Paris aux pieds nus

Im Gelben Forum hatte ich mal über einen barfüssigen Städtetrip nach London berichtet.
Nun war ich über das Wochenende in Paris, und das will ich Euch natürlich nicht vorenthalten!
Wir waren an vielen Orten:
Hier in Montmartre:

In der Métro:

Vor dem Musée d’Orsay

Am Seine-Ufer

Jardin de Luxembourg - herrlich!!

Nach dem Besuch einer öffentlichen Toilette, die nach jede:m:r Besucher:in gereinigt wird, bei der Sorbonne:

Tour Eiffel, aufgrund von Bauarbeiten sehr angenehm!

Arc de Triomphe

Friedhof Père Lachaise

Der Boden im Durchgang von der Rue Rivoli in den Innenhof des Louvre

Jardin des Tuileries

Wie Ihr sehr, bietet Paris extrem viele verschiedene Böden. Sensorisch finde ich Paris bislange die interessanteste Stadt, die ich barfuss besucht habe.
Ich habe viele Reaktionen von Einheimischen bekommen. Sie konnten sich nicht vorstellen, das zu machen, waren aber sehr interessiert. Manche warnten mich vor Scherben - hier muss man gerade in Nebenstrassen tatsächlich die Augen offen halten. Aber Paris ist viel sauberer als noch vor vielleicht 10 Jahren. Ein Mann sah total ungläubig auf meine Füsse, und er fragte mich, ob er mir Schuhe anbieten dürfe. Sehr freundlich, aber unnötig.
Ich hatte keinerlei Probleme, weder während der Zugreisen noch in der Métro noch in Restaurants und Geschäften, selbst in der noblen Galerie Lafayette Haussmann nicht. Ich hätte es versuchen können, barfuss ins Musée d’Orsay und in den Louvre zu gehen, hatte aber keinen Bock darauf, dauernd von Sicherheitsleuten angequatscht zu werden, wie es mir in London passiert war (Schilderung hierhier, Bildbericht hier). Meiner Tochter, mit der ich unterwegs war, war es ohnehin unangenehm, dass mich die Leute angestarrt haben, ich wollte auch auf sie Rücksicht nehmen. Dazu ist meine mentale Gesundheit zur Zeit fragil. Ich vermeide Konfrontationen, sie tun mir nicht gut. Aus diesen Gründen habe ich in den Museen meine Minimalsandalen angezogen. Vielleicht bin ich nächstes Jahr wieder stark genug, um es barfuss zu versuchen. Wer mich aus dem gelben Forum kennt, weiss, dass ich vor meinem Zusammenbruch vor 2 Jahren nie gezögert habe, überall barfuss reinzukommen.
Ich habe auf alle Fälle nicht das Gefühl, etwas verpasst zu haben, die Böden in Museen sind erfahrungsgemäss sensorisch uninteressant.

Liebe Grüsse
Dorothea

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Liebe Dorothea,
das ist ein schöner Bericht geworden und gut gefallen hat mir, dass du mit Bildern die Untergründe dargestellt hast.

Alles liebe
Leonie

Das sind diese Häuschen, die nach jeder Benutzung ca. 2 Minuten wie eine heftig arbeitende Geschirrspülmaschine klingen? Diese Vollwaschkabinen kenne ich v.a. von den Etagenduschen in den nahezu volautomatisierten Arbeiterhotels wie etap oder formule1…

OH JA !!!
Ich habe einmal (!) den Fehler gemacht die Tür nochmal kurz auf und wieder zu zu machen, weil ich dachte sie sei nicht richtig verschlossen.

Muss die KI völlig falsch interpretiert haben - ich schildere hier jetzt nicht den Effekt … :slight_smile:

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Hallo Dorothea,
mein letzter Besuch ist jetzt etwas über zwei Jahre her, und zum wiederholten Male war ich enttäuscht von den schmutzigen Straßen in Paris.
Insbesondere kümmern sich, zumindest damals, noch immer viele Hundebesitzer nicht um die Hinterlassenschaften ihrer Mitbewohner, was mir den Spaß gründlich verdorben hat.
Aber vielleicht gibt es ja jetzt Bestimmungen, die besser eingehalten werden?

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Ich fand es im Vergleich zu Früher viel sauberer. Es kommt vielleicht auch drauf an, wo man ist?! Da wir erst am Freitag Abend angekommen sind, wollte meine Tochter natürlich möglichst viele Sehenswürdigkeiten sehen, und dort ist es natürlich sauber. Aber selbst da, wo wir etwas abseits unterwegs waren, fanden wir es nicht so schlimm wie in anderen Städten in Frankreich.
Vor allem die Métro ist viel sauberer als früher. Ich assoziierte die Métro mit einem metallischen Geruch mit Männerpisse. Heute: Nichts mehr davon. Ich habe Pisse nur noch ein Mal neben dem Bahnhof Gare de l’Est gerochen.
Auch mit Hundehaufen habe ich keine schlechten Erfahrungen gemacht, in den 2 1/2 Tagen nur einmal, was ich in anderern französischen Städten anders wahrgenommen habe. Man hat viele Massnahmen ergriffen, und die Bussgelder sind hoch. Es scheint zu wirken, denn auch in französischen Foren / Blogger lese ich viele Berichte von Menschen, die seit 20 Jahren dort leben und arbeiten: sie schreiben übereinstimmend, dass sie kaum noch Hundehaufen sehen würden und dass es früber viel schlimmer war.
Manchmal kommt man mit einem inneren Bild, und wenn man dann was siehr, dass diesem Bild entspricht, ist es dann wie eine selbsterfüllende Prophezeiung.

Liebe Grüsse
Dorothea

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Liebe Dorothea,

Herzlichen Dank für deinen Bericht. War vorletzten Herbst mit der Familie da und bin daher leider nicht barfuss gelaufen, da sie es wohl nicht so cool gefunden hätten.

Wenigstens mit Barfuss-Schuhe und gelaufen sind wir viel (20 km pro Tag).

Gruss,

Frank

Ööh, sowas ganz glattes haben die als Fliesen in meinem Baumarkt. Wahrscheinlich kein edler Marmor, sondern irgendwas günstigeres, aber genau so spiegelglatt. Ich finde es absolut unangenehm, längere Zeit über so einen Boden zu gehen. Eklig!

Danke für die vielen schon Bilder von Paris - das ist mal eine Fotostrecke der anderen Art, wenn es um die Sehenswürdigkeiten geht. :joy:

Danke für die schönen Bilder, man kann da fast fühlen, was du gespürt hast. Bei Städten mit Geschichte ist das fas immer so, dass man die Geschichte auch an den vielen verschiedenen Böden spüren kann.

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Ja vor den olympischen Spielen gab es eine „Säuberungswelle“ in Paris. Unter anderem hat man versucht Obdachlose aus dem Stadtbild zu verbannen.

Na ja, das gab’s anlässlich des Papstbesuchs in Freiburg auch…

Nicht, dass der Herr womöglich an die Geschichte vom „Barmherzigen Samariter“ erinnert würde …

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Ich bin nicht katholisch und habe viele Fragezeichen zur Organisation dieser Kirche.

Der Papst hingegen hat bei mir einigen Bonus. Es ist nicht seine Idee die Obdachlosen zu vertreiben. Und der Vatikan stellt sich regelmäßig quer, wenn dieser Papst wieder einmal etwas sagt, was z.b. die Existenz schwuler Menschen in der Kirche möglich machen würde. Die deutsche katholische Kirche ist explizit kein Freund seiner Entscheidungen, weil er ihnen viel zu liberal und menschenfreundlich ist.

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Bitte den Thread nicht ausufern lassen. Diskutiert das bitte in einem separaten Faden, hier geht es um eine barfüssige Städtereise.

Egal ob Olympia oder nicht: Ich habe das saubere Paris genossen. Ich frage mich schon, warum immer gleich ein ja aber… kommt, wenn sowas berichtet wird.
Zudem: Ich assoziiere Obdachlose nicht mit Unsauberkeit im herkömmlichen Sinne. Höchstens mit einer Unsauberkeit des sozialen Systems.
Die Absicht in diesem Fall war, Obdachlose umzusiedeln, da ihre wichtigsten Unterkünfte da sind, wo Infrastruktur für Olympia benötigt wird. Allerdings hat es bei der Umsetzung erhebliche Patzer von Seiten der Behörden gegeben, was zu Recht kritisiert wird. Immerhin hätte man Olympia als Chance für diese Menschen nutzen können, sie sichtbarer machen und ihnen damit vermehrt zu helfen.
All das bedeutet nicht zwingend, dass man sie verbannen wollte, auch wenn es von aussen her so aussehen mag: Der Grundgedanke war nicht schlecht, aber die Umsetzung war sehr unglücklich.

Liebe Grüsse
Dorothea

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Meine Paris-Erfahrung:

Ich hatte dort einen Freund, der beim Figaro arbeitete.
Ihn habe ich für drei Tage im Hochsommer besucht und auch bei ihm gewohnt - „Wohnklo mit Kochnische“. :wink:
Für Pariser Verhältnisse schon fast Luxus.

Meine prägendste Erfahrung dort war, als ich mit ihm am Montmartre saß und picknickte, als ein offensichtlich Gestörter dort vorbeirannte und eine Tränengasbombe mitten unter uns warf …

Und sehr irritierend fand ich dass man dort keine Klingelschilder kennt und die Haustüren verschlossen sind. Man kann sich als Besucher nicht mal bemerkbar machen.
Und ich habe mich gefragt ob die Briefträger einen Universalschlüssel haben oder wie die an die Briefkästen kommen.

So sehr ich Frankreich (nicht seine Politiker - aus verschiedenen Gründen!) liebe, Paris ist für mich zu einem No-Go geworden …

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Ich war gerade letzte Woche geschäftlich (und deshalb beschuht) in Paris. Ich hatte auch den Eindruck, dass es etwas weniger Hundekot hat - aber immer noch viel verglichen mit anderen Städten. Tatsächlich ist einer meiner Arbeitskollegen in einen Hundehaufen getreten …

Ich teile aber deine Einschätzung, dass grundsätzlich die Strassenbeläge sehr barfussfreundlich wären.