Barfußbegegnung und schlechtes Timing

Dieses Wochenende war ich mal wieder zu Besuch bei Freunden und bin dort am Sonntag Morgen zum Joggen und Geocachen in den Wald. Weil ich die Gegend nicht kannte und die Wege am Parkplatz schon geschottert waren, hab ich meine VFF angezogen, um auch bei schwierigem Boden noch ein anständiges Lauftempo halten zu können. Am frühen Morgen war der Wald praktisch menschenleer, nur ein Spaziergänger kam mir entgegen und was soll ich sagen? Der war barfuß unterwegs! Und ich hatte ausgerechnet jetzt Schuhe an! :man_facepalming:

Ist dieser Spaziergänger vielleicht hier im Forum? Das war im Wald zwischen Langen, Egelsbach und der A5 um ca. 7:30 morgens etwa auf Höhe des Lindensees.

Aber das ist doch wirklich eine Motivation, künftig möglichst nur noch barfuß im Wald zu joggen. Oder ist dieser Ort zu ungünstig zum Barfußlaufen?

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Leider sind hier die meisten Waldwege geschottert, darauf kann ich barfuß zwar gehen, aber nicht schnell laufen. Dort, wo mir der Barfußläufer entgegen kam, hätte man gut barfuß joggen können. Aber meine Runde war knapp 12 km lang und es gab auch etliche Abschnitte mit mehreren cm großen Steinen. Da wäre selbst Gehen nicht angenehm gewesen.

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Geschotterte Waldwege sind echt eine Krankheit; ich laufe auf solchen nicht, zumindest nicht barfuß. Schade.

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Wenn ich viel Zeit habe, dann gebe ich mir auch die meisten Schotterwege.
Das ist dann aber schon herausfordernd und ich betrachte es als Training. Dann bin ich auch noch meistens sehr langsam.

Und schön finde ich die wirklich nie! Es ist aber etwas, was ich meistern lernen möchte, denn sonst muss ich auch in der Zukunft immer Schuhe mitnehmen. Das würde ich gerne vermeiden.

Wenn ich es eiliger habe oder mit Schuh-Gehern unterwegs bin, dann ziehe ich aber auch was drüber oft, weil es sonst zu lahm vorangeht und mich stresst. Auch wenn es einfach zu viel Strecke ist müssen Schuhe noch her … irgendwann sind die Füße einfach so sensibel, dass man völlig verkrampft geht. Das macht auch keinen Sinn!

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Ich persönlich mag Schotterstraßen. Es ist ein gutes Training, und das regelmäßige gehen auf diesem Gelände macht die Füsse sehr hart.

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Ich wollte hier eigentlich keine Diskussion über Schotterwege anstoßen, sondern nur schauen, ob ich den barfüßigen Spaziergänger hier wiederfinde.
Aber um es zu veranschaulichen: wenn ich laufe/jogge, bin ich mit einem Temposchnitt von unter 6 Minuten/km unterwegs, das geht auf Schotterwegen barfuß nicht, zumindest nicht für mich. Um einigermaßen achtsam laufen zu können, also z.B. große Brocken rechtzeitig zu sehen, müsste ich deutlich langsamer laufen. Und dann verfehle ich den gewünschten Trainingseffekt.

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Wobei ich inzwischen einige Videos gesehen habe, von Leuten die barfuß laufen. Was mir und dir noch nicht möglich scheint, das machen die einfach. Die laufen auch über Steine und können das offensichtlich ohne dabei aus dem Tritt zu kommen.

Ich weiß nicht ob das jeder noch lernen kann. Allerdings weiß ich; wer auf Schotter gehen können möchte, muss auf Schotter gehen. Und das ist oft genug nicht schön. Inzwischen kann ich es schon besser und es ist immer noch nicht schön. Das wird es vielleicht nie, aber es wird besser möglich.

Ansonsten zu deinem ursprünglichen Thema: in so einer Situation ist man manchmal einfach perplex und nachher wundert man sich, warum man nicht kurz Hallo gesagt hat und Kontakt aufgenommen. Jetzt ist es schwierig. Hier sind nur 100 von 80 Millionen.

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Du kannst alles lernen und verlernen. Steine und Schotter sind eine Frage der Anpassung vom Sohlenleder UND eines Lernprozesses im Hirn mit der Schmerzempfindlichkeit, wenn das Hirn lernt, der Stein ist spitz, aber schafft nicht, den Fuß zu verletzen.

Merk ich gerade dran, daß ich nach 5 Wochen stationär im Krhs. mit nahezu NULL bf-laufen ganz schön zurückgeworfen bin, sowohl was Aufbau der gewohnten Sommersohle betrifft, als auch Empfindlichkeit. OK, rechts kommt ein von der Schrauberei am L5 beleidigter Nerv dazu, der auf dem Weg der Besserung von leicht pelzig zu hypersensibel übergeht…

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Ein Grund, wenn möglich, das ganze Jahr barfuß zu gehen. Wer regelmäßig länger in Schuhen oder Minimalschuhen geht, der kommt nicht an dieses Level.

Ich hoffe, du bist bald wieder fit und auf dem Weg zur guten Sohle. Du hattest jetzt genug Drama.

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Hallo Matthias,
für mich war der beleidigte Nerv nach einem Bandscheibenvorfall der Auslöser, vollständig barfuß zu gehen. Ich bin mir sicher, dass auch für Dich das Barfußgehen die beste Therapie ist, um das motorische Nervenkostüm wieder zu stabilisieren. Aber es dauert. Viel Erfolg dabei und weiter gute Rekonvaleszenz!

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OK, ein Nachtrag, um speziell den beeidigten Nerv einzuordnen für Mitleser*innen, die die Geschichte nicht im Detail mitbekommen habe: Hab seit 2 Monaten 8 Schrauben + Versteifung L3-L4-(L5 übersprungen)-S1-S2 und der L5 mitsamt Bandscheiben ist ersetzt durch ein Titanimplantat; Vorgeschichte sprengt hier den Rahmen.

Daß danach nur dieser eine Nerv (sensorisch Hautstreifen von Wadl runter bis zum Rechten Großzeh (nur Fußrücken zu, Glück, motorisch Fuß- und Zehenheber rechts) beleidigt ist, ist bei sowas ganz normal und wird sich geben. Sensorisch egal, Hauptsache die Sohle spürt alles, motorisch wird das mein Kleinhirn kompensieren. Physio und Reha sind dran, den Rest ergibt die Zeit.

Die Empfindlichkeit und der suboptimale Sohlenzustand beiderseits ist bei mir ziemlich identisch mit den Erfahrungen von Saisonbarfüßler*innen, die z.B. eine lange Winterpause machen und dann im Frühjahr wieder einsteigen. Ich bin ja normalerweise ganzjährig unterwegs, und daß meine Zwangsauszeit jetzt in den Frühsommer fällt und die Wiedereingewöhnung mir die Idealsaison etwas verhagelt, ist eine andere Art von schlechten Timing (ha, irgendwie sind wir damit auch wieder On-Topic :slight_smile: )

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