Unterschiedliche Wahrnehmung: Genuss oder Gefahr?

Hallo,

Wir merken ja immer wieder mal, dass unsereins eine andere Sicht darauf hat, was angenehm ist und was eine Gefahr für die Füße darstellt.

Während wir Barfüßige so gefährliche Dinge wie Glasscherben oder Asphalt mit einem Achselzucken quittieren, betrachtet der Rest der Menschheit offenbar hochgewachsenes Gras als besonders angenehm und ungefährlich.

Das konnte ich am Wochenende wieder einmal live miterleben. Wir waren auf einem Sportwettkampf und das Wettkampfzentrum war auf einer schönen Wiese aufgebaut, wo dann auch alle ihr Lager aufschlagen konnten.

Beim Anblick der Wiese mit 20cm hohem Gras und vor allem herrlich blühendem Klee und Löwenzahn gingen bei mir sämtliche Alarmglocken an und ich setzte jeden einzelnen Schritt sehr bewusst und nach gründlicher Inspektion des Untergrundes vor mir.


(Abbildung ähnlich, am Lager auf der Nachbarwiese waren nicht ganz so viele Blumen)

Da der Frühling mit 22°C nicht nur bei den Bienen ausbrach, sondern auch bei allen anderen Teilnehmern der Veranstaltung, zogen bald ganz viele Leute ihre Schuhe und Strümpfe aus und marschierten munter kreuz und quer über diese Wiesenfläche. Offenbar völlig ohne jede Bedenken… Mache ich mir womöglich zu viele Gedanken? Ich glaube nicht. Nach ein, zwei Stunden war es dann eh nicht mehr so schlimm, weil das Gras so platt getreten war, dass auch ich mich wieder wohlfühlte.

Aber faszinierend fand ich es schon. Wo andere ihre Schuhe ausziehen (die das sonst nicht tun würden), hab ich mir als Erstes überlegt, ob ich mir nicht doch noch Schuhe aus dem Auto hole… :thinking:

4 „Gefällt mir“

Weil

  • Glasscherben, Asphalt = unnatürlich/künstlich = „böse“
  • Natur = natürlich/schön = „gut“

Ist aber naiv, so zu denken. Im hohen Gras können sich gefährliche Entitäten wie Disteln, Dornen etc. verstecken. Auf Asphalt sieht man solche gefährlichen Entitäten wie Glasscherben viel besser.

2 „Gefällt mir“

Bin schon einmal im Klee in die Sohle gestochen worden, zu Beginn einer längeren Wanderung. So ein Foto löst bei mir daher auch sofort den Reflex extremer Vorsichtnahme aus. Zum Glück ließ der Schmerz nach etwa einer Stunde langsam nach, so dass ich die Wanderung letzlich gut machen konnte. :sweat_smile:

2 „Gefällt mir“

Absolut! Und um gleich noch eins draufzusetzen: In Konzertsälen, Theatern, noblen Bürogebäuden usw. wäre Barfuß-Gehen ja zugleich ein Ausdruck des Wohlfühlens und des Komforts - aber gerade dort ziehen die Schuhträger und vor allem die Schuhträgerinnen Foltergeräte der höchsten Stufe an.
In der „freien Natur“ hingegen halten mich alle für einen „Naturburschen“, wenn ich mit höchster Achtsamkeit, um auf keine gefährliche Stelle zu treten, ohne Schuhe unterwegs bin. Und dabei ist eher das Gegenteil der Fall, ich merke, wie sehr ich eben nicht von Natur aus optimal für solche Untergründe ausgerüstet bin, wie z.B. mein Hund. Natürlich genieße ich es, diese Untergründe bewusst zu spüren - aber eben nur mit hoher Konzentration und gebotener Vorsicht.

2 „Gefällt mir“

Meine schlimmste Verletzung kam durch eine Glasscherbe auf gepflastertem Bürgersteig. Ein Bienestich war dagegen vergleichweise harmlos. Ich neige daher eher zu der Wahrnehmumg vom Rest der Menschheit :slightly_smiling_face:

2 „Gefällt mir“

Es empfiehlt sich halt überall, sich vorzusehen und den vorausliegenden weg im auge zu behalten.
Auf solchen blumenwiesen verlangsame ich die schrittfolge, bis ich jede biene und distel wahrnehmen kann. Das ist auch ein viel intensiverer genuss; wer eine schöne blumenwiese im eilschritt überquert, kann nicht nur mögliche gefahren, sondern auch so manches schöne verpassen.
(Auch deshalb ist es besser, die tagesetappen beim wandern nicht zu lang anzusetzen; wenn schon der weg das ziel ist, kommt es nicht auf die kilometer an.)

4 „Gefällt mir“

Interessant zu lesen, dass ich nicht der einzige bin, der das so sieht und der sehr vorsichtig bei Untergründen ist, die man nicht gut einsehen kann :laughing: Vor allem bei städtischen Grünflächen bin ich noch skeptischer, weil man eben nicht so leicht sieht was da am Grund liegt. Neben Scherben gibt es bei mir noch den Ekelfaktor Hundekot, der dazu kommt :scream:

1 „Gefällt mir“

Ich meine, in der Stadt sind die Grünflächen gewöhnlich sehr kurz geschnitten, so dass man gut sieht was da ist, außer wenn das vorher von Schuhen schon in den Boden gedrückt wurde, dann ist es aber keine Gefahr mehr. Im Zweifelsfall schickt man einen :footprints: vor, und die andere folgen ihm dann blindlings :rofl:

1 „Gefällt mir“

Im hohen Gras können sich gefährliche Entitäten wie Disteln, Dornen etc. verstecken. Auf Asphalt sieht man solche gefährlichen Entitäten wie Glasscherben viel besser.

Am Schlimmsten ist die Mischung, also wenn sich im Gras nicht Disteln und Dornen, sondern Glasscherben verstecken, vor allem solche der größeren Sorte. Die sieht man dann nämlich auch nicht. Ich spreche da aus Erfahrung, bin erst vor ein paar Wochen beim Laufen in so ein Ding getreten und hab mir einen tiefen, 2 cm langen Schnitt an der Fußsohle geholt. Und das einen guten Kilometer von meinem Auto entfernt. Das gab eine schöne Spur auf dem Rückweg. Ist mittlerweile aber alles gut verheilt, auch wenn man den Schnitt in der Lederhaut noch monatelang sehen wird.

2 „Gefällt mir“

:dizzy_face: Dumm gelaufen!

Ja, das ist allerdings ein geringes Problem. Ist zwar blöd und eklig, aber man kann es schnell abwaschen und weiter passiert nichts schlimmes.

Es hat eine ganz andere Qualität, wenn man tatsächlich Verletzungen riskiert. Disteln finde ich jetzt auch nicht so dramatisch. Die piksen, aber das war’s dann auch. Glassplitter oder Metallteile, an denen man sich schneiden kann, sind sicher am gefährlichsten, aber auch eher selten, denke ich (je nachdem, wo die Wiese ist und wer sich da regelmäßig aufhält).

Bei mir sind Insektenstiche aber nichts, was am nächsten Tag schon wieder gut ist. Wenn mich eine Biene/Wespe/Hummel sticht, wird der ganze Fuß dick und ich habe mindestens eine ganze Woche was davon, oder länger. Die bisherigen Schnitte bei mir sind schneller verheilt.

1 „Gefällt mir“

Eine Glasscherbe hatte mich auch schon übel erwischt. Bei uns wird um 1 Uhr das Strassenlicht ausgemacht. Beim Heimgehen nach dem Auflegen in einer Bar trat ich im Dunkeln in eine am Boden liegende, zerbrochene Bierflasche. Es gab einen tiefen Schnitt in die grosse Zehe. Die Heilung dauerte sicher 2 Wochen.

1 „Gefällt mir“

Glas und Metall sind auch meine grösste Sorge in hohen Wiesen.
Zum Glück bin ich noch nie verletzt worden.
Ich lege das Gewicht immer erst nach dem Schritt drauf, so habe ich bis jetzt immer gemerkt, wenn ein Fremdkörper in der Wiese lag, wobei nach meiner Erfahrung Glas am häufigsten ist, Metall kam auch schon vor, aber weit weit weniger.
Bienen, Taschenhunde und Miniatursaurier sind jetzt nicht so Sorgenerzeugend.
Stechen tut zwar gehörig weh, aber ist bei mir nach zwei Stunden recht wieder in Ordnung bis auf eine leichte grossflächige Schwellung.
Durfte das auch erst einmal durchmachen.
Disteln und Dornen finde ich sehr viel schlimmer.
Aber am schlimmsten sind Brombeerranken.
Diese supervielen und superdünnen Stacheln tun nicht nur weh, sondern sind im Gegensatz zu normalen Dornen extrem schwierig und sehr schmerzhaft zu entfernen.
Worauf man auch noch achten muss sind verendete Kleintiere.
Deren potentiell spitze\gebrochene Knochen können sehr schnell übelste bis endgültige Konsequenzen mit sich bringen.

1 „Gefällt mir“

Mensch, wenn ich das lese, könnte ich glatt Angst bekommen! In den 5 Jahren, während denen ich ausschliesslich (weit über 90%) barfuss gelebt habe (inzwischen ist mir dies bekanntlich wegen einer Warze mitten im Ballen nur sehr eingeschränkt möglich), habe ich „alles Wüste“ (so sagen wir es hierzulande) barfuss gemacht. Fazit: 2 Mal Glassplitter, ein Mal ein übler Schnitt wegen Metall, das in Tschechien im Wald unter dem Moos verborgen gewesen war, einem Loch im Fuss, das ich mir während einer wilden Gebirgswanderung in Gelände zugezogen habe, wo ich nicht sehen konnte, wo ich hintrat, und vor allem aufgeschlagene Zehen bei Bergwanderungen. Abgesehen von Dornen, die gehören irgendwie dazu. Klingt nach viel, aber wo gehobelt wird, fallen nun mal Späne. Es ist wenig angesichts dessen, was ich barfuss alles unternommen habe.
Hundekacke ist mir in bisher 7 Jahren erst ein Mal passiert, Bienenstiche erst 2 Mal.
Warum sollten wir uns fürchten? Leben ist nun mal - lebensgefährlich!

Liebe Grüsse
Dorothea

2 „Gefällt mir“

Ich bin froh, dass du dagegen hälst, das Gejammer wird fast unerträglich :roll_eyes:.

Wenn man viel oder ausschließlich barfuß geht sind Verletzungen wohl unvermeidbar und ich hatte auch schon kleinere.
Aber auch das Gehen in Schuhen kann ganz schön schmerzhaft sein. Ich denke da z.B. an Druckstellen und Blasen, die manchmal bis zu blutigen Füßen führen. Von Langzeitfolgen durch nicht passende Schuhe ganz zu schweigen.
Da gönne ich mir doch lieber die Freude des Barfußlaufens.

2 „Gefällt mir“

Hallo zusammen,

dass mit den Wiesen kenne ich, es liegen oft bei uns Scherben in der Wiese und wenn mal keine liegen wachsen Disteln oder sind viele Bienen. Einen Grund gibt es noch warum ich ungemähte Wiesen meide, die sind mir zu weich.

Ich mag keine weichen Untergründe die fühlen sich für mich falsch an aber das ist ein anderes Thema.

Liebe Grüße

Marcel

1 „Gefällt mir“

Schuhe belasten die füße da, wo sie von natur aus nicht darauf vorbereitet sind. Blasen gibt es in der regel nicht an der sohle, sondern an der ferse oder den außenseiten. Diese zonen sind beim barfußgehen gar nicht belastet und daher auch nicht auf druck und reibung vorbereitet.

Das ist auch ein problem bei sandalen. Diese erfordern riemen, um am fuß zu bleiben, und die riemen üben druck und reibung auf die fußoberseite aus, da können manchmal auch druckstellen und blasen entstehen. So habe ich mir abgewöhnt, lange strecken in sandalen zu gehen, und führe sie höchstens als notbehelf für schotterabschnitte mit.
„Trekkingsandalen“ haben deshalb auch breitere riemen, damit sich der druck auf eine größere fläche verteilt.

3 „Gefällt mir“

Ja, genau so ist es. Ich kann Schuhe überhaupt nicht tragen, die einen Steg zwischen den Zehen haben, da ist bei mir innerhalb von Minuten die Haut wund gescheuert.

1 „Gefällt mir“

Genau! Neulich hatte ich leichte Schmerzen an den Füßen, und zog deshalb Sandalen an für eine kleine Wanderung. Aber in diesen schmerzten die Füße mit der Zeit immer mehr. Nach ein paar hundert Metern zog ich sie deshalb wieder aus, dann war alles gut!
Der Boden war zudem schön weich vom Regen. Ich liebe weichen Boden, und mit den Sandalen wäre mir das ganze schöne Vergnügen entgangen :roll_eyes:.

1 „Gefällt mir“