Wie oft verletzt? Wie schlimm?

Also durchs Barfußgehen wird die Haut insgesamt dicker und robuster. Sie besteht grundsätzlich aus drei Schichten:

  1. außen die Oberhaut mit der Hornhaut, die nicht nur mechanisch vor Fremdkörpern schützt (weil sie dicker wird), sondern auch eine Abwehr gegen biologische Eindringlinge hat. Die Oberhaut ist schmerzunempfindlich und nicht direkt durchblutet. Sie reibt sich beim Barfußgehen ab und wird deshalb vermehrt nachproduziert, d.h. sie wird dicker.
  2. die Lederhaut besteht aus verschiedenen Bindegeweben, die sowohl elastisch als auch zugfest sind. Diese Hautschicht ist stark durchblutet und besitzt eine ganze Reihe von Sensoren (Wärme, Druck, Schmerz…)
  3. die Unterhaut besteht aus Bindegewebe und Fettgewebe, das sowohl als Wärmespeicher als auch als Polster dient. Also nicht das Fett unter der Haut, sondern Fettgewebe IN der Haut.

Alle drei Schichten werden stärker, wenn man die Haut stark beansprucht und das passiert nun mal am intensivsten, wenn man direkten Kontakt zum Boden hat.
Schuhe, gleich welcher Machart, packen den Fuß in Watte, d.h. die Haut wird nicht mechanisch beansprucht und auch die Polsterfunktion wird dem Fuß durch einen Schuh abgenommen - selbst bei einem Minimalschuh mit dünner Sohle.

Hornhaut kann sich auch in Schuhen bilden, z.B. an Reibestellen. Die ist dann unerwünscht und wird meist hart und vielleicht sogar schmerzhaft. Weil sie sich auch nicht regelmäßig wieder abreibt. Unter dem Fuß wollen wir eine gleichmäßige Hornhaut haben, die aber durch permanente Erneuerung nicht wirklich verhornt, sondern immer schön geschmeidig bleibt und nicht brüchig wird. Vermutlich kommt daher der vielfach verbreitete Irrglauben von der Lederhaut ANSTELLE einer Hornhaut - was aber falsch ist.

Nimm Dir mal irgendwann die Zeit und lies die ganzen verlinkten Seiten bei meinem Hornhaut vs. Lederhaut Beitrag durch. Oder sieh Dir wenigstens das Video dort an. Das lohnt sich! Wer barfuß geht, sollte m.E. auch ein bisschen über den Hautaufbau wissen.

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