Hallo zusammen
Nachdem ich im Vorstellungsbereich soeben ein paar Worte über mich geschrieben habe, möchte ich hier separat über zwei meiner Barfuss-Highlights berichten. Bei völlig unterschiedlichen Verhältnissen durfte ich feststellen, dass die Grenzen des Barfussseins auch für einen nicht 24/7-Barfüsser praktisch nur im Kopf existieren:
München bei 30 Grad:
Weil es sich ohne Notschuhe einfach am tollsten anfühlt, habe ich meine Schuhe an einem 150km entfernten Bahnhof in einem Schliessfach deponiert. Bedenkenlos erkundete ich die angenehm zu begehende Münchner Altstadt, den teilweise geschotterten Englischen Garten und den grösstenteils eher rau asphaltierten Olympiapark. Dabei stellte ich fest, dass auch längere Strecken auf solchen eher herausfordernden Untergründen völlig problemlos barfuss zu schaffen sind. Metrostationen und eine öffentliche Toilette betrat ich ohne jeden Ekel. Nach insgesamt über 20’000 Schritten trat ich am Abend zufrieden die Rückreise an, wo wiederum niemand auf meine Barfüssigkeit reagierte. Ich war überrascht, dass meine Füsse nach diesem für mich doch ungewohnt happigen Programm mit heissem Asphalt und Schotterabschnitten weder schmerzten noch sich besonders abgenutzt anfühlten. Das einzige Indiz war die pechschwarze Tönung meiner Fusssohlen, was jedoch irgendwie zum Barfusslaufen dazugehört…
Stuttgart bei feuchten 5-8 Grad:
Da ich damals erstmals bei solch kühlen Bedingungen länger barfuss in der Öffentlichkeit unterwegs war, packte ich die Schuhe in meine Tasche. Schon bei den ersten Schritten merkte ich, dass der Boden zwar kühl aber nicht kalt war. Feuchtigkeit und gefallenes Laub sorgten im Schlossgarten für ein wunderbares sensorisches Erlebnis und ich genoss es richtig, durch Pfützen zu laufen und Fussabdrücke zu hinterlassen. In der Fussgängerzone sorgten vereinzelte Blicke mehr für Stolz denn für Verunsicherung – früher völlig undenkbar! So lief ich während gut 2 Stunden barfuss durch Stuttgart, ohne eine Sekunde gefroren zu haben. Klar bin ich zwischendurch U-Bahn gefahren und habe ein Kaufhaus betreten, aber ich hätte niemals erwartet, dass barfuss auch im Spätherbst so viel Spass machen würde.
Gespannt freue ich mich auf das neue Barfussjahr in welchem ich mehr als nur vereinzelte Tagesausflüge barfuss unternehmen möchte.
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Danke für Deine Berichte. Es macht einfach Spass, barfuss eine Stadt zu erkunden!
Schwarze Sohlen hat man meiner Erfahrung nach nicht immer. Es kommt sehr auf die Luftfeuchtigkeit an. Ist sie trocken, hat man kaum schwarze Füsse. Habe ich gerade vergangenes Wochenende in Paris wieder einmal mehr festgestellt. Wenn ich nach einem langen Tag und vielleicht 16-17 Km Gehen / Flanieren pro Tag (Schrittzähler, weit mehr als 10’000 Schritte!) meine Sohlen anschaute, waren die bestenfalls ein wenig grau.
Liebe Grüsse
Dorothea
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Danke für eure lieben Antworten!
Klar habe ich auch schon festgestellt, dass dies nicht immer der Fall ist. In München war es sehr warm und es hat zuvor lange nicht mehr geregnet. Dies erklärt, weshalb die Sohlen schlussendlich pechschwarz waren. In Stuttgart oder erst kürzlich bei meinem letzten Tagesausflug Anfang Januar waren die Böden feucht und es war danach kaum eine Tönung zu erkennen. Durch die Feuchtigkeit hafteten dafür kleine Steinchen und Laubbestandteile an meinen Füssen.
Natürlich gibt es Orte, wo man schneller schwarze Füsse kriegt, unabhängig von der Feuchtigkeit. Ich denke dabei an Parkhäuser, Supermärkte und Unterführungen. Wenn ich barfuss bin, stört mich Schmutz weit weniger, als wenn ich mit schönen Sneakers unterwegs bin, weil ich mir die Füsse zu Hause so oder so gründlich wasche.
Top-Favorit: Bahnhöfe, Bahnsteige. Einmal Umsteigen mit Gleiswechsel genügt für Sohlen so schwarz wie frisch vom Stempelkissen. Es ist die Mischung aus Maschinendreck wie Schmiernebel, Bremsklotzstaub, Dieselruß und dem „Normaldreck“.
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Danke für Deine Erfahrungen - mach weiter so und halte uns auf dem laufenden.
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Absolutes Barfuß-Highlight war eine am späteren Vormittag begonnene Spontanwanderung ohne Jacke und natürlich auch ohne Schuhe und mit nur einer Flasche Wasser Anfang Oktober um Beelitz herum. Das bemerkenswerte daran war, daß wir einfach so mit einem Spaziergang begonnen hatten, der dann immer größer wurde, bis wir dann meinten, „einen Teil“ des 39km-Rundweges gehen zu wollen, den wir dann am Ende nicht nur komplett gelaufen waren, sondern es waren dann in Summe sogar 44km weil wir uns in der Dämmerung verlaufen hatten.
Fannfäckt: Einige Jahre später hielt ich mal mit dem Auto zum Pullern an einer Stelle an und stellte fest, daß ich von dort genau die Stelle sehen konnte, an der wir damals umgekehrt waren, weil wir uns im Dunkeln nicht im Schilf entlang der Nieplitz verlaufen wollten. Nur wenige 100 Meter weiter wären wir wieder auf den richtigen Weg gekommen ohne zurücklaufen zu müssen. – So ist es manchmal im Leben, wir verhalten uns wie Fliegen im Fenster und wissen nicht, daß ein kleiner Hupser manchmal schon genügen würde, um ein Problem zu lösen.
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