziert oder sogar vermieden werden, da sich Brems- und Gaspedal sensorisch erheblich unterscheiden - solange ich keine Schuhe anhabe.
Ich kann mich dem allgemeinen Tenor zu diesem Thema hier nur anschließen.
Als ich angefangen habe, barfuß zu laufen, habe ich zum Autofahren immer noch Schuhe - im Sommer sogar Flip Flops (!!!) - angezogen, eben weil ich der irrigen Meinung war, man hätte barfuß kein Gefühl auf den Pedalen….
Schnell wurde ich eines Besseren belehrt, als ich eben mit diesen Schlappen irgendwie in den Pedalen hängen geblieben bin. Passiert ist zum Glück nichts, aber gleich nach diesem Erlebnis war das Thema Schuhe egal welcher Art im Auto erledigt und ich habe mich von Anfang an sehr sicher gefühlt.
Seither habe ich gefühlt im Auto noch seltener Schuhe an, als sonst…geht im Auto ja auch bequem auch bei Eiseskälte😊
Übrigens haben heutige Autos Bremsassistenten, die erkennen wenn man eine Notbremsung macht und sofort selbsttätig VOLLEN Druck aufbauen.
(Das passiert barfuß übrigens eher weil ich da ja weniger Masse zu beschleunigen habe und der Wechsel von Gas auf Bremse schneller geht!)
Wobei ich durchaus skeptisch bin gegenüber all diesen zwangsbeglückenden Automatiken !
Der Spurhalteassistent hätte kürzlich beinahe einen Unfall verursacht weil er in einer ohnehin engen Autobahnbaustelle, wo ich einem mir bedenklich nahe kommenden LKW nach links auswich, plötzlich und unerwartet gegenlenkte! Wohl weil er der Meinung war ich sei am Steuer eingeschlafen…
Und dass ich bei Ausfall der Batterie bzw. Elektrik die Handbremse weder anziehen noch lösen kann noch nach einem Unfall ein Fenster öffnen kann ist schon eine beunruhigende Vorstellung.
Und wo ich früher für die Lüftung und Klimaanlage drei Drehknöpfe hatte die ich „blind“ ohne hinzuschauen bedienen könnte hangele ich mich jetzt suchend durch ein ganzes „Klavier“ von Tasten bzw. Touchscreen - aber Handy ist (aus gutem Grund!) verboten!
Wer denkt sich nur so einen Schwachsinn aus?
Moin
Ich fahre seit 16 Jahren 100.000 km/Jahr (+die paar privaten) davon 10 Jahre als Testfahrer für einen großen deutschen Autohersteller. Damals bin ich noch meistens mit socken gefahren, also eigentlich noch viel rutschiger als Barfuß. Zum Test-Programm (auf abgesperrtem Gelände!) gehörten am Ende jeder sechsstündigen Fahrt zwei Vollbremsungen von über 100 km/h bis null. Ich hatte dabei nie das Gefühl das das fehlen von Schuhen sich irgendwie negativ auf die Bremsleistung oder Sicherheit auswirkt. Siehe die Ausführungen anderer User über Bremsassistent und so…
Die erste Zeit habe ich mich barfuß nicht immer sicher gefühlt. Mit dem Schuh ist es weniger wichtig genau zu zielen um wirklich Kraft zu haben.
Inzwischen habe ich es gelernt und habe keine Bedenken mehr. Bei Fahrzeugen ohne Bremskraftverstärker könnte es aber nötig sein, wenigstens für mich noch. Da sind auch manchmal die Pedale scharfkantig oder Fußunfreundlich geformt.
Seit wann gibt es die denn eigentlich?
Dürfte aber nur noch Oldtimer betreffen, oder?
BKV ist seit vielen Jahren in jedem kfz. LKW haben Druckluft wo man auch kaum Kraft braucht.
Oldtimer und alte Landmaschinen haben teilweise enorm hohen Druck auf Kupplung und Bremse… Und scharfkantige Pedale, damit man nicht abrutscht. Autsch
Bremskraftverstärker ist nicht unbedingt an alten und neuen Autos festzumachen. Die Art der Bremse macht eigentlich den Unterschied. Bei einer Scheibenbremse fehlt die Selbstverstärkung der Trommelbremse und braucht man dann schon eher einen Bremskraftverstärker. Deswegen wird auch gerne noch die Handbremse per Trommel genommen. Zum Teil in der Scheibenbremse „versteckt“
Bei meinem neuen Fahrzeug ist die Hand-Bremse ( im Behördenjargon „Feststellbremse“) nur noch eine „Fingerbremse“ - nämlich ein kleiner Wipptaster, der mühelos ohne Hand- oder sonstige Schuhe bedienbar ist.
(Was passieren würde wenn ich den während der Fahrt betätige möchte ich nicht ausprobieren. Interessieren täte es mich schon…
(Hu, wir werden OT) E-Handbremse ist idR. bei der Fahrt deaktiviert, aber schau mal im Handbuch, es kann sein, daß die mit Dauerdrücken explizit trotzdem greift als „mechanische“ Grob-Notbremse, wenn die normalen Bremsen alle versagen. Probier mal aus, ob Du zum Losfahren die Feststellbremse überhaupt noch lösen mußt. Das Bedürfnis, beim Berganfahren mit der Handhandbremse zu arbeiten darfst Dir da auch gleich abgewöhnen, das nimmt Dir bei diesen Autos dann irgendein Assistent ab. Wehe, die Elektrik zickt, dann hast die Option, nicht wegzukommen á la Parkkralle oder im Gegenteil zu hoffen, daß der eingelegte Gang reicht, um’s Auto gegen Wegrollen zu sichern oder die Parkstufe von der Automatik.
Was übrigens zu der witzigen Situation geführt hat, daß beide Töchter mehr oder weniger bei meiner Frau und mir eine Privatstunde nehmen durften, um mit unseren fast assistentenfreien HandhandbremsSchaltgetriebefahrzeugen lebend die TG-Ausfahrt hochzukommen. Fahrschulautos waren zwar noch Schalthetriebe, aber alle ausnahmlos mit E-Feststellbremse und Berganfahrassistent.
Versuchsweise OT-minimiert
Ich kann auch losfahren ohne die Bremse zu lösen - das merkt die KI nach einem Moment.
Leere Batterie … die Folgen habe ich mir auch schon überlegt - je nach jeweiligem Ausgangszustand.
Und der "Berganfahrassistent… wie konnte ich nur ohne den 50 Jahre überleben?!
Der hat nur die unangenehme Eigenschaft dass er völlig unverhofft nach ca. 5 sec. dann doch wieder loslässt!
Eines muss ich allerdings neidlos zugeben: Das Auto parkt selbsttätig besser ein als ich. Ist aber auch nötig bei den modernen Autos mit Butzenscheiben - die allenfalls noch als Sehschlitze taugen.
Ich kann mir mittlerweile vorstellen wie Panzerfahrer agieren.
Es hat aber Wochen und etliche Schweißperlen gedauert um hier das nötige Vertrauen zwischen dem PKW und mir aufzubauen …