Johannes Kronegger plant von Scharnstein bis Trieste zu wandern

Der 33jährige Oberösterreicher Johannes Kronegger (seit 2017 barfuß) plant im sommer (149 tage von heute) gemeinsam mit Gabriel Moser in 20 etappen von Scharnstein nach Trieste zu wandern, als charity für den verein MPS Austria, der sich um kinder mit Mukopolysaccharidose kümmert, eine seltene stoffwechselkrankheit.

Gabriel Moser trägt allerdings schuhe sowie kameraausrüstung, um das ganze zu dokumentieren. (Wer dann wem wegläuft, wird sich zeigen!)
Die tour wird dokumentiert auf:
https://off-shoe.com/
Hier ist ein interview mit Johannes Kronegger zu hören:

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15 minuten interview zum thema.

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Zwischenbericht, trotz nässe, trotz nässe absolviert er tagesetappen bis über 31 km.
Die getrackten routen werden auf https://off-shoe.com/ veröffentlicht.

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Inzwischen ist er am ziel, wenn auch nicht immer bei bester gesundheit.
Bei schüttelfrost und fieber hätte ich nicht weitergemacht, sondern mir zumindest ein paar tage auszeit gegönnt …

Dasselbe wie bei Aldo Berti.

Ich mache vor allem bei Langdistanz-Wanderungen immer wieder die Erfahrung, dass man vor allem zu Beginn bei Schotter nicht übertreiben darf. Lieber die Sandalen mal zu viel als zuwenig anziehen. Die Füsse danken es mit schneller Regeneration und je länger man unterwegs ist, desto weniger braucht man dann die Sandalen.

Wandert man mit Gewicht am Rücken während mehrerer Tage, ist es sehr wichtig, dass man nicht den Ehrgeiz hat, möglichst alles barfuss gehen zu wollen. Bei Schotter oder dann, wenn die Füsse genug haben, Notschuhe rausholen. Den Füssen immer wieder mal die Böden gönnen, zwischendurch mal wieder Sohlen. Abwechslung tut ihnen gut. Je mehr man dem Beachtung schenkt, desto schneller belohnen einem die Füsse mit mehr Resistenz, und ich brauche die Notschuhe nach einigen Tagen kaum noch.

Meine langjährige Erfahrung mit Wandern, Bergwandern und Trekking zeigt auch, dass so lange Strecken barfuss nur zu bewältigen sind, wenn man auf optimale Bedingungen trifft, was hier augenscheinlich nicht der Fall war.

Aus all diesen Gründen kann ich nicht verstehen, warum Aldo Berti unbedingt einen Barfuss - Weltrekord auf die Beine stellen wollte und auch Johannes Kronegger für wohltätige Zwecke barfuss Geld sammeln wollte. Der Gedanke der Charity ist wundervoll, aber es berücksichtigt die Bedürfnisse der Füsse viel zu wenig. Barfuss um jeden Preis, mit langen und festgelegten Etappen?! Das hat für mich nichts mehr mit der Freude und dem Spass zu tun, den Barfuss für mich ausmacht. Sowas ist eher Selbstkasteiung anstatt ein auf-den-Körper-hören. Und wir barfüssigen haben einmal mehr das Image der Verrückten weg. Ja, ich weiss, einige von Euch definieren sich dadurch - die meisten von uns aber möchten einfach im Alltag ganz normal barfuss leben können.

Liebe Grüsse
Dorothea

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Während ich tageswanderungen von 25 km gut vertrage, bin ich danach auch über einen ruhetag froh. Nachdem ich einmal im dunkeln absteigen musste und nach mitternacht im tal war, gebe ich mir inzwischen bei mehrtagestouren viel mehr luft pro tag und versuche allgemein zeitdruck zu vermeiden.
(Schotterstrecken in schuhen zählen für mich weniger zum genuss, außer wenn es tolle ausblicke oder andere attraktionen gibt … Manchmal sind sie leider unvermeidlich.)

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Super Leistung. Allerdings halte ich nichts von Weltrekorden oder Aktionen, wie sie Kronegger durchgestanden hat.

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Interview mit Johannes:

Noch eine fernwandererin:

Die tagestappen wurden immer länger, von 15 über 25 bis 35 km … topform, ich bin wirklich beeindruckt!

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Das ist Großartig! Schade, dass dieser Link hier etwas untergeht, er hätte eigentlich einen eigenen Eintrag verdient!
Ich bewundere die Einstellung, ohne jeden Rekordgedanken einfach für sich einen Traum zu verwirklichen und seinen Kindern dies vorzuleben. Und eben nicht auf Teufel komm raus feste Etappenziele durchzudrücken, sondern so weit zu gehen, wie es die aktuelle Befindlichkeit erlaubt. Wenn sie ein Buch darüber schreibt, erwarte ich mir davon einen bescheidenen Erlebnisbericht, bei dem die Barfüßigkeit eher nebensächlich und als Lebenseinstellung erwähnt wird und weniger eine kommerzielle Ausschlachtung, die irgendeine Sensationslust bedient.
Das ist auf jeden Fall eine tolle Randnotiz über eine Wanderung zu einem extremen Berg - kann man das Matterhorn wirklich barfuß besteigen??? Vermutlich nicht ganz bis zum Gipfel?! Ich weiß es nicht. Ist vermutlich am Ende auch nicht mehr wichtig, wenn man so eine lange Strecke barfuß zurückgelegt hat.

Aber zum Vergleich:

  • Eva-Maria Weiermayer:
    50 Tage - 794 Kilometer - 48.640 Höhenmeter

  • Martl Jung:
    32 Tage - 567 Kilometer - ca. 34.000 Höhenmeter

  • Johannes Kronegger:
    28 Tage - 435 Kilometer - 16.000 Höhenmeter

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Und ich schaffe es nicht mal, den Styrian Iron Trail (10 tage, 200 km, 9000 hm) am stück zu machen (bisher nur einzelne etappen gegangen). Aber das gehört auch zum persönlichen rhythmus, ich liebe den wechsel zwischen aktiv- und ruhetagen. Ja, ich bin unsportlicher genusswanderer.

Wie diese personen ihre tour dokumentieren, ist auch jeweils unterschiedlich und sehr von der herangehensweise geprägt: Wenn ich allein mit mir und der natur sein will, möchte ich nicht ständig mit kamera oder handy hantieren und auch nicht am abend nach energie und internet suchen, um die tagesetappe mit der welt zu teilen. Johannes ist auch nicht allein gegangen, sondern hat einen kameramann mitgenommen, 2024 wird ein film dazu produziert.

Das Matterhorn liegt leider mit an der spitze, was unfälle angeht, zusammen mit dem Eiger. Diese berge sind nicht die schwersten, aber so bekannt, dass es viele gibt, die sie auch dann gehen möchten, wenn ihre form und erfahrung nicht den umständen entspricht. Ich war dieses jahr im februar am Klein-Matterhorn (ganz bequem per seilbahn) und habe den gipfel nebenan bewundert, ohne den drang zu verspüren, dort unbedingt hoch zu müssen. Der blick ins tal war angesichts der schneearmut eher ernüchternd.

Endlich mal jemand, der das vernünftig tut. Man sieht sehr schön, wie sie den Körper dran heranführt und die Etappen immer länger werden - entspricht meinen Erfahrungen.

Auf das Matterhorn barfuss? Nie und nimmer. Das ist eine anspruchsvolle Klettertour, wofür man Steigeisen braucht. Ich nehme an, sie geht bis an den Fuss des Matterhorns in Zermatt, oder in die Hörnlihütte.

Liebe Grüsse
Dorothea

Da der weitere aufstieg vereist war, hat sie bei der Hörnlihütte schluss gemacht. Mit welcher ausrüstung sie ggf. weiter aufgestiegen wäre, müssten wir sie wohl selbst fragen …
Hier ist ihre webseite:
https://www.naturverfuehrt.at/beyond-your-limits/
Die etappen der tour sind hier dokumentiert:

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