Barfuß in der Werbung

Hallo zusammen.
Ich wollte mal gerne wissen, wie Ihr über Werbung denkt in denen alle glücklich und zufrieden barfuß sind, wenn man aber selbst in der Öffentlichkeit unterwegs ist, manchmal scheel angeschaut wird oder blöde Sprüche gedrückt bekommt.
Prinzipiell ist es mir ja egal was die Leute sagen oder denken. Mich wundert nur, daß es in der Werbung ganz ok zu sein scheint, aber im realen Leben hald eher nicht.
Hab ich eigentlich schon erwähnt, daß ich Schuhe nicht leiden kann…

Grüßle
Der Barfüßling

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Ich glaube, meistens sind in der Werbung die Menschen an Orten barfuß, wo es sowieso üblich ist wie am Strand oder Zuhause und das soll mit Urlaubsfeeling und Gemütlichkeit asoziiert werden.

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Na was ´n Glück, daß wir auch draußen gemütloch sind :grin:

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Aber mal Spaß bei Seite. Ich denke mir da ist schon was dran, an dem was Du sagst. Ich muß zugeben, von der Seite hab ich die Sache noch gar nicht betrachtet.
Grüßle
Der Barfüßling

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Und barfuß als „besonderes Event“ im Gegensatz zum selbstverständlich nur beschuht auszuhaltenden Alltag.
Wenn Du paar alte Beiträge von mir liest, ich sehe Barfußpfade aus der Hinsicht auch eher kritisch. Sind schön zum Ausprobieren oder besser „Anfixen“ :grin:, aber sie heben grundsätzlich trotzdem bf als „besonders“, gleichbedeutend oft mit „nicht alltagstauglich“ hervor.

Ist das Gleiche wie mit „FKK“ und den Naturistencamps :wink:

Mir kommt gerade dieses schöne Plakat in den Sinn- ich finde es leider aktuell nicht mehr auf meinem PC, aber sollte ich doch noch fündig werden reiche ich es noch nach.

Dargestellt ist einmal ein (extremer) High-Heel und ein (extremer? :wink: ) Barfuß.
Darunter jeweils die Untertitel

„Weshalb gilt DAS eigentlich als normal …
… und DAS nicht ?“

(Welcher Untertitel welchem Bild zugeordnet war überlasse ich eurer Intuition :-))

Du meinst vermutlich dies:

normal_073256

Ich habe das hier auch mal mit einem Foto von mir selbst aufgegriffen.

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Hallo Barfüßling,
in der Tat ist dies einer der vielen Widersprüchlichkeiten, die wir „ausbaden“ müssen. Kleines Erfahrungsbeispiel: Beim Buchen eines Wellnesshotels wurde am Ende des Buchungsprozesses ein Bild gezeigt, in dem ein Paar glücklich den Hotelkorridor entlangspazierte - sie barfuß mit den Schuhen in der Hand. Mir hingegen wurde im selben Hotel klar vermittelt, dass der Dresscode in geschlossenen Schuhen (für Männer) besteht.
Immerhin: Die Marketingleute haben es als besonderen „Kick“ entdeckt, ihre Models hin und wieder barfüßig auftreten zu lassen. Vielleicht hilft das langfristig ein wenig, die Akzeptanz zu steigern.

Anderes Erfahrungsbeispiel:
Dass viele Abbildungen und Statuen von Heiligen in der Kirche Barfüßer zeigen heißt noch lange nicht dass du das auch darfst.

(Vielleicht hat das an anderer Stelle von Forbi eingestellte Foto von ihm selbst, welches ihn mit Heiligenschein und Flügeln zeigt, ja diesen Hintergrund - um eben doch noch inside akzeptiert zu werden bzw. nicht aufzufallen ?) :wink:

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Hallo Georg,

das würde mir schon perse gegen den Zeiger gehen, mir vorschreiben lassen zu müssen, wie ich mich zu Kleiden habe. Auf der Arbeit, ok. Chef bezahlt mich also wes Brot ich fress des Lied ich sing.
Allerdings in der Freizeit wäre das ein absolutes no go für mich. Meine Zeit, meine regeln, solang ich keinem damit schade. Und wenn ich barfuß lauf, schad ich höchstens der Schuhindustrie

Grüßle
Der Barfüßling

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DAS wurde mir auch schon vorgehalten (neben dem oft gehörten: „… da sparen sie ja viel Geld!!!“)

Da kontere ich dann immer mit: „Ja, aber dafür sind die Aktien der Kosmetikindustrie steil angestiegen - haben sie das nicht bemerkt?
Stichwort Seife, Bimsstein, Pflegemittel!“

(Zum Glück [!] kann ich nicht behaupten dass meine Liebste das (vermeintlich) Ersparte dann in ihren Schuhschrank investieren würde - schließlich sind wir nicht ohne Grund schon 27 Jahre chronisch glücklich ein Paar…)

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Ich muss gestehen, dass ich bei der Erstellung des genannten Fotos Schuhe anhatte :see_no_evil:

Trotz Heiligenschein war ich damals noch nicht erleuchtet und hatte keine Ahnung, dass man die Schuhe auch ausziehen kann… :innocent:

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Das ist ein wirklich sehr interessantes Thema. Auch ich habe mich so etwas schon länger gefragt. Gerade auch in Werbeprospekten für Möbel etc. sind die Leute meistens barfuß.

Ich würde wie @stromkabelsalat sagen, dass die Werbewirtschaft dies mit Gemütlichkeit, Zuhause etc. assoziiert.

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Ich kenne in echt praktisch keine Leute, die, außer im Sommer, barfuß zuhause rumlaufen.

Aber Yoga macht man ohne Schuhe. Da ist es Bestandteil des Outfits.

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Eine interessante Verknüpfung von Assoziationen zu „barfuß“ findet man in der San Miguel Bierwerbung:

Die potenziellen Kunden der ultimativ nach einem Heiligen benannten Biermarke werden als Sinnsuchende dargestellt und angesprochen. Das Motiv des spirituell Berauschtseins, das es in religiöser und spiritueller Literatur zuhauf gibt, wird bewusst oder unbewusst mit aufgegriffen: Besonders auffällig bei den Worten „to the rich - the truly rich“ („auf die Reichen - die wirklich Reichen“): An der Stelle sieht man ja Fußabdrücke am Strand, die von den Wellen weggewaschen werden: einerseits ein Symbol für Anspruchslosigkeit und Vergänglichkeit und andererseits für einen tollen Strandurlaub, also Luxus / Erfüllung. Barfüßigkeit kommt dann noch einmal bei dem Wort „the trailblazing“ („die Bahnbrecher“) ins Bild.

Ich denke auch, in der Werbung drückt Barfüßigkeit sowas wie Freiheit und Ungezwungenheit aus, etwas das man sonst nur im Urlaub macht oder im eigenen Wohnzimmer.

Passend zur obigen Bierwerbung habe ich gestern dieses Schild fotografiert:

Die Interpretation überlasse ich Euch :wink:
Ach, waren das noch glückliche Zeiten, als man die Kinder zum Bierholen schicken konnte…

Oje, ein Bekannter hat mich gerade darauf aufmerksam gemacht, dass dieses Schild ein riesiger Skandal ist! Nicht nur, dass da Alkohol an Minderjährige ausgegeben wird, das ist auch noch die Verharmlosung von Kinderarbeit (Bier holen) und Kinderarmut (barfuß, geflickte Hose) und hat zudem einen massiv pädophilen Einschlag (barfuß, offenes Hemd, die versteckte Botschaft „heiss“). Ein absolutes No-No, da muss man die Behörden einschalten, das ist aus heutiger Sicht der Todesstoß für die Brauerei… :scream:

Fußnote: Ironie, nicht ernst zu nehmen! Oder doch…?!? :thinking:

Och, da ist schon viel wahres dran. Eine Zeit, wo Mann der Frau ohne ernsthafte Konsequenzen an den Popo fassen durfte. FKK Magazine mit Bildern (wo nicht einmal sicher war, dass die wenigstens gefragt wurden) minderjähriger … Usw.

Manches ist heute sicher auch wieder extrem in die andere Richtung. In den USA noch krasser.