Fatale Barfuß-Ausflüge: Eure Stories zu den "fails"

Ihr Lieben, mich würde mal Folgendes interessieren: Seid ihr auch schon mal losgezogen, barfuß und guten Mutes, und musstet dann feststellen, Schuhe wären besser gewesen? Undurchdringliches Gelände, Dornengestrüpp, großflächig verteiltes zerbrochenes Glas oder schlichtweg barfußfeindliche Bodenbeläge?? Kurzum: Mich interessieren eure „fails“ und die damit verbundenen Geschichten.
Habt ihr Lust auf einen Austausch? Ich würde mich sehr freuen.
Viele liebe Grüße
FORD

Ich kann nur meinen kleinen Ausflug eben anführen. Viel Erfahrung habe ich ja bisher nicht.

1 km oder so. Die Hälfte Asphalt der angenehmen Sorte. 1⁄4 Feldweg mit kleinen, gemeinen Steinchen, die ich aber aushalten konnte und 1⁄4 Bruchsteine der ganz fiesen Art, wo ich echt noch nicht laufen kann … also bin – kleine Fuchs – auf den Randstreifen ausgewichen … das fühlte sich schön an. Gras, Erde … Aber da waren wohl auch Brennnesseln oder Disteln … und das hab’ ich etwas spät bemerkt, als ich mitten auf dieser Teil der Strecke war. Die Wahl zwischen Steinen, wo ich nicht laufen kann, und Grünzeug, welches mich beißen will.

Jetzt seh’ ich nichts Spezielles, außer dass die Fußsohle überall kleine hellere Stellen hat … also, wenn mich was gepikst hat, dann ist es zu dünn, um sichtbar zu sein. Es kribbelt auch eher so, wie es Brennnesseln tun. Und ich hoffe, es war genau das, denn das geht vorbei.

Also abwarten, ob es morgen mehr oder weniger doof ist oder wieder völlig okay. Schuhe hatte ich keine dabei. Aber immerhin: 6 °C und kein Problem mit der Temperatur! Das könnte geholfen haben, dass ich auch ständig kleine Strecken durch den Schnee bin, als es den gab.

Ich bin ja auch Geocacher und Ende Oktober 2017 begab ich mich zu einem Versteck im Wald und stellte 20m vor dem Ziel fest, dass ich vor einem ca. 100qm großen bodenbedeckenden Brombeerfeld stand, in dessen Mitte die Dose steckte. :dizzy_face:
Hilft ja nix, was tut man nicht alles für die Statistik, um seinen Namen auf ein Zettelchen in einer Blechdose mitten im Wald zu schreiben und dafür einen virtuellen Punkt zu bekommen… So kurz vor dem Ziel umkehren ist keine Option, also ab durch die Mitte…

Zum Glück hatte ich eine Pinzette dabei, die war nach dem Rückweg mehr als nötig!

(für die Cacher unter Euch: Log am 28. 10. 2017, am besten über die Bilder zu finden)

Es gibt unangenehme und sehr unangenehme Bodenbeläge. Schotter usw. Aber da ich für solche Stücke extra FlipFlops oder ähnliches mitnehmen müsste… Augen zu und durch. Da ich weit über 90%, das ganze Jahr über barfuß laufe, hab ich da keine Lust drauf. Oft gibt es umgehungsmöglichkeiten. Und ich denke dann immer, es gibt barfuß Bergsteiger, also muss es gehen. Das mit den Glasscherben hatte ich noch nicht, bin nicht so oft in Gegenden unterwegs, wo das vorkommt. Dornen… lassen sich fast immer umgehen und 3-4 mal im Jahr fange ich mir einen ein. Kein Problem, geht ja wieder raus.

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Mein unangenehmstes Erlebnis habe ich schonmal im Gelben beschrieben, glaube ich.
Das waren, wie bei Forbi, ausgedehnte Brombeerranken, in die ich geriet, als mich die Dunkelheit mal im Wald überraschte.
Ca. eine Stunde irrte ich ohne Orientierung und bei minimalstem Licht umher, und weil ich irgendwie in umzäuntes Gebiet geraten war, bin ich zweimal durch die Ranken.
Aber ich fand trotzdem nicht wieder raus und musste dann letztlich noch einen hohen Zaun überklettern.
Und dann noch eine Stunde im Dunklen nach Hause.
Die Winzstacheln der Brombeeren haben mich noch eine Woche lang beschäftigt.
Das werde ich wohl nie vergessen.

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Das hat schon was von Albtraum, oder? Dunkel, Ranken, Zaun,… Auch ohne barfuß nicht angenehm.

Und ich hab’ noch nicht mal erwähnt, dass die Umzäunung zu einem äußerst unheimlichen (zumindest im Dunklen) Anwesen mit einem riesigen Teich und Park gehörte.
Jede Sekunde habe ich mir ausgemalt, wie eine Meute Wachhunde angestürmt kommt, Menschen waren nirgends zu finden.
(Im Nachhinein habe ich gehört, dass sich in dem Anwesen wohl ein Schulungszentrum befindet)
Und gerade dort war der Zaun besonders hoch und mit NATO-Draht gekrönt.
Ja, Albtraum trifft’s ziemlich gut. :scream: :slightly_smiling_face:
Beim zweiten Mal durch die Dornen war ich eher erleichtert, weil ich daran erkannte, dass die Richtung „weg von dort“ halbwegs stimmte.

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So wie meine Füße aussehen, waren es gestern wohl doch eher kleine Dornen. An mehreren Stellen kribbelt es und kleine rote Flecken. Aber stört beim Laufen eher nicht.

Nichts was man sehen könnte oder mit der Pinzette erwischen. Bin ja Mal gespannt…

Das tut mir sehr leid für dich, dass du das hast erleben müssen, das ist wirklich sehr krass gewesen. :frowning:
Ich hoffe, du hast es gut bewältigen können.

Vielen Dank für Dein Mitgefühl.
Aber mal ganz ehrlich, wer ist schon so blöd und geht nachts barfuß durch ein unbekantes Stück Wald?
Geschah mir ganz recht.
Oder positiv ausgedrück: Diese Möglichkeit, aus Erfahrung zu lernen habe ich mir verdient. :wink:

Ich - auch Geocacher - hatte schon ähnliche Erlebnisse wie Forbi. Wenn ich in unbekannten Gegenden unterwegs bin, hab ich deshalb meistens Notfallschuhe in der Tasche. Gestern war ich z.B. bei einem Nachtcache (da führen die Koordinaten nur an den Augangspunkt, von dort an weisen kleine Reflektoren den Weg), bei dem ich in Logs der früheren Finder schon einiges von Dornen gelesen hab. Mit den Merrels war das dann kein Problem. Ansonsten hab ich bisher eigentlich immer einen Weg gefunden. Einmal war ein Teil des Rundwegs (für Cacher GC366BQ), den wir gelaufen sind, aus fiesem Gleisbettschotter ohne echten Grünstreifen daneben. Da hatte sogar meine Schuhe tragende Ehefrau Probleme. Wir sind dann ganz weg vom Weg und haben uns querfeldein zu einem parallel verlaufenden Trampelpfad im Wald durchgeschlagen. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich je eine Wanderung abgebrochen hätte, weil es ohne Schuhe nicht mehr ging. Aber wie erwähnt habe ich in solchen Fällen meistens Notfallschuhe dabei.

Hi,
da könnte ich was zu beitragen: Es ist schon länger her, ich ging noch in die Schule. Ich war mit mehreren Freunden zu Besuch in einer etwa 150 Kilometer entfernten Stadt an einem Sommerwochenende. Um circa 18 Uhr am Samstag hatte jemand die spontane Idee, einen See aufzusuchen. Wir fuhren mit mehreren Autos. Weil es nur ganz kurz sein sollte, hatte ich so gut wie nichts mitgenommen. Nur Badeanzug, Hemd und Handtuch. Andere Sachen wie Geld, Schlüssel geschweige denn Schuhe (die sowieso weit entfernt zu Hause waren) nahm ich nicht mit. Auf Grund eines Missverständnisses wurde ich nach dem Baden aus Versehen alleine am See zurückgelassen.

Weil sonst niemand an dem See war (der Ort war nicht gerade als Tourismusattraktion bekannt) konnte ich auch nicht andere Leute um Hilfe bitten. Per Anhalter wollte ich nicht nach Hause fahren, weil mir das nur im Badeanzug und Hemd zu gefährlich war. Also musste ich ein dutzend Kilometer bis zur Stadt laufen. Auch wenn ich Barfußlaufen schon gewohnt war, war es dennoch sehr hart für mich. Ich spürte den heißen und harten Asphalt und den langen Weg. Ich fühlte mich sehr unwohl und verletzlich.

Irgendwann erreichte ich die Stadt und ging zu einer U-Bahnstation und die Nacht brach mittlerweile herein. Eine Fahrkarte konnte ich mangels Geldbeutel nicht kaufen. Ich hoffte also (zu Recht), dass mich niemand kontrollieren würde und fuhr schwarz.

In der U-Bahn musterten mich viele vernünftig angezogene Leute, während ich einen furchtbaren Anblick bot. Meine Haare waren ganz verwuschelt, hatte nur Hemd und Badeanzug an, das Handtuch dabei, meine Füße waren vom Straßendreck dunkel und schmerzten. Es war sehr demütigend und ich wollte im Boden versinken.

Auch wenn mir Barfußlaufen sonst Spaß machte, da fühlte ich mich ausnahmsweise doch sehr unwohl.

Irgendwann irrte ich in der Stadt, in der ich mich nicht auskannte zur Unterkunft des besuchten Freundes. Es war dort ein Zettel angebracht. Dort stand, dass meine Freunde noch unterwegs wären und sie davon ausgingen, dass ich aus anderen Gründen freiwillig noch fort wäre. Das war sehr frustrierend und so dauerte es noch drei Stunden, bis sie wieder zu Hause waren.

Ich musste draußen warten. Es wurde mit der Zeit kälter und einige Passanten begafften meine Füße. So fühlte es sich zumindest an. Vielleicht waren aber garnicht so viele unterwegs und meine Erinnerung spielt mir da einen Streich.

Es war zwar sehr unangenehm, aber es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass ich auch solche widrigen Situationen überstehen kann.

Liebe Grüße
Annika

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Hallo. Ja, ein einziges mal. Da war die Straße extrem aufgeheizt. Hatte mir Brandblasen geholt.