Hallo zusammen, als im begonnen habe die Schuhe wegzulassen und Barfuß unterwegs zu sein, hatte ich befürchtungen dumme Kommentare/Ausagen zu ernten. Allerdings wurde ich eher possitiv Überrascht und habe bis auf paar Komische blicke keine schlechte erfahrung gemacht. Wie war das bei euch so? hattet ihr zu beginn angst und haben sich eure ängste bestädigt oder eher weniger?
Es gibt immer Leute, die sich berufen fühlen zu urteilen. Manche kichern oder machen Sprüche. Die ignoriere ich einfach.
Der größte Teil sieht es nicht, oder sagt auf jeden Fall nichts. Manche sind echt neugierig und stellen Fragen.
Ist ein kontrovers Thema eben. Ein Bruch im Alltag.
Am liebsten mag ich die, die erkennbar verwirrt reagieren und verzweifelt versuchen irgendwie neutral zu schauen.
Aber heute war es fast etwas öde. Von Göttingen nach Wien und es gab nur morgens ein paar kichernde kids…
Hallo,
Angst hatte ich nicht am Anfang. Es war eben nur ungewohnt und hat daher eine gewisse Überwindung gekostet. Vermutlich hat mir aber auch geholfen, daß ich zunächst überwiegend beim Wandern oder Spazieren barfuß war. Daher war es dann eher ein „sachter“ Übergang sonst auch barfuss zu laufen.
Blöde Bemerkungen habe ich in all den Jahren bisher nicht erlebt. Konsternierte Blicke eher mal, aber das ist mir egal.
LG
Olaf
Hallo @eleven_one94.
Ich hatte zu beginn meiner Barfußlauferei auch oft den inneren Zensor, der städnig nervte,ob das denn nun sein müßte oder richtig ist. Mittlerweile hat sich das gegeben. Zwar denk ich auch heute noch ab und an darüber nach, ob ich jetzt wirklich unbedingt barfüß dies oder das erledigen soll.
Da ich - abgesehen von der Arbeit - aber sowieso immer barfuß bin, erübrigt sich diese Frage meist sehr schnell.
Zu den Ängsten und Bedenken kann ich nur sagen: Mein Leben, also scheiß drauf!
Weiterhin viel Freude beim ohne Schuhe durch die Gegend elchen,
Grüßle Der Barfüßling
Ohja dieses Kribbeln (Herzklopfen) habe ich irgendwie auch immer vorallem aber bei Saisonbeginn… vielleicht begegnet mir jemand wo noch nicht weiß, dass ich auch barfuss unterwegs bin. Oder kommen doch irgendwelche dummen Reaktionen von anderen. Aber das ganze ist immer total unbegründet. Und ab Juli/August legt sich das ganze und barfuss wird ganz selbstverständlich
Ja jetzt zum saisonstart sind schon schmetterlinge im Bauch und manchmal die Überlegung mit oder ohne Schuhe raus aber erfahrungsgemäß lässt das von Woche zu Woche nach.
Richtig wahrzunehmende Reaktionen gibts eigentlich nur beim Einkauf (überwiegend von kleinen Kindern) da hört man manchmal schon getuschel oder wird darauf angesprochen, jedoch bis jetzt nur positive.
Ansonsten gibt es halt auch mal komische Blicke die ich aber zu ignorieren versuche und ab ner gewissen Zeit im Kalender oder den entsprechenden Temperaturen auch nicht mehr so wahrnehme.
Kurze Antwort:
Zu Beginn Unsicherheit, inzwischen seit 20 Jahren längst selbstverständlich und aufgrund der fast ausschließlich positiven (wenn überhaupt !) Reaktionen barfuß mit der gleichen Selbstverständlichkeit mit der ich ohne Handschuhe und Hut aus dem Haus gehe.
Es kommt wohl auch sehr auf die innere Einstellung an, die wirkt sich auf die äußere Ausstrahlung - und damit auch auf die Wahrnehmung der Leute von Dir aus.
Ich kann das inzwischen schon bestätigen.
Anfangs etwas anstrengend und inzwischen haben sich die Leute dran gewöhnt, weitgehend. Selten gibt’s noch komische Kommentare. Manchmal outen sich Leute, dass sie eigentlich auch privat immer barfuß sind, sich nur in der Öffentlichkeit nicht so trauen.
Es kommt noch ein weiterer Punkt dazu:
Wenn du selbst unsicher bist besteht die Gefahr dass du jeden Blick, jedes Lachen, jedes Flüstern auf deine Barfüßigkeit beziehst - auch wenn das garnicht zutrifft.
Das ist eine klasse Analogie, aber bei mir anders herum:
Seit meine Haarpracht mir immer mehr abhandenkommt, komme ich nicht drumherum, das Haus bei Sonnenschein mit Kopfbedeckung zu verlassen (Erste weiße Hautkrebsstellen hatte ich nämlich schon).
Noch ist das jedesmal ein komisches Gefühl, ich finde es sehr ähnlich zu der Unsicherheit, die ich anfangs barfüßig empfand.
Siehe hierzu sehr schön reflektiert dargestellt hier: Sozialnorm versus Vernunft - Beispiel Barfuß: Hingucker und andere Reaktionen
Hatte ich u.a. hier schon drauf verwiesen:
Danke für den Link!
Das habe ich immer wieder mal gesucht - weil es so genial ist - und nicht mehr gefunden.
Ja, er war eine Zeitlang auch im Gelben aktiv. Jetzt erinnere ich mich wieder an diese Seite von „Mercator“, wie er sich meiner Erinnerung nach dort nannte.
Ich vermute, es sind mehr als nur 1% der Leute, die positiv oder negativ reagieren. Allerdings wird das nicht immer zum Ausdruck gebracht. Und das liegt dann daran, wie selbstsicher man selbst ist und ob man das glaubhaft zeigt.
Nicht nur Tiere spüren Angst und Unsicherheit und reagieren darauf.
Liegt aber auch sehr am Umfeld. In der Großstadt gibt es nahezu 0% Reaktionen. Auf dem Dorf fühlt man sich so oder so schon berufen alles zu kommentieren.
Ich interpretiere die nahezu 0% Reaktionen immer in Sinne der von mir gerne propagierten (Achtung, mein Textbaustein ) Scheißegalizität.
Hallo,
gestern kam mir ein älterer Herr freudestrahlend entgegengerannt und sagte, dass er früher auch immer draußen barfuß gelaufen wäre. Er hätte heute noch glatte Fußsohlen und müsse keine Hornhaut wegfeilen. Ich war total geplättet über die heftige, aber total positive Reaktion.
In der Regel sind die Reaktionen weniger spektakulär, aber ganz überwiegend immer positiv oder interessiert, extrem selten mal negativ.
Neulich meine eine Angestellte in einem Restaurant, als ich nach einem freien Tisch fragte, barfuß ginge gar nicht. Da bin ich eben in ein anderes Restaurant gegangen. Das hat bisher sonst noch nie jemanden gestört. Man darf sich von solchen vereinzelten Reaktionen nicht runterziehen lassen. Das sind aber ganz seltene Ausnahmen, wie hier fast alle bestätigen.
Schöne Grüße
Marco
Hallo Nico
Ich denke, die meisten hier befürchteten zu Beginn negative Reaktionen, aber merkten dann aber schnell, dass diese Angst völlig unbegründet ist. Wenn man unsicher ist, bewertet man jeden einzelnen Blick negativ und fühlt sich daher unwohl. Oft sind Blicke jedoch überhaupt nicht negativ gemeint, sondern sind lediglich die Konsequenz davon, dass es bemerkt wurde. Diese Erkenntnis hat mir sehr geholfen, Blicke zu ignorieren.
Klar gibt es seltene Fälle, bei welchen Menschen sich für wichtig halten, aber das sind absolute Ausnahmen. Meine Erfahrung ist, je grösser die Stadt, desto anonymer und dementsprechend einfacher kann man sich barfuss fortbewegen, egal wo und in welcher Jahreszeit.
Meistens sind es kleine Knirpse auf ihren Laufrädchen, die Kommentare abgeben a la „Der is ja baaaaaafuß! “ Können kaum sprechen, aber das bekommen sie alle immer raus.
Heute unterwegs auf dem Feld einer telefonierenden Frau mit ihrem Dreikäsehoch auf seinem Laufrad begegnet - „Guck mal Mama, der Mann is ja baafuß!“ - „Oh ja, stimmt, der hat halt keine Schuhe an!“
Frei nach dem Motto: Was sollen denn die Nachbarn denken!
Arm? Kein Geld für Schuhe?