Barfuss oder gar nicht in einer Gruppe, in der Barfüssigkeit gar nicht erwünscht ist

Seit gut 10 Jahren bin ich in einer Hobbygruppe dabei; da hat es ein paar darunter, die ekeln sich vor Füssen, auch wenn sie sehr gepflegt sind. Daher verlangt der Leiter der Gruppe, dass ich vor allem in Innenräumen nicht barfuss sein kann in dieser Gruppe. Ich empfinde gerade, dass in Innenräumen nicht barfuss sein soll (z.B. in Restaurants), ziemlich daneben.
Ich laufe barfuss vor allem aus dem Grund, dass mein linker Fuss ein ausgeprägter Knickfuss ist. So entwickeln sich auch Schmerzen in fast allen Barfussschuhen, erst recht in normalen Schuhen.
Wenn ich wiederum beispielsweise Skinner trage, die ich am ehesten noch schmerzfrei tragen kann; darin schwitze ich aber doch vor allem in Innenräumen, und das kommt nicht gut, wenn ich die stundelang in Innenräumen trage.
Wie soll ich gegenüber dieser Gruppe auftreten? Keine Treffen mehr in der Realität, nur noch per Online-Treffen, die es auch da nicht selten gibt, oder was würdet Ihr tun?

Hallo Christian, das ist eine sehr schwierige Frage. Ich nehme an, dass Dir die Gruppe sehr wichtig ist und Du nicht einfach so drauf verzichten magst. Ich weiß nicht, was ich an Deiner Stelle tun würde? Vermutlich wurde ich versuchen, einen Kompromiss zu finden.
Wie sieht es denn mit Sandalen aus? Ich persönlich finde offene Schuhe halbwegs erträglich und habe darin immer noch ein gewisses Freiheitsgefühl. Ich glaube auch, dass sich Leute, die sich ekeln weniger am Anblick der Zehen stören als eher an der Vorstellung nackter Schweißfüße auf dem Fußboden. Wir wissen, dass das nicht stimmt und auch nicht unhygienisch ist, aber die landläufige Denkweise ist häufig leider so…

Wenn die kompromisslos auf geschlossene Schuhe bestehen, hätte ich persönlich einen großen Konflikt. Weniger wegen der Schuhe, sondern wegen der Leute. Schwer zu sagen. Ich weiß nicht, was ich dann tun würde? Ich wünsche Dir auf jeden Fall, dass Du eine gute Lösung findest!

Grüße
Forbi

Hallo Christian, zehn Jahre sind lang. Hast du dich in der ganzen Zeit hinsichtlich „barfuß“ verbiegen müssen? Wenn dir der Kontakt zu den Leuten und/oder die Aktivitäten wichtig sind, musst du dann halt auf die die persönliche Fußfreiheit teilweise verzichten.
Wenn du jedoch zunehmend darunter leidest, würde ich mich nach Alternativen umsehen. In den meisten nicht völlig abgelegenen Gegenden kann man online recht viele Angebote finden. Ich selbst habe über viele Jahre mehreren Wandergruppen angehört und zum Glück auch nirgends Probleme wegen der nackten Füße gehabt, allerdings ist die Auswahl im Rhein-Main-Gebiet auch recht groß.
Gruß aus Dreieich
Mike

Ich bin erst im Laufe der 10er Jahre zum Barfüsser geworden; das kam daraus, dass ich eben zuvor mit Standard-Sandalen unterwegs war, und zunhemend Schmerzen empfand; ich ging zu einem Orthopäden, der empfahl mir eine Operation wegen des ausgeprägten Knickfusses, vor allem links - oder aber Einlagen. Einlagen trug ich in meinen jungen Jahren schon, so etwa ab dem Schulalter, bis Ende der Schulzeit - diese behindern aber letzlich die Füsse, das wissen wir alle wohl inzwischen. Eine Operation hätte auch nur eine Erfolgsquote von vielleicht 80%, wurde mir beschieden.
Darauf begann ich barfuss, also wirklich komplett schuhlos, zu laufen, und siehe da, die Schmerzen verschwanden bald - meine Füsse wurden immer stärker, und konnten das ganze ausbalancieren. Die Gruppe, um die es geht, ist in Baden-Württemberg verwurzelt, währenddem ich in der Schweiz lebe, im Glarnerland. Ansonsten habe ich genug Kontakte, ich werde die andere Gruppe vielleicht eher mal in die Schweiz locken, hier ist die Barfüssigkeit wohl eher akzeptiert und es wird nicht solch ein Bohei ums ganze gemacht.

Gute Idee! Vielleicht hilft es auch, den Gruppenmitgliedern nochmal deutlich zu erklären, dass Deine Barfüßigkeit kein Spleen ist, sondern eine medizinische Notwendigkeit?! Ich wünsche Dir viel Glück dabei!

Ich meide konsequent, was ein Problem mit meinen Pfoten hat.
Wer meine Barpfotigkeit nicht mag, der mag auch mich nicht.
In all den Jahren gab es nur eine Eisdiele und ein Kaufland, der je Probleme gemacht hätte.
Die Eisdiele gibt es nicht mehr (oh wunder…) und Einkaufen gibt es hier ein Überangebot, die sogar weniger weit weg sind als der besagte Kaufland.

Oh, das mit Kaufland kenne ich auch. Hab an die Zentrale geschrieben und so einiges über Hygiene und Freundlichkeit des Personals geäußert. Ich bekam eine Entscheidung für die unfreundlichkeut des Personals. Dann fragte ich nochmals explizit nach barfuß einkaufen mit nochmals der Erklärung warum ind das ich ja nicht mit den Füßen an die Ware fasse. Dann bekam ich die Antwort, dass ich natürlich barfuß einkaufen darf ind zwar in allen Kaufland Filialen.

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Lieber Christian

Kann es sein, dass wir uns von früher her kennen? Ich habe mal im Jugendorchester mit Jost Brüelhard Musik gemacht, neulich hat er bei unserem Orchester ausgeholfen. Der hatte einen Bruder namens Christian und der sah aus wie Du. Das wäre ein schöner Zufall! :grinning:
Hast Du Deinen Freunden der Gruppe mal sachlich erklärt, dass Du barfussgehen MUSST, um schmerzfrei zu sein? Oft ist es den Leuten nicht bewusst.
Und auch ich hätte Dir einen Kompromiss in Form von Minimalsandalen empfohlen. Ich befinde mich im Orchester in einer ähnlichen Lage, auch in den Schulen, an denen ich arbeite. Mit Minimalsandalen kann ich ganz gut leben.

Liebe Grüsse aus dem Aargau
Dorothea

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Liebe Dorothea

Ich habe leider keine Geschwister (mehr), Pia, meine Schwester musste schon lange gehen von dieser Welt. Ich habe auch keine Cousins oder Cousinen namens Joel.
Meinen Kollegen bzw. dem Leiter der Gruppe habe ich es schon einige male erklärt, dass ich barfuss laufen muss, um schmerzfrei zu sein. Habe sogar eine ärztliche Bescheinigung, dass ich barfuss laufen muss, um schmerzfrei zu sein.
Ja, und ich suche weiter nach möglichen Kompromissen wegen Minimalschuhen. Bisher gehen die Skinners noch am ehesten.

Liebe Grüsse aus dem Glarnerland
Christian

Meinen Kollegen bzw. dem Leiter der Gruppe habe ich es schon einige male erklärt, dass ich barfuss laufen muss, um schmerzfrei zu sein.

Ich weiß zwar, dass die Menschen großenteils eigenliebig sind, aber
was deine Kollegen da aufführen, ist schon ausgesprochen extrem!

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Hast Du es schon mal mit Huaraches probiert? Oder diesem hier https://barefootsaltic.cz/en/produkt/fly-black-en/ (darüber werde ich gelegentlich eine Rezension einstellen)?
Wenn Deine Freunde immer noch Stunk machen, wenn Du Huaraches trägs, frage ich mich schon, ob sie Dich wirklich nehmen, wie Du bist.

Liebe Grüsse
Dorothea

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Huaraches zeigen den Fuss halt doch, und das ist wohl da nicht gewollt.
Der Leiter der Gruppe hat mir geraten, ich sollte nach Schuhen ohne Sohle Ausschau halten; diese werden wohl nur in Einzelfällen gemacht - und so wäre doch der ganze Oberfuss verhüllt, also ausserhalb des Winters wohl zu warm für mich; prinzipiell wäre ein sohlenfreier Schuh für mich aber schon noch irgendwie interessant

Die Leute haben ein Problem mit nackten Füssen. Kann ich nicht verstehen. Die sogenannte Ästhetik ist denen wichtiger als Dein Wohlbefinden?! Aber hallo?! Die schätzen Dich nicht als Ganzes!
In solchen Kreisen würde ich nur dann verbleiben, wenn mir sehr viel an diesen Leuten liegen würde.

Liebe Grüsse
Dorothea

So wie du es beschreibst, wäre ich dort schon längstens wieder weg.

Mir ist übrigens etwas ähnliches passiert. Ich wurde aus einem Hobbyclub rausgeworfen, weil ich (vermutlich wegen eines ähnlichen *Vergehens) einigen nicht gepasst habe. Zudem wurde mir vorgeworfen, ich wäre zu Selbständig und würde mich über die „Anweisungen des Club-Präsidenten“ hinwegsetzen.

Wir fuhren zusammen nach Prag. Dort gab es die Anweisung, dass man sich im Hotel um 9 Uhr zum Frühstück treffen würde, um danach miteinander Prag zu besichtigen. Nun ja, 9 Uhr ist für mich bereits mitten im Tag. Ich stehe jeden Tag um 5 auf. Also habe ich mich angezogen und bin alleine durch Prag spaziert. Um 9 Uhr war ich dann aber ganz pünktlich wieder zum Frühstück im Hotel. Als ich am Frühstückstisch von meinem Spaziergang erzählt haben, ist die Clubführung richtiggehend ausgerastet weil ich die Frechheit hatte, mich zu verselbständigen und morgens alleine durch Prag zu spazieren. Zudem sei es für alle unangenehm, wenn ich barfüssig im Speisesaal bei ihnen am Tisch sitze. Ok, ich bin ein selbständiger Mensch und lasse mir nicht wirklich sagen, was ich darf und was nicht.

Als wir wieder Zuhause waren, bekam ich eine Woche später einen Brief in welchem stand, dass man in Zukunft auf mich als Mitglied verzichten würde. Die waren nicht mal in der Lage, mir das persönlich zu sagen… vermutlich hat man die Gelegenheit genutzt, den komischen Barfüsser loszuwerden.

Im Nachhinein bin ich irgendwie froh, dass es so gekommen ist. Um Vereine mache ich jetzt aber einen grossen Bogen.

Den Club übrigens gibt es nicht mehr. Die haben sich zerstritten und sich aufgelöst. Mit einigen wenigen habe ich aber auch heute noch Kontakt.

PS: Prag lässt sich barfüssig super erkunden. Ich habe in diesen drei Tagen mindestens 10 andere Barfüsser gesehen. Die Prager sind ein absolut lockeres und freundliches Volk.

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Armseliger Club, da wundert es nicht, dass es den nicht mehr gibt.
Von dem negativen Erlebnis gleich auf alle Vereine zu schliessen - ist das nicht doch etwas übertrieben?! Es kommt doch sicher auf den Verein und vor allem auf dessen Führung an. Ich bin selber in mehreren Vereinen aktiv und habe keine Probleme wegen meiner nackten Füsse, und meine Vereinskolleg:innen wiederum haben kein Problem damit, dass ich seit mehreren Jahren barfuss in der Orchesterprobe oder zur Pflege des Naturschutzgebietes oder des Dorfmuseums auftauche.
Ablehnung erfahre ich nur an der Hochschule, an der ich mein Zweitastudium absolviere. Dort haben viele sich als ach so tolerant bezeichnende junge Studierende Mühe damit, dass ich nicht dem Angepasst-0815 Schema entspreche. Deswegen einen Bogen um die Hochschulen machen? Nein.
Ich selber bin keine Vereinsmeierin, aber in einem kleinen Ort wie meinem geht es fast nicht, ohne dass man in mindestens einem Verein dabei ist. Man muss sich halt aussuchen, was zeitlich und thematisch passt. Auf alle Fälle habe ich durch Vereine viele tolle Menschen kennengelernt. Ich wünsche unserem Threadstarter, dass er einen neuen Verein findet, der seinen Interessen entspricht und in dem man ihn leben lässt, wie er ist.

Liebe Grüsse
Dorothea

Prag ist echt prima barfuss, war schon mehrere Male dort - habe aber leider keine anderen Barfüsser:innen angetroffen.

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Hat denn schon mal jemand aus dieser Gruppe überhaupt gemeckert, oder befürchtest Du nur, daß es jemanden stören könnte?

Ich habe in bald 20 Jahren die Erfahrung gemacht, daß es die Leute nur so lange interessiert, wie ich laufe, solange ich selber ein Thema daraus mache. Das habe ich wieder einmal daran gemerkt, daß mich kürzlich jemand ansprach, weil er überrascht feststellte, daß ich Schuhe trug, dieser das davor aber schon eine ganze Woche lang hätte merken können. Es fällt offenbar gar nicht so sehr auf, wie wir immer denken!

Mach was Du für richtig hältst, Du hast keine Zeit mehr, es nicht zu tun! :grin:

2019 waren wir, ich mit dieser Gruppe, im Saarland. Wir haben im Ibis Saarbrücken übernachtet; da ich zuvor in „Barfuss-Schuhen“ unterwegs war, hatte ich auch am Morgen danach Schmerzen, vor allem im linken Fuss. Ich ging also barfuss zum Frühstück, und das führte zu einer grässlichen Szene, derjenige Thomas, der allergisch auf Füsse zu schein seint, schrie in höchster Lautstärke herum! Dort wollten mir alle Schuhe vorschreiben…
Im Hotel selbst war die Barfüssigkeit übrigens gar kein Problem.
Das bringt den Konflikt auf den Punkt.

@dxbruelhart sowas hatten wir 2018 am Rande von Straßburg, das war ebenfalls ein Ibis. Da war das Problem dass das Restaurant eigentlich Untermieter vom Ibis war, und sich der Gastronom sich aufgeführt hat wie irr, da kommen wir nicht rein usw. Vor allem gleich zu Beginn dieser schroffe Ton, ohne „guten Abend“ oder was man halt so zur Begrüssung sagt.

Dem Hotelier war das ganze peinlich, er erstattete uns auch die Kosten für das bereits im voraus bezahlte Frühstück. Denn natürlich waren wir angesichts des agressiven Tons des Gastronoms nicht bereit Schuhe anzuziehen, ganz abgesehen davon dass das was wir als Notausrüstung dabei haben offene Schlappen sind, die wohl dem Gastwirt auch nicht genehm gewesen wären.

@Andre ích hab die Adresse noch von dem Straßburger Ibis. Bitte informiere die Freunde im le rib, dass dort barfuss nicht möglich ist. Das ist nicht direkt in Strasbourg, sondern 67380 Lingolsheim. Das Hotel wär ja ganz nett gewesen, doch der Typ im Restaurant unmöglich.

Als ich in Prag war, hatten wir 30 Grad am Schatten. Es war extrem heiss. Vielleicht hatte es deswegen eine gehäufte Anzahl Barfüssige.

Betreffend Club - ja, das hast du natürlich recht. Es gibt vermutlich viele, gute Clubs mit tollen Mitgliedern. Aus persönlichen Gründen habe ich gemerkt, dass Clubs für mich aber nicht gut funktionieren.

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Was hält Dich in dieser Gruppe? Es muss ja irgendwas geben, dass Du die nicht schon längst zum Teufel gejagt hast…?

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