Schotterstraßen! Endlich wird das Problem mal angesprochen!

Und zwar in „quer“. Die forstbehörde argumentiert damit, dass zur waldpflege schweres gerät in den wald fahren müsste.

Gut, aber dann sollte es auch möglich sein, auf den grobschotter eine lage feinkies und sand einzuwalzen. Solche forststraßen kenne ich im bereich Bruck an der Mur und sie sind nicht nur mit schweren Lkw befahrbar, sondern auch barfuß und mit fahrrad hinlänglich brauchbar zu bewältigen (pferde und hunde werden sich ebenso freuen).

Gibt es wohl nicht für umsonst, könnte aber auf die dauer auch länger halten als einfach eine lage grobschotter, die nicht nur unangenehm, sondern auch unfallträchtig ist.

(Die kommentare sind allerdings überwiegend pro-forstwirtschaft und halten die anliegen der wanderer, hunde- und pferdehalter für übertrieben …)

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Ich hab den Beitrag gesehen - und dabei sofort an uns Barfüsser gedacht.

Warum kann man nicht einige Wenige Wege für grosses Gerät schottern, und den Rest natürlich lassen?

Wanderwege und forststraßen unterscheiden sich nicht nur in breite und bodenbelag. Höhenzugangswege können steiler angelegt werden als straßen und erlauben es wanderern dann, bei ausreichend kondition schneller höhenunterschiede zurückzulegen als wenn sie alle serpentinen einer fahrstraße ablaufen. Höhenwege werden manchmal auch von der almwirtschaft genutzt.

Die Forstwirtschaft hat kein eigeninteresse daran, attraktive wanderwege anzulegen. Dafür sind eher alpine vereine, tourismusabteilungen der gemeinden sowie betreiber von berggasthöfen/hütten zuständig. Am besten gibt es solche wege bereits ab den ausgangspunkten (dorf, stadtrand, wanderparkplatz, haltestelle, bahnhof). Aber in der praxis beginnen sie oft erst nach einigen kilometern gemeinsam genutzter straße, und diese sollte dann halt so angelegt werden, dass sie von allen gut genutzt werden kann. Wie die straße zu irgendeinem holzverladeplatz im wald beschaffen ist, die nicht teil einer wanderroute ist, ist weniger wichtig.

Die Forstwirtschaft könnte auch einfach asphaltierte Wege anlegen (so wie halt die ganz normalen Straßen außerhalb des Waldes). Die sind für deren Maschinen geeignet und als zufälligen Nebeneffekt eignen sie sich auch für Wandernde.

Möglicherweise ist das zu teuer für „die paar Laster pro Jahr“. Aber mir fehlen auch die details über kosten unterschiedlicher straßenbauweisen pro kilometer.

Asphaltiert = braucht mehr Energie und Rohstoffeinsatz (Rohölprodukt) und v.a. es ist eine versiegelte Fläche, wo kein Niederschlagswasser abfließen kann.

Für „paarmal im Jahr“ würde, wo nur der Harvester durch soll, ein ziemlich unbefestigter Weg eiiigentlichaus reichen, weil die Maschinen angeblich halbwegs bodenschonend seien, (wirklich fette Refen, um den Bodendruck einigermaßen zu reduzieren). Wer nach Regenperioden mal durch einen Wad läuft, wo mit Harvestern gearbeitet wird, sieht, daß das mit der Bodenschonung hier nur Theorie ist. Und da, wo LKW das eingeschlagene Holz abtransportieren, kannst entweder solide schottern (was nach drei Dutzend LKW-Fuhren zwar Rillen hat, die aber wieder egalisiert werden können) oder du mußt einen wirklich LKW-tauglichen Unterbau + Asphalt hinzimmern, das dann kaum weniger als eine stinknormale Straße.

Ein schön asphaltierter Weg ist natürlich als Radlweg schön (und auch ich als Barfüßler fand es hier recht angenehm, als unsere Gemeinde einen sehr wichtigen Feldweg zwischen Ortteilen unter ihre Fittiche genommen und dergestalt asphaltiert hat, sogar mit Räumung im Winter), aber der wäre definitiv nicht LKW-tauglich. Landwirtschaft hat vergleichsweise zwar große, aber doch leichte Fahrzeuge.

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Ist Rasengitter auch ungeeignet für LKWs?

Für regelmäßiges Befahren i.S.v. „straßenartiger“ Nutzung vermutlich nicht. Für gelegentliches Befahren (Feuerwehrzufahrten, Parkplätze) schon.

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Ich bin auch kein straßenbaufachmann. Ich kenne rasengitter eher von selten genutzten zufahrten und abstellflächen; sie werden auch bei rasengleisen genutzt, um diese für rettungsdienste befahrbar zu machen. Rasengitter werden auch für die entsiegelung von parkflächen verwendet. Es gibt verschiedene ausführungen von leichten kunststoffgittern bis zu schweren betonsteinen.

Gelegentlich sind auch wirtschafts- und waldwege mit grasstreifen in der mitte zu sehen. Die werden aber selten direkt so angelegt, sondern ergeben sich mit der zeit eher von selbst, wenn das gras dort wächst, wo es nicht ständig überfahren wird. Trotzdem wäre ein naturnaher und attraktiver wiesenweg mit zwei streifen rasengittern wohl denkbar …

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Unter Anderem aus dem gleichen Grund ist seinerzeit auch die geplante Anlage eines Barfußwanderpfades in Teningen gescheitert - die örtlichen Winzer hatten ihr Veto eingelegt.
Klar - steile Weinberglagen und deren mobiles Gerät …
Aber man hätte eben doch mal über diesen einen Rasenstreifen nachdenken können.
Warum das nicht in den Möglichkeiten war hatte ich nie ganz verstanden.

Wir haben hier im Kaiserstuhl leider auch Winzer die ihre Zufahrtswege mit verdichtetem Bauschutt und sogar kaputten Ziegeln „veredeln“
Ob das überhaupt zulässig ist entzieht sich meiner Kenntnis.

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Anmerkung zum Titel „Endlich wird das Problem mal angesprochen!“

Hier wird kein Problem angesprochen! Quer ist eine Satiresendung und der Bericht ist bewusst so dargestellt, dass beide Seiten nicht ernstzunehmen sind. Das heißt, man macht sich darüber lustig, sowohl über die Waldbesitzer als auch über die Protestierenden, die sich über den Schotter beschweren. Im Grunde wird das ganze „Problem“ als lächerlich dargestellt und somit ist das keineswegs in „unserem Sinne“, dass „endlich mal jemand das anspricht“.

Man sieht es an den Kommentaren bei Youtube, dass die Belange der Wanderer auf wenig Verständnis stoßen in der breiten Masse der Bevölkerung (die vermutlich selten in den Wald geht…?).

Man stelle sich vor, in dem Beitrag hätte eine Gruppe Barfußwanderer gegen den Schotter protestiert. Das Gespött mag ich mir nicht ausmalen. Das wäre ein klassisches Beispiel von „Öffentlichkeitsarbeit“, die vollkommen nach Hinten losgeht. Dann lieber gar nicht ins Fernsehen kommen!

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Naja, ich hab die Sendung gesehen, und fand das insgesamt eher neutral. Als lächerlich dargestellt hab ich das nicht empfunden. Und bitte, Youtubekommentare etc. ernstzunehmen sollten wir uns wie generell Leute mit - sorry - spezifischen „Minderheiten-Spleens“ einfach abgewöhnen.

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Satire ist sowohl lustig und unterhaltsam, ist aber auch gleichzeitig kritisch. Bekanntes Beispiel ist extra 3 und die Rubrik „Realer Irrsinn“. Dort werden in satirischer Weise Bugs im Gesetzestext aufgezeigt.

Fand ich auch. Es wird halt ein Interessenkonflikt zwischen Forstwirtschaft und Wald-Wandernden aufgezeigt.

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Wenn an den wanderern, hunde- und pferdehaltern etwas kritisiert werden könnte, dann vielleicht, dass sie ansprüche stellen, ohne selbst eine leistung anzubieten. An manchen orten gibt es alpine vereine (ob lokal oder überregional), deren mitglieder selbst wanderwege anlegen, instandhalten und beschildern, die teils auch mit sägen kommen, um umgestürzte bäume zu beseitigen. Noch besser als eine angenehm zu gehende forststraße ist nämlich ein komplett getrenntes wegenetz zum wandern.

Wie schon angesprochen, gibt es kaum ein eigeninteresse der forstwirte, attraktive wanderwege anzubieten. Es gibt aber genug interessengruppen, denen eher daran liegt: seien es die waldnutzer selbst oder all die betriebe, die am naturtourismus mit verdienen.

Gut, die Sendung hat einen leicht ironischen Unterton (den man sich hätte sparen können!), aber im Prinzip das Kern- bzw.Schotterproblem schon dargestellt.

Es ist ja nicht nur für uns Barfüßer eine Zumutung, sondern auch für Radfahrer, und durchaus auch für Schuhträger - jedenfalls in dieser „Korn“-Größe.

Es müsste doch auch eine Nummer kleiner gehen und/oder zumindest ein Streifen freigehalten werden können.

So wie ich als Haus- und Grundstückseigentümer trotzdem damit nicht grenzenlos machen kann was ich will hat doch auch der Waldeigner eine Verpflichtung gegenüber der Allgemeinheit.

Man kann ja auch nicht ohne weiteres einfach Stacheldraht o. Ä. auf dem eigenen Grundstück aufstellen - selbst wenn es mein Eigentum ist.

(Und es kann mir niemand erzählen dass der nach Gebrauch wieder eingesammelt würde!)

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Der ironische Unterton ist Konzept der Sendung. Der kommt in allen Beiträgen vor.

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