Wir leben in einer Zeit, in der wir hier und da über unsere eigenen Füße stolpern. Konkret: Wir schaffen uns ein Umfeld und merken nicht, dass wir uns damit schaden. Hierzu gehören unsere täglichen Gewohnheiten, die uns in Fleisch und Blut übergegangen sind, u.a. auch schlechte Angewohnheiten, die sich sozusagen chronifiziert haben. Nur selten haben wir Momente, in denen wir willens sind, uns selbst zu hinterfragen: „Ist das, was ich täglich tue, auch gut für mich? Gut für die Umwelt?“
Hierzu gehört das tägliche Duschbad, für einige auch das tägliche Vollbad.
Ich bin über 50 und habe festgestellt, dass sich meine Haut etwas verändert hat. Während ich in den Zwanzigern noch mit fettiger Haut auf dem Rücken und hormonell bedingter Akne in diesem Bereich zu kämpfen hatte, muss ich mittlerweile sagen: meine Haut ist ziemlich trocken geworden, ganz besonders im Bereich der Extremitäten, also an Armen und Beinen.
Meine tägliche Dusche, das Haarewaschen hab ich geliebt. Nur frisch geduscht konnte ich einschlafen, der leichte Geruch von fettigem Haar auf dem Kopfkissen war mir ein Gräuel. Bis mir ein Dermatologe mal auseinandersetzte, was ich mit täglichem Duschen anrichte: Ich zerstöre das für eine gesunde Haut elementare Mikrobiom auf meiner Haut. Auch Eincremen kann da nicht viel wettmachen.
Seit etwa fünf Jahren habe ich meine Duschbäder (Baden ist eh ein No-Go) auf zwei, maximal drei pro Woche reduziert, das Haarewaschen ebenso.
Da ich unter den Achseln schwitzte und rieche, auch an den Füßen, wenn ich Schuhe trage, hatte ich mir überlegt, wie ich den Geruchsbakterien das Handwerk lege. Ganz einfach: mit feuchten Reinigungstüchern. Diese verwende ich für intime Körperstellen und komme ganz hervorragend damit klar.
Schon recht früh nach der Umstellung auf zwei Mal Duschen pro Woche habe ich gemerkt, dass ich einen ganz angenehmen, individuellen Körpergeruch habe. Ich habe mich also irgendwie neu kennen gelernt - und mögen gelernt. Ein interessanter Prozess.
Was ich dadurch gewonnen habe? Mehr Zeit für mich, da weniger Zeit im Bad… und eine Haut, die sich mittlerweile wieder sehen lassen kann. Kein Trockenheitsgefühl mehr, kein Jucken.
Auf Deodorants und Parfums verzichte ich ohnehin seit vielen Jahren, weil ich empfindlich auf Duftstoffe reagiere.
Ich versuche nun auch peu a peu in anderen Lebensbereichen, Unnötiges zu reduzieren und frage mich, wie ihr so darüber denkt.
Herzliche Grüße aus Taunusstein
Ford
das mache ich genauso, oft sogar nur einmal in der Woche 
Ich konnte noch nie verstehen, warum manche Leute jeden Tag duschen müssen - außer vielleicht man arbeitet im Bergwerk…
In meiner Schul- und Studienzeit habe ich meistens nur 1x pro Woche geduscht. In den letzten Jahren ist das allerdings mehr geworden, seit ich angefangen habe, mehr zu laufen. Nach dem Joggen dusche ich natürlich und das war letztes Jahr im Schnitt 3-4x in der Woche.
Gebadet habe ich schon seit Jahrzehnten nicht mehr und seit Anfang letzten Jahres verwende ich auch kein Deo mehr. Ist für mich überhaupt kein Unterschied und ich ärgere mich, dass ich damit nicht schon früher aufgehört habe. Unser Chemielehrer hat uns bereits Mitte der 80er Jahre erklärt, warum die meisten Deos völlig nutzlos sind…
Ich halte es wie Ihr, ich dusche normalerweise ein Mal die Woche, und ich verwende höchstens eine hochwertige handgemachte Seife. Auch meine Haare wasche ich nur einmal pro Woche. Ich denke, mein Körper verlernt, selber zu agieren, wenn ich ihm alles abnehme, wie z.B. auch die Haut- und Haarpflege.
Ausnahmen gibt,s, wenn ich stark geschwitzt habe, z.B. wenn ich schnell mit dem Fahrrad die 16 km über mehrere Hügel von der Schule nach Hause gefahren bin, oder nach einem langen, heissen Wandertag. Ich hasse es, mit dieser Kruste von Sonnencreme und Schweiss ins Bett zu gehen. Selbst während mehrtägiger Wanderungen wasche ich mich jeden Abend, Katzenwäsche reicht.
Meine eine Tochter investiert viel mehr Zeit und Geld in ihre Hautpflege. Ich habe den Eindruck, dass ihre Hautprobleme erst dadurch verursacht werden!
Liebe Grüsse
Dorothea
Das kann durchaus sein, wenn man es übertreibt. Die Haut pflegt sich ja auch selbst und hält sich z.B. mithilfe von Talgdrüsen selbst feucht und baut einen Säureschutzmantel gegen unerwünschte Eindringlinge auf (siehe das Video vom Hautaufbau). Menschen glauben aber, es wäre besser, diesen natürlichen Schutzfilm ständig wegzuwaschen und stattdessen mit künstlichen Cremes die Haut zu pflegen. Das ist so selbstverständlich, dass man gar nicht drüber nachdenkt und das hinterfragt. Genau wie Schuhe tragen: das machen halt alle so… 
Temperatur und aktivitätsbedingt.
Im Sommer ist nicht jeden Tag fast unmöglich bei mir.
Mir ist eh meist zu warm, also bin ich auch entsprechend oft vermatscht, selbst teilweise im Winter.
Also wenn ich nicht unbedingt raus muss, dann ist das nicht so genau.
Da ich zuhause nix anhab werde ich da auch nicht so schnell matschig.
Aber ansonsten so oft mich mein Körper dazu verdonnert, und weil mein Körper mich scheinbar nicht mag, ist das oft.
Selbst im Winter kann das problemlos zu jeden zweiten Tag werden.
Einmal gestresst geschlafen oder einmal Stress draussen und schon ists wieder Zeit fürs Wasser.
Kommt meinen Pfoties ja auch zugute, die ja auch sauber sein sollen, da denk ich meist, kannst ja den ganzen Rest eh mitwaschen, wenn ich schon eh dabei bin.
Haare waschen ist unabhängig davon täglich ein muss.
Wenn ich mal einen Tag ohne auskomme ist das ein Rekord.
Aber interessant zu sehen, dass das hier viel legerer gehandhabt wird als ich angenommen hätte.
Ich denke, liebe Dorothea, es ist im Fall deiner Tochter ein Entwicklungsprozess, denn sie muss lernen, dem bunten Angebot der Kosmetikindustrie zu widerstehen und selbst sehen, dass das, was da so verlockend glänzt, nur Marketing und im weitesten Sinne totale Verarschung ist. Und eben weil es ein Prozess ist, dies zu verstehen und tatsächlich zu verinnerlichen, ist von deiner Seite Verständnis und Geduld angesagt. Beides bringst du, da bin ich mir sicher, als Mama und Pädagogin mit.
Bei alldem hoffe ich, dass deine Tochter eine gesunde Haut und gesundes Haar hat. Girls just wanna have fun… und sie toben sich gerne in Drogeriemärkten aus. Aber das ist auch irgendwann mal vorbei.
Ja, und das mit der Kruste von Schweiß und Sonnencreme an heißen Tagen, das kann ich gut verstehen. Mir geht es so, dass ich so richtig verklebt und verkrustet abends nicht ruhig einschlafen kann.
Herzlichst,
Ford
Lieber Fuchs,
du hast zuhause echt nichts an? Dann bist du wohl ein Heißblut, wie?
Und was heißt konkret „matschig“? Schwitzt du leicht?
Zu deiner täglichen Haarwäsche: Wenn die obligatorisch ist, weil deine Haare binnen 24 Stunden extrem verfetten, solltest du das mal von einem Dermatologen checken lassen. Es könnte eine hormonelle Störung sein. Dies nur nebenbei.
Liebe Grüße
Ford
PS: Süßes Profilbild hast du. 
Dass sie das Zeugs so oft verwendet, hat auch mit dem sich-Ablösen-Wollen zu tun, denn ich selber war in der Hinsicht immer schon minimalistisch unterwegs gewesen und würde mich z.B. nie schminken, denn ich finde, man ist perfekt, wie man ist. Aber in ihrem Alter wird halt gern das Gegenteil dessen getan, was Eltern so machen. Warum sollte ich mich mit sowas abmühen? Das ist nur verschwendete Energie. Ich sage meiner Tochter in der Hinsicht gar nichts, sie wird es selber merken. Ich fand schon immer, das Beste ist es, wenn die grossen und kleinen Menschen selber denken. Mittlerweile hat sie auch selber gemerkt, dass die Nahrung viel ausmacht, und wie oft man trinkt usw.
@Fuchs, ein Mensch müsste seine Haare eigentlich gar nicht waschen. Im Netz findet man dazu viel unter No Poo. Wenn man umstellen möchte, fetten die Haare schnell, aber nach einiger Zeit gibt sich das. Ich habe es an mir selber mal ausprobiert, hatte allerdings nicht die Ausdauer, das Ganze über mehrere Wochen durchzuziehen. Eine Lehrperson mit fettigen Haaren ist ein No Go. Daher bin ich bei meinem wöchentlichen Haare waschen geblieben und fahre sehr gut damit. Sie sind viel weniger trocken als auch schon. Aus meiner No Poo -Zeit habe ich noch die obligate Naturbürste. Ratet mal, wer die inzwischen am meisten verwendet?! - meine Tochter mit den vielen Kosmetika! 
Liebe Grüsse
Dorothea
Danke… bin gerne süss?.. 
.
Mir ist einfach immer recht warm und Klamotten mag ich nicht so sehr.
Schwitzen ist gar nicht mal so ein Problem, da muss es echt schon heiss sein, oder ich unter Stress geraten, viele Menschen sehr nah oder Zahnarzt, aber sonst bin ich eigentlich selten am schwitzen.
Matschig heisst ich bin praktisch die lokale Margherinefabrik, ich fette sehr schnell.
Entweder stresst meine Haut, weil ich immer Entzündete Haut habe oder meine Haut entzündet sich, weil sie immer fettet.
Hat den Vorteil, dass ich nie trockene Haut habe, aber es nervt.
Hormonell gestört denke ich auch, aber der Endokrinologe (wie alle anderen) meinte damals, das wäre alles in Ordnung.
Seit ich so um die 18 bin habe ich eine Trillionen Ärzte genervt, aber keiner konnte was finden.
Normale Hausärzte, Hautärzte, Endokrinologe, Organärzte, in der Kur haben die mich damals komplett auf den Kopf gestellt, bei der Bundeswehr damals ebenso und mittlerweile bin ich so eingestellt, dass ich denke ‚ist einfach so‘.
Meine Haare halten zwischen 12 bis 16 Stunden, wenn ich mal Glück habe, meist im Sommer, kann ich auch mal einen Tag überspringen.
Hat hier jemand Erfahrung mit Heilerde als Ersatz für Shampoo?
Heilerde, angerührt in warmem Wasser, nimmt Dreck und Gerüche auf… angeblich…
Ja, ich. Als ich lange Haare trug, war Heilerde das Einzige, womit ich meine Mähne hinterher kämmen konnte! Man muss allerdings hinterher die Haare mit Rinse aus Essig oder Zitronensaft spülen, damit die Haare glänzen.
Auch muss man aufpassen, die Badewanne gut zu spülen, damit die Heilerde in der Wanne keine Spuren hinterlässt.
Einmal die Woche Haare waschen reichte völlig.
Da mir das Spülen zu mühsam ist, verwende ich eine Seife, die extra für Haare geeignet ist. Hier brauche ich nicht zu spülen.
Meine Tochter verwendet Heilerde erfolgreich gegen ihre unreine Gesichtshaut.
Liebe Grüsse
Dorothea
Da habe ich keine Erfahrung mit, aber wollte erzählen, das ich seit über drei Jahren weder Schampoo noch Seife benutze. Nach einer Umstellungszeit hat sich ein gutes Gleichgewicht eingestellt, und ich rieche auch nicht (laut mir nahestehenden Personen). Allerdings wasche ich die Haare jeden Tag, und ich benutze ein ganz mildes, rein pflanzliches Deo. Seitdem keine Ekzeme mehr, die mich seit 30 Jahren begleitet hatten.
Da habe ich andere Erfahrungen gemacht. Aber da ich durch das Weglassen von Seife ein gesundes Mikrobiom habe, reicht ein rein pflanzliche Deo, um unangenehme Gerüche zu verhindern.
Im Zweifel hilft der „Klettverschlusstest“: Wenn es sich beim Arme heben unter den Achseln so anfühlt und anhört, wie ein sich öffnender Klettverschluss, wird’s mal wieder Zeit. 
Das ist schon fast verboten lustig 
…
Nilius, du nimmst tatsächlich überhaupt keine waschaktiven Substanzen? Echt jetzt? Wie lange, wenn du dich erinnerst, hat der Umstellungsprozess denn in etwa gedauert, und wurde dir vom Arzt dazu geraten? Du erwähnst ja Ekzeme.
Ich würde mich freuen, etwas mehr über deine persönliche Körperpflege lesen zu dürfen.
LG
Ford
Ja wirklich, keine Substanzen, nur Wasser! Anfangs ließ ich auch das Deo weg, weil es einen Ausschlag verursachte, und stank dann wirklich etwas, vor allem beim Sport 
. Das wurde aber nach etwa einem halben Jahr besser. Dann probierte ich neue Deos aus, weil ich mich beim Sport immer noch zu stinkig fand, und nehme jetzt ‚Green Ultra Sensitive neutral‘ von Lavera.
Interessant war, dass ich so nicht beim pandemischen Händewaschen und Desinfizieren mitmachen konnte. Ich achte aber schon seit der Schweinegrippe, die ich am Entstehungsort erlebte, unterwegs sehr darauf, mir nicht mit den Fingern ins Gesicht zu fassen. Und zuhause rubbelte ich mir dann immer gleich mit Wasser die Hände. Ansonsten trug ich die Maßnahmen und Impfungen mit und infizierte mich erst im Herbst 2022 (zuhause), was zum Glück glimpflich verlief.
Bei einigen Arbeiten (Fisch, Fleisch und rote Bete schneiden, Fahrrad reparieren) trage ich meist Handschuhe, weil die Farben und Gerüche ohne Seife schwer zu entfernen sind. Die Füße reinige ich nur mit Wasser, benutze auf der Sohle täglich einen Block aus Glasschaum um sie richtig sauber zu bekommen, und auf der Oberseite eine Bürste, falls nötig. Danach 10% Urea Creme. Die Haut ist immer glatt und geschmeidig, ich habe überhaupt keine Risse 