Brigitta Richter aus Feldberg/Mecklenburg

Im Schwarzwald aufgewachsen verorte ich den „Feldberg“ spontan woanders, aber auch in der Mecklenburgischen Seenplatte gibt es einen ort dieses namens. Dort wohnt „Barfußbotschafterin“ Brigitta Richter, die seit 2015 barfuß geht, seit 2021 auch im winter.

(Und ich gehe jetzt bei -6°C nur minutenweise raus. Muss ich mich deshalb schwach fühlen? Ach was. Wenn es etwas wärmer ist, bin ich gern auch länger im schnee, aber nicht bis das gefühl weggeht, die füße taub werden … das wäre dann eher ungesund.)

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Müsste mehr Botschafter/innen geben! :+1:

Um jeden Preis ist Brigitta Richter übrigens nicht barfuß unterwegs. Beim Pilze sammeln streift sie sich beispielsweise ihre Barfußschuhe über und die trägt sie immer dann, wenn es draußen zu unangenehm wird für die nackten Sohlen.

Kann mich jemand erhellen, warum es gerade beim Pilzesammeln so gefährlich ist? Das macht man doch normalerweise im Wald wo es oftmals den angenehmsten Boden gibt, oder? :question:

An sich ist Waldboden angenehm, abgesehen von z.B. Brombeerranken und anderem, dornigen Gestrüpp. Wenn man dann den Blick auf Pilze konzentriert, kann man sowas schonmal übersehen. Ich käme allerdings nicht auf die Idee, mir beim Pilze Sammeln Schuhe anzuziehen, abgesehen davon, dass ich das nicht machen würde, weil ich von Pilzen wenig verstehe und Angst hätte, die falschen zu pflücken. Und das ist weitaus gefährlicher als eine dornige Brombeerranke.

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Ich bin auch kein pilzkenner. Ich kann mich aber mal erinnern, ein stück schotterstraße „querwaldein“ umgehen zu wollen, was sich als fehler erwies, denn in jenem nadelwald gab es extrem pieksiges unterholz und ich kam nur sehr langsam und mit etlichen kratzern voran.
Disteln, dornen, brennnesseln, die natur ist nicht immer freundlich. So lernen wir sehr schnell, wie viele unterschiedliche arten wald es gibt.

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Ich kann schon verstehen, wenn jemand beim Pilzesuchen nicht barfuß bleibt. Da konzentriert man sich vielleicht nicht so sehr auf den Boden unmittelbar vor den Füßen, sondern schaut eher nach Pilzen in der näheren Umgebung?
Aus demselben Grund laufe ich beim Orientierungslauf niemals barfuß im Wald (in Ortschaften dagegen schon). Man rennt dabei und schaut auch noch ständig auf die Karte, da ist das Verletzungsrisiko viel zu groß. Barfuß wäre ich zu langsam im Wald.

Wenn man bewusst in den Wald abseits von Wegen geht („Waldbaden“) ist es kein Problem, denke ich. Beim Geocachen ziehe ich z.B. niemals Schuhe im Wald an. Da konzentriere ich mich dann auf den Weg. Trotzdem lauern überall unsichtbare Gefahren für die Füße, erst recht wenn viel Laub liegt. Spitze Steine oder Äste, Löcher, Dornenranken… all das sieht man schlecht, wenn man nicht konzentriert ist. Auch Stacheldraht oder ähnlich spitze Metallreste habe ich schon mitten im Wald gesehen.

Ich würde beim Pilzesuchen keine Schuhe anziehen, kann aber gut nachvollziehen, wenn es jemand macht. Ansonsten halte ich es wie @Topf - wenn man keine Ahnung von Pilzen hat: Finger weg!

Und vorsicht vor Fußpilz :rofl:

Es wird vielleicht manche verwundern, aber immer wieder stoße ich in ausgiebigen Barfußphasen gerade im Wald an meine Grenzen. Im letzten Sommer gleich mehrmals. Zunächst hatte ich die Aufgabe übernommen, in einem Projekt Blattproben mehrerer seltener Baumarten für eine wissenschaftliche Untersuchung herbeizuschaffen. Dabei ist man dann doch anders im Wald unterwegs als bei Spaziergängen oder Wanderungen. Ich konnte nicht auf den Wegen bleiben, oder auch nicht auf angenehmen Untergrund. Wenn der gesuchte Baum hinter Brombeergebüsch oder Rosensträuchern stand, musste ich da durch. Minimalschuhe haben mir da gute Dienste geleistet. Wenn es gut ging, blieben sie im Rucksack, wenn es unangenehm wurde, konnte ich meine Füße schützen.
Die zweite Grenze war dann noch überraschender. Auf einer Bergtour in den Voralpen im August ging es einen steilen, bewaldeten Hang hinunter. Am Boden trockenes Buchenlaub, das mit nackten Füßen extrem rutschig war. Dazu kamen spitze Kalksteine, die unter dem Laub versteckt waren. In diesem Fall musste ich da durch. Zu dieser Zeit hatte ich seit Wochen keine Schuhe angehabt und auch keine Notschuhe mitgenommen. Es wurde ein vorsichtiger, langsamer Abstieg, teilweise auf allen Vieren… Im Grunde war es kein Problem, die Tage waren lang um diese Jahreszeit, aber irgendwann freute ich mich schon sehr auf einen Abend im Gasthaus und eine Nacht im Zelt.
Auf jeden Fall ist mir klar, warum ausgerechnet der Wald oft Gründe für Schuhe zu bieten hat, während es auf Wiesen oder gar in der Stadt oft viel angenehmer ist, überall barfuß zu sein. Gerade dann, wenn man beim Suchen so richtig querfeldein unterwegs sein muss.

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Netter Artikel, zudem ist die Dame ja mit einem öffentlichen Amt unterwegs, steht aber trotzdem zu ihrem Stil. So ist’s recht. Pilze sammeln: erinnert mich an ein Ereignis vor paar Monaten: da hatte ich mich zum ordnungsgemäßen Abschneiden der Schwammerl hinknien müssen, da ich Bandscheibe hatte. Und dann kam ich vor lauter Steifigkeit und Herrjeh nicht wieder hoch. Ich habe mich dann ziemlich am Boden herumgewälzt, um endlich eine Position zu finden, in der ich wieder in die Senkrechte gelangen konnte. Der Hund hatte mich so noch nicht erlebt und stand ratlos daneben…
Fazit: hast du Bandscheibe, knie nie vor Pilzen nieder :crazy_face:

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@Harald
@Topf
@tiptoe
@Forbi

Vielen Dank für eure Erklärungen, das macht gleich viel mehr Sinn, wenn man es aus dieser Perspektive sieht! :+1: Ich bin auch jemand, der sehr darauf achtet, wo er hintritt und wenn man aufgrund von Laub und Unterholz mit gleichzeitigem Blick für die Pilze dann nicht immer genau weiß, wo man hintritt bzw. was darunter liegt, dann ist es barfuß schon riskanter!

Sie laufe mittlerweile viel mehr über den Ballen. So bewegen sich im Übrigen auch Kinder, wenn sie das Laufen lernen.

Dabei hat das eine mit dem anderen nichts zu tun, da der Gang von Kleinkindern nicht mit dem von Erwachsenen vergleichbar ist!

Durch das Gehen in Schuhen werde der Mensch hingegen dazu verleitet, mit dem ganzen Fuß, beziehungsweise mit der Ferse, aufzutreten.

Das tun übrigens auch Barfüßer! Anders sind dagegen die Rückmeldungen der Füße über die Bodenbeschaffenheit, was Barfüßern die Anpassung der Gangart an das Gelände und Korrekturen ihrer Körperhaltung ermöglicht, mehr und besser als dies bei Schuhträgern möglich ist.

Was das mit dem Menschen mache, davon könne man sich überzeugen, wenn man sich beim Gehen zwei Finger in die Ohren stopft. Dann höre man die Geräusche, die das Gehen macht.

Ich höre auch keine Geräusche, wenn ich barfuß über die Ferse gehe! Es sind offenbar andere Qualitäten, die das Barfußgehen schonender als das Gehen in Schuhen machen, die mit einer oft falsch angewandten Ballengang/Fersengang-Theorie nicht erklärbar sind.

In ihrer Tätigkeit als Leiterin der Kurverwaltung im Kneipp-Kurort Feldberg trägt Richter übrigens Schuhe.

Dann hat sie wohl nichts gelernt von den „Gleichgesinnten Menschen, die selbst in die Oper barfuß gehen“ :thinking:

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Wer ihr eine nachricht schreiben will: (Dienstliche) telefonnummer und e-mail-adresse stehen auf
https://www.feldberger-seenlandschaft.de/service/touristinformation/

Aber bitte immer an die weisen Worte eines kleinen Kaninchens denken:

Beispielsweise könnte eine Barfüßerin aus unserer Gruppe sie in unser Forum einladen :slightly_smiling_face:

Brombeerranken sind für mich auch der Endgegner im Wald! Vor allem wenn man nicht mit einer rechnet die sich meterweit vom nächsten Brombeerbusch über den Waldboden rankt. :woozy_face:

Wenigstens entschädigen uns die Brombeersträucher dafür in der richtigen Saison mit schmackhaften Früchten! (Immer auch das gute sehen!)

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Das mit den warmen Fußen kann ich bestätigen. Früher hatte ich oft kalte füße (Ja, auch als Mann), vor allem im Bett. Jetzt sind die immer schön durchblutet und dementsprechend warm.

Oh ja, dieses Bild ist auf dem Weg zu einem Geocache entstanden, da war der Boden großflächig von dem Dornengestrüpp übersäht (ohne leckere Früchte):


Das Fiese an Brombeeren ist, dass die Dornen so klein sind, dass man sie zunächst in der dicken Fußhaut gar nicht wahrnimmt, sie aber später tiefer eindringen können und dann kann man sie nur schwer fassen, weil sie zu kurz sind. Wenn ich nach einem Waldbesuch Auto fahre, mache ich vor der Abfahrt immer einen Bremstest, d.h. ich latsch mit voller Kraft auf die Bremse, um sicher zu sein, dass das nicht wehtut. Nicht, dass ich im Zweifelsfall für fahrlässig gehalten werde (siehe Barfuss Auto fahren).

…DA wär ich definitiv umgedreht.
Ich bin auch Cacher, aber so nötig hab ich den einen Punkt dann sicher nicht. :wink:

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