„Warum der BALLENGANG UNLOGISCH ist“ und „BALLENGANG Fakten-Check“

Dies sind zwei interessante Videos, die gut erklären, warum beides wichtig ist, Ballengang und Fersengang, und welcher Gang wann zum Einsatz kommt. Aber auch, dass Coaching zum Erlernen des richtigen barfüßigen Gehens notwendig oder nützlich sein kann, was natürlich nicht über ein Video geht.

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Für mich persönlich würde ich die Thematik so zusammenfasse: Je schlechter der Weg desdo Ballen der Gang :wink:

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Ich pflichte Dir in fast allem bei. Mir geht es wie Dir: sobald ich auch noch so dünne Sandalen trage, falle ich in meine alten Bewegungsmuster zurück, und manche meiner ehemaligen Probleme können zurückkommen. Seit Monaten muss ich Sandalen tragen, weil die Warze mitten im einen Ballen sehr weh tut. Zum Glück ist die mittlerweile am Verschwinden, und wenn alles gut geht, kann ich ab Sommer wieder schmerzfrei barfuss gehen! Aber bis dahin dauert es noch. Und ich merke, wie ich wieder „schlecht“ gehe, meine Knie beginnen zu schmerzen…,
Auch wenn ich Dir also in fast allem beipflichte: die Behauptung, dass man keine Seminare braucht, um Ballengang zu lernen, halte ich für undifferenziert. Sie wird der Sache nicht gerecht, wie ich aus eigenem Erleben weiss.
Ich habe eine ungünstige Anatomie, um barfuss zu gehen: eins meiner Beine ist um mehrere Zentimeter kürzer als das andere, und ich habe an einem Fuss einen massiven Senk-Spreizfuss. Vor etwa 12 Jahren habe ich angefangen, meine Einlagen in die Ecke zu pfeffern und nur noch in Fivefingers zu gehen. Ja, man geht anders damit als wenn man herkömmliche Schuhe anhat, aber rückblickend weiss ich, dass ich im Grunde immer noch Fersengang gegangen bin und sich dadurch meine Fehlhaltungen nur noch verschlimmert haben: Resultat: im Winter 2015/16 konnte ich kaum mehr meinen Hund ausführen, wegen sehr schmerzhafter beginnender Mortom-Neurome, verursacht durch falsche Belastung der Füsse. Also zog ich die Fivefingers aus und lief fortan barfuss. Meine Schmerzen waren schnell weg. Die unter Barfüssern weit verbreitete Ansicht, dass sich durch simples Ausziehen der Schuhe der Rest ergeben würde, schien sich erst mal zu bestätigen. Aber……
Wer mich aus dem Gelben kennt, weiss, dass ich ein „harter Hund“ bin, was barfuss angeht. Das ist auch meiner Umgebung geschuldet, in der es fast nur ganz mühsame Wege gibt. Wenn ich über Naturwege gehen möchte, um meinen Hund auszuführen, muss ich echt ins Auto steigen, und selbst um diese kurzen Wege gehen zu können, muss ich über Schottter erst mal hingelangen. Wenn ich wirklich konsequent barfuss sein wollte, musste ich also von Anfang an „auf die Zähne beissen“. Das ist an und für sich nicht schlimm, wenn man auf sich hört, und das habe ich getan. Ich spürte, dass etwas nicht stimmte. Es konnte nicht sein, dass die Haut unter meinen Sohlen nur noch papierdünn war. Ich ging quasi vie zu abrasiv. Das konnte nicht sein, es musste eine Gangart geben, die sehr viel schonender war als meine. Ich kam aber trotz viel Ausprobieren und „einfach machen“, wie es ansonsten meine Devise in Sachen Barfuss ist, nicht dahinter, was es war.
Mir erneut was Falsches angewöhnen wollte ich nicht, schon allein wegen meiner Voraussetzungen. Ich wollte noch viele, viele Jahre wandern gehen können, ohne Langzeitschäden zu riskieren. Also habe ich mich coachen lassen und muss sagen, es war sehr, sehr aufschlussreich. Mir wurde klar, dass ich durch das Ausziehen der Schuhe lediglich in einer Mischform Ballen-Fersengang ging. Ich stiess nach wie vor mit den Ballen ab, anstatt drüberzurollen. Mein Bewegungsimpuls wurde nicht durch meine Körpermitte ausgelöst, sondern durch mein voranschwingendes Bein. Ich lernte, dass Ballengang nicht einfach simples Aufsetzen mit den Ballen ist und das war‘s dann. Nein, der gesamte Bewegungsablauf ändert sich. Man kann im Ballengang gehen und mit den Fersen zuerst aufkommen, und man kann im Hackengang gehen und mit den Ballen zuerst auftreten. Viele Videos z.B. von Naturvölkern zeigen, wie sie mit den Fersen zuerst auftreten - aber die Menschen gehen im Ballengang, man kann es klar sehen! Der Unterschied ist, dass der Schritt nicht durch das nach vorn schwingende Bein, sondern durch das Becken ausgelöst wird, das nach vorn geht und damit den Rest des Körpers animiert mitzugehen.
Wer sehr viel zu Fuss geht, wie ich, die ich sehr viel wandere, gewöhnt sich da im Lauf des Lebens Bewegungsmuster an, die nicht einfach durch Ausziehen von Schuhen gelöst werden können. Wenn man noch, wie in meinem Fall, Fehlhaltungen und Vorgeschichten mitbringt, ist es naheliegend, sich beim Einüben der neuen Bewegungen helfen zu lassen, wenn man selber nicht weiterkommt. Auch Sabrina Fox hat realisiert, dass sie mit Hilfe von Aussen schneller lernt, wirklich schonend zu gehen. Ihr Beispiel hat mich ermutigt, Hilfe anzunehmen,
Die meisten von uns sind ohne Beschwerden. Das war ich ja auch sehr bald. Daher denken die meisten, simples Ausziehen der Schuhe habe es ausgemacht. Wie Ihr in meinem Fall seht, stimmt das allerdings eben nur teilweise. Bedingt durch die fiesen Wege hier merkte ich, dass es so nicht stimmen konnte. Also: Wer zu ausgesprochenen Viel-Gehern gehört, wer Fehlstellungen mitbringt, tut gut daran, jemanden mal draufschauen zu lassen. Ich kann bestätigen, dass man mit der richtigen Technik recht gut über die fiesen Mergelschotterwege gehen kann. Es lässt sich alles viel einfacher aushalten. Und meine Haut ist dick und zäh geworden.
Übrigens: Anlässlich zahlreicher Barfüssertreffen habe ich festgestellt, dass die meisten meiner barfüssigen Freund:innen NICHT wirklich Ballengang gehen. :wink:

Es ist wie die Sache mit der Hornhaut. Viele Barfüssige meinen, sie hätten keine, dabei HABEN wir welche! Forbi, Du bist immer jener, der diese Sache verdankenswerterweise richtig stellt. Betrachtet diesen Beitrag bitte auch als Richtigstellung, einfach in Sachen Coaching / Ballengang. Es IST leider nicht so einfach, wie man denken könnte.

Liebe Grüsse
Dorothea

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Liebe Dorothea, mir war klar, dass Du auf meine Formulierung antwortest - und auch dass Du das „normalerweise“ darin überlesen wirst. Dennoch danke für diese „Richtigstellung“ (die gar nichts richtigstellt, sondern nur ergänzt).

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Eine sehr ganzheitliche Art, das Thema zu betrachten, hat Stefan Heisel. über Ballengang – ballengang.de
Mir gefällt, wie er den gesamten Körper betrachtet und nicht nur, wie man auftritt. Dieser gesamtheitliche Ansatz wird dem Barfusslaufen gerecht, das in meinen Augen auch sehr ganzheitlich ist und auf den gesamten Körper Auswirkungen hat.

Klar, der Körper würde sich vielleicht auch zurückerinnern, wie es sein sollte, natürlich zu gehen, aber es spricht ja nichts dagegen, das Ganze zu beschleunigen, wenn man es in über vierzig Jahren in Schuhen verlernt hat. Meine Beobachtungen von Barfüssertreffen, dass sehr viele von uns nicht wirklich Ballengang gehen, wenn man darunter mehr versteht als simples Aufsetzen mit den Ballen, zeigen auch, dass sich der Körper eben nicht unbedingt ohne Weiteres umgewöhnt.
Wenn wir eine neue Sportart oder ein Instrument lernen, tun wir das ja auch meist unter Anleitung. Oder wenn wir lange was nicht mehr gemacht haben, dann lassen wir es uns auch gerne wieder zeigen von jemandem, der was davon versteht. Warum nicht auch beim Gehen?
Meiner Meinung nach ist ein Ballengangkurs für alle sinnvoll, vor allem wenn man Fehlhaltungen und Vorbelastungen mitbringt, und auch dann, wenn man Freude daran hat, an und mit dem Körper zu arbeiten.
Ich kann aber sehr gut verstehen, wenn jemand das Ganze als Geschäftemacherei sieht, denn das ist es in sehr vielen Fällen auch. Im Gegenzug wünsche ich mir aber auch, dass Gegner dieser Kurse dasselbe Verständnis jenen entgegenbringen, die sich aus Notwendigkeit oder Neugierde auf einen Kurs einlassen.

Ich meine, viele Missverständnisse entstehen dadurch, dass die meisten Menschen Ballengang = Aufsetzen mit den Ballen assoziieren. Aber das ist es nicht. Der gesamte Bewegungsablauf ändert sich.
Darum kann man im Fersengang mit Ballen zuerst aufsetzen und im Ballengang mit den Fersen.
Geht man im Fersengang, führt das Bein die Bewegung an, im Ballengang ist der Körper an sich der Impulsgeber. Eins der besten Videos dazu ist für mich dieses hier: ♥ HALTUNG VERBESSERN Teil 2: Der geschmeidige Gang - YouTube
Auch bei Stefan Heisel gibt es ein schönes Video, das die Unterschiede sehr schön zeigt. Erfolg nach Ballengangseminar Stefan Heisel - YouTube
Vielleicht ist Ballengang einfach ein schlechter Ausdruck, weil er falsch verstanden werden kann?!

Liebe Grüsse
Dorothea

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Willkommen Kai!
Liebe Grüße aus Luxemburg nach Hessen
André