Barfuß Autofahren

Hallo ,
in die Runde. War am Samstag in einer allgm. Verkehrskontrolle.War soweit alles ok,aber die Beamten wollten mich zu meiner Barfüssigkeit belehren,und fingen das Dikutieren an…
Wie ist denn nun die aktuelle Rechtslage, vor allem im Bezug auf die Versicherer im Fall eines Unfalles ? Gibts Urteile,die man einsehen kann ?

lg

Siehe hier (von mir) bzw. noch besser: hier (vom Anwalt)
und hier noch die erwähnte Pressemitteilung des Verbandes Deutscher Versicherer

barfuss_im_auto22

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Haha und passend dazu hat mir YouTube in der Mittagspause folgendes Video vorgeschlagen:

https://youtu.be/55meEL_9fKM

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Mir scheint der begriff der „Beweislast“ hier entscheidend zu sein.
Muss im fall eines unfalls die person am steuer beweisen, dass sie barfuß das fahrzeug voll unter kontrolle hatte?
Oder muss die (gegnerische) versicherung beweisen, dass barfußfahren entscheidend dazu beigetragen hat, dass der unfall sich so zugetragen hat?
Es gibt wirklich viele riskante verhaltensweisen. Zu wenig abstand, vorrang missachtet, alle möglichen formen der ablenkung … aber es gibt sicher auch sehr zuverlässige und viele jahre lang unfallfreie barfußfahrer.

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Gute Frage, interessiert mich auch!

Falls der Fahrer mit unpassenden Schuhen (oder ohne) den Unfall verursacht, scheint jedenfalls der Schaden der beteiligten Gegenpartie immer abgedeckt zu sein, so die Links. Beim eigenen Vollkaskoschaden kann die Versicherung vielleicht rumzicken.

Würde mich auch interessieren, ob es da an mir liegt notfalls in einem Rechtsstreit nachzuweisen, dass meine Barfüßigkeit nicht die Unfallursache war oder ob die Versicherung diesen Beweis bringen muss!

Übrigens sind laut einer Studie Flip-Flops nicht empfehlenswert:

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Die Vorschrift ist ja bewusst allgemein gehalten, indem der Fahrer (Fahrerinnen sind davon also nicht betroffen!) für die Verkehrssicherheit verantwortlich ist. Genau dies ist meine Argumentation in solchen Diskussionen (bisher nicht mit der Polizei, sondern nur privat): Ich erhöhe meine Verkehrssicherheit dadurch, dass ich schneller und präziser die Pedale bedienen kann als wenn ich durch Schuhe behindert wäre, so wie ich auch keine Fäustlinge anziehe.
Im Falle einer Polizeikontrolle, wo der Beamte mich eines Besseren „belehren“ will, würde ich zur Deeskalation mich natürlich zuerst bedanken für die Sorge um die Verkehrssicherheit und dann nicht dagegen argumentieren, sondern nachfragen, wodurch Schuhe die Verkehrssicherheit erhöhen könnten. Die dann genannten Argumente (Kraftausübung, Abrutschen) lassen sich wiederum leicht weiter hinterfragen. Und dann kann man seine eigenen, ganz persönlichen Erfahrungen im Bedienen der Pedale schildern.

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Über das Thema hatte ich in meinen zwölf Barfußjahren nur eine einzige
„Diskussion“ mit einer Polizistin nach einem leichten Verkehrsunfall:

Sie zeigte auf meine nackten Füße und fragte mich:

  • Sind Sie so Auto gefahren?
  • Ja
  • Aber das darf man nicht!
  • Doch, das darf man!
  • Dann werde ich mich mal darüber informieren

Was wieder mal bestätigt, dass die Polizei null Kompetenz in
juristischen Angelegenheiten hat. Es gab erwartungsgemäß auch kein
Nachspiel dazu.

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Hallo zusammen!
Es hat wohl viel mit dem Beamten/in zu tun der kontrolliert.
Bin in den letzten Jahren ein paar Mal kontrolliert worden und es war nie ein Thema das ich barfuß gefahren bin.
Eine nette Beamtin hat mich darauf angesprochen aber sich nicht weiter ausgelassen. Auf ihre Frage ob ich barfuß fahre hab ich geantwortet das ich immer barfuß bin und das war dann OK für sie.
War auch einmal in einen Unfall verwickelt. Der Beamte der alles aufgenommen hat hatte nur Sorge ob es mir nicht kalt ist…
Es wurde auch im Protokoll nicht erwähnt.

Grüße
Rainer
rainergehtbarfuss

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Ich hab mir neue „Wanderstiefel“ (Haix Bundeswehrstiefel) gekauft und bin damit neulich Auto gefahren.
Das ist viel problematischer weil man fast kein Gefühlt für die 3 Pedale hat!
Ansonsten gern Barfüss als Fahrzeugführer unterwegs. Außer im Dienst, da mit Schuhen.

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Wollen wir evtl.mal was verfassen mit Quellennachweis ums z.B. ins Auto zu legen ?

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Ich fahre schon seit etwa 25 Jahren barfuss, also lange bevor ich begonnen habe, barfuss zu laufen. In der Schweiz und in Oesterreich war das eigentlich nie aufgefallen, auch bei einer Polizeikontrolle ging das gut und ohne Probleme.

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Mit Sicherheit habe ich das im gelben Forum schon mal irgendwo geschildert, aber ich hatte im April 2019 ein Erlebnis mit der Polizei, durch das ich jetzt wirklich sehr entspannt barfuß fahre.

Wir wohnen etwa 2 Stunden Fahrzeit von Eisenach weg, hatten dort in der Nähe Freunde getroffen. Ich hatte denen etwas übergeben und nicht darauf geachtet, daß dabei mein Geldbeutel samt Führerschein in eine fremde Tasche gewandert war. Stunden später wieder zu Hause angekommen bemerkte ich den Verlust und setzte mich sofort wieder ins Auto, um in EA/WAK meine Papiere zu holen. Ich war keine 3 Minuten gefahren, da kam ich in eine Polizeikontrolle. Die beiden Polizisten hätten sich eigentlich auch gleich bei uns auf den Hof stellen können. Und natürlich fuhren just in dem Moment, in dem ich ankam ihre beiden letzten Kunden weg. So war ich der nächste. Und was sagte der mich „betreuende“ Beamte natürlich als erstes?

Na???

„IHRE PAPIERE BITTE!“ worauf ich zerknirscht erwiderte: „Ja, da gehen die Probleme schon los!“, dann schaltete ich erstmal den Motor aus und erklärte, daß ich genau deswegen jetzt auf der Straße sei, um wieder an meine Papiere zu gelangen. Der junge Polizeibeamte war aber klasse, der meinte, das sei gar kein Thema, er würde meine Angaben prüfen und mir dann eine Übergangsbescheinigung auszustellen. Er ging erstmal eine ganze Weile telefonieren und ich war zwischenzeitlich auch ausgestiegen. Nachdem sein Kollege einen anderen potentiellen Straftäter wieder hatte laufen bzw. fahren lassen, fragte der mich: „Sie fahren barfuß!?“ „Ja …“, sagte ich, „… das mache ich immer so. Schon seit vielen Jahren!“
„Immer???“
„Fast immer“
So ungefähr ging der Dialog, ich möchte mich nach 4 Jahren nicht mehr ganz auf den Wortlaut festlegen. Aber ganz genau weiß ich noch, was jener junge Polizist, während er noch am telefonieren war, dann zu ihm herüber rief: „Das ist völlig in Ordnung! Das ist erlaubt, da spricht nichts dagegen!“

Und damit war das Thema auf einen Schlag beendet. Kein weiteres Nachfragen, nichts. Zumindest HIER war das Thema erledigt.

Am nächsten Tag nämlich fuhr ich auf eine der wenigen noch besetzten Polizeiwachen in einer Mittelsüdostwestostdeutschen Kleinstadt, klingelte unten an der Tür. Oben ging ein Fenster auf: „Was gibts denn?“
„Kundschaft“ rief ich.
„Moment …“
Herunter kam ein etwas behäbiger aber sehr freundlicher älterer Polizist. An der Türe fragte er mich nach meinem Anliegen.
„Ich habe meine Papiere vergessen und muß die jetzt nachreichen“ sagte ich kleinlaut.
„Aaaach, das kann jedem mal passieren; ist mir auch schon passiert“
Das sagte er wirklich und er setzte nach: „Meine Frau geht auch gerne barfuß, andauernd. Ich kann das nicht mehr, seit meinem Unfall“
Er erzählte dann, daß ihm im Dienst mal jemand in die Beine gefahren sei. Wir unterhielten uns dann noch eine kurze Weile sehr freundlich, bis ein Kollege ihn zu einem Einsatz abholte.

Meine Meinung von der Polizei in unserem Land hatte sich in den Tagen sehr gehoben! Das Freundesbild bekam 2020ff leider wieder Risse, nachdem ich erlebt hatte, wie manche (auch hier wieder nicht alle!) „Beamten“ ganz arg böse [tja, bezieht sich das jetzt aufs Subject oder aufs Object?] Demonstranten behandelt hatten, von denen mindestens einer jedesmal barfuß war :smiley: :v:

Und eigentlich muß ich noch einen anderen Fun-Fakt hinterherschieben. Denn ich sah die Beamten später tatsächlich wieder! Jenen, der mir die Übergangspapiere ausgestellt hatte, sah ich seitdem nämlich mehrfach im Youtube-Channel von ParalightWorX ( https://www.youtube.com/channel/UCL71wsv7FeodBuD0jIt6JSQ ), das ist eine Gruppe ganz exzellenter Laiendarsteller, die historische Themen äußerst akribisch nachspielen (bislang überwiegend die Zeit der Weltkriege, aber es finden sich auch sehr gute Beiträge zur römischen Legion etc.) Die machen das wirklich ganz phantastisch! Und eben jener junge Polizist ist Gründungsmitglied dieser Truppe und spielt dort u.a. den Hauptdarsteller „Otto Degen“ in der Serie „Verstaubt sind die Gesichter“. Da über ihn als Polizeischüler auch ein Beitrag in der Thüringer Allgemeinen zu finden ist, bin ich mir sehr sicher, daß da keine Verwechslung meinerseits stattfindet.

Und den netten älteren Herren von der Polizeiwache traf ich auch wieder, mehrfach sogar, weil er an einer Montagsdemo, welcher ich im Winter 21/22 regelmäßig beiwohnte, den Verkehr regelte. Ich war zwar barfuß, ob er mich im Dunkeln wiedererkannte, weiß ich aber nicht :innocent:

Mein Fazit jedenfalls: Polizisten mit Herz haben kein Problem damit, wenn Du barfuß fährst!

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Hallo zusammen,

ich bin grad auf folgenden Link gestoßen:

Das scheint mir auch eine geeignete Quelle zu sein, wenn man mal schnell (bei der Kontrolle) eine Referenz im Internet braucht. Im Kern steht dasselbe drin wie in den Quellen, die ich ganz oben zitiert habe, bloß diese hier ist relativ neu (von Mai 2022).
Lustig finde ich die ADAC-Kriterien für geeignetes Schuhwerk. Ich zitiere aus dem Artikel:

Laut ADAC-Technikexperten sind Schuhe dann geeignet zum Autofahren, wenn sie:

  • nicht zu breit sind (damit man nicht aus Versehen 2 Pedale auf einmal betätigt),
  • nicht von den Pedalen abrutschen,
  • einen guten Kraftschluss zwischen Pedale und Fuß herstellen,
  • auf Schleifen oder anderen ähnlichen Schmuck verzichten (da sich diese in Verkleidungen verfangen können).

Wenn ich mich nicht täusche, treffen alle vier Punkte zu 100% auf blanke Füße zu :innocent:

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Ich fahre auch ausschließlich Barfuß Auto und sehe darin keinerlei Gefährdungspotential für mich oder den anderen Verkehrsteilnehmern.

Ich finde es aber äußerst wichtig und sogar verantwortungsvoll immer Schuhe im Auto griffbereit zu haben, da es immer sein kann, dass man als Ersthelfer zu einem Unfall kommt und Hilfe leisten können muss. Aufgrund von Trümmerteilen und zerbrochenem Glas könnte es passieren, dass man Barfuß keine oder nur noch eingeschränkt Hilfe leisten könnte.

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Pedale haben oft eine Recht kleine Fläche. Teilweise auch ein bisschen kantig.

Ich behaupte Mal, dass man mit fester Schuhsohle leichter mehr Kraft aufbringen kann. Wobei natürlich geübte Füße sicher genug Kraft haben, auch ohne Sohle.

Könnte aber für Anfänger, wie mich, durchaus ein Problem sein. Meine Füße halten noch nicht so viel aus.

Hallo Sven,
gemäß Straßenverkehrsordnung bist du als Fahrer verantwortlich dafür, dass du in einem Zustand bist, der dir die optimale Bedienung des Fahrzeugs ermöglicht - so ganz grob und unjuristisch.
Wenn du es gewohnt bist, mit Schuhen zu fahren, dann musst du es unbedingt vorher üben, wenn du barfuß fahren willst - so wie wenn du dich in ein dir unbekanntes Auto setzt.
Konkret: Du musst dir die Pedale ertasten und die Bedienung austesten. Wie fühlt sich das Bremspedal an bei unterschiedlich starkem Druck? Wie kommst du so schnell wie möglich vom Gas- aufs Bremspedal?
Und dann musst Du entscheiden, wie Du dich sicherer fühlst.
Bei mir ist es ganz klar: Ich ziehe mittlerweile bewusst die Schuhe aus beim Autofahren.
Viele Grüße
Georg

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Ja, klingt logisch. Solange Schuhe nicht explizit vorgeschrieben sind, muss man eben selbst entscheiden.

Ich habe festgestellt, dass es beim fahren mit Tempomat sehr wichtig ist, den Fuß in der richtigen Position zu haben, um nötigenfalls sofort bremsen zu können und dabei auch das richtige Pedal zu treffen. Insbesondere wenn jemand öfters zwischen verschiedenen (miet)Fahrzeugen wechselt, die genaue Position der Pedale ist immer etwas unterschiedlich.

Solche einrichtungen (das fahrzeug macht fast alles selbst) verführen dazu, aus dem modus voller aufmerksamkeit und ständiger reaktionsbereitschaft zu gehen. Das kann gefährlich werden und es ist wichtig, sich dieser gefahr bewusst zu sein.

Etwas ganz anderes als das cruisen mit 130 auf der autobahn ist das befahren von bergstraßen, dafür habe ich am liebsten elektrische kleinwagen mit ein-pedal-modus; mit etwas übung habe ich die richtige geschwindigkeit für jede kurve in den zehenspitzen. Das bremspedal kommt dann nur noch zum einsatz, wenn tatsächlich angehalten werden muss (und natürlich für unvorhergesehene gefahrenbremsungen). Und unten im tal ist die batterie wieder etwas voller dank energierückgewinnung.

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Aus solchen Gründen verzichte ich auf die Nutzung eines Tempomates, obwohl er in meinem Fahrzeug eingebaut ist.

Verstehe ich gar nicht. Ich liebe meinen Tempomat und möchte nie wieder drauf verzichten. Im Stadtverkehr natürlich nicht, aber auf Landstraßen und Autobahnen ist das super! Ich stelle den rechten Fuß dann direkt vor dem Gaspedal ab, so dass die Zehen noch das Pedal berühren. Damit habe ich sofort die richtige Position zum Bremsen. Kein Unterschied zum Selber-Gasgeben, außer dass das Bein nicht so schnell ermüdet.

Neuerdings habe ich allerdings ein Auto mit Abstandstempomat (ACC), das nervt mich etwas, bzw. ich habe noch nicht den richtigen Modus gefunden, den zu bedienen. Immer wenn ich grad zum Überholen ansetzen will, nimmt das blöde Ding Fahrt raus oder bremst sogar, weil er das vorausfahrende Fahrzeug erkennt. Ich muss vermutlich früher rausziehen, das will schwer in meinen Kopf…
Auf jeden Fall hält mich das Ding ordentlich auf Trab, da kann von mangelnder Aufmerksamkeit keine Rede sein. :smiley:

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