Hallo liebe Barfüßler.
Ich habe eine Frage. Wer von Euch nutzt den Vorderfuß-Gang?
Ist das wirklich wichtig nicht normal, also mit Hacke zuerst aufzutreten?
Ich finde das extrem anstrengend und man kann es ja auch nicht permanent machen.
Für gehen auch, je nach Untergrund. Auf hartem Untergrund eher weniger. Ich versuche da möglichst lautlos und ohne stampfen zu gehen. Vollflächig.
Ist bei mir eine Frage der Gewöhnung gewesen.
Im Vorderfußgang halte ich viel länger ein hohes Gehtempo durch, als wenn ich mit der Ferse aufstampfe.
Beim Schlendern allerdings, da fühle ich mich wohler, wenn ich mit der Ferse zuerst auftrete.
Alles bis 4 km/h kann man super im fersengang machen.
Aber genau bei den langsamen Geschwindigkeiten brauche ich es gefühlt nicht. Aus Gewohnheit, speziell mit Schuhen, ist eine schnellere Gangart schnell mit der Ferse voran. Auch Barfußschuhe verhindern dass Muster nicht.
Da merke ich besonders, dass es noch lange nicht natürlich, ohne Korrektur, funktioniert. Wenn ich wandere ist es am einfachsten. Im Büro am schwersten.
Die Hüfte, Knie, Aufsatzpunkt… Alles ohne Schuhe anders als mit. Wenn ich mich eingegrooved habe, dann ist es super und dann geht es auch ohne nachdenken. Dann fühlt sich das gehen und laufen an, als würde es gar keine Kraft benötigen und es ist sehr leicht.
OMG, ist Dir bewusst in welches Hornissennest Du damit beidfüßig mit Anlauf hineingesprungen bist? DIE Glaubensfrage schlechthin unter unbeschuhten Menschen!
Das ist mindestens so kontrovers wie die Frage bei Gullivers Reisen, ob man Eier am spitzen oder am runden Ende köpfen muss.
Als Naturwissenschaftler mache ich es mir wiederum einfach: Es geht ganz einfach beides! Womit ich natürlich voll ins Kreuzfeuer beider Lager komme.
Zum Glück kann ich auf eine uralte Sportart verweisen, die beide Gangarten kultiviert hat und intensiv verwendet: Das Tanzen. Wer es jemals geschaft hat über das Goldstar-Niveau hinauszukommen (ab da fängt das Tanzen überhaupt erst an) weiß, dass es Ballen- und Fersenschritt gibt. Und beim langsamen Walzer gibt es sogar das Heben und Senken.
Was ich damit sagen will: Wer eine der beiden (und es gibt jede Menge dazwischen) Schrittarten für die einzig richtige erklären will, der hat von Gehen ganz einfach Null Ahnung.
Das Tolle ist doch: Wir können beständig ausprobieren und üben! Jeder Schritt ist etwas Neues und Einzigartiges! Ich kann mittlerweile problemlos längere Strecken im Ballengang gehen. Das war für mich anfangs zum einen noch viel zu anstrengend und zum anderen sehr „storchig“. Jetzt habe ich die unterschiedlichen Bewegungsabläufe eintrainiert und ich kann beide Schrittwarten problemlos verwenden.
Ich habe da nie darüber nachgedacht.
Wenn ich das täte würde ich völlig verkrampft und unnatürlich gehen.
Ist wie beim Autofahren wo ich ja auch nicht übers Schalten nachdenke ob und in welchen Gang ich gerade nutze.
Ich denke, bei konsequenter Barfüßigkeit stellt sich das automatisch ein.
Der Lauf über ein Laufband der AOK mit Darstellung der Gehweise und Druckverteilung auf dem Monitor anlässlich des Bayerischen Barfußwandertages bestätigt mir meine Vermutung.
Der Auswertende sagte mir damals dann auf den Kopf zu „dass ich Dauerbarfüßer sei …“
Ich danke Euch allen für die interessanten Informationen.
Hat mir sehr geholfen.
Ich werde einfach so gehen (laufen ist überhaupt nichts für mich) wie es mir guttut.
Ich habe zu Anfang (meiner Barfußzeit) auch den Ballengang probiert. Weil man damals überall gelesen hat: Wenn Barfuß, dann Ballen oder Vorfußgang.
Einen Sommer hatte ich es geübt. Bin aber im gehen immer wieder unbewusst in den Versengang zurück gegangen ( ;D )
Im darauf folgendem Jahr hat es sehr gut mit dem Versengang funktioniert. Das Jahr darauf (im Winter verlerne ich offensichtlich immer die Gangart) hab ich den Ballengang irgendwie nicht mehr hinbekommen. Im Sommer darauf bin ich einfach so gegangen wie ich oder mein Körpoer es für richtig hielten. Meistens Versengang. Dann habe ich letztes Jahr den Podcast von „Barfuß im Pott“ gehört und die Folge über die Barfußgangarten hat mich darin bestärkt das der Versengang natürlich ist.
Vielen Dank für Deine Erläuterung.
Ich gehe manchmal in den Ballengang, wenn der Untergrund pieksig oder steinig wird, sozusagen als Vortasten, sonst normales Abrollen
Das mache ich genauso, bringt viel
Nach eigenem Empfinden scheine ich selbst auch nur bei unwegsameren Untergründen vermehrt im Ballengang unterwegs zu sein. Hat vermutlich auch viel damit zu tun, dass die Schrittlänge mit verringerten Gehtempo dann auch kleiner ist.
Auf angenehmeren Untergründen bin ich dann auch Mal zügiger unterwegs. Und da setze ich automatisch nicht mehr so stark mit dem Vorderfuß auf. Zuerst mit dem Vorderfuß aufsetzen wäre mir außerdem viel zu „tapsig“
Aber ist dies ähnlich wie wenn ich Schuhe trage? Ich kann es nicht sagen und kann mich da wohl nicht selbst zuverlässig analysieren Wenn ich Mal 1-2 Stunden eher auf Teer/Beton (zügiger) gegangen bin, dann sieht man schon dass meine Fußsohlen im Bereich der Ferse, sogar eher im hinteren Teil davon, stark benutzt wurden. Aber eben auch im Vorfuß-Bereich, meiner Vermutung nach jedoch eher während des Abdrückens und nicht wegen des Boden-Erstkontakts.
Stellt sich noch die Frage: Ist der Fersengang bei eher schnellerem Gehen auf unnatürlichen, harten Untergründen schädlicher als Vorder-/Mittelfußgang?
Denn zunächst Mal (zumindest intuitiv) einleuchtend ist das zusätzliche Dämpfungssystem das vom Vorderfuß ausgeht schon…
Ich habe seit 3 Tagen extreme Schmerzen im linken Fuß. Es fühlt sich an als ob der Fuß ganz dick wäre wie ein Klumpfuss und wenn ich ihn auf und ab bewege schmerzt es ganz doll. Jetzt weiß ich nicht ob es damit zusammen hängt dass ich mal 2 Tage lang versucht habe im Ballengang zu gehen.
Es fühlt sich aber nicht wie Muskelkater an.
Falls der Schmerz vom Fußgelenk, knapp unterhalb der Höhe des Knöchels von oben (Fußrücken) ausgeht, kenne ich das VIELLEICHT auch. Stammt aber aus meiner Barfuß-Anfangszeit als ich in der Tat vermehrt darauf achtete mit dem Vorderfuß aufzukommen. Bestimmt auch weil meine Ferse zu dieser Zeit null Widerstandskraft hatte; der Fußballenbereich zwar genauso wenig, aber der fühlte sich elastischer mit mehr „Spielraum“ gegen spitze Steinchen oder Unebenheiten an.
Ich hatte es damals aber auf eine Art Überlastung aufgrund der neuen Fortbewegungsart geschoben und im Gegensatz zu dir hätte ich die Schmerzen als aushaltbar und mittelmäßig klassifiziert. Hat aber schon eher Richtung eine Woche gedauert bis ich wieder schmerzfrei den Fuß in alle Richtungen kreisen könnte.
Ich bin ja erst seit 2 Monaten kontinuierlich barfuß, da kann es schon so sein wie Du schreibst. Ich danke Dir für Deine Ausführungen.
Heute musste ich Schuhe anziehen da war es furchtbar