Ich glaube, Du hättest da auch als Meindl-Schuhträger durchaus unterschieden, ob jemand mit „normalem“ aber dort nach Lehrmeinung oder wirklich ungeeignetem Schuhwerk unterwegs ist (Schuhsozialisierte Normal-Touris, die mit der Seilbahn hoch sind und nun mit Flipflops, windigen Sandalen oder Sneakers eine Runde abseits der Touristenterasse drehen), oder ob jemand so „außergewöhnlich“ unterwegs ist, daß Du Dir eigentlich sicher sein kannst, die Person macht das bewußt und weiß wahrscheinlich recht gut, damit umzugehen. Nebenbei glaube ich, DU kannst insgesamt schon sehen, ob sich eine Person mit DEM, was sie an den Füßen hat, in einem bestimmten Gelände sicher oder unsicher bewegt. Das können im Felsgelände auch profilierte Turnschuhe oder gar Minimalschuhe sein, mit denen trittsichere Menschen besser unterwegs sind als ungeübte Flachländer*innen mit den neugekauften Meindls und dann das erste Mal „korrekt ausgerüstet“ im Gebirge unterwegs.
Ich schätze mal, daß (auch wenn das Beispiel mit den erfrorenen Füßen, das Forbi gebracht hat, grad im Raum steht), die kleinen Gruppen von Menschen, die was außergewöhnliches machen, reflektiert rangehen und sich i.d.R. selbst gut genug einschätzen.
Ich kenn das analog aus der Höhlenforschung, wo vergleichsweise mit dem normalen oberirdischen Alpinismus relativ weit weniger Unfälle passieren, genau WEIL die Leute sich mit den Risiken besonders intensiv auseinandersetzen.
Zum Auffallen: Dir wird auffallen, daß Du weit weniger auffällst, als Du vermutest. Ich bin gestern am Abend bf von meinem Stammkino quer durch den dicht belebten Münchner Christkindlmarkt gelaufen, hab Lebkuchen und Schokofrüchte gekauft. Ich glaube, da hat sich kein Mensch irgendwelche Gedanken gemacht.