„Zudem kann das Barfußlaufen über einen längeren Zeitraum die Biomechanik der Füße zum Schlechten verändern. Langfristig kann dies die Bildung von Ballen und Hammerzehen beschleunigen oder zu Erkrankungen wie Plantarfasziitis, Schienbeinkantensyndrom und Achillessehnenentzündung führen. Der Fuß kann so stark belastet werden, dass er zusammenbricht.“
Zusammenbrechende füße, katastrophe! Dass die beschriebenen phänomene auf barfußgehen zurückzuführen sind, müsste erst mal jemand nachweisen; ich denke, viele davon gehen eher auf die falschen schuhe zurück. (Von daher sehe ich mit sorge, dass solcher unsinn unreflektiert verbreitet wird …)
Die zitierten podologen haben alle eine sehr eingeschränkte sicht auf die dinge: Sie kennen keine gesunden füße, weil leute, die gesund, sicher und angenehm barfuß gehen und positive effekte davon verspüren, erst gar keinen anlass haben, ihre praxis zu besuchen.
Ich habe die beiden Artikel mit großer Begeisterung gelesen. Ich habe schon lange nicht mehr so herzhaft lachen können. Insbesondere der Punkt, dass durch Barfußlaufen ein erhöhtes Risiko für Fuß- und Nagelpilz besteht, hat zu starker Erheiterung bei mir und meiner Frau (überzeugte Schuhträgerin) geführt. Es ist schon erschreckend, dass ein solcher unseriöser Mist in einer renommierten Zeitschrift wie dem Time Magazin erscheint. Den Stern kann man schon ewig nicht mehr ernst nehmen, da wundert es deutlich weniger. Ein tolles Beispiel für wirklich schlechten Journalismus.
Hunderttausende Podologinnen: „Barfußlaufen ist gesund für die Füße!“
Eine Podologin: „Barfußlaufen ist voll gefährlich, Du wirst daran sterben!!!“
Time Magazine: „hey, das drucken wir!“
Stern: „hey, das schreiben wir hirnlos ab…“
Die Menschheit hat schon lange verlernt, ein artgerechtes Leben zu führen (Bewegung, Ernährung…), aber aus der Ferne betrachtet habe ich den Eindruck, die Amis sind bei allem ganz vorne dabei. Da scheint es kein normales Maß mehr zu geben, sondern nur noch Extreme. Nur schwarz oder weiß und das in jeder Lebenslüge… äh -lage. Ich hoffe, dass das nur der Eindruck aus den Medien ist und dass ich falsch liege!
So etwas schwachsinniges habe ich bisher selten gelesen. Die spinnen, die Amerikaner. Noch schlimmer ist es wenn ein deutscher „Journalist“ so etwas unreflektiert abschreibt.
Im Stern-artikel ist keine journalistische leistung zu erkennen, das ist lediglich eine nacherzählung/übersetzung des Time-artikels. (Aber spätestens seit den „H.-Tagebüchern“ ist dieses magazin dafür berüchtigt, seine quellen nicht zu prüfen.)
Bei Time hätte journalistische sorgfalt darin bestanden, die aussagen der podologin zu hinterfragen, vielleicht auch die beweggründe dieses berufsstandes. Sind leute, die jeden tag kaputte füße oft unklarer ursache sehen, wirklich die beste quelle, oder sollten vielleicht auch jene zu wort kommen, die seit vielen jahren barfuß gehen, ohne dass ihre füße zusammenbrechen? Die vielleicht hier und da einen angeschlagenen zeh, einen insektenstich oder eine glasscherbe erwischen, was aber alles in übersichtlicher zeit abheilt, ohne sie allzusehr zu behindern.
Schade wenn traditionsreiche und berühmte blätter so enttäuschen.
Ich habe den Artikel gestern auch entdeckt und ( teilweise ) gelesen. Wollte dann auch gleich was ins Forum hier schreiben. Dann dachte ich mir aber das es sich nicht lohnt auf so einen Blödsin zu reagieren…
Das geht wieder in die Richtung „No Shirt, No Shoes, No Service“!
