Der populärwissenschaftliche YouTube-Kanal SciShow setzte sich damit auseinander, wie sich Barfüßigkeit auf die Entwicklung der Füße auswirkt.
Die Kalendjin sind eine Gruppe verwandter Völker in Kenia. Sie ist für einige erfolgreiche Laufsportler*innen wie Wilson Kipsang bekannt. Ursache für den Erfolg könnte die Lebensweise der Gruppe sein. Die Kinder sind barfuß, spielen draußen und legen lange Schulwege zurück. Durch die barfüßige Lebensweise baut sich die Fußmuskulatur besser auf.
Wissenschaftler*innen fanden heraus, dass barfüßige Kinder im Vergleich zu Schuhträger*innen eine 8 mal geringere Wahrscheinlichkeit haben, Verletzungen an den Gliedmaßen zu erleiden.
Kinder haben von Geburt an Plattfüße. Plattfüße können Probleme beim Laufen oder sogar Gelenkschmerzen verursachen. Nur wenn Kinder barfuß laufen, bildet sich mit der Zeit das Fußgewölbe vernünftig aus. Außerdem kann hohes Körpergewicht Plattfüße fördern. Das Fußgewölbe unterstützt die Dämpfung beim Laufen.
Anfang der 1990er Jahre stellten indische Orthopäd*innen fest, dass es in europäischen und amerikanischen Kliniken überdurchschnittliche viele Kinder mit Plattfüßen gibt. Dies traf nur bei Kindern zu, welche aus städtischen und nicht aus ländlichen Regionen kamen. Kinder aus ländlichen Regionen liefen häufiger barfuß. Bei barfüßigen Kindern war die Wahrscheinlichkeit für Plattfüße 3 mal geringer als bei Kindern in Schuhen.
Das kritische Alter für die Entwicklung des Fußgewölbes liegt bei 6 Jahren. Hier stellt sich die Frage, ob Barfüßigkeit auch für Menschen über diesem Alter von Vorteil ist. Sie kann nicht klar beantwortet werden. Einige Athlet*innen meinen, dass speziell für Langstreckenläufe Barfüßigkeit optimal wäre, weil das Verletzungsrisiko beim Auftreten auf den Boden reduziert wird.
Schuhe verleiten dazu, aufgrund der Absätze mit den Fersen zuerst aufzusetzen. Barfuß setzt man zuerst mit dem Ballen auf, was die Knochen weniger belastet.
Gemäß einer Studie im Jahr 2021 kann die Benutzung von Barfußschuhen im Verlauf von 6 Monaten als Erwachsene*r dazu beitragen, dass die Füße um 50% robuster werden. Dies wirkt sich positiv auf Gangart und Gleichgewichtssinn aus.
Gegen Ende geht das Video auf Risiken des Barfußlaufens ein. Zu hohes Körpergewicht und ungünstige Lauftechnik können Verletzungen aufgrund zu hoher kurzzeitiger Belastung verursachen. Eines der Risiken sind Ödeme. Ödeme können das Laufen erschweren. Daher sollte man es beim Umstieg auf Barfüßigkeit langsam angehen und auf Schuhe nicht komplett verzichten.