Zur Zeit ist es wohl selbst für geübte oft kalt genug um Minimalschuhe zu tragen oder wenigstens dabei zu haben. Auch wegen Split oder Salz. Jedefalls wenn es nicht nur zum Bäcker um die Ecke geht. Hier sind es gerade nur wenige Grad über Null. Und ich werde einige Stunden durch die Stadt laufen und noch ein paar schöne Sachen suchen.
Aber wie hat sich das bei euch entwickelt? Habt ihr heute, wenn es warm genug ist, noch Schuhe dabei oder nur noch in bestimmten Situationen? Ich hab von einigen gelesen, dass sie eher eine Pinzette dabei haben, als Schuhe.
Wenn es keine berufliche Pflicht zu Schuhen gibt, wie ist das dann bei euch? Auch gerade bei Reisen oder längeren Wanderungen oder Ausflügen? Wie macht ihr das, wenn ihr Leute besucht?
Hallo Sven,
das kann man nicht pauschal beantworten!
Es ist in etwa genau so wie die Frage: Nehme ich den Regenschirm, die warme Jacke, die Mütze mit?
So unsicher wie eben das Wetter ist, so unsicher sind auch die möglichen Untergründe und Umfelder.
Bei der Beschuhung gibt es freilich einen großen Unterschied zu obigen Fragen: Während man mal ohne weiteres ein wenig frieren oder schwitzen kann, ist es ein echter „Show-Stopper“ nicht mehr voranzukommen.
Von daher gehe ich bei solchen Fragen hinsichtlich Schuhwerk etwas mehr auf „Nummer Sicher“ als z.B. bei warmer Kleidung.
Insbesondere die minimale Notapotheke aus Desinfektionsmittel und Tape ist fast immer sinnvoll. Bei Bergwanderungen habe ich unbedingt die erweiterte Notapotheke dabei, meistens eine warme Jacke, fast immer einen Schirm und dann kommen erst die Schuhe, falls die Tour es sinnvoll erscheinen lässt.
Jetzt im Winter hab ich, wenn ich UNMASSEN von Splitt erwarte oder es wirklich auch nach meinen Maßstäben grenzwertig kalt ist, öfters Minimalschuhe dabei, wenn es weiter als zum Einkaufen ums Eck geht.
Ansonsten, wenn der Temperaturbereich für mich paßt: Im Ort weder Minimalschuhe noch Bordwerkzeug. Nach München rein vielleicht das Bordwerkzeug, wenn ich mit mehr als meinem kleinen Turnbeutel unterwegs bin, oft genug, auf mir bekannten Wegen auch nicht mal das. Eher meinen kleinen Fetzen aus einem ausgemusterten Handtuch in einer der vielen Taschen von der Cargohose, um die Füße irgendwie abzuputzen, wenn ich zuviel Dreck irgendwo reintragen würde.
Bei Fahrten in andere Städte, v.a. mit dem Zug, kommen die Minimalschuhe mit und bleiben meistens ungenutzt im Rucksack.
Kundenbesuch, das hab ich mich noch nicht getraut (es wäre in der Tat zuletzt aber eh nur ein langjähruger Stammkunde, da muß ich mich vielleicht nur einmal „outen“ und dann wäre es gut. Fachmessen besuche ich auch bf, wenn es ein „Heimspiel“ in MUC ist, nehm ich nix mit, wenn es meine Lieblingsmessen in Nürnberg (Zugfahrt!) sind, hab ich Minimalschuhe dabei, aber auch seltenst an.
Mein Bekanntenkreis: Kein Anlass, deswegen Schuhe anzuziehen,
Wenn ich in der Stadt unterwegs bin (Berlin oder München), nehme ich weder Schuhe noch sonstiges Werkzeug oder Ersthilfezeugs mit. Wobei ich im Geldbeutel meistens eine kleine Pinzette dabei habe (eher zum Geocaching als für die Füße).
Wenn es so kalt ist, ziehe ich entweder gleich Schuhe an oder ich nehme welche mit. Beim Joggen z.B. flache Schlappen (AquaSpheres), die ich einfach hinten in die Hose klemme. Einen Rucksack habe nur auf Laufrunden um die 20km dabei, aber im Winter laufe ich meistens nicht so lange.
Auf jeden Fall gehört ein Paar Schuhe ins Auto in den Kofferraum! Im Falle eines Unfalls (eigener oder fremder, zum Helfen), kann man sich dann besser um das Unfallgeschehen kümmern, ohne ständig darauf achten zu müssen, dass man sich nicht selbst verletzt.
Auf Dienstreisen habe ich meine selbstgemachten Stoffschuhe dabei, weil ich meistens im Motel One bin und die mögen es nicht so, wenn man barfuß zum Frühstück geht. Abends an der Bar (im selben Raum wie das Frühstück!) ist es komischerweise kein Problem
Im Büro bin ich dann übrigens immer barfuß. Ich glaube, da hatte ich noch nie Schuhe an, seit die Firma Anfang 2020 gegründet wurde…
Ähnlich ist es im Urlaub oder beim Wandern. Es gibt ja einige, die völlig ohne Schuhe verreisen. Ich mache das nicht. Ich bin jemand, der lieber Schuhe dabei hat (aber meistens nicht braucht).
Im Urlaub und beim Wandern nehme ich dann auch eine gescheite Pinzette mit und was man sonst so brauchen kann, um leichte Blessuren abends zu behandeln. Brauche ich aber auch fast nie. Die Pinzette schon eher mal.
Ich selbst laufe „nur“ in der warmen Jahreshälfte barfuß, dann aber meistens ohne Schuhe dabei zu haben. Da fühle ich mich einfach freier oder, wenn man so will, erst so richtig barfuß.
Ausnahmen gibt es aber schon. Zum einen am Anfang meiner Saison, da meine Füße sich dann erst wieder dran gewöhnen müssen. Wenn ich länger als einen Tag irgendwo hin fahre, habe ich außerdem ebenfalls ein paar Schuhe dabei, für den Notfall quasi.
Da ich mich beim Barfußlaufen noch nie wirklich verletzt habe, sehe ich zumindest im Alltag aber keinen Grund, Schuhe dabei zu haben.
Ich habe so gut wie nie Schuhe dabei, wenn ich barfuß unterwegs bin. Zum einen finde ich es belastend oder zumindest unbequem, die Dinger mitzuschleppen. Zum anderen geht es mir wie Alex. Ich fühle mich freier beim Barfußlaufen, wenn keine Schuhe greifbar sind. Wenn ich nicht barfuß sein will oder kann, gehe ich halt schon in Schuhen aus dem Haus.
generell vermeide ich überflüssiges Gepäck, daher nehme ich Schuhe nur dann mit, wenn ich ernsthaft damit rechne, sie benutzen zu müssen. Da es aber etliche Situationen gibt, wo ich objektiv keine Schuhe bräuchte, aber mich subjektiv wohler damit fühle (sozialer Zwang) gleiche ich das ab und zu damit aus, auch mal längere Ausflüge oder gar Reisen ganz barfuß zu unternehmen, wo objektiv nichts dagegen spräche, wenigstens Minimalschuhe mitzuführen. Das Gefühl, vom sozialen Zwang befreit zu sein (weil die Alternative, Schuhe anzuziehen, dann ja gar nicht besteht) wiegt für mich dann höher als mögliche Unannehmlichkeiten auf dem Weg (Schotter, versiffte Bahnunterführungen etc.)
Was Besuche bei anderen Leuten betrifft, so behandele ich Straßenfüße so wie Straßenschuhe: Wo man die Wohnung mit Straßenschuhen betreten darf, gehe ich davon aus, dass Straßenfüße ebenso toleriert sind (würde mich aber auch eines besseren belehren lassen); wo nicht, ziehe ich mir vorher Sandalen an. Aber auch hier ist es dann letztlich auch eine Abwägung: Wenn es mir tatsächlich wichtiger ist, während des Besuchs barfuß sein zu können, ziehe ich wie gesagt vorher Sandalen an, die ich dann aus Höflichkeit ausziehe (Win-Win-Situation). Wenn ich es spannender finden würde, den Weg zum Besuch barfuß zurückzulegen, als vor Ort barfuß zu sein, würde ich es umgekehrt machen.
Ich bin eher in der wärmeren Jahreszeit barfuß unterwegs und irgendwie brauche ich anfangs immer wieder etwas Zeit um mich zu überwinden komplett barfuß loszugehen. Da habe ich die Schuhe dabei und die bleiben dann im Auto.
Am besten ist es keine mitzunehmen dann hat man keine andere Wahl und muss barfuß sein. Ist mir anfangsauch schon oft genug so gegangen und dann bin ich doch mit Schuhen (meistens Schlappen) ins Geschäft und habe mich dann Leicht darüber geärgert.
Wenn ich aber jemanden besuche dann habe ich die Schlappen an un ziehe sie vor Ort aus da ich nicht mit dreckigen Füßen ankommen möchte.
Ich schätze, dass ist auch bei mir ähnlich. Der Gedanke, ob es den anderen stört, obwohl es den anderen gar nicht stören sollte. Tatsächlich ist die Prägung stark. In der Regel kräht ja kein Hahn danach, wenn Leute mit Straßenschuhen in einen Laden laufen. Egal ob im Sommer oder Winter und unabhängig davon, ob schmutzig.
Bisher bin ich auf dem Parkplatz öfters barfuß aus den Auto bis zum Geschäft und dort dann schnell in die Minimalschuhe… Obwohl es draußen zu kalt ist, dauerhaft ohne Schuhe und drinnen wäre es ja gar kein Problem. Draußen ist auch eher gefährlicher. Auf dem Parkplatz wird ja nicht täglich gewischt.
Ich kann allerdings schon verstehen, dass mancher Inhaber aus Sorge vor den Folgen einer möglichen Verletzung ungern Leute ohne Sohlen in den Laden lässt. Der kann ja nicht wissen, wer selbst Verantwortung übernimmt und wer sofort mit dem Anwalt kommen würde. Logisch, dass ich, wenn ich mir einen Splitter einfangen, der mit einem Schuh harmlos gewesen wäre, selbst verantwortlich bin.
Wegen Schuhen im Laden: Wer lang fragt, geht lang irr, und einfach machen. Das blödeste, was passieren kann, sind Leute, die dumm schauen oder daherreden, und das ist draußen genauso wahrscheinlich wie drinnen. Ich verspreche Dir, bald ist Dir das ständige Minimalschuhe an-aus zu blöd und Du wirst bf in den Laden latschen, wenn Du schon draußen über den Parkplatz so gekommen bist
Barfüßler*innen, die sich irgendwo IN einem Laden tatsächlich genau wegen bf verletzen und dann mit dem Anwalt kommen, sind nicht ganz bei Trost, genau die können ausrechnen, daß spätestens dann garantiert der Laden von seinen eigenen Hausjuristen eine wasserdichte Hausordnung bekommt, wenn es die nicht eh schon vorher gab und nur nicht rigide durchgesetzt wurde. In so Spezialsituationen sollte unsereins maximal diplomatisch sein, auch nicht mit unverschämten Briefen nach Rauswürfen erst richtig verbrannte Erde hinterlassen wie einstmals jemand auf der Berliner Museumsinsel (wo sich das alles inzwischen wieder entspannt zu haben scheint, Pergamon-Museum ging bf bestens).
Du mußt beim Argument „Haftung wegen Scherben“ etc. nur im Hinterkopf halten - sobald Du Deinen auf eigenes Risiko eingetretenen Glassplitter nicht mehr erhobenen Hauptes nach Hause trägst und selber verarzten kannst, kommen, auch wenn Du nicht willst, Versicherungen (Krankenkasse etc.) ins Spiel, und in dem Moment, wo die Wind von einem möglicherweise haftbaren Verursacher bekommen, entwickelt das eine Eigendynamik. Bei allem, was ansatzhaft nach Unfall aussieht, sind Krankenversicherungen ziemlich schnell dahinter her. Heißt, DU mußt auf jeden Fall vermeiden, daß der Laden mit der Scherbe irgendwie ins Spiel kommt. Es ist hart am Versicherungsbetrug, aber dann solltest Du einen häuslichen Unfall oder eine Scherbe draußen am öffentlichen Fußweg (kaum jemand ernstlich haftbar zu machen) konstruieren.
Dieses Szenario ist ein valides Motiv, warum manche Läden no shoes, no service hart durchsetzen. Da liegt es an uns Barfüßler*innen, den Eintritt dieses Szenarios zu vermeiden. Im Extremfall als Privatversicherter die Arztrechnung halt selber zahlen und nicht einreichen. Als ges. versicherter ist es evtl. nicht so einfach…
Das ist vermutlich richtig, hatte ich so aber nicht auf dem Schirm. Speziell, dass der Laden evtl. Gegen meinen Willen Ärger bekommt, ohne dass der wirklich etwas dafür kann. Und dann verstehe ich auch, wenn die als Folge klare Regeln aufstellen, selbst wenn sie es eigentlich auch nicht wirklich wollen.
Ich würde vermutlich aber eh kein Theater machen. Auch nicht, wenn mich einer auffordert Schuhe anziehen. Es ist nur etwas lästig immer Notschuhe dabei haben zu müssen. Zur Zeit aber eh kein Thema, weil es mir ohne Schuhe draußen schnell zu kalt wird.
Noch bin ich da eh zu verklemmt. Es sollte mir wirklich egal sein, solange es keine offizielle Ansage ist.
Ich denke, wenn etwas anders aussieht als sonst, dann wird geschaut. Ich mache das auch, wenn mein Gehirn eine Abweichung vom üblichen detektiert. Wenn mir das auffällt, dann kann ich natürlich auch bewusst nicht „gaffen“…
Es ist vermutlich richtig, dass die eigene Einstellung maßgeblichen Einfluss hat auf die Umwelt. Also die echte, ungespielte Überzeugung, dass meine Füße keine Schuhe brauchen (in dem Moment) und ich auch überhaupt nicht davon ausgehe, mich rechtfertigen zu müssen. So, wie es auch bei anderen Aspekten von Kleidung ist.
Das wird aber auch immer davon abhängen, wie der Kontext aussieht.
Ist es 20 °C und wärmer? Oder ist es 10 °C und kälter?
Laufe ich am Strand spazieren oder bin ich in den Alpen an einem Klettersteig?
Bin ich in einem Straßencafé oder in einer Trauerhalle?
Auch ich bin bisher in Meindl-Wanderschuhen unterwegs gewesen, wenn ich in den Alpen war. Und ich habe es immer sehr fragwürdig gefunden, wenn Leute mit Schuhwerk über Felsen oder Schneereste klettern, welches keinen Schutz bietet. Barfuß ist mir niemand begegnet, aber ich hätte dazu ein paar Fragen gehabt, denke ich. So wie bei dem Beispiel mit den erfrorenen Füßen in dem anderen Thema: Wo sollte ich jemanden warnen, weil der seine Situation falsch einschätzt und wo sollte ich darauf vertrauen, dass die Person es vermutlich im Griff hat.
Hier muss ich also meine eigenen Werte hinterfragen und neu bewerten. Und wenn ICH nun ohne Schuhe laufe, wo ich bisher IMMER Schuhe getragen habe, dann leidet zunächst meine Selbstsicherheit. Denn ich weiß es noch nicht sicher. Ich habe keine Erfahrung.
Ich vermute: Wenn ich die Selbstsicherheit habe, werden wenige Leute mich so ansehen, dass es mich unsicher machen oder irritieren könnte. Aber ich werde auffallen. Allein diese Tatsache macht mich ein noch ein wenig unruhig. Ich bin nicht der Typ, der auffallen WILL. Ich will eigentlich nur mein Leben leben.
Zurzeit würde ich annehmen, dass ich erst einmal nicht ohne ein Paar Minimalschuhe losziehen werde.