Achtung, die folgende Information ist vollkommen nutzlos, aber ich muss meinen Frust irgendwie loswerden.
Ich habe vor vielen Jahren das Barfußgehen angefangen, um Schmerzen in der Achillessehne loszuwerden, die durch weiche Laufschuhe verursacht wurden. Erfolgreich! Mehr als sieben Jahre lang hatte ich keine nennenswerten Probleme mehr mit der Sehne und ich dachte, ich wäre mit der gestärkten Wadenmuskulatur nun ein Leben lang gefeit vor weiteren ernsthaften Schmerzen.
Leider nicht!
Letztes Wochenende ging ich zusammen mit meiner Frau laufen und so etwa bei Kilometer 4 bekam ich so langsam ein leichtes Ziehen in der rechten Achillessehne, das über die nächsten 2 Kilometer immer stärker wurde und schließlich dazu führte, dass meine Frau vorlaufen musste und mich ca. 3km vor Ende der Runde mit dem Auto abholen musste, weil ich überhaupt nicht mehr auftreten konnte.
Inzwischen kann ich immerhin wieder normal gehen, aber belasten geht nicht, d.h. auf die Zehenspitzen stellen oder gar laufen. Gerissen ist nichts und es ist auch gar nichts dick geworden oder so. Komischerweise habe ich nicht mal einen deutlichen Druckschmerz an der Sehne (die war früher immer sehr empfindlich). Ich schätze, es wird mehrere Monate dauern, bis ich wieder ans Laufen denken kann… Ausgerechnet jetzt, wo es wärmer wird und ich mich schon so gefreut hatte, endlich wieder vollständig barfuß laufen zu können…
Das ist möglicherweise aber auch eine typische Erscheinung bei Männern so um die 50? Ich hatte das auch eine Zeit lang und ganz sicher keine Überlastung… Selbst Wandern war problematisch.
Bei mir hat es zwei Jahre gebraucht und ging erst weg, als ich regelmäßig wieder Rad gefahren bin. Keine Ahnung ob Radfahren hilft oder es einfach Zeit braucht …
Du willst Mitleid?
Kannst Dir sicher sein, dass ich mitleide.
Der Achilles seine Sehne hat mich auch schonmal aus heiterem Himmel gepeinigt.
Hoffnungmach:
Hat gar nicht Monate, nicht mal Wochen gedauert.
Danke, das baut mich etwas auf! Aber realistischer ist es doch, wenn ich mich auf mehr einstelle, zumindest was das Laufen angeht. Ich hab den ganzen Scheiß ja schon mal mitgemacht und damals hatte es ewig gedauert, bis ich die Schmerzen los war. Da war es allerdings beidseitig und fühlte sich auch irgendwie anders an. Es kam auch nicht so plötzlich wie jetzt. Keine Ahnung, ob ich mir da doch was angerissen habe oder gezerrt oder überdehnt…?!
Eigentlich war es eine ganz lockere Laufrunde ohne hohes Tempo. Ich hatte nur bergauf etwas Mühe, mit den glatten Sohlen meiner Laufsocken Halt im Schnee zu finden und habe mich vielleicht deswegen etwas überanstrengt, weil jeder Schritt 10cm wieder zurück gerutscht ist?! Komisch nur, dass es ausschließlich rechts wehtut… links kein bisschen. Ich hatte auch schon den Verdacht, ob es mit meinem Lederband am rechten Fuß zu tun hat und überlege, ob es besser wäre, es wieder abzunehmen? Vielleicht engt das bei Belastung die Sehne zu sehr ein?
Ich werde einfach wieder so anfangen wie damals: 10-15 Minuten täglich barfuß spazieren gehen und wieder die „Exzentrische Dehnübungen“ auf einer Treppenstufe machen. Mit etwas Glück kann ich Mitte Februar den nächsten OL Wettkampf mitmachen - ganz vorsichtig und ohne Ambitionen auf irgendwelche Platzierungen.
Klingt eher nach Verletzung als nach Überlastung. Plötzlich und einseitig.
Wie auch immer: Sehnen brauchen lange. Zu früh, zu viel, … das wäre nicht gut.
Bewegen ist in der Regel aber gut. Aber nicht den Schmerz ignorieren.
Ich war gestern im Orthopädiezentrum Tegel, aber im Ultraschallbild kann man nichts sehen. Sowohl die Sehne scheint völlig intakt zu sein als auch das umgebene Muskelgewebe. Es lassen sich ja auch keine Knoten oder sowas ertasten und die Stelle war ja nicht mal dick geworden, selbst bei den starken Schmerzen am Anfang. Druckschmerz habe ich auch nicht, ich kann mich bloß nicht kräftig hochdrücken. Die genaue Ursache ist also weiterhin ein kleines Mysterium. Irgendwie überlastet, ja. Aber warum? Keine Ahnung, ich habe keine plausible Erklärung dafür. „Das kann einfach so passieren“ erklärte mir die Ärztin. Hm…
Auf meine Anmerkung, dass ich als langjähriger Barfußläufer dachte, mit einer unverwundbaren Stahlsehne ausgerüstet zu sein, sagte sie nur: „machen Sie das ruhig weiter mit dem Barfußgehen, wenn Ihnen das gut tut. Aber es schützt Sie auch nicht vollständig vor Verletzungen.“
Ich soll jetzt erstmal keinen Sport machen (ach was, wär ich selbst nicht drauf gekommen ) und habe eine Bandage verschrieben bekommen. Die hat hinten zwei Silikonpolster eingearbeitet, die rechts und links der Sehne irgendwie Druck ausüben sollen. Fühlt sich gar nicht schlecht an - stört zumindest nicht.
Der zugehörige Fersenkeil ist allerdings witzlos ohne Schuhe, das hat die Dame im Sanitätshaus etwas aus der Fassung gebracht. Aber ich habe ihr erklärt, dass ich den sowieso nicht benutzen würde, weil ich Fersenkeile vor 10 Jahren schon für absolut unnütz befunden hatte (bei den damaligen Achillessehnenbeschwerden). Und ich musste ihr versprechen, die Bandage nur drinnen anzuziehen, damit die nicht gleich wieder kaputt geht, wenn ich damit durch die Stadt latsche…
Wahrscheinlich wird sich alles in Wohlgefallen auflösen. Ich hatte mal (vor meiner Karriere) eine leicht ähnliche Sehnenproblematik, nicht schlagartig beim Laufen (in der Hinsicht: „no sports“), sondern nach stundenlangem Brustschwimmen mit lehrbuchmäßigem Beinschlag, siehe Schmerzen im Schienbein - #6 von Matthias_MUC. Mit etwas Anatomiekenntnis dann Selbstdiagnose gestellt und genau nix gemacht außer irgendein Diclofenac-Gel draufgeschmiert und erst mal nix außergewöhnliches gemacht. Ich war bald drauf (2 Wochen später) wieder Skifahren, hab die Sehne noch leicht gespürt, aber sie hat nicht übelgenommen, bald drauf war es wieder ganz weg und ist mir auch später bei solchen Schwimmevents, auch weitgehend unvorbereitet, nie wieder passiert.
So schlagartig war’s gar nicht bei mir. Das ist ja das Komische. Es war kein „Twäng - Sehne kaputt“, sondern ein langsames Schlimmerwerden innerhalb von 2-3km Laufstrecke.
Ich war ja auch mal Schwimmer und Brustschwimmen habe ich immer gehasst, weil gerade der Beinschlag ein durch und durch unnatürlicher Bewegungsablauf ist. Die guten Brustschwimmer in unserem Team waren alle etwas seltsame Typen… (<-- Achtung, bitte weder ernst noch persönlich nehmen, leichte Ironie im Anflug!). Ich mochte eher Freistil und Schmetterling, aber weil das alle machen, war die Konkurrenz viel zu groß, um irgendwelche nennenswerten Erfolge erzielen zu können. Die Brust- und Rückenschwimmer waren durchgehend erfolgreicher, weil Exoten
Interessant, wie Du Deine Verletzung damals geheilt hast. Das letzte Mal, dass ich eine Achillessehnenentzündung wegbekommen habe, war dadurch, dass ich angefangen habe, barfuß zu gehen. Deswegen bin ich ja jetzt grad etwas ratlos. Das mache ich ja schon …
Darauf wird’s hinauslaufen, ist nur die Frage, wann? Abwarten und Tee trinken.
Schwimmen: Ich KANN nur Brustschwimmen. Den Versuch, Kraulen zu lernen, hab ich aufgegeben, war nur Frustphase.
„Geheilt“ hab ich effektiv nix proaktiv. Ich hab mich mit Eigendiagnose beruhigt und es wirklich auf Schmerzbekämpfung, soweit wünschenswert, und ansonsten Abwarten beschränkt. Ich glaube, bis ich wirklich NIX mehr gespürt habe, waren es schon 3 Wochen.
Ich hatte über 3 Jahre mit dem Mist zu tun. Mein ex Chef hatte 5 Jahre Ärger damit.
Jeden Morgen musste ich mich erst warm laufen… Jede Wanderung habe ich es gespürt. Joggen ging wirklich nicht.
Letztlich ging es dann einfach so weg… bei mir, als ich wieder angefangen habe Rad zu fahren. Aber das kann einfach nur Zufall gewesen sein. Es war aber anders als es @Forbi beschreibt. Es war beidseitig und kam nicht schlagartig. Es wurde über Tage langsam schlimmer und fühlte sich nach einer Ermüdung oder Überlastung an.
Deshalb würde ich hoffen, dass es bei ihm anders ist und nicht so lange bleibt. Mein Chef ist zu mehreren Ärzten gegangen und hat auch teure Behandlungen privat gezahlt. Nichts hat wirklich geholfen. Dann ist es ebenfalls einfach so wieder besser geworden.
Achso, ich dachte, Du wärst da auch irgendwie im Schwimmverein oder bei der DLRG aktiv oder so? Sag jetzt nicht, dass Du bei den von Dir erwähnten diversen 24h-Schwimmen alles im Bruststil schwimmst? Da würde ich ja absaufen…
Ja, das was ich momentan habe, ist offenbar atypisch für Achillessehnenbeschwerden. Die Orthopädin hatte sich auch gewundert, dass sie mir an der Sehne rumdrücken kann, ohne dass ich gleich „an die Decke gehe“ wie sie sich ausdrückte. Eine andere Option wäre, dass es gar nicht die Sehne ist, sondern ein Muskelfaserriss oder sowas. Sie schloss das nicht ganz aus, aber da man nichts im Bild sehen konnte, ist es eher unwahrscheinlich.
Auf jeden Fall ist diese Bandage offenbar wirklich gut. Hätte ich nicht gedacht! Nachdem ich sie gestern den ganzen Nachmittag getragen hatte, kann ich heute wieder fast normal gehen und mich sogar ein wenig mit dem Fuß hochdrücken. Wenn das so weiter geht, kann ich in 2-3 Wochen vielleicht wieder anfangen, ein kurzes Läufchen zu wagen… Vorsichtiger Optimismus
Die Schwimmnixen sind die beiden Töchter, die sind auch mal bei der DLRG (da, wo in meinem Heimatort ALLE Kinder das Schwimmen lernen) wettkampfmäßig geschwommen, und die haben beide einen traumhaften Schwimmstil Brust wie Kraul drauf und sind da immer noch sch*schnell ohne daß es enorm „überengagiert“ wirkt… Ich bin da nur als „Spätberufener“, als Papataxi oder so irgendwie hinterher und dann auch als Wettkampfrichter bei unserem OV dabei. Als Zeitnehmer muß ich die Stoppuhr drücken können, selber schwimmen können ist keine nötige Qualifikation für Wettkampfrichter.
Ja, 20km oder mehr nur Brust. Was sonst… Dafür hier auch ein offensichtlich recht ordentlicher, mehr auf Dauer als auf Speed optimierter Schwimmstil.
Liebe Leute, heute habe ich mich an ein kleines Läufchen gewagt. Nach 20 Tagen Laufpause wurde es Zeit, auszuprobieren, was geht. Schließlich bin ich ja schon länger ganz schmerzfrei und kann ganz normal gehen.
Eigentlich sollten es max. 4km werden für den ersten Test, aber da ich es nie schaffe, mich völlig zurückzuhalten, waren es am Ende 7,6… Immerhin habe ich das Tempo niedrig halten können. Bislang spüre ich nichts, also kann ich mein Laufprogramm langsam wieder hochfahren. Ich werd’s aber langsam angehen und erstmal keine Tempoläufe machen und die Streckenlangen und die Zeitabstände zwischen den Läufen seniorengerecht halten.