Der Frühling ist da, die Vöglein pfeifen
Es wird nun Zeit, die Schuhe abzustreifen
Die Socken folgen auf den Fuß´
Denn Barfußgeh´n ist ein Genuss
Hinaus geht es, in die Natur
Denn das ist Lebensfreude pur
Über grüne Wiesen und durch Wälder
Gemieden werden nur Bauers Felder
Doch plötzlich quält dich „Mutter Natur“
Du fragst dich: „Was ist das denn nur?“
Du siehst einen Stein zu Deinen Füßen
Der wollt´ dir nicht weh tun, dich nur begrüßen
Brombeerranken, die Teile des Weges erklommen
die heißen dich mit Dornen willkommen
Dort, zwischen Schachtelhalm und Farn
Macht dich eine Horde Brennesseln an
Du machst einen Bogen, um sie zu meiden
Doch das können diese wohl nicht leiden
Sie wollen geliebt sein und streifen dich zart
Du findest´s nicht schön, sondern hart
Das scheint auch eine Diestel zu seh´n
Denn sie hat nur im Sinn, dir im Wege zu steh´n
Du machst einen Satz und findest dich wieder
Ganz flach auf dem Boden, gestreckt die vier Glieder
Es war ein Ast, der dir das Bein gestellt
Wie kannst du denn auch, „in aller Welt“
Den Baum übersehen, der neben dir steht
Und ebenso nach deiner Liebe fleht
Nun hast Du genug, gehst in die Stadt
Weil es all diese Dinge dort nicht hat
Der Boden fühlt sich herrlich an
Die Platten sind warm, aber dann:
Es piekst in der Sohle, nun ist es gescheh´n
Du beugst dich hernieder um nachzuseh´n
Es ist ein Stück Glas, das dich gestört
Und einst zu einer Flasche gehört´
Du siehst einen Brunnen und gehst darauf zu
Du fragst dich plötzlich: „Wat iss denn nu?“
Unter einer Sohle wurde es feucht
Obwohl du noch garnicht den Brunnen erreicht
Ein paar Tauben nicken dir gurrend zu
Denn es kam von ihnen, gefragt bist nun du
Die Füße mit Wasser des Brunnens benetzt
Wird nun in Eile nach Hause gehetzt
„Was war das bloß für ein schlimmer Tag?
Man garnicht mehr barfuß zu gehen vermag!“
Doch wirf ins Korn nicht gleich das Messer
Das nächste Gedicht wird sicher besser!