Barfüßigkeit bei Schuluniformen und im Schulsport

Stimmt, mussten wir auch. Aber ich dachte immer, damit „Schuhe vergessen“ nicht als Ausrede herhalten konnte, nicht mitmachen zu müssen. :slightly_smiling_face:

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Unabhängig davon, ob man verhindern wollte, dass jemand durch absichtliches Schuhevergessen nicht am Sport teilnehmen musste, wurde dadurch indirekt vermittelt, dass Barfußlaufen etwas Negatives wäre, das zur Bestrafung eingesetzt wird.

Ich nehme an, damals waren die rechtlichen Rahmenbedingungen auch andere, sprich die Verletzungsgefahr, die von beschuhten Schüler*innen zum Nachteil von barfüßigen Schüler*innen ausging, wurde damals nicht berücksichtigt.

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Jetzt nicht mehr, da ich den Titel angepasst habe. Ihr könnt in Ruhe weiterdiskutieren, anstatt sich wegen „Off-Topic“ Stress machen zu müssen. Ist ganz normal, dass sich im Lauf einer Diskussion das Thema wandelt.

Ironischerweise wurde dieses Thema von einem anderem Thema über die Barfußsportlerin Kirsti Bell abgetrennt (auf Wunsch des Erstellers dieses Themas), aus dem sich dann die Diskussion über Schuluniformen entwickelte. Die jetzige Diskussion über Schulsport hat quasi Ähnlichkeiten zu dem Thema, von dem abgespalten wurde.

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Ja genau. Ich würde es aus rechtlichen Gründen nicht machen, weil es mir zu riskant wäre. Und es kann ja auch sein, dass z.B. beim Kugelstoßen aus versehen eine Kugel auf einen nackten Fuß fällt. Also einfach alle Kinder barfuß laufen zu lassen ist auch nicht immer eine Lösung. Es ist einfach ein schwieriges Thema, wo ich auch keine direkte Lösung zu weiß. Aber ja, vielleicht würde es Sinn ergeben die „kleinen“ Unfallrisiken in kauf zu nehmen, um den „großen“ Gesundheitsrisiken vorzubeugen. Ist ein schwieriges Thema.

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Den Aspekt mit dem Kugelstoßen habe ich nicht bedacht gehabt. Da hast Du natürlich Recht, da ginge Barfußlaufen dann nicht.

Vielleicht wäre eine Regelung abhängig von der Sportart möglich. Also nur bei barfußfreundlichen Sportarten alle ohne Schuhe, sonst eben mit Schuhe.

Eine Analogie: Mal angenommen, es gäbe Bogenschießen im Schulsport. Dort wäre dann eine Armschutzplatte sinnvoll, bei den anderen Sportarten eben nicht.

Zu diesem Aspekt fällt mir noch ein, dass der Gesetzgeber argumentieren könnte, dass die „großen“ Gesundheitsrisiken nur dann präventiert werden, wenn die Schüler*innen nicht nur die 90 Minuten pro Woche im Schulsport, sondern eben dauerhaft barfuß wären. Das dürfte meist nicht der Fall sein, so dass sich nur der Nachteil der „kleinen“ Unfallrisiken ergibt, aber nicht das Vorteil der Vermeidung der „großen“ Unfallrisiken.

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Übliche sportschuhe bieten dann allerdings auch nur sehr begrenzt schutz. Es ist allgemein nicht anzuraten, schwere kugeln fallenzulassen, ob mit oder ohne schuhe (und beim kugelstoßen darf halt niemand in der schusslinie sein, worauf sportlehrer nicht alles achten müssen …)

Und beim bogenschießen gelten noch ganz andere sicherheitsvorkehrungen. Eigene erfahrung (glücklicherweise nicht als opfer).

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Vielleicht besser ein begrenzter Schutz als gar kein Schutz. Quasi das geringere Übel.

Aber man könnte hier wieder argumentieren, das speziell für Kugelstoßen dann Sicherheitsschuhe benutzt werden (die besser sind als die Sportschuhe, aber für andere Sportarten ungeeignet wären), aber bei anderen Sportarten sind die Schüler*innen wieder barfuß.

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Es ist wirklich erstaunlich, wie es sich über die Zeit verändert hat. Zu meiner Schulzeit Anfang der 80er Jahre waren anfangs die meisten ohne Schuhe im Schulsport dabei (- ich auch). Das hatte sich mit der Zeit geändert.

Aber mit der Einstellung, dass man auf rechtliche Konsequenzen achten muss, sollte man wohl eher auf Sport in der Schule verzichten, oder :stuck_out_tongue_winking_eye:? Man kann z. B. auch mit Schuhen umknicken. Ich habe während des Schulsports mal einen Fußballtreffer mit voller Wucht im Gesicht erhalten. Da hätten mir Schuhe auch nicht geholfen :wink:.

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Ja definitiv wäre das eine logische Konsequenz :joy: allerdings ist die Bildungspolitik doch schon so fortgeschritten, dass sie wenigstens die positiven Effekte des Sport Treibens/ des Bewegens erkennt und wichtig findet. Auch wenn sich vermutlich viele positiven Effekte des Bewegens mit denen des Barfußlaufens überschneiden.

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Die „tägliche Turnstunde“, die immer wieder mal in der diskussion auftaucht? Zuende gedacht wäre es schwierig, die in herkömmlicher art (in der länge einer schulstunde in der sporthalle mit umkleidekabine usw.) für ALLE zu machen, dafür gibt es kaum die ressourcen. Ist wohl am besten eher im zeitformat 15 bis 20 minuten zu machen, in den normalen räumlichkeiten, barfuß in alltagskleidung. (Aber ich bin nicht vom fach, ich überlege nur, wie so etwas in den ohnehin engen stundenplan zu quetschen wäre …)

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Für die Bewegung ist es sinnvoll. Allerdings haben Sportlehrer:innen einen sogenannten Doppelauftrag. Dieser besagt, dass sie die Schüler:innen durch Sport und zum Sport erziehen sollen. Ein kurzer Bewegungseinschub in eine Schulstunde würde weder durch Sport (z.B. zu Teamgeist und Fairness) erziehen, noch würde es zum Sport (dass sich Schüler:innen z.B. in einem Sportverein anmelden, weil sie im Schulsport eine interessante Sportart angeschnitten haben) führen, sondern wäre eben nur eine reine Bewegungseinheit, die wenn dann noch zusätzlich zum Schulsport erfolgen könnte. Das wird auch in anderen Unterrichtsfächern im Rahmen des Studiums gelehrt, dass kurze 5 minütige Bewegungseinheiten bspw. die Konzentration fördern.

Entschuldigt die Fachsimplerei. Es ist ein Thema was mir sehr wichtig ist und was meiner Meinung nach im deutschen Schulsystem nicht gut ausgeführt werden kann. Und zu wenig Bewegung von Kindern und Kleinkindern führt (ähnlich wie falsche Schuhe zu tragen) leider zu schlimmen und z.T. irreversiblen Krankheiten, sowohl physisch als auch psychisch.

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Gibt es heutzutage noch Disziplinen wie Tauklettern, Stangenklettern u. ä.? Da sind barfüssige Kinder eindeutig im Vorteil.

Zumindest beim Hallensport schätze ich die Verletzungsgefahr mit Schuhen deutlich grösser ein als ohne. Wer schon einmal mit nicht ganz so optimalen Sohlen an den Schuhen auf dem Turnhallenparkett ausgerutscht ist, versteht vielleicht was ich meine.

Zu meiner Schulzeit gab es nur 2 Vorgaben:

  1. nicht mit Strassenschuhen (Beschädigung des Bodens
  2. nicht mit Strümpfen / Socken (Rutschgefahr)

In den insgesamt fast 13 Jahren in denen ich Schülerin war, ist kein Unfall passiert der in Zusammenhang mit Fussbekleidung stand. Auch sonst keine ernsthaften Verletzungen.

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Zu meiner schulzeit (1970er/80er jahre, Baden-Württemberg) gab es die vorgabe, dass hallenschuhe „nicht draußen getragen werden und keine Spuren am Boden hinterlassen“.
(manche sportschuhe haben da wohl probleme gemacht mit dem abrieb der gummisohlen)
Irgendwann sind wir auch rausgegangen, aber ich kann mich nicht erinnern, dass dafür andere schuhe angezogen wurden.
Glücklicherweise blieb ich auch unverletzt. Ich denke nicht, dass ein besonderes risiko eingegangen wird, wenn jemand barfuß am sportunterricht teilnimmt.

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Ich denke das auch nicht. Ich denke das Risiko ist ungefähr gleich hoch, evtl mit ganz wenigen speziellen Ausnahmen. Ich bin mir aber sicher, dass wenn etwas barfuß passiert, ich im Zweifelsfall als Verantwortliche herangezogen werde und wenn etwas in Schuhen passiert (z.B. umknicken), es einfach als unglücklicher Unfall abgestempelt würde.

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Mein Vater wurde als Sportlehrer beim Kugelstoßen Mal von einer Kugel am Kopf getroffen, als er noch die Bahn vorbereitete. Die Schülerin hatte nicht das Signal zum Stoß abgewartet! Mit sehr viel Glück hat er die Verletzung gut überstanden und noch 15 Jahre mit einer Delle im Kopf gelebt.

Ich denke auch, dass Schuhe einen beim Kugelstoßen nicht viel schützen können, da ist Disziplin wirklich das entscheidende.

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Da würde ich gerne Mal barfuß gegen mein 8 Jahre altes ich antreten, wo ich mit Chucks beim Stangenketten immer gewonnen habe. Mein Trick: kurz bevor ich aufgerufen wurde die Schuhe mit Spucke befeuchten, ohne das es jemand merkt😇

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Hmm, also ich habe die letztem drei Jahre im Schulsport überhaupt keine Schuhe getragen. Mein Sportlehrer hatte damit keine Probleme, er war sehr nett und ich glaube auch interessiert. Ich habe damit einfach irgendwann angefangen (ohne ihn zu fragen😂)…anfangs hatte ich auch immer Skinners dabei - für den Fall dass wir Fußball spielen… auch wenn mir im Nachhinein klar wird, dass Sockenschuhe da auch nicht so viel anders sind als bare Füße. Einmal waren wir mit dem Sportkurs im Kletterpark und da musste ich Schuhe tragen (wegen dem Park, nicht wegen dem Lehrer). Aber ansonsten war es kein Problem. Auch wenn manche Mitschüler sich erst dran gewöhnen mussten, dass ich meine Schuhe nicht bloß vergessen, sondern mit voller Absicht daheimgelassen hatte - auch wenn wir im Park laufen waren. Am Ende hat sich mir aber sogar ein Mitschüler angeschlossen😂

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Bei euch war wohl (im Gegensatz zu mir mit Ausnahme der Abiturjahre) nicht nach Geschlechtern getrennt.

Ich finde das ganz schön mutig, auch wegen der anderen Mitschüler*innen. Barfuß sticht man da ja doch heraus.

Finde ich cool, dass du noch jemand anderen animieren konntest.

Einerseits freut es mich für Dich, dass Dein Sportlehrer das toleriert hat, andererseits nehme ich an, dass er die rechtlichen Risiken anders bewertete, vielleicht weil auch Berufserfahrung mit reinspielte.

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Große Klasse :clap:

In Kletterparks habe ich dieselbe Erfahrung gemacht. Die waren sehr verstandnisvoll und interessiert und glaubten auch, dass ich barfuß auf den Stahlseilen gehen kann. Erlauben konnten sie es aber aus Gründen der Haftung nicht. Habe ich auch eingesehen. Es gibt jede Menge Schrauben und Klemmen an den Seilenden, an denen man sich verletzen kann…

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Ja, das war eine lustige Sache, denn bewusst animiert habe ich eigentlich niemanden. Man kennt das ja: überzeugt werden will niemand, entweder der Mensch möchte von sich aus barfuß sein oder eben nicht. Da hatte ich keine Lust, über die Vorteile etc. zu belehren. Und plötzlich hatte dieser Jemand dann auch keine Schuhe an! Ich habe ihn wohl inspiriert…
Was aber tatsächlich häufiger mal vorkam, waren Mitschüler, die mich vor einem kontaktreichen Spiel (wie z.B. Basketball, Rugby o.ä.) ansprachen. Sie sagten dann etwas in der Art von „Ich hoffe, ich trete dir gleich nicht auf die Zehen! Wenn doch, dann ist es keine Absicht!“:grimacing: Also scheint der Punkt Achtsamkeit durch Barfußsein im Sportunterricht tatsächlich zu greifen.

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