Verrückt geworden

Ich höre das auch immer wieder. Zustimmen würde ich dem nicht, denn es ist ja nicht zu kalt oder zu gefährlich. Ich mache lieber Mut, indem ich auf die Fragen der Menschen positiv reagiere und z.B. schwärme, wie viele tolle Böden es da draussen gibt, wie gut es dem Rücken und dem Immunsystem tut, dass ich nie mehr Rückenschmerzen habe und kaum krank werde, dass ich mich in der Küche beim Gemüse schnippeln viel öfter verletze als draussen beim Barfusslaufen, und dass die meisten Menschen so positiv reagieren wie sie selber, also jene Menschen, die mit mir gerade über meine Barfüssigkeit reden. Ich merke, dass ich viele Menschen begeistern kann, aber ob sie dann auch wirklich die Schuhe vermehrt weglassen….?! Ich glaube eher nein, denn die meisten sind zu bequem, oder sie ahnen, dass man barfuß zwar verletzlich und angreifbarer wird, wenn man entgegen der realen Gefahren da draussen oder aber auch wider alle gesellschaftlichen Normen auf Schuhe verzichtet. Aber gerade durch diesen Verzicht auf Schutz durch Schuhe und Schutz durch gesellschaftliche Konventionen (sie können nerven und Leid bringen, aber auch Halt und Stabilität) zeigen wir, dass wir selbstsicher und stark sind. Die baren Füsse sind gewissermassen ein Zeichen dieses Selbstvertrauens und dieser Stärke. Und das bewundern die meisten Menschen. Und sehr, sehr viele Menschen haben wohl nicht diese Stärke, zu ihrer Verletzlichkeit zu stehen und genau dadurch eben stark zu sein. Darum gibt es wohl auch nicht viele von uns.

Liebe Grüsse
Dorothea

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