Thomas hat auch vom "gelben" hierhergefunden

Auch aus dem alten Forum rübergemacht.
Thomas, mittlerweile sechzig Jahre alt, vom Rande des Ruhrgebiets.
Ganzjähriger Alltagsbarfüßer, ausser bei Kundenbesuchen (Metallverarbeitende Betriebe).
Auch im 10. Jahr meiner Barfuß-Existenz bin ich immer noch auf der Suche nach der richtigen Balance aus Neugier, Starrsinn und Vernunft.
Aber meistens klappt es.

Größte Herausforderung: Weitwanderurlaube mit Gepäck.
Dabei trage ich, je nach Gelände, doch recht oft Schuhe.
Das wiederum führt jedesmal, mangels Gewöhnung der Haut, umgehend zu blutigen Blasen (Rekord im letzten Jahr: nach unter 1 km die erste blutende Stelle).
Und seit einigen Jahren schaffe ich es regelmäßig (nicht nur beim Wandern), mir Zehennägel abzustoßen.
Mittlerweile passiert das ungefähr gleich oft ohne wie mit (wahrscheinlich falschem oder falsch geschnürtem) Schuhwerk.

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Hi, herzlich willkommen und viel Spaß hier.

Hallo Thomas,
super, schön, dass du auch hier bist!
Das mit den Zehennägeln hat leider eine ziemlich trivialen Grund, den ich aus eigener Erfahrung sehr gut kenne: Im jugendlichen Alter so ab 50 wird sowohl die Haut als auch die Nägel nach und nach spröder. Ich verwende mittlerweile transparenten Nagellack (Hardener) mit möglichst wenig Zusatzglitzerglanzfunktionen. Das hilft ein wenig.
Weiter viel Spaß beim Balancieren!
Georg

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Willkommen Thomas! Bei mir sieht es ähnlich aus:

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Ja, genau.
Beim ersten Mal wuchsen sie bei mir immer ansehnlich, quasi „wie neu“.
Aber die, die es mehrfach erwischt hat, vielleicht im Zustand „fast wieder da!“, die kommen deformiert zurück.
Das raubt mir ein bisschen die Freude am Zeigen der Füße in der Öffentlichkeit.

Lieber Tommy

Ich freue mich, dass noch jemand hier ist, der die Leidenschaft für Weitwandern teilt.
Ich staune aber wegen der Probleme, die Dir dadurch entstehen. Es tut mir leid, dass Du nicht ao unbeschwert wandern kannst.
Ja, das mit der Mischung aus Neugier, Starrsinn und Vernunft - Du hast es auf den Punkt gebracht. Trägt nicht das dauernde Austarieren dieser Mischung mit zum Reiz des Barfusslaufens bei?

Liebe Grüsse
Dorothea

Hallo Dorothea,

ein Einstiegsgrund ins Barfußleben waren immer schön meine empfindlichen Füße.
Beim Laufen (=Rennen) bekam ich Blasen und offene Scheuerstellen.
Das Barfußlaufen war dann erstmal eine Erlösung.
Aber auf mancher der weiten Wanderungen schaffte ich es nicht, barfüßig zu bleiben.
Entweder weil es zu unangenehm wurde oder zu gefährlich (dabei gehen dann eben auch Zehennägel drauf), oder einfach weil ich zu einem Bremsklotz für meine Begleiter wurde.
Dann kommen also wieder Schuhe ins Spiel, und diesmal treffen sie auf völlig unvorbereitete Füße.
Die Vor-Barfuß-Schuhe passen natürlich nicht mehr, also fing das Probieren an.
In der Folge besitze ich nun eine ganze Reihe von Schuhen, die ich maximal ein, zwei Stunden tragen kann, manche sogar gar nicht mehr.
Manche davon kaufte ich ich im Urlaub, irgendwo in einem Etappenort.
Dass sie nicht zu meinen Füßen passten oder fürs Gelände ungeeignet waren, merkte ich dann natürlich immer erst auf der Strecke (dabei gehen dann wieder Zehennägel drauf).
Das muss ich noch lösen.
Hier zu Hause mit Schuhen zu trainieren bringe ich einfach noch nicht über mich (Starrsinn).

LG
Thomas

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Hallo Thomas, sind das offene oder geschlossene Schuhe? Hast Du es schon mal mit minimalen Wander-/Laufsandalen probiert? Luna Sandals & co.? Da dürften die Nägel doch gut verschont bleiben und trotzdem ist die Sohle gut geschützt und Du kannst mit dem Tempo beschuhter Wanderer mithalten.
Leider sind die sehr teuer, sonst hätte ich mir schon längst welche zugelegt. Vielleicht baue ich mir mal selbst welche, muss nur die geeignete Sohle finden. Zu dünn soll sie dafür nicht sein.
Mir ist auch letztes Jahr ein Nagel verloren gegangen, nachdem ich in einem Offroad Laufwettkampf (Orientierungslauf) Schuhe getragen hatte. Der wurde schwarz und ist nach ein paar Monaten abgefallen. Inzwischen ist er schon wieder halb rausgewachsen, zum Glück auch einigermaßen glatt.

Ich wünsch Dir alles Gute und dass Du bald die richtige Fuß-Schuh-Kombination findest!
Grüße
Forbi

Hallo Forbi,

habe alles mögliche probiert.
Minimalschuhe, Wanderschuhe, leichte Sandalen, Trekkingsandalen…
Gerade Sandalen geben an leider allen Berührungspunkten mit dem Fuß innerhalb kürzester Zeit blutige Wunden, meist oben drauf oder zwischen den Zehen, wenn da der Sand schmirgelt.
(Vermeintlich weiche Polster erweisen sich nach kurzer Zeit auch als perfekte Sammelstellen von sandhaltigem Schlamm.)
Und in felsigem Gelände mit Farn bis zum Bauchnabel, also ohne Bodensicht, haben Sandalen leider nicht genug Schutz vor Felsen geboten (und wieder ein Nagel weg).
Vermeintlich wasserfeste Wanderschuhe wiederum haben sieben Stunden im Regen durch diesen Schlamm auch nicht ausgehalten.
Und sechs Stunden in vollgelaufenen Schuhen… das Massaker kann man sich ja vorstellen.

Einer meiner Zehennägel wächst zwar nach, aber das Nachgewachsene geht nach einer Zeit wieder ab, als ob der Zeh sagen würde: bitte kein Nagel mehr, das ist viel sicherer :slightly_smiling_face:

Lieber Tommy

Das kommt mir so bekannt vor. Früher hatte ich in jedem Schuh irgendeine Blase, seit ich barfuss bin, kommt es auf das jeweilige Modell an. Ich habe auch schnell Scheuerstellen und Blasen. Darum habe auch ich diverse Modelle bei mir. Und darum kommen bei mir für lange Wanderungen Sandalen mit Zehensteg auch nicht in Frage. Das gibt 100% Scheuerstellen zwischen den Zehen. Darum habe ich mittlerweile viele Modelle durchprobiert, die keinen Zehensteg haben. Ich werde einige von ihnen hier vorstellen. Hier erst mal ganz kurz meine Erfahrungen.
Eins der ganz wenigen Modelle, bei dem ich KEINE Druckstellen hatte, sind Rabenfedern (Wildlinge). Deren Sohle ist allerdings nicht sehr geländetauglich, aber wenn man geübt ist, kommt man damit auch über steile Schotterwege. Ich habe vor zwei Jahren eine Wochenwanderung mit einem Paar Wildling Rabenfedern gemacht und NIE irgend eine Scheuerstelle, Blase usw. gehabt. Da nehme ich gern in Kauf, wenn die Sohle nicht optimal ist.
Saltic Fly haben bei mir zuerst mal Druckstellen verursacht, aber es kommt sehr auf die Einstellung der Riemen an und nachdem sie zum ersten Mal nass geworden sind, drücken sie nicht mehr. Auch deren Sohle ist nicht überall geeignet, aber ich habe damit auch schon eine anspruchsvolle Bergwanderung unternommen und lebe noch ;-).
Die Chala Alpini hätten hervorragende Sohlen, aber egal wie ich sie einstelle, ich habe IMMER Druckstellen. Leider ein teurer Fehlkauf.
Ich halte es wie Du mit Schuhen unterwegs.
Es ist doch nichts Schlimmes, wenn man mal Schuhe anzieht beim Weitwandern! Meine Erfahrung zeigt, dass man gerade zu Beginn lieber einmal mehr als weniger welche anzieht, weil die Sohlen sonst gereizt werden. Je länger die Tour dauert, desto weniger brauche ich die Schuhe. Bei Weitwanderungen fackle ich nicht lange, wenn es unangenehm wird. Wenn ich durchbeisse, dann rächt sich das am nächsten Tag mit überreizten Sohlen. Wenn es gefährlich ist, fühle ich mich barfuss sicher, in den Alpen aber bevorzuge ich dann Fivefingers und Paleos. Die halten.
Da Du auch schnell mal Druckstellen hast, probiers mal mit Wildling Rabenfedern.

Liebe Grüsse
Dorothea