Gestern - auf der Suche nach kleinerem Equipment für die neue Wohnung der besten Schwiegermutter von allen - erreicht folgende Durchsage meine Ohren:
„Vermisst wird der kleine Sven …“
Es folgte eine Beschreibung des Abgängigen - zum Schluss der Durchsage dann „… der Junge ist BARFUß unterwegs“
Da neben dem von mir hier ja bekannten typischen unveränderlichen Merkmal auch der rote Pullover und eine dunkle Hose zufällig der Beschreibung entsprachen bekam ich dann so manchen prüfenden Blick - bis man feststellte dass das Altersmerkmal mich dann doch eher als das gesuchte Zielobjekt ausschloss.
(Immerhin hielt man mich einmal aufgrund besagter auffälliger Eigenheit für den möglichen Vater)
Ob der Junge der konzerntypischen hauseigenen Aufbewahrungs- und Bespaßungsabteilung (damit die Eltern ungestört und ausgiebig dem Konsum frönen können!) für Minderjährige entfleucht ist?
Ob er sich wohl dort erst der unbequemen Fußbekleidung entledigt hat? (Ich vermute aber dass das dort bislang übliche Bälle-„Bad“ seit Corona den Hygienevorschriften zum Opfer gefallen ist).
Oder ob er sich - schon frühreif - auf die Suche nach den Kinderzimmern begeben hat ?
Ich habe es dann nicht mehr erfahren, kann mir aber auch vorstellen dass er in den unendlichen Weiten dieses riesigen Einrichtungslabyrinths, mit den zahlreichen Versteckmöglichkeiten, erst dehydriert in ein paar Wochen gefunden wird.
Selbst ich gehe ja dort hin und wieder verloren und muss mir dann den Weg zum Ausgang zeigen lassen da das GPS-Signal dort leider nicht empfangbar ist …
Naja, seh’s so: Momentan kannst gerade aus dem Exotentum des Barfußlaufens auch den einen oder anderen Vorteil ziehen. Supereindeutiges Merkmal.
Wenn ich irgendwie nach Treffen nose2nose mit Adressenaustausch mit irgendwelchen Menschen nochmal zB. per E-Mail Kontakt aufnehme, helfe ich der Erinnerung ganz simpel nach. Ich muß mich in der Mail nur verabschieden mit der Grußformel (beispielhaft)
Komisch, mich hat in Möbelhäusern noch nie jemand angesprochen oder ist auch nur wenige Schritte auf mich zugekommen (zwecks Verkaufsgespräch). Weder beim Schwedischen noch bei sonstigen…
Wenn es sich ergibt, gehe ich ja gerne in Schuhgeschäfte und begebe mich dort auf die Suche nach Schuhen, die tatsächlich für die menschliche Fußform gemacht sind (Spoiler: habe noch keine gefunden). Aber selbst da werde ich nicht angesprochen. Irgendwas mache ich falsch - oder richtig?!
Bitte um Interpretationshilfe:
Keine Verkäuferansprache „Wie kann ich Ihnen helfen, suchen Sie was bestimmtes“ oder keine „hier dürfen Sie aber nicht barfuß“`
Verkausfgespräch abgebrochen von Dir? Oder vom Verkäufer wegen abschreckender Wirkung des Barfüßlers?
Nein, Verkäufer saß hinter seinem Schreibtisch - in einer Distanz in der mein Gesamtbild noch nicht erkennbar war. Nach schon etwa drei Schritten - mit dann „Vollsicht“ (der Blick war eindeutig!) wurden weitere Annäherungsversuche abgebrochen.
Ich vermute - da eher gehobene Klientel im Haus - dass ich da unter „keine Provisionswahrscheinlichkeit“ eingestuft wurde.
Und nein - Probleme gab es deswegen keine! Ich würde es eher wie die Bayern formulieren: „Nicht einmal ignoriert haben sie mich“
(Gleiches ist mir übrigens auch schon in einem großen Autohaus passiert.
In einem anderer Marke war das dann überhaupt kein Thema, geschweige denn ein Hindernis - daher ist es dort dann mit „win-win“ geendet. Leider war das Produkt dann eher unbefriedigend)
Im dritten Möbelhaus - bei dem ich es eigentlich garnicht erwartet hätte - wurde ich dann nicht nur sofort kundig beraten, sondern ebenfalls in einer beidseitigen „win-win“-Situation verabschiedet - und zwischendrin ergab sich auch noch eine nette „nicht-möbelbezogene“ Unterhaltung
Da ich auf der nicht einfachen Suche nach einem passenden Teil war konnte ich in zwei Tagen gebündelte Erfahrungen sammeln.
Vielleicht wäre es im Sommer ja ganz anders verlaufen, aber bei den aktuellen Wetter- und Temperaturbedingungen glaubt wohl niemand dass ich das freiwillig mache und zieht dann falsche Schlüsse bezüglich meiner Bonität ?
Gefühlte Andersbehandlung wegen hab ich eigentlich bisher nirgendwo erlebt. Höfliche Behandlung wie immer, je nach Hausstandard diskrete Ansprache, wenn man irgendwie Beratungswunsch ausstrahlte. also offensichtlich scheint es egal zu sein. Egal ob beim Autohaus, oder heute in der kleinen Dorfklitsche wegen Reifenwechsel oder bei meiner Hausbank.
Bei meinem Haus-und-Hof-EDEKA war die einzige Extra-Ansprache eine Warnung vor einer bestimmten Kasse, weil da Glas zu Bruch gegangen war und ich vorsichtshalber besser eine andere Kasse nehmen sollte, falls sie in der Hektik eine letzte Scherbe übersehen hätten.
Na ja, wenn ich „Beratungswunsch ausstrahle“, dann merkt man das deutlich weil ich mich suchend umblicke und Blickkontakt aufnehme.
In der Regel orientiere ich mich aber gerne erstmal und hasse es wenn ich dann sofort in Verkaufsgespräche verwickelt und damit unter Druck gesetzt werde. Vermutlich strahle ich das dann aber auch aus.
Bei solchen nicht ganz geringen Investitionen wird dann aber gerne schon mal abgecheckt was der Kunde so bereit ist auszugeben. (Bin ich auch schon direkt gefragt worden. Und die Beratung orientiert sich dann auch erfahrungsgemäß am Höchstsatz. Das ist dann kein guter Einstieg nach meinem Empfinden!)
Aber wenn jemand schon bei DER Witterung schuhlos daherkommt geht vermutlich Kopfkino beim Verkäufer an - zumindest bei einigen …
„Entweder finanziell oder geistig minderbemittelt ? Oder beides…“
(Wenn ich aber ganz offensichtlich völlig ignoriert werde bin ich dann natürlich auch frustriert)
Wenn ich ins möbelhaus gehe, dann meistens, weil ich etwas bestimmtes brauche. Teilweise ist eh schon klar, was das ist, so dass ich mir die ganze möbelausstellung sparen kann und nur zielgerichtet ins regal greifen muss. Teils möchte ich es mir in ruhe ansehen und „probewohnen“. Und dann gibt es fälle, wo ich spezifische fragen habe; dann ist es natürlich gut, eine kompetente beratungsperson zur verfügung zu haben. Dann gehe ich aber gezielt auf mitarbeitende zu und frage diese, ob sie kurz zeit für mich haben.
Anlässlich eines wohnungswechsels steht bei mir im nächsten jahr auch die küchenplanung an, da habe ich schon recht konkrete vorstellungen, für die details werde ich mir (nicht trotzdem, sondern gerade deshalb) beratungstermine geben lassen. Kompetente berater können mir vielleicht noch weitere tips geben.
Ich habe nicht den eindruck, wie ein minderbemittelter behandelt zu werden. Wenn ich den eindruck bekäme, wäre ich schnell wieder draußen und bei der konkurrenz. Ich denke eher, der eindruck ist: der macht das mit absicht (ach was!)