Heute in Berlin, am dritten Tag beim Frühstücksbuffet, kam die Chefin vom Bedienteam auf mich zu:
„Barfuß is hier nich jestattet!“
„Ich habe aber keine Schuhe“
„Dit is aus Hijeenejründen“
Und dann war ich ganz kurz ganz stolz auf mein Gedächtnis, denn ich hatte hier mal gelesen und konnte sofort abrufen:
„Ist der Boden denn hier so schmutzig?“
(Hahaha, Ne?…Ne?…Ne?…Ne?…)
…und ich hoffte, einigermaßen naiv, auf eine gewisse humoristische Wirkung.
Aber meine Kontrahentin war halt eine Berlinerin.
Die stecken sowas leicht weg.
Stattdessen kam übergangslos in triumphierendem Ton, die keinen Zweifel an ihrem Sieg aufkommen ließ, die Erwiderung:
„Hier könnten Scherben rumliejen!“
Das war’s, ich hatte verloren, das war klar.
Und damit war alles gesagt.
Sie ging weiter ihrer Arbeit nach, beachtete mich nicht mehr besonders und ich konnte in Ruhe frühstücken.
(Ansonsten war für mich Berlin nicht barfußfreundlicher oder unfreundlicher als andere Städte)
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Weil Füße, die mehrmals am Tag gereinigt werden, natürlich schmutziger sind als Schuhe, die man nur auf der Oberseite regelmäßig reinigt… Is’ kla’
Scherben , von einer heruntergefallen Tasse, hab ich heute im Frühstücksraum unserer Unterkunft gefunden. Die erste hat ein bisschen gekitzelt. Die anderen habe ich aufgesammelt und entsorgt. Das waren so ganz kleine glasartige… Ich bin nicht gestorben.
Was die Leute so denken…
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Ich antworte bei so etwas wahrheitsgemäß (mit entsprechendem Tonfall / aufrechter Körperhaltung, also freundlich / sympathisch, aber auch ein kleines bisschen arrogant):
„Ich bin barfuß schon mehr als einmal um den Globus gelaufen - mir machen Scherben nichts aus.“
„Ich bin seit Jahrzenhnten ans Barfußlaufen gewöhnt - ich komme mit Scherben bestens zurecht.“
Das wurde bisher immer respektiert.
Ggf. ergänzend klarstellen, dass mit dem Barfußgehen natürlich „draußen“, „in der Stadt“, „beim Einkaufen“, „beim Wandern“ etc. gemeint ist - aber das ist eigentlich nie nötig.
Evtl. auch ergänzen, dass dies bei allen, die sehr gut ans Barfußlaufen gewöhnt sind, normalerweise so ist (o.k., es gibt Ausnahmen wie Betrunkene, …).
Zugegebenermaßen ist die Wahrheit in den beiden zitierten Sätzen ein wenig - aber nur unwesentlich - verkürzt:
Winzige Splitter können ganz selten mal eindringen (ohne, dass sie wirklich Schaden anrichten). Weil die Hornhaut vom vielen Barfußlaufen aber sehr zäh geworden ist, kommt das nur ganz selten mal vor (bei mir dieses Jahr noch gar nicht).
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„Scherben??? Sowas tue ich mir jeden Morgen ins Müsli!“
Ob dat die Balinerin sprachlos machen würde ?
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