Betreff: Beschwerde
Sehr geehrte Damen und Herren,
am Donnerstag, dem 30.05. (in Deutschland der Feiertag „Fronleichnam“), besuchte ich gegen 9.00 Uhr Eure Cora-Filiale in Forbach um mir zwei oder drei Modellautos der Marke „Norev“ im Maßstab 1:18 sowie darüber hinaus natürlich noch die eine oder andere Ware zu kaufen.
Ich betrat Eure Filiale und ging im Vorraum erst mal zu der großen Vitrine um mir wieder, wie bereits vor einigen Monaten, die ausgestellten Modellautos anzuschauen, anschließend wollte ich aus dem Vorraum heraus das eigentliche Geschäft betreten und wurde von einem Ihrer Security-Mitarbeiter zum Stehenbleiben aufgefordert.
Der Grund dafür war meine Barfüßigkeit, denn ich bin meistens barfuß unterwegs, es ist einfach ein von mir gerne ausgeübter Lebensstil und bisher hatte ich diesbezüglich auch noch nirgends Probleme, finde es allerdings diskriminierend, wegen dieser harmlosen Vorliebe des Geschäftes verwiesen zu werden, das kenne ich so nicht und ich war auch in Eurer Filiale nicht zum ersten Mal.
Der Security-Mitarbeiter war zwar sehr freundlich, aber auf Nachfragen, wieso Barfüßigkeit ein Problem darstelle, sagte er, das sei aus Hygienegründen nicht möglich, worauf ich sagte, dass das Unsinn sei, er möge mir bitte auch nur einen einzigen Grund nennen, der das Hygieneargument rechtfertigen würde, worauf er sagte: „Hier gibt es Lebensmittel“.
Ich sagte zu dem guten Mann, dass ich die Lebensmittel doch nicht mit den Füßen anfassen würde, die seien doch genauso auf dem Boden, wie die Füße der Schuhträger und darüber hinaus wäre der Schmutz unter meinen Füßen doch der Gleiche, wie der Schmutz unter den Schuhen der anderen Kunden, im Gegenteil sogar eher noch: da ich barfuß ginge, würde ich viel besser als ein Schuhträger aufpassen, wohin ich trete, während ein Schuhträger viel sorg- und gedankenloser durch die Gegend ginge und eher mal etwas „unerwünschtes“ im Profil seiner Schuhsohlen hängen haben könnte.
Der Security-Mitarbeiter rief seinen ebenfalls freundlichen Kollegen herbei und auch ihm brachte ich mein berechtigtes Argument vor und ich merkte, dass den beiden Herren weitere Argumente fehlten, denn sie wurden unsicher und es war ihnen anzumerken, dass sie selbst den Unsinn ihrer Aussage erkannten, beharrten aber weiterhin - wenn auch freundlich (das muss ich ihnen fairerweise lassen) auf ihrem Standpunkt, dass ich so das Geschäft nicht betreten könne.
Ich muss dazu schreiben, dass ich ein gepflegtes Äußeres habe: kurze Haare, ich bin sauber, auch die Füße waren es zumindest auf der Oberseite, ich trug eine saubere Jeanshose, die ich aufgrund der Barfüßigkeit ein paar Mal ordentlich umgeschlagen hatte, was zur Barfüßigkeit dann gut aussah, trug einen sauberen Pullover und eine ebenfalls saubere Jeansjacke.
Ein älteres Ehepaar bekam meine Verärgerung und das Gespräch mit den beiden Security-Mitarbeitern mit und die Frau fragte mich, ob man mich denn nicht hinein lassen würde, worauf ich verneinend zu ihr sagte, man ließe mich wegen meiner Barfüßigkeit nicht hinein und sie schüttelte daraufhin den Kopf, ich nannte auch ihr meine Argumente, die das Recht auf meiner Seite sein lassen und sie stimmte mir auch zu, ihr Mann sagte daraufhin noch etwas auf Französisch zu den Security-Mitarbeitern und seiner Mimik sowie Gestik konnte ich entnehmen, wie auch der Äußerung seiner Frau, dass er es nicht in Ordnung fand, dass man mich wegen meiner Barfüßigkeit so behandele.
Hätten die beiden Herren als Argument das Versicherungstechnische genannt, was sie aber eben nicht taten, wäre es ein wenigstens noch halbwegs nachvollziehbares Argument gewesen, doch auch dieses ist kein wirklicher Grund, denn barfuß gehe ich auf eigenes Risiko und es würde mir im Traum nicht einfallen, im Falle einer Verletzung gegen Euch zu klagen oder dergleichen mehr, denn mir würde dann zurecht kein Gericht dieser Welt das Recht zusprechen.
Wenn ich barfuß gehe, muss ich aufpassen und wenn etwas passiert, ist das mein eigenes Problem, mit dem ich alleine klarkommen muss, das ist meine Einstellung und so würde es das Rechtssystem auch sehen.
Ich sagte zu den Security-Mitarbeitern, dass ich dann ab sofort keine Cora-Filiale mehr betreten würde und das war und ist auch mein voller Ernst, denn etwas dieser Art, so sagte ich weiter, hätte ich bisher in noch keinem Geschäft erlebt.
Sollte ich von Euch keine für mich positive Email erhalten, in der ausdrücklich steht, dass es kein Problem sei, gepflegt aber barfuß Eure Filiale zu betreten, wird man mich in den Cora-Filialen niemals mehr antreffen und dass ich nach einem solchen Vorfall (sofern er keine positive Wendung nimmt) keine positive Werbung mehr für Euch machen werde, sollte auch klar sein, mein Bekanntenkreis ist sehr groß und ich bin in etlichen Barfußforen zugange, wo man so etwas nicht gerne liest, ich würde demnach ganz sicher meinem Frust freien Lauf lassen und den wahren Ablauf schildern.
Ich hoffe auf eine vernünftige Antwort und eine nicht diskriminierende Entscheidung von Eurer Seite und verbleibe mit
freundlichen Grüßen,
Andreas Dörr