Im Wallis CH wo wir unser Ferienhaus haben, gibt es jede Menge herrlicher Waldwege. Wenn ich meine Frau beim Pilze sammeln begleite, geht es auch viel einfach so quer durch den Wald. In der Regel ist das Lärchenwald mit Fichten und einzelnen Föhren. Also überwiegend Nadelbäume, die bekanntermassen Harz produzieren. Dieses Harz soll ja antiseptische (entzündungshemmende) Wirkung haben. Aber da ich ja gar keine Entzündung an meinen Füssen habe, könnte ich eigentlich darauf verzichten. Denn nach so einem Spaziergang sehen dann meine Füsse etwa so aus:
Um das wieder sauber zu bekommen, trage ich Speiseöl auf die betroffenen Stellen auf und kratze dann das Harz mit den Fingen ab. Dank dem Öl klebt es nicht gleich daneben wieder an. Danach wasche ich die Füsse mit Seife und Bürste.
Ich habe auch schon mal den Harzentfernerspray verwendet, den ich für die Holzfällermaschinen und-werkzeuge brauche (Resin Cleaner). Dieser ist schon effizienter, aber … erst danach habe ich gelesen, was auf dem Etikett stand:
Ich habe keine Schäden davon getragen, nicht mal eine kleine Rötung. Aber wie dies bei einer Wunde heraus kommt, will ich lieber nicht ausprobieren.
Dann doch lieber Salatöl und gute 10 Minuten Zeit pro Fuss.
Oder hat da vielleicht jemand einen guten Tipp wie man dieses ekelhaft klebrige Zeug rasch aber schonend entfernen kann?
Hallo Quonix,
danke für Deine ersten Beiträge hier!
Bei Harz gibt es genau drei Möglichkeiten:
fettlösende Lösungsmittel wie das beschriebene Harzentfernungsspray (Alkohol geht auch)
Öle, die das Harz flüssig machen
Nix tun und warten bis es abfällt / abgerieben ist
Da die fettlösenden Lösungsmittel entweder nicht hautfreundlich oder sogar explizit schädlich sind, bleiben wohl nur Öle. Du kannst ja ausprobieren, welche Ölsorte (Babyöl oder Speiseöl) am besten geeignet ist.
Auf jeden Fall geht es schneller, wenn das Öl möglichst warm ist, das beschleunigt den Lösungsprozess.
Vorbeugend möglich, aber evtl. gefährlich: Füße vorher einölen. Geht aber nur, wenn Du direkt auf Waldboden startest. Sonst ist die Bodenhaftung futsch.
Viele Grüße
Georg
Hehe, der Kräuterschnaps wirkt natürlich nur bei innerer Anwendung, während die Öle äußerlich aufgetragen werden müssen…
Ich nehme Handwaschpaste, die wirkt auch fettlösend und ist hautverträglich - inkl. Peeling Effekt.
Für unterwegs könnte ich mir auch vorstellen, dass ein kleines Fläschchen Waffenöl (Ballistol) gut funktioniert. Sowas hatte ich früher öfter dabei (ohne Waffe!). Da man damit u.a. entzündete Hundeohren reinigen kann, ist es sehr gut verträglich für die Haut. Und es wird nicht so schnell ranzig wie Speiseöl.
Nähmaschinenöl könnte auch funktionieren, wer sowas zuhause hat. Ist vermutlich fast dasselbe wie Waffenöl.
ganz normaler Brennsprit geht auch, den verwende ich immer, wenn ich Harz auf meinen Holz Gartenmöbeln habe, die unter einer Waldkiefer stehen, deren Äste harzen, wenn sie bei Sturm abbrechen…sollte an den Füssen genauso gut klappen.
Schneckenschleim: ein wenig antrocknen lassen (geht ganz schnell) und einfach abrubbeln. Nicht versuchen, ihn abzuwaschen.
lG Matthias
PS.: Ach ja, Schneckenschleim ist ein perfektes Hautpflegemittel - Tipp vom schneckengeplagten Gartler in zweiter Generation. Bei uns „nur“ Kräuter, aber mein Vater hatte in seinem Garten Ringelblumen und Tagetes = DIE Schneckenmagneten, und ist abends mit Eimerchen und Taschenlampe auf die Jagd gegangen, mit bloßen Händen stets hunderte. Dann sind die Kleinen über die Straße oder in den Wald getragen worden. Umgebracht oder vergiftet werden bei uns keine. Ich finde Schnecken (Nackt- wie Häusl) eigentlich anmutige Kreaturen und es tut mir maßlos leid, wenn ich im Dunkeln oder im hohen Gras nicht verhindern kann, eine zu zertreten, Plopp oder das ganz zarte Krschh von den Häuslschnecken - so schnell kannst gar nicht reagieren.
Mit deinene Erklärungen und Tips bin ich nicht ganz einverstanden.
Punkt 1: Harz ist nicht Fett. Mit Alkohol (Brennsprit) habe ich das Zeug nicht wirklich gut wegbekommen. Benzin brachte da schon bessere Resultate, aber das soll man ja bekanntlich „nur für motorische Zwecke“ verwenden (steht an den Tanksäulen).
Punkt 2: Öle machen das Harz auch nicht flüssig, sondern sie verhindern, dass es beim abrubbeln gleich daneben wieder anklebt.
Punkt 3: Ist keine Option. Ich will ja mal wieder in die Wohnung und da möchte ich nicht Harzflecken auf dem Parkett oder noch schlimmer auf dem Teppich entfernen müssen. Zudem ist es ein ekliges Gefühl, wenn zwei Zehen mit Harz zusammenkleben.
Reinigungsbenzin / Waschbenzin aus dem Baumarkt, Feuerzeugbenzin bzw. unter der Rubrik „Wundbenzin“ aus der Apotheke ist zwar auch nicht so harmlos wie üblicherweise Dihydrogenmonoxid, aber das wäre vertretbar und funktioniert. Du badest ja nicht stundenlang drin. Der Tankstellensprit ist v.a. auf Verbrennungseigenschaften (Oktanzahl) gemischt.
Baumharz und Teer - an den Füßen stört mich das eigentlich gar nicht, aber an der Wanne in der Dusche schon. Und dort wirkt - wie übrigens auch bei Rostflecken - über ein paar Stunden aufgetragene Zahnpasta. Oder meine Frau, keine Ahnung, wie sie das immer wegbekommt
Ansonsten könnte Schuhetragen funktionieren, also hinterher meine ich. Ausprobiert habe ich es noch nicht. Aber kürzlich verlegte ich auf einem Dach solche selbstklebenden Bitumenbahnen. Und hinterher hatte ich an der Hose, den Füßen und den Händen überall diesen lästigen Teer. Und weil meine Hände danach zum Weiterarbeiten nicht mehr zu gebrauchen waren und ich dort auch nur wirkungsloses kaltes Wasser ohne Seife zur Verfügung hatte, zog ich Gummihandschuhe über.
Sehr überrascht war ich dann, als ich nach 1-2 Stunden die Gummihandschuhe auszog. Die Hände hatten darin so sehr geschwitzt, daß sich auch die Klebemasse abgelöst hatte und zwar komplett. Danach reichte etwas kaltes Wasser und die Hände waren wieder richtig weiß, von ein paar Fingernagelritzen abgesehen.
Jede Wette, daß es bei Baumharz auch funktioniert?
Nur daß Du die Gummihandschuhe, die sich innig mit dem Teer verbinden, nachher wegschmeißt, aber irgendwelche Minimalschuhe eher nicht. Ich hab ja, WENN ich Minimalschuhe mithabe, ein paar Socken auch dabei, um eventuell zu argen Straßendreck nicht so innig in die Schuhe einzuarbeiten. Die Socken gehen in die Waschmaschine und sind notfalls auch mal billig ersetzbar.