Nach einigen gehversuchen in ‘23 bin ich dann letztes jahr mit dem barfußlaufen durchgestartet und ich hatte mir vorgenommen es mal richtig zu forcieren, auch über den winter. Es geht mir ohne schuhe so viel besser, dass es da wohl kein zurück mehr gibt. Ich kann einfach nichts an meinen füßen abhaben, es nervt und stresst mich und schuhe sind immer wie ein fremdkörper. Vermutlich sensory issues (spektrum).
Wie war es also?
Unaufgeregt. Bei begegnungen mit nachbarn z.b. gibt es ein oder zweimal aahh oohh und dann ist das thema abgehakt und niemand schert sich mehr drum. Wirkliche probleme im sinne von am ende irgendwo nicht eingelassen zu werden habe ich nicht gehabt; ich musste aber schon ein paar mal aufklärende gespräche führen z.b. beim supermarkt.
Winter:
Für mich auch unter null (getestet bis −2 °C) problemlos möglich, solage es trocken ist. Bei schnee oder nässe ist es schwieriger und kann auch über null unangenehm sein. Ich war dennoch überrascht was möglich ist. Das gegenstromsystem in den beinen ist ein cooles engineering feature (Thermoregulation – Wikipedia)!
Gespräche:
Die meisten ansprachen auf der straße gab es im winter. Standardfrage „ist das nicht zu kalt“? Standardantwort „nein, würde ich ja sonst nicht machen ne?“. Wenn jemand ehrlich interessiert ist, dann sage ich dass das größte problem nicht die temperatur ist, sondern die gewöhnung an die fiesen kleinen steinchen auf dem boden. Weitere gespräche z.b.
- „ja da hab ich mal was bei Galileo gesehen“ (Random dude)
- „ich finds klasse“ (Änderungsschneiderei)
„Erdung“:
Zweimal bin ich auf „erdung“ angesprochen worden. Das mag ich nicht und stelle ich dann auch immer gleich richtig weil ich das für bullshit halte. Diese pseudowissenschaftliche erklärung (elektronen) für die beobachteten effekte des barfußlaufens (stressreduktion etc) ist weder hinreichend (die effekte können auch anders erklärt werden) noch notwendig (elekrtische erdung passiert ständig im alltag auch auf andere wege).
Sichtungen:
Etwa größenordnungsmäßig 10 barfuß sichtungen anderer leute letztes jahr. Nicht viel, aber auch nicht nichts.