Mich nervt es inzwischen ziemlich, was mit dem Stichwort „barfuß“ verkauft wird.
Es gibt wenige sogenannte Barfußschuhe, die annähernd die Eigenschaft haben, dass es sich fast so anfühlt… Aber selbst die besseren verändern das Laufen und Gehen im Vergleich zu wirklich Barfuß.
Ich finde solche Schuhe nicht einmal schlecht. Immerhin hat der Fuß darin deutlich mehr zu tun und einige Nachteile von Schuhen kann man so entgehen. Und natürlich sind die Füße in solchen Schuhen schon deutlich vor fiesem Kram auf dem Boden geschützt.
Ein leichter Wanderschuh mit flexibler Sohle… Okay! Ist sicher eine Alternative zu harten und steifen Wanderschuhen. Aber was hat sowas mit barfuß zu tun?
In meinem Augen gar nichts. Selbst das Wort Minimal-Schuh finde ich da nicht mehr passend.
Generell würde ich Schuhe, egal welche, nicht Barfußschuhe nennen. Jeder hier weiß, dass ist nicht wirklich dasselbe. Ich würde den Begriff irreführend einschätzen und verbieten. So wie Alkohol eben nicht mehr als bekömmlich angepriesen werden darf.
Minimalschuhe ist okay, wenn die Sohle nur wenige mm dick ist und wirklich beweglich. So wie bei den Mokassins der amerikanischen Ureinwohner. Diese sind auch sehr leicht. Etwa vergleichbar mit Leguanos.
Wo man da die Grenze ziehen sollte weiß ich nicht. Kommt ja auch auf das Material an. Die abgebildeten Schuhe wiegen pro Stück über 500g… Das ist für mich dann nicht mehr minimal. Das mag ein guter, relativ leichter Wanderschuh sein. Barfuß ist allerdings komplett daneben. Meindl Wanderschuhe liegen mit 600 bis 800g nur wenig darüber.
Ich ärgere mich auch darüber dass unter dem stichwort ‚barfuß‘ mittlerweile überwiegend werbung für schuhe angezeigt wird.
Trotzdem finde ich den begriff ‚barfuß schuh‘ herrlich subversiv denn wenn man über diese schuhe sprechen will sitzt das wort ‚barfuß‘ immer mit am tisch, und muss mitgedacht werden, wodurch es auch dann erinnert wird. Dadurch wird der weg zum richtigen barfuß also schuhe weglassen gedankliche schon mal vorbereitet.
