Umdenken bei den Alpinisten?

PS: Daß ich aus dem DAV ausgetreten bin hat übrigens unmittelbar mit dem Barfußlaufen zu tun. Schon lange hatte ich mich am übertriebenen Produktwerben selbst im Editorial des DAV-Panorama gestört und noch mehr daran, daß sie in den Bergen angefangen hatten, einerseits „Geheimtips“ zurückzubauen und andererseits die noch in den Rother-Alpenvereins-Führern verbleibenden Routen immer weiter ausgebaut haben. Auslöser war aber ein anderes Ereignis. Da hatte ein Münchner Arzt einen Aufsatz geschrieben über die Notwendigkeit von Fuß-OPs und darüber, daß praktisch jeder so deformierte Füße habe, daß er dem Artikel in etwa den Titel „Erstes Mittel Einlagen“ gab. Eine Doppelseite bekam er für den Schmarrn. Ich fand den Arzt auf der Karte an sehr prominenter Stelle am Stacchus (oder so). Darauf schrieb ich einen Leserbrief mit dem Titel „Erstes Mittel Barfußlaufen“, denn diese Möglichkeit hatte der Doktor nicht erwähnt. Leider hat dann auch die DAV-Redaktion meinen Leserbrief so sehr kastriert, daß meine Kernaussage, daß man gut auch in den Alpen barfuß wandern könne, komplett unterschlagen wurde. Aber ich gewann eine wasserdichte Digitalkamera für meinen entstellten Aufsatz :man_facepalming:

Die Kamera wurde mir dann aber nicht einfach so zugestellt, sondern erst nach Nachfrage im Herbst – die Arztwerbung selbst dürfte so April, Mai oder Juni 2008 dort erschienen sein. :partying_face:

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Da hast Du recht, Sven.
Ich habe nach 4 Monaten barfuss meine erste alpine Bergwanderung unternommen (Schwierigkeit T4 dr alpinen Wanderskala des SAC). Das war nur darum möglich, weil ich schon vorher sehr viel Erfahrung mitbrachte, speziell in der Südschweiz. Ich kenne die Gegend und ihre Gefahren und wusste, was auf mich zukommt. Meine Füsse waren ziemlich abgehärtet, da ich schon damals einen Hund hatte, der viel Bewegung und Auslastung verlangte. Und bei uns sind die Wege absolut gruselig! Hier shr schön und repräsentativ zu sehen. Am Rand gehen bringt nix, denn da liegen die durch Traktoren und Fahrzeuge weggeschleuderten Steine. Daher war ich abgehärtet, ich war damals wild und ehrgeizig und machte fast alles barfuss. Zusätzlich war ich vor meiner Barfusszeit während mehrerer Jahre ausschliesslich mit Minimalschuhen unterwegs gewesen, so waren meine Füsse nicht gänzlich unvorbereitet.
Ich möchte schon lange gern den Gitschen besteigen, der prominent über dem Urnersee trohnt. Aber da traue selbst ich mich nicht ohne entsprechendes Training hin. Ich kenne die Berge dort und ihre Besonderheiten zu wenig, um mich auf eine T6 Tour (höchster Schwierigkeitsgrad im Alpinwandern, barfuss bin ich bisher bis T5 gegangen) dort einzulassen. Und irgendwie hat es sich in den vergangenen Jahren nie ergeben, dort einige Trainigstouren zu unternehmen. Du siehst, auch ich taste mich da allmählich ran.
Hab einfach Geduld - und geh so oft barfuss wie möglich, und lass Dich nicht von widrigen Böden abschrecken. Meine Devise im mental gesunden Zustand ist, dass man Grenzen nicht überschreiten soll - aber dran kratzen ist gut, nur so kann man sie erweitern :wink:.
Im Moment habe ich eher das Bedürfnis nach Ruhe und Schutz und gehe es gemütlich an. Auch das ist gut so.

Liebe Grüsse
Dorothea

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