Hoi mitenand - äs Grüessli us de Schwiiz

= Hallo an alle, ein kleiner Gruss aus der Schweiz

Damit ist bereits klar, wo ich herkomme: aus der Schweiz, konkret aus dem Norden, im Jura zwischen Zürich und Basel, nah an der Grenze zu Deutschland. Das erklärt meine Art und Weise, wie ich schreibe, das Esszett gibt es hierzulande nicht :wink: .
DIe Gegend, in der ich lebe, ist nicht ideal, um barfuss zu laufen, denn hier gibt es kaum Naturwege, alles ist mit scharfkantigem Kalkschotter geschottert und sehr unangenehm. Dennoch eine sehr schöne Gegend, wo die Natur noch an vielen Stellen in Ordnung ist! Die unangenehmen Wege haben den Vorteil, dass man abhärtet und danach beinahe über jeden Untergrund barfuss gehen kann. Das ist gut so, denn was wäre ich ohne Wandern, Bergwandern, Trekking, Spazieren…?! Dabei höre ich aber auf meinen Körper. Wenn meine Füsse sagen „es ist genug“, dann ziehe ich mir auch mal Minimalschuhe über, da fällt mir kein Zacken aus der Krone (wobei ich schon auch gerne mal die Grenzen auslote!). Barfuss muss für mich in erster Linie Spass machen, es ist etwas Schönes für mich.
Von Beruf bin ich Geschichtsvermittlerin in einem Museum, wobei ich je nach Standort auch mal barfuss führen darf, und Fachlehrperson für Französisch an zwei Primarschulen in der Region. Beides mache ich sehr gern, auch wenn ich barfuss nur im Sommer unterrichte, denn moderne Eltern machen aus Mücken gern Elefanten, und ich möchte den Schulleitungen den Stress ersparen, zumal Schulhausböden taktil nicht wirklich interessant sind. So stehe ich auch im tiefsten Winter mit sehr minimalistischen Sandalen vor der Klasse, ein Kompromiss, mit dem ich gut leben kann.
Ich war schon als Kind gern und oft barfuss, und weder Eltern noch Lehrpersonen hinderten mich dran. Trotzdem bekam ich mit 20 Jahren Einlagen für meine Senk-Spreizfüsse. Um 2010 herum merkte ich beim Nordic Waking, wie mir die Bewegungen in die Knie schlugen, und stellte auf Minimalschuhe um. Problemlos konnte ich Trekkings unternehmen und teils sehr anspruchsvolle alpinen Routen gehen. Ich bin aber mit den Minimalschuhen gelaufen wie zuvor mit den herkömlichen Schuhen, was zu Fehlbelastungen führte; meine Quergewölbe sind dadurch total eingesunken. Unter dem linken Ballen begann mein Nerv wehzutun. Die Physiotherapie brachte keine Linderung. Aber ich und nicht mehr gehen?! So habe ich am 13. 3. 1996 während der Hunderunde einfach mal die Schuhe ausgezogen. Problemlos konnte ich 40 Minuten bei ca. 6°C barfuss gehen, nur die Zehen rebellierten ein bisschen. Mir machte es Spass, also blieb ich dabei. Innerhalb weniger Wochen tat mein Nerv nicht mehr weh und mein Rücken und die Schultern richteten sich auf. Die Längsgewölbe haben sich wieder aufgerichtet. Ich merkte auch, wie ich mit Stress und Druck viel besser umgehen konnte, die Barfüssigkeit schien mich zu erden und resistenter zu machen.
Ich liebe es, eine neue Umgebung nun wirklich mit allen Sinnen erkunden zu können. Ein Städtetrip oder eine Bergtour bleibt nicht nur visuell, sondern auch sensorisch in Erinnerung. Was habe ich inzwischen barfuss alles gemacht… Reisen, Trekkings, teils verrückte Wanderungen, Weihnachtsmärkte, Konzerte, Arzttermine, Fliegen, Abschlussfeiern meiner Kinder…das ganze fette und pralle Leben eben!

Es ist schön, sich mit Gleichgesinnten austauschen zu können, es stärkt, wenn man, so wie ich, weit und breit die einzige barfüssig lebende Person ist.

Liebe Grüsse
Dorothea

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Hi Dorothea,

sehr sympathische Vorstellung von dir.

Das harte Training hat dich stärker werden lassen, weil du größere Belastungen besser wegsteckst.

Vernünftige Entscheidung!

LG
stromkabelsalat

Danke für das Willkommen! :grinning:
Ich finde es nicht vernünftig, sondern natürlich, auf den Körper zu hören. Ich glaube nicht, dass unsere Füsse dazu gemacht sind, stundenlang über künstlich hergestellten Schotter zu laufen. Und aus irgendeinem Grund haben unsere Vorfahren vor tausenden Jahren Schuhe erfunden. So gern ich barfuss bin - Schuhe haben ihre Vorteile. Es ist doch eine Frage des Masses, wie oft man sie anhat….:wink:

Liebe Grüsse
Dorothea

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Das hast Du sehr schön ausgedrückt!

Liebe Dorothea,

ich freue mich, dass Du auch hier bist :hugs:

Da bin ich ganz Deiner Meinung. So wie Handschuhe, Mütze, Schal udgl. auch ihren Nutzen haben, wenn die äußerlichen Bedingungen es erfordern.

LG Eva

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Das ist ein sehr guter Vergleich. Er ist gut geeignet, um den Nutzen von Minimalschuhen zu erklären.

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