Ali Spagnola transformiert sich zur Barfußläuferin

Die US-amerikanische Youtuberin Ali Spagnola betreibt einen Kanal zum Thema Fitness. Sie benutzte 30 Tage lang Barfußschuhe, beschloss aber, innerhalb von zehn Wochen auf echte Barfüßigkeit umzustellen. Diesen Transformationsprozess beschreibt sie in einem Video.

Sie setzte sich drei Ziele:

  1. Die trotz oder wegen der Barfußschuhe deformierten Füße wieder in Ordnung bringen.
  2. Die Fußmuskulatur verbessern.
    Insbesondere mit dem seitlichen Bewegen des großen Zehs im Vergleich zu den anderen Zehen hat sie Probleme.
  3. Barfußwanderungen durch unwegsames Gelände durchführen zu können.

Woche 1
Sie verzichtete zunächst beim Gewichtheben auf Schuhe und benutzte einen Zehenspreizer, um ihre Füße in Form zu bringen. Allerdings dauert der Prozess der Zehenspreizung länger, als geplant. Außerdem suchte sie barfuß einen Strand auf, hatte allerdings wegen der Steine Schmerzen.

Sie versucht erste Schritte, den großen Zeh seitlich zu bewegen (vgl. zweites Ziel), allerdings noch ohne Erfolg.

Woche 2
Sie bestellte sich für den Übergang VIBRAM FiveFingers als bessere Alternative ihren bisherigen Barfußschuhen von VIVOBAREFOOT. Allerdings bestellte sie die VIBRAM FiveFingers in zu geringer Größe, weswegen sie die Barfußschuhe wieder an den Versandhändler zurückschickte. Sie hat noch weitere VIBRAM FiveFingers bestellt, die ihr besser passen. Sie bemerkt, dass die VIBRAM FiveFingers unästhetisch aussehen.

Sie macht nur minimale Fortschritte bei der seitlichen Bewegung des großen Zehs.

Woche 3
Sie ging mit den Zehenspreizern spazieren, hatte dabei allerdings Schmerzen. Sie probiert weitere Barfußschuhe aus. Diese sollen nachhaltig produziert sein.

Sie kann mittlerweile ihren großen Zeh viel besser seitlich bewegen.

Woche 4
Sie unternimmt draußen barfüßige Spaziergänge, teilweise mit den Zehenspreizern. An die Untergründe ist sie noch nicht gewohnt und hat deswegen noch Schmerzen. Barfüßige Nachtspaziergänge sind besonders aufregend, weil es wegen der Dunkelheit erschwert ist, den Untergrund optisch zu erfassen. Weil sie wegen der langen Spaziergänge die Füße überstrapazierte, hat sie Schmerzen, u.a. wegen einer Blase.

Auch wenn sie seltener dazu kam, die seitliche Bewegung des großen Zehs zu üben, hat diese mangelnde Übung keinen negativen Einfluss.

Woche 5
Nachdem sie bisher auf Straßen barfuß spazierte, unternimmt sie als nächsten Schritt ihre erste Barfußwanderung auf einem Feldweg. Ihre Füße sind mittlerweile trainierter, weswegen sie mit Steinen besser klarkommt.

Sie seitliche Zehenbewegung klappt noch besser. Allerdings hat sie immer noch Hornhaut von der Blase.

Woche 6
Sie geht erneut den Feldweg, um ihre Füße noch weiter zu trainieren. Auf einer Konferenz lief sie barfuß mit den Zehenspreizern. Dort wurden gratis Schuhe angeboten, allerdings keine Barfußschuhe.

In Bezug auf die seitliche Bewegung des großen Zehs gibt es ein paar wenige Fortschritte.

Woche 7
Sie setzt ihr Training auf dem Feldweg fort und kommt immer besser damit klar. Ihr fällt es noch leichter, den großen Zeh seitlich zu bewegen.

Woche 8
Die Hornhaut von der Blase ist sie endlich los und sie hat die Wanderungen auf dem Feldweg intensiviert. Die seitliche Bewegung des großen Zehs - auch bei beiden Füßen gleichzeitig - fordert ihr immer weniger Konzentration ab.

Woche 9
Sie freut sich, dass sie beim Wandern weniger Schmerzen hat. Die Zehenspreizer lösen keine Schmerzen mehr bei ihr aus. Sie stellt einen deutlichen Unterschied bei der Bewegung des großen Zehs im Vergleich zu Woche 1 fest.

Woche 10
Zum Abschluss besteigt sie einen Hügel mit besonders unwegsamen Gelände. Sie ist meiner Meinung nach völlig zu Recht stolz darauf, dass es ihr leicht fällt, diesen Hügel zu besteigen. Ein deutlicher Unterschied zu Beginn der Transformation, als sie noch Schmerzen hatte.
Sie freut sich, dass sie sich barfuß im Untergrund „festkrallen“ kann, was ihr in Schuhen nicht möglich wäre.

Zum Schluss geht sie noch auf positive psychologische Effekte des Barfußlaufens ein, erwähnt dabei die in sehr wenigen wissenschaftlichen Studien untersuchte Hypothese, dass Erdung positive gesundheitliche Auswirkungen haben soll.
Trotz der Transformation sind die Füße nur minimal weniger deformiert als erhofft. Entgegen ihrer Erwartungen sind die Füße nicht verhornt. Dafür sind die schmerzresistenter.
Außerdem merkte sie noch an, dass Barfußschuhe echte Barfüßigkeit nicht ersetzen können.

Die positiven Veränderungen in Bezug auf Erhöhung der Beweglichkeit der Zehen und der Schmerzresistenz innerhalb von nur zehn Wochen sind sehr motivierend für Anfänger*innen. Ali tritt sehr selbstbewusst, diszipliniert und sympathisch auf.

Hinweis: Ich habe den Beitrag wegen meiner Recherchen zu Erdung nachträglich bearbeitet.

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Danke, dass Du uns darauf hingewiesen hast, dieser Wandlungsprozess ist echt sehr interessant zu beobachten. Du hast Recht, eine tolle Ermutigung!

Liebe Grüsse
Dorothea

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Hallo @stromkabelsalat,
danke fürs Finden und Teilen und für die tolle Zusammenfassung!

Normalerweise wäre ich nie auf die Idee gekommen, ein 15-minütiges Barfuß-Video einer halbnackten amerikanischen Fitnesstrainerin anzusehen. Da habe ich bestimmte Vorurteile im Kopf, wie das Ergebnis aussieht. Und tatsächlich geht sie das Ganze an wie eine neue Sportart, die man in 10 Wochen erlernen kann und kauft sich jede Menge Zeug dafür, das meiner Meinung nach nicht nötig ist. Allein diese Correct-Toes Zehenspreizer kosten schon um die 60$… und habt Ihr mal mitgezählt, wie viele Schuhe sie allein für dieses Video verbraucht?

Aber ich habe mir tatsächlich den ganzen Film angesehen und muss sagen, dass sie das ganz gut rüberbringt. Sie geht es moderat an und will nicht zu schnell zu viel, jedenfalls größtenteils. Sie erkennt ziemlich gut, wo die Knackpunkte sind beim Barfußgehen und wo sie auch einen Gang zurückschalten muss. Also fällt mein Gesamturteil doch sehr positiv aus. Durchaus für Nachahmer geeignet.

Dass sich allerdings die über Jahrzehnte verbogenen Zehen mit so einem Korrekturdings in wenigen Wochen wieder geradebiegen lassen, ist wohl etwas zu viel verlangt. Es gab da mal einen Test über 5 Monate im Netz und auch wenn die Autorin ganz begeistert ihre Vorher/Nachher Bilder zeigt, sehe ich original NULL Unterschied… Ich habe das selbst mal eine Zeitlang ausprobiert (mit billigeren Spreizern aus dem Drogeriemarkt) und bin zu dem Entschluss gekommen, dass man die Stellung der Zehen nicht durch Hilfsmittel verändern kann, sondern nur durch regelmäßiges Barfußgehen - wenn überhaupt…

Interessant finde ich diese Geschichte mit dem großen Zeh, also die eigenständige seitliche Bewegung. War mir völlig neu, dass das so essentiell ist fürs Barfußgehen und glaube es auch nicht. Ich kann das nicht! Aber ich finde es interessant und werde das mal probieren. Aber eher, weil ich es cool finde, nicht weil ich es für wichtig halte. Kann das jemand von Euch?

Grüße
Forbi

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Hey Forbi,

Ich hab immer wieder mal - während ich mir das Video angeschaut habe - versucht, meinem Großzeh ein Eigenleben einzuhauchen… ohne Erfolg. Also vor und zurück, klar, das können vermutlich die meisten. Aber seitwärts? Keinen Millimeter, auch nach 7 Jahren Barfußgehen nicht :wink:
Bei mir ist es eher der kleine Zeh, der sich freiwillig ein paar Millimeter von seinem Kumpel entfernt. Aber der Große? Keine Chance :hugs:
Vielleicht muss man das trainieren (wenn man sowas können möchte), wie bei anderen Körperübungen auch?

Herzlichst
Eva

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Hi,

Sie ist, wie man recherchieren kann, eigentlich Musikerin und macht nur nebenbei diesen Fitnesskanal. Dass sie dabei allerdings haufenweise Sachen kauft ist typischer Youtuber*innen-Style, auch weil man da Unboxings zeigen kann.

Naja, sie sagte selbst, dass der Effekt der Reduktion der Fußdeformation kleiner ist als erhofft und sie im Wesentlichen „nur“ die beiden anderen Ziele erreichte, also die Verbesserung der Fußmuskulatur (Bewegung des großen Zehs) und die Fähigkeit, Barfußwanderungen durchzuführen.

Das glaube ich allerdings auch. Barfuß ist da zwar die Grundvoraussetzung dafür, aber zusätzlich ist dafür das Training erforderlich.
Ich vergleiche das mit Querschnittsgelähmten, die das seltene Glück haben, dass ihnen Nerven wieder zusammenwachsen. Diese Querschnittsgelähmten müssen auch erst wieder trainieren, damit sie sich wieder bewegen können.

LG
stromkabelsalat

Ich meinte gar nicht die im Video, sondern die in dem oben verlinkten Artikel. :stuck_out_tongue_winking_eye:

LG Forbi

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Das ist bei mir auch ganz ähnlich. Dennoch: seit ich barfuss gehe, sind die Zehen beweglicher! Ehe ich mit barfuss angefangen hatte, wäre mir nicht gelungen, bewusst einen Zeh anzusteuern und ihn zu bewegen. Seit ich barfuss laufe, geht das hingegen, und wenn ich den Ehrgeiz habe, mit einem bestimmten Zeh zu winken, dann könnte ich das mit Training schaffen.

Liebe Grüsse
Dorothea

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Hallo Eva,

ich habe es auch ausprobiert. Die große Zeh seitlich zu bewegen scheint nicht so einfach zu sein.

Da ich die Notwendigkeit verstanden habe, dass die große Zehe wieder weg von den kleineren Zehen soll, der Fuß also eine V-Form einnehmen sollte, war mir schnell bewusst.
Ich mache (leider zu wenig) eine Übung, die die Muskeln trainieren, die für das Wegspreizen notwendig sind.
Man nimmt ein Terraband. Ich habe ein kleines mir besorgt. Ungefähr 30 cm lang.
Man legt das Band um die linke große Zeh und das andere Ende des Bandes um die rechte große Zeh. Nun spannt man das Band in dem die Beine auseinander stellt. Die Spannung des Bandes kann man selbst bestimmen. Am besten fängt man mit einer leichten Spannung an, die man von mal zu mal erhöhen kann. Und nun kommt die eigentliche Übung. Die Zehen entweder gleichzeitig hochziehen oder abwechseln. Immer wieder wiederholen.

Viele Grüße
Detlef

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