Keine Schuhe dabei haben?

Ich glaube, Du hättest da auch als Meindl-Schuhträger durchaus unterschieden, ob jemand mit „normalem“ aber dort nach Lehrmeinung oder wirklich ungeeignetem Schuhwerk unterwegs ist (Schuhsozialisierte Normal-Touris, die mit der Seilbahn hoch sind und nun mit Flipflops, windigen Sandalen oder Sneakers eine Runde abseits der Touristenterasse drehen), oder ob jemand so „außergewöhnlich“ unterwegs ist, daß Du Dir eigentlich sicher sein kannst, die Person macht das bewußt und weiß wahrscheinlich recht gut, damit umzugehen. Nebenbei glaube ich, DU kannst insgesamt schon sehen, ob sich eine Person mit DEM, was sie an den Füßen hat, in einem bestimmten Gelände sicher oder unsicher bewegt. Das können im Felsgelände auch profilierte Turnschuhe oder gar Minimalschuhe sein, mit denen trittsichere Menschen besser unterwegs sind als ungeübte Flachländer*innen mit den neugekauften Meindls und dann das erste Mal „korrekt ausgerüstet“ im Gebirge unterwegs.

Ich schätze mal, daß (auch wenn das Beispiel mit den erfrorenen Füßen, das Forbi gebracht hat, grad im Raum steht), die kleinen Gruppen von Menschen, die was außergewöhnliches machen, reflektiert rangehen und sich i.d.R. selbst gut genug einschätzen.

Ich kenn das analog aus der Höhlenforschung, wo vergleichsweise mit dem normalen oberirdischen Alpinismus relativ weit weniger Unfälle passieren, genau WEIL die Leute sich mit den Risiken besonders intensiv auseinandersetzen.

Zum Auffallen: Dir wird auffallen, daß Du weit weniger auffällst, als Du vermutest. Ich bin gestern am Abend bf von meinem Stammkino quer durch den dicht belebten Münchner Christkindlmarkt gelaufen, hab Lebkuchen und Schokofrüchte gekauft. Ich glaube, da hat sich kein Mensch irgendwelche Gedanken gemacht.

2 „Gefällt mir“

Völlig richtig. „Normales, ungeeignetes Schuhwerk“ ist natürlich auch aufgefallen. Vielleicht hätte mich aber ein sicher auftretender Barfuß-Mensch tatsächlich weniger irritiert, als ein paar Leute mit nassen Sneakern, die wackelig über Schneereste tapsen.

Und ich weiß nicht, ob du niemandem aufgefallen bist. Vielleicht sehen andere Leute wirklich schlicht nicht hin. Ich bin extrem Auge-gesteuert und sehe oft Dinge, die anderen nicht auffallen. Vielleicht gehe ich nur deshalb davon aus, dass andere auch so etwas sehen würden.

OK, ich formulier’s um: Mir sind keine besonderen Reaktionen aufgefallen, ich schaue aber auch nicht gezielt, ob das Umfeld um mich rum auf mich irgendwie besonders reagiert. Ich „Gucke nicht, ob wer guckt“. Wenn jemand wirklich merklich überrascht reagiert, krieg ich das so aus dem Augenwinkel natürlich mit, aber ich achte da nicht gezielt drauf, ob jemand reagiert oder nicht. Wenn jemand ein Gespräch sucht oder mich anpöbeln zu müssen meint, krieg ich das sowieso mit, alles andere ist mir ehrlich gesagt, sch**egal, und wenn wer entsetzt vor dem barfüßigen Alien zurückweichen möchte, geschenkt. Nicht wundern, sondern grinsen und genießen. Siehe meine 5% Bürgerschreck aka gelebter Nonkonformismus.

lG

Ha, es ist mir gelungen, meine beiden Textbausteine unterzubringen!! :wink:

2 „Gefällt mir“

Sehr gut!!!

:wink:

Im Ernst: ich finde das so auch gut. Nur scheitere ich noch an mir. Ich musste lange üben um sensibler zu werden. Jetzt darf ich üben, dass ich nicht überall sensibel sein muss. Nicht an den Füßen und nicht wegen Menschen, die das seltsam finden.

Du mußt nicht wieder unsensibel werden, Du wirst lernen, drüberzustehen :slightly_smiling_face:

1 „Gefällt mir“

Deine Feststellung, dass Selbstsicherheit schützt, kann ich voll unterschreiben. Gehe ich sicher und in mir ruhend, strahle ich das auch aus und die Reaktionen auf meine Füsse fallen anders aus.
Und mir erging es wie mir: ich bin mit der Einstellung aufgewachsen, dass man in den Bergen feste Schuhe tragen muss. Seit ich barfuss unterwegs bin, schaue ich nicht mehr auf Menschen hinab, die z.B. mit Flipflops unterwegs sind: viele von ihnen wissen genau, was sie tun!
Ich habe fast immer was dabei, wenn ich barfuss unterwegs bin. Wenn ich in die Stadt gehe, packe ich zu jeder Jahreszeit meist mein 1.-Hilfe-Set ein, ich habe es in meinem kleinen Rucksack, den ich ohnehin immer dabeihabe. Für Wanderungen habe ich immer ein Paar Minimalschuhe dabei. Es kann sein, dass man unemütliche Bedingungen antrifft oder die Füsse einfach nicht mehr barfuss sein möchten und eine Pause brauchen. In den Bergen halte ich Notschuhe für eine Pflicht: Ich halte es für grobfahrlässig, in weglosem Gelände barfuss zu gehen, wenn man nicht sieht, wo man hintritt. Auch gibt es Untergründe, die barfuss sehr gefährlich sind, wie gewisse Arten von Gras oder steile Abstiege auf trockenem Buchenlaub. Ich lebe gern noch länger. Auch für den Fall, dass ich mich verletze, ist ein Paar Notschuhe im Rucksack sinnvoll.
Ich bin da sehr pragmatisch. Frei sein ist für mich nicht gleichbedeutend mit barfuss, ich musste mir Barfuss auch nicht mühsam erkämpfen wie andere hier, daher sehe ich es ziemlich entspannt pragmatisch.

Liebe Grüsse
Dorrothea

1 „Gefällt mir“

Danke für die Antwort. Also ist Kälte der größere Feind. Vor allem, weil das betroffene Gewebe über den Moment hinaus geschädigt werden kann. Gibt es eine Temperatur, die sicher ist? Also kann man sagen, dass Erfrierungen nicht vorkommen können, bei z.B. über 5°C oder 10°C ? Über 15°C?

Oder ist ein Kälteschaden auch da möglich? Erfrierungen hatte ich bislang tatsächlich mit der Bildung von Eiskristallen im Gewebe, also unter 0°C verbunden. Dann hatte ich hier gelesen, dass das auch passieren kann, wenn es über 0°C ist, weil der Mechanismus anders funktioniert.

Ich bin eher der vorsichtige Typ. Ich würde ohne Notschuhe sicher nicht auf Wanderungen in mir unbekanntem Gebiet losziehen.

1 „Gefällt mir“

Meinen 2. Kälteschaden erlitt ich bei Plusgraden, allerdings nach einer langen Kälteperiode, die Böden waren sehr kalt.

Ich lasse es bei Kälte nicht mehr drauf ankommen. Früher hab ich auf meine Eigenwahrnehmung geachtet, aber da diese kompromittiert wird, ziehe ich immer dann Sandalen an, wenn ich es unangenehm finde, und fahre gut damit.

Liebe Grüsse
Dorothea

3 „Gefällt mir“

Meine ganz persönliche Empfindung korreliert hier mit einigen - ohne dass ich deswegen andere Einstellungen falsch finde oder gar abwerte !:

Für mich (!) wäre das Mitnehmen von Schuhen nicht mehr wirklich „frei sein“.
Rein vom Gefühl her - nicht etwa weil ich irgendwas beweisen müsste.

Ich nehme ja auch keine Not-Hosenträger mit falls der Gürtel mal nicht halten sollte
< Humor, vorsätzlicher … :slight_smile:

PS: Allerdings - auch ich habe im Kofferraum ein paar Schuhe - aus genau den von Forbi genannten Gründen. Wie ich eben Warndreieck, Feuerlöscher, kleine Brechstange auch mitführe.
Bin einmal zu einem PKW gekommen der gerade anfing zu brennen und bei dem die Türen klemmten. Da war ich aber noch kein Dauerbarfüßer.

Und bei den heutigen PKW hast du ja noch nicht mal mehr eine Kurbel um im Falle eines Falles Fenster oder Dach zu öffnen. Und die Türen verriegeln bei meinem (wohl bei allen modernen PKW) auch automatisch sobald man losfährt.
Heißt: Stromausfall = eingesperrt. Vermittelt kein gutes Gefühl !

3 „Gefällt mir“

Ich muss im Augenblick klar anerkennen, dass meine Füße noch eine Menge Übung und auch Zeit brauchen, bis ich wirklich abschätzen kann, was für MICH gehen wird und was nicht.

Zur Zeit kann ich noch nicht auf Schuhe verzichten, wenn ich mehr als einen kleinen Spaziergang mache. Ich kann noch nicht lange Kälte aushalten, kann längst nicht über jeden Untergrund und meine Füße werden einfach auch noch zu schnell müde. Ich habe keine Lust auf Überlastungen und Schäden wegen meiner Ungeduld.

Ich sehe zum Glück aber auch schon jetzt Fortschritte und es ist etwas, wo ich wirklich Bock drauf habe. Ich kann ja jetzt schon Laufen, wo ich vor ein paar Wochen keinen Schritt geschafft hätte. Und ich genieße das Fühlen sehr, vor allem im Wald und auf Wiesen und wenn ich durch Matsch laufe.

Also vielleicht kann ich im nächsten Winter schon mehr. Vielleicht stelle ich dann fest, dass ich Schuhe im Alltag wirklich nicht mehr mitnehmen muss. Vielleicht dauert es länger?

Kann auch sein, dass ich nicht so konsequent sein werde wie @Manfred-Teningen , einfach weil ich nicht er bin :wink: Und ich bin auch eher so ein „Mr. Gadget“ und habe oft Dinge dabei, die sonst wirklich niemand mitschleppt. „Für den Fall der Fälle“ :smiley:

2 „Gefällt mir“

Hi Sven! :slightly_smiling_face:

Bei den Temperaturen, die wir zumindest im Saarland letzten Winter hatten (aber eigentlich auch sehr viele Winter davor), war es für mich im Grunde kein Problem, barfuß zu sein, wenngleich ich natürlich nicht stundenlang in der Gegend herum gegangen bin und Splitt wird bei uns zum Glück nicht gestreut, der ist bei uns nicht üblich, nur Salz und das ist auch gut so, da Salz einen Tag oder zwei Tage später vergessen ist, während der verdammte Splitt herum liegt, bis gekehrt wird, was aber meist nicht geschieht, so mein Gefühl, wenn ich im Frühjahr mal in einer Region war, wo man Splitt zum Streuen verwendet.

Klar, wenn gestreut ist, meide ich es auch, einen Fuß vor´s Auto zu setzen, darum lasse ich dann beim Kaufen auch meine Schuhe an oder ziehe sie im Auto aus, wenn ich sehe, dass kein Salz herum liegt und sollte ich mal längeres Herumbummeln beabsichtigen, habe ich auf jeden Fall ein Handtuch, warme Socken und Winterschuhe dabei, die ich in einen Rucksack packe.
Bisher kam ich im Winter aber meist ohne diese Dinge klar, weil ich meist nur überschaubare Touren machte.
Wenn es warm genug ist, führe ich erst recht keine Schuhe mehr mit, zumal dann ja auch nicht mehr mit Streusalz zu rechnen ist. Wenn ich spazieren gehe, suche ich mir meine Wege aus, gehe also keine Wege, die mir unangenehm sind und oft gehe ich ja auch Wege die ich kenne und bei denen ich somit weiß, was mich erwartet.

Also das im „Gelben“ Forum immer so genannte „Bordwerkzeug“ mitzuführen, kann eigentlich nie verkehrt sein, leider vergesse ich das Mitführen meistens, aber dass ich lieber Selbiges dabei habe, als bestimmte Wege zu meiden, trifft bei mir definitiv nicht zu, da ich auch viel zu sehr auf die Optik meiner Füße fixiert bin, aber dennoch kann man sich ja auch auf guten Untergründen mal etwas eintreten und dann ist es auf jeden Fall immer gut, wenn man z.B. eine Spritzennadel und eine Pinzette dabei hat, vielleicht auch etwas Pflaster, was man im Auto ja sowieso hat.
Zum Thema „Auto“: ich müsste mal wieder ein Paar „Notschuhe“ in den Kofferraum legen, wie ich das schon mal hatte, denn wenn man mal an einen Unfallort kommt, was mir hoffentlich erspart bleibt, dann könnten Gefahrenquellen vorhanden sein: Glas, scharfe und spitze Blech- sowie Kunststoffgegenstände, Batteriesäure, heiße Öle, Blut um mal die Wahrscheinlichsten zu nennen, da tut man mit Notschuhen auf jeden Fall gut.

Gruß aus dem Saarland,
Andi

Liebe Barfußgrüße aus dem Saarland,
Andi

Der mit dem Begriff „Bordwerkzeug“ im gelben Forum war wohl ich…
Siehe auch, was ich mitnehme oder nicht, hier im Thread weiter oben. Zusammengefasst: Wenn die Temperatur halbwegs paßt und es „bekanntes“ Terrain ist, hab ich meistens weder Not-/Minimalschuhe noch Bordwerkzeug dabei.

Ich weiß es nicht, das las ich so um 2003 oder 2004 darin.

Korrekt:

Im Parsimony-Archiv konnte ich den Begriff leider nicht finden.

1 „Gefällt mir“

Auch wenn es vernünftiger ist, Schuhe dabei zu haben, ist es für mich reizvoller und spannender, keine Schuhe mitzunehmen. Es ist ein schönes Gefühl, wenn ich alles ohne Schutz durchgestanden habe und fühle mich unverwundbar.

Ich bin allerdings nur in der Stadt barfuß, wo ich mich sicher fühle und nicht in der Natur, wo ich beispielsweise mit Schotter rechnen muss oder durch dichtes Gras laufen muss und dann gefährliche Sachen wie Dornen übersehen kann. In der Stadt kann ich gefährliche Objekte viel besser sehen und ihnen ausweichen.

3 „Gefällt mir“

Hallo Annika,
mir geht es mit dem Schuhemitnehmen beim Barfußlaufen wie dir. Richtig frei fühle ich mich nur, wenn die Haustür hinter mir ins Schloss fällt und ich keine Schuhe dabei habe, weder an den Füßen noch sonstwo. Ich möchte alles barfuß schaffen, was dann kommt, und es ist ein wunderbares Gefühl, wirklich keine Schuhe zu brauchen.
Sicher fühle ich mich barfuß eigentlich überall. Mit den Vorlieben hat es sich etwas gewandelt. Als ich in Studienzeiten mit dem Barfußlaufen so richtig loslegte, war ich am liebsten in der Stadt barfuß unterwegs, auf Asphalt oder noch lieber auf Kopfsteinpflaster. Mittlerweile spüre ich lieber die Natur unter meinen Fußsohlen, Gras, Erde, Matsch, Staub, Stoppeln und, wenn es nicht zu weit ist, auch Schotter.
Barfüßige Grüße aus Nordhessen
Peter

2 „Gefällt mir“

Ich bin auch lieber komplett ohne Schuhe unterwegs. Wenn ich Schuhe dabei habe komme ich irgendwie immer in die Versuchung diese auch anzuziehen. Wenn ich keine dabei habe dann habe ich keine andere Wahl. Bin auch lieber aus den vor genannten Gründen (man sieht besser wo man hintritt) in der Stadt unterwegs

2 „Gefällt mir“

Wenn ich Barfuß ausser Haus gehe nehme ich mir auch keine Schuhe mit. Die müsste ich ja dann dauernd herumtragen. Das wäre mir zu Doof. Allerdings habe ich eh sehr sehr selten mal Schuhe an.

1 „Gefällt mir“

Hallo zusammen! :slightly_smiling_face:

Ich finde es sehr aufregend, ganz ohne Schuhe aus dem Haus zu gehen und nicht darauf zurück greifen zu können, wenngleich das Gefühl leider etwas abgeflaut ist, aber dennoch greife ich nicht auf Schuhe zurück, wenn ich welche dabei habe, denn Notschuhe will ich mir mal wieder ins Auto legen, zum Einen, wenn ich im Winter barfuß kaufen gehe, aber sehe, dass auf dem Parkplatz Salz gestreut wurde und zum Anderen, falls ich mal an einen Unfallort komme und noch nicht genügend Helfer anwesend sind.

Da ich immer mit dem Auto zu Orten fahre, an denen ich dann barfuß gehe, sind mitgeführte Schuhe keine Last, sie bleiben eben einfach im Auto und fertig, zudem ziehe ich meine Schuhe NIE an, wenn ich vorher barfuß gegangen bin, nicht mal zuhause, denn ich mag das nicht, ich ziehe meine Schuhe und Latschen, egal welcher Art, nur mit sauberen Füßen an, es sei denn, ich würde vorher noch Socken anziehen, was höchstens im Winter der Fall wäre.

Annika muss ich Recht geben, auch ich finde es spannender, reizvoller und aufregender, ganz barfuß aus dem Haus zu gehen, wie ich ja auch schrieb, sie hat auch im Weiteren Recht, denn in der Natur habe ich auch meist kleine Blessuren, in der Stadt eher selten, mit Pech mal ein Glassplitter, den ich selbst entferne oder ich mache einen kurzen Termin bei einer meiner beiden Fußpflegerinnen im Ort, wenn ich ihn nicht selbst heraus bekomme.
In der Natur hat man Brennesseln, Disteln, Brombeerranken, Akazienzweige (die haben ja fiese, lange Dornen) oder irgendwelche blöden Dornenhecken- und Sträucher, Schneidegräser, einen abgesägten Strauchstumpf, den man im Gras übersieht und volle Kanne mit den Zehen dagegen donnert, alles schon erlebt und dann auch noch Hundekot am Wegesrand im Gras, ja, auch Schotter oder mal pieksende Nadeln, trockene Gräser die pieksen oder Äste, die einen verletzen, wenn man versehentlich darauf tritt, dann wären da auch noch die lästigen Zecken.

Wie man also sieht, gibt es in der Natur weit mehr Gefahren, als in der Stadt und Hundekot, der mehr auf Feldwegen, als in der Stadt vorkommt, sieht man auf dem Asphalt oder den Verbundsteinen ja prima und kann ausweichen, in sofern muss ich Annika zustimmen.

Liebe Grüße,
Andi

3 „Gefällt mir“