Barefoot Boy Summer (The Cut)

Ein englischsprachiger artikel aus „The Cut“

wurde verschiedentlich zitiert und hat es nun auch in ein deutschsprachiges medium geschafft:

Etwas oberflächliches Promi-Paparazzi-Gewäsch, aber vielleicht ein positiver anstoß: Barefoot fashion gibt es auch in männlich und männerfüße auch in präsentabel und gesellschaftlich akzeptiert.
Ob 2023 sich in dieser hinsicht so sehr von all den vorangegangenen sommern unterscheidet? Ich kann noch keine indizien entdecken; wenn ich mal jemanden barfuß in der öffentlichkeit sehe, sind das leute in ihren privaten gärten oder solche, die sich im park entspannen und ihre schuhe neben sich stehen haben.

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Da haben halt irgendwelche Journalist*innen für Zeilenhonorar und Klicks irgendwas schreiben müssen. Man sollte solche Artikel nicht überbewerten.

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Auch wenn es nicht unserem überaus anspruchsvollem intellektuellem Niveau entspricht (Achtung! diese Textpassage kann Spuren von Ironie enthalten!), sind es doch genau solche Texte, die Meinung bilden, Trends setzen, und in diesem Fall Akzeptanz fördern.
Und ich bin über solche Text überglücklich, denn sie könnten ja auch den Anblick bloßer Füße als völlig deplaziert, modische Todsünde oder sonst was propagieren.
Wie war das mit dem Rausschmiss beim Mediamarkt? Da ließe sich doch gleich argumentieren, dass Mediamarkt Leute, die dem aktuellsten Modetrend folgen, den Zutritt verweigert.
Hier noch der Link zum Post von @Florian : Gerade gefrustet!

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Ich stelle mir gerade folgenden Dialog vor:
Security: Sie dürfen hier nicht barfuß rein.
Kunde: Sie müssen mich barfuß reinlassen. Auf The Cut und k.at steht, dass Barfußlaufen gerade im Trend ist.
Security: OK, sie dürfen rein.

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Aber nicht doch so plump!
Eher so:
Security: Sie dürfen hier nicht barfuß rein.
Kunde (exaltiert mit übertriebenem Mienenspiel und am Smartphone fummelnd): Shocking! Wissen Sie denn nicht, dass bääärfooot totaaal stylish ist? Aber mit wem rede ich denn überhaupt, Ihr Look ist ja sowas von No-go! Gibt es denn hier in dieser Location niemanden, der wenigstens ein bisschen Ahnung von sophisticated Fashion hat? Das steht ja schon in den Mainstream-Postillen wie The Cut, dass Barefootboy-Summer angesagt ist!
Security (besorgt um sich schauend ob der vielen zuschauenden Kund*innen): Äh, ja sorry, wenn das so ist. Und posten Sie uns dann auch bitte auf Insta!

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Und in zwei jahren, wenn dann noch jemand barfuß geht „das ist ja so 2023“?

Ich betrachte „barfuß“ als angemessene „Schuhmode“ in allen lebenslagen, unabhängig von geschlecht, alter und anlass. Rationale grenzen gibts da, wo es unangenehm oder gefährlich wird (und natürlich sollte auch niemand aus modegründen barfuß gehen, ohne sich dabei in jeder hinsicht gut zu fühlen).

Gleichzeitig ist das aber auch eine „sportart“, die vielleicht kein rigoroses trainingsprogramm, aber doch ein wenig wachsamkeit und hingabe erfordert, nämlich erhöhte aufmerksamkeit bei jedem schritt und die richtige tägliche dosis. Mit der übung geht vieles besser und macht auch die rauhe asphaltstraße nichts mehr aus, und wenn ein paar halbwegs bekannte leute das in der öffentlichkeit normalisieren, finden vielleicht auch jene heraus, dass sie das gefühl sogar genießen können, die sich das bis dahin überhaupt nicht vorstellen konnten.

Die „Bäh igitt Füße“-Fraktion werden wir wohl kaum erreichen, aber es wäre schon viel gewonnen, wenn alle, die bisher denken „ich könnte das nicht“, ohne es jemals ausprobiert zu haben, diese hemmung verlieren …

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Autsch! Das ist ein böses Wort, das mich sofort triggert. Ich verstehe natürlich, was Du meinst (man muss das Barfußlaufen langsam wieder erlernen), aber „Sportart“ ist genau das Gegenteil von dem, was ich im Barfußgehen sehe.

Zur Erklärung: immer wieder merke ich, vor allem im sportlichen Bereich, dass Barfußlaufen tatsächlich wie eine Sportart betrachtet wird. Ich kenne persönlich Fitnesstrainer:innen, die sich die neue Sportart durch ein Seminar in der (nicht mehr existierenden) Barefoot Academy angeeignet haben und nun per Zertifikat einmal pro Woche Barfußkurse anbieten. Hinterher werden schön wieder Schuhe angezogen…

Deswegen sträube ich mich ein wenig, Barfußgehen/-laufen als einen Sport anzusehen, den man - zumindest nach öffentlichem Eindruck - nur ausüben kann, wenn man die entsprechenden Kurse besucht und spezielle Schuhe dazu trägt.

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Es gibt zumindest parallelen zum sport: Es gibt die richtige „technik“ (vielleicht nicht die eine und einzige, aber verletzungsgefahr und ermüdungserscheinungen können mit der richtigen gehtechnik doch deutlich reduziert werden) und den trainingseffekt, dass es immer leichter wird, je öfter wir es tun.
Damit meine ich nicht, dass es ohne ein rigoroses selbst-training oder gar teure seminare nicht geht. Idealerweise eignen wir uns die fähigkeit zum sicheren und genussreichen barfußgehen mit dem laufenlernen an und verlieren diese das ganze leben nicht.
Und das ist doch ein gewisser unterschied: Wer irgendein modisches accessoire zum ersten mal trägt, benötigt in der regel kein training, keine besondere aufmerksamkeit bei der bewegung. Wer sich dagegen spontan für die schuhmode „barfuß“ entscheidet und das vorher noch nie draußen gemacht hat, empfindet es anfangs je nach umgebung vielleicht doch nicht als ganz so angenehm.

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Ehrlich gesagt, ich sträube mich gegen die gern bemühten Kategorien wie „Hobby“, „Sport“, „Philosophie“, „Lebenseinstellung“, „Lifestyle“, „Trend“, „Mode“, genauso wie „normal“ oder „abnormal“, „nicht normal“, „außergewöhnlich“ etc.
Kann es nicht einfach völlig undogmatisch einfach „scheißegal“ sein?

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Deshalb gefällt mir auch der name der Hobby-Barfuß-foren nicht wirklich, es ist für mich kein hobby, sondern (meistens) zustand bei all den verrichtungen des lebens, meistens ohne dass ich groß drüber nachdenke.
Insofern bin ich froh, kein A- bis Z-promi zu sein, bei dem es die klatschpresse lustig findet, schnappschüsse aus dem leben als sensation zu veröffentlichen.

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Warum muss ich plötzlich an Slime denken? :thinking:

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Hier extra für Dich: https://tinyurl.com/scheissegalizitaet-barfuss :wink:

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Danke, naheliegend, wohlbekannt und auch oft genug in MUC live erlebt :sunglasses:

Jetzt bin ich fast gerührt :smiling_face:

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Ich freue mich auch über jede Normalisierung des Barfuß Lebens in den Medien. In den Kommentaren unter dem Artikel toben sich aber wieder die barfuß-verbieten-wollenden aus. :person_facepalming:t3:

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Auf der cut-Seite steht in fast jedem Kommentar „gross“ = engl. hier für ekelhaft, widerwärtig, abstoßend… So ein erschreckender Haß findet sich in der deutschen Medienlandschaft derzeit sonst nur in Kommentarspalten rechtskonservativer (online)Presse zu den Klimaklebern der letzten Generation.

Zumindest die vom Anblick von Fuß jeder Art traumatisierten Fußphobiker*innen müßten bei Sandalen, Flipflops, egal welchem Schuhwerk, das die Füße nicht vollständig verbirgt, genauso Schnappatmung bekommen. Und was den „Dreck-Ekel“-Aspekt betrifft, sind nach einem Tag in derselben Stadt die Füße oder die typisch-spießigen weißen Tennisssocken in üblichen, „gesellschaftskompatiblen“ offenen Sandalen genauso dreckig wie wenn mensch ganz bf läuft. Der einzige Unterschied ist der Extra-Schwärzegrad der Laufsohle, der dann am Schuh (nicht eklig) anstatt am Fuß (eklig) stattfindet.

Sind wir hierzulande (oder zumindest ich überall da, wo ich bisher bf unterwegs war, DE, DK/Kopenhagen, SE, Süd-FR) einfach nur von höflicher Duldung, echter Toleranz oder gar wohlwollender Wurschtigkeit verwöhnt?

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Nun, nicht umsonst gibt es in den USA die Society for Barefoot Living!
Und zum Glück gibt es ja auch einige tapfere Kommentatoren, die sich gegen die Verunglimpfungen stellen.
Vor diesem Hintergrund finde ich diesen Artikel ja auch so positiv, weil er eben die in den USA so weit verbreitete Körperfeindlichkeit (betrifft nicht nur Füße) ein wenig relativiert.
Das absolute Kontrasprogramm wiederum ist für mich die Freizügigkeit, mit der in den USA über Stoffwechselthemen geredet wird - man denke da nur an die vielen Toilettenszenen in amerikanischen Filmen.

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Offenbar wird die Thematik aufgegriffen: Barefoot-Boy-Summer: Warum wir häufiger barfuß laufen sollten | GALA.de

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Aus dem Artikel: „Zugegeben, zu lässigen Outfits im Hippie-Stil sieht es auch einfach cool aus, wenn die Sneaker oder High Heels fehlen.“

Endlich sagt’s mal jemand! :grin:

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