Versuche im Herbst

Hallo!

Gestern war es großteils relativ kalt und ich habe mich getraut, auch bei diesem Wetter es mit dem Barfußlaufen zu probieren und es gefiel mir sehr gut!
Weil gestern die Sonne schien war die Überwindung zugegebenermaßen nicht ganz so groß. So konnte ich mich Step-by-Step hervortasten.
Ich spazierte mit der guten Freundin, von der ich euch im Vorstellungsbeitrag erzählte, nachmittags ein paar Stunden. An einem Fluss angekommen gab ich der Freundin meine Schuhe und sie packte sie in ihre Tasche. Allerdings zog sie ihre Schuhe nicht aus, weil sie nur im Sommer barfuß läuft. Sonst war ich warm angezogen und so lief ich barfuß weiter. Zunächst am Fluss entlang und dann ein paar Runden durch den Park und wieder zurück. Es war ein wundervolles Gefühl! Ich fühlte mich sehr wohl, es fühlte sich vertraut und sicher an: Der Untergrund wie nasses Laub und matschige Erde fühlten sich sehr schön an. Ich schien alles viel intensiver zu spüren als im Sommer und sehr warm, obwohl es objektiv kalt war. Vielleicht liegt es an der Durchblutung.
Weil es mir gefiel, ging ich dann auch barfuß bis nach Hause. Ich wohne in der Innenstadt und begegnete daher vielen Menschen. Ich nahm sehr viele Blicke wahr, aber ich hatte den Eindruck, es waren positive anerkennende Blicke.
Also sollte ich mir wegen eventueller negativer Blicke nicht so viele Gedanken machen.

Im Sommer habe ich keinerlei Bedenken, den Alltag barfuß zu verbringen oder auf Reisen zu sein. Sommer und Barfußlaufen gehört für mich einfach zusammen. Da sollte es nichts besonderes sein (obwohl es für manche etwas besonderes ist). Daher habe ich mich zumindest im Sommer barfuß sehr wohlgefühlt, während ich für den Herbst noch Bedenken habe, die ich gestern begonnen habe, zu überwinden. Und das liegt größtenteils an den Beiträgen hier im Forum.
Vielleicht werde ich meinen Barfuß-Spaziergang wiederholen, was eine weitere Möglichkeit zum Erfahrung-sammeln ist. Vielleicht lasse ich die Schuhe zu Hause und fahre mit dem Fahrrad barfuß in den Park, um dort zu spazieren. Ich bin noch nicht ganz sicher, aber die schöne Erfahrung von gestern könnte mich dazu motivieren.

Lieben Gruß
Eure Annika

9 „Gefällt mir“

Hallo Annika,
versuche am besten, Dir über die Blicke anderer gar keine Gedanken zu machen, egal ob diese nun positiv oder negativ sind. Das ist zwar am Anfang sehr viel leichter gesagt als getan, aber es wird Dir vermutlich recht schnell gelingen😊. Hauptsache ist, daß Dir Dein Spaziergang Spaß macht und Du Dich wohl fühlst, bei welchem Wetter auch immer.
Damit will ich nicht sagen, daß ich meine Umwelt ignoriere, aber viele Leute schauen eben immer nach Äußerlichkeiten und und beäugen Kleidung, Frisuren oder sonstwas…darüber denkt man dann auch nicht wirklich nach…
Der wohl lustigste Blick, den ich mal geerntet habe, war im Büro als ein Kollege blitzartig die Lesebrille auf- und wieder abgesetzt hat, weil er seinen Augen nicht trauen wollte🤣.
Jedenfalls wünsche ich Dir viele weitere schöne Spaziergänge im Herbst - und vielleicht auch im Winter.
LG Olaf

3 „Gefällt mir“

Wenn du das öfter machst, könnte es dir mit der zeit immer leichter fallen. Bewegung und kältereiz regen den kreislauf an und so hältst du dich von innen heraus warm, bis in die zehen- und fingerspitzen.

Dann macht das blätterrascheln besonders viel spaß. Vorsicht ist unter kastanienbäumen angesagt, da kann es etwas stachelig werden. Und ganz allgemein ist nicht auszuschließen, dass sich unter den verführerischen blätterhaufen unangenehme überraschungen verbergen, also ist etwas vorsicht eine gute idee.

Wir alle haben viele feinfühlige nerven in den füßen und spüren nicht nur den oberflächenzustand, sondern auch die temperatur sehr genau. Warnsignale wären, wenn die kälte „beißt“ bzw. sämtliche empfindungen abnehmen und die füße „taub“ werden: Die nerven arbeiten bei kalten temperaturen nicht mehr so gut und so wirst du erfrierungen (beginnend mit frostbläschen an den zehenspitzen) nicht mitkriegen. Ein prickeln in den zehen ist dagegen ein gutes zeichen, ebenso wenn die füße rosarot statt bleich werden.

Gefährlich wird es erst um den gefrierpunkt herum. Tägliche spaziergänge bei mittleren temperaturen können dich aber auch auf kältere vorbereiten.

Natürlich nur wenn es dir spaß macht. Mir geht es so, dass meine sohlen mindestens alle paar tage melden, sie wollen wieder mal etwas spüren. Nur parkett, teppich und das innere von socken und schuhen über monate wäre ihnen zu wenig. Diesen wunsch erfülle ich ihnen gerne!

2 „Gefällt mir“

Hallo Annika,
Du machst es genau richtig!
Ein kleiner Tipp: Werde nicht zuuu übermütig. Nimm Dir, wenn es hinsichtlich Temperatur grenzwertig wird, unbedingt Schuhe mit. Trau Dich ruhig, barfuß zu starten, auch wenn es „eigentlich“ zu kalt ist. Manchmal wird es dann trotzdem richtig toll. Aber sobald Du merkst, dass es keinen Spaß mehr macht, sofort Schuhe anziehen.
Mir ist es bereits ein paar mal passiert, dass ich selbstbewusst losgezogen bin, nur um nach einiger Zeit zu merken, dass es doch zu kalt (vor allem bei Nässe) ist. Das sind unnötige negative Erfahrungen. Aber es ist ein fantastisches Gefühl, zu merken, dass mehr geht, als man zunächst glaubt.
Viel Spaß bei Deinen Versuchen!
Liebe Grüße, Georg

3 „Gefällt mir“

Mein Motto: einfach MACHEN. Herbst ist für mich die schönste Zeit, um barfuss zu laufen. Die Böden oft noch warm, in der Sonne angenehm, und m Morgen und im Schatten noch nicht zu kalt. Tau in den Wiesen, feuchtes Laub, trockenes Gras in sonnigen Lagen… Das alles wirst Du schnell lieben lernen, wenn Du - ja, einfach machst!:wink:
Nicht auf die anderen Menschen achten. Du tust niemandem weh, Du machst es für Dich. Auch darum: einfach machen…:grinning:

Liebe Grüsse
Dorothea

4 „Gefällt mir“

Ich sehe es wie Dorothea :slight_smile:

Mittlerweile schließen meine Arbeitskollegen Wetten ab, wann ich Schuhe anziehen. Glaube, so langsam wird’s auch Zeit. Den ganzen Tag barfuß unterm Schreibtisch ist mittlerweile schon kühl …

1 „Gefällt mir“

Aber dann erkläre mit dem ersten „Schuh-Tag“ nicht die bf-Saison für beendet bis Frühling 2024, sondern mach’s einfach nach Tageslaune und realer/gefühlter Temperatur und Witterung. Sei unberechenbar, und genieße das.

lG Matthias

PS.: Wieder etwas unberechenbarer zu werden, daran arbeite ich derzeit… Mein Mikusch mein früherer Kater, der mein Seelenkater in jedem Sinne war, den konnte ich lesen wie ein Buch (und er mich wahrscheinlich genauso), der war in seiner Berechenbarkeit schon fast mitleiderregend rührend. Das als Spiegel vorgehalten (und ggf. von Eheweiberl auch lachend auf eigene Berechenbarkeiten hingewiesen zu werden) - nein, ab und zu überraschend zu sein, ist viiiel besser. Dazu paßt unbedingt auch bf am Christkindlmarkt. Die Prognosen für den Winter hier sind da ganz passend…

1 „Gefällt mir“

Hallo!

Ich habe mir noch ein paar Gedanken gemacht, auch wegen der interessanten Beiträge in diesem Forum wo ich selbst noch was beisteuern möchte.

Danke für den hilfreichen Hinweis. Der Grund dafür, warum ich mit dem Gedanken spielte, keine Schuhe mitzunehmen war meine Annahme, dass die „harte Überwindungstour“ der beste Weg sein könnte, wenn man noch unsicher ist, ob man barfuß laufen soll. Man muss dann barfuß laufen. Wenn dann vor Aufregung das Herz klopft und die Knie weich werden, ist das ein wunderschönes Gefühl.

Allerdings hast du lieber Georg natürlich recht, dass es aus Vernunftsgründen doch sinnvoll ist, Schuhe mitzunehmen wenn es kalt ist, damit ich keine Erfrierungen bekomme.

Es kann auch OK sein, schrittweise barfuß zu starten. Etwa spontan mal die Schuhe weglassen, sie während eines Ausfluges in den Rucksack zu packen und erst ganz zum Schluss direkt von zu Hause aus barfuß loszulaufen und erst dann (also wenn es warm ist und keine Erfrierung droht) die Schuhe zu Hause zu lassen.

Mit dieser schrittweisen Methode konnte ich eine Freundin von mir fast überzeugen, aber es dauerte, bis sie ihre Schuhe zu Hause ließ.

Bei dem Mistwetter bekommt man fast wieder Reiselust. Ich denke gerade an einem Urlaub den ich nach dem Abitur in Frankreich machte. Dort besuchte ich einen Freund. Ich war mehrere Wochen lang mehr oder weniger ohne Unterbrechung (nicht wirklich ganz) barfuß unterwegs.

Das war es mit meinen verschiedenen Gedanken.

Lieben Gruß
Eure Annika

1 „Gefällt mir“

Die „harte Tour“, ganz ohne Schuhe im Gepäck loszutraben, ist v.a. da ein Ansatz, wenn es um das mentale Training wegen „was könnten die anderen denken“ geht. Über den Punkt bist Du längst hinaus, und dann ist das Paar Minimalschuhe im Rucksack als Schutzausrüstung, wenn Deine persönliche Wohlfühlgrenze überschritten ist, kein Problem (das mögen manche Dogmatiker anders sehen, aber egal). Niemand hat was von Heldentum mit zerschnittenen Füßen nach einer allzu argen Scherbenzone oder mit abgebrochenen Spitzen von Brombeerdornen, die langsam rauseitern oder eben bei Kälteschäden. Wenn es zu kalt ist oder unlaufbares Material, dann ist es keine Niederlage, sich hier des geeigneten Werkzeugs „(Minimal)schuh“ zu bedienen

In dem Sinne - genieße den Herbst, genieße die Wiesen, genieße das feuchte Laub, patsche durch die Pfützen bei Regen, paß vielleicht ein bißchen bei Kastanien auf, die Schalen können erfolgreich Fahrradreifen plätten und Fußsohlen anpieken, und bleib dabei, ganz undogmatisch die eigenen Grenzen zu testen und vielleicht auszudehnen.

lG Matthias

3 „Gefällt mir“

Ja da hast du natürlich Recht. Über den Punkt der Anfängerin bin ich drüber weg und wenn ich Schuhe weglassen sollte, geht es mir eher darum, dieses Gefühl des Nervenkitzels zu erleben anstatt mich an das „was denken die anderen“ zu gewöhnen, allerdings ist es tatsächlich vernünftiger Notschuhe mitzunehmen, vielleicht so verpacken, dass ich mich extra anstrengen muss sie anzuziehen. So habe ich auch den Nervenkitzel aber bin trotzdem auf Nummer Sicher, falls es gefährliche Untergründe gibt. Das mit den Kastanien ist ein sehr wichtiger Hinweis und da werde ich auf jeden Fall drauf aufpassen.

Was kennt Ihr denn alle für Kastanien??? Ich hatte da bisher keine ernsthaften Probleme, eher schon mit Bucheckern, aber auch da bin ich bisher immer verletzungsfrei drüber gekommen.

2 „Gefällt mir“

Seit ich selbst der Besitz eines Katers war (ja, nicht andersrum!) glaube ich an diverse unerklärliche Phänomene. Wir konnten nichts voreinander verheimlichen, nicht mal Gedanken …

„Seelenkater“ … wie schön und zutreffend!

Er spürte sogar wenn ich krank war (und NICHT etwa daran dass ich plötzlich Socken getragen hätte ! :wink: ) und versuchte mich zu trösten.

Ich glaub, ich stell unsere beiden, bzw. leider nur noch unseren verbliebenen Kater im „Hunde des Forums“-Thread mal kurz vor (die „Ehemaligen“ vom gelben Forum sollten die beiden Burschen kennen, zumindest von Matou gibt’s sogar Bilder). Ist zwar da nach dem Threadtitel „Hunde…“ sogar Off-Off-Topic, aber sind unsere tierischen, allermeistens barpfotigen Familienmitglieder nicht eigentlich wieder genau mitten IM Thema? :cat2: :black_cat: :paw_prints: :dog2:

Edelkastanienstacheln gehören zum Mühsamsten, was man sich einfangen kann. Sie tun weh und sind so klein, dass man sie kaum sieht und entfernen kann.
image
Diese Igel liegen in Massen am Boden. Wer Fakirqualitäten hat, kann drübergehen. Ich bin mir zu gut dazu.

Liebe Grüsse
Dorothea

2 „Gefällt mir“

Ah okay, dann sind es offenbar andere Kastanien, die wir hier in Berlin haben (Rosskastanien?). Deren Stacheln sind eher weich und dringen nicht in die Haut ein.
Schlimmer sind da schon Bucheckern, weil die hart sind, aber auch die pieksen nur und bleiben nicht wirklich stecken. Genau wie Kiefernzapfen (auf Berlinerisch: Kienäppel), die sehr pieksig sind und hier zu allen Jahreszeiten in Massen rumliegen. Auch Eicheln in größeren Mengen können übel sein, wenn man drüber gehen muss.
Aber all das ist bloß unangenehm und nicht wirklich gefährlich. Wirklich fies wird es abseits der Wege, wenn man durch Brombeergesprüpp geht (was man barfuß tunlichst vermeiden sollte).

1 „Gefällt mir“

Diese „Igel“ haben mir meine diesjährige Herbstwanderung entlang der Küste an der Bretagne ziemlich… interessant gemacht!
Noch nie habe ich mir innert weniger Tage so viele Stacheln eingetreten wie jetzt dort.
Aber sie gingen immer ziemlich gut raus.
Nur musste ich meistens den Rucksack abnehmen, um beim balancieren und fummeln nicht umzufallen. Das stört doch sehr die Gehroutine.

1 „Gefällt mir“

Ja, Forbi, Du meinst Rosskastanien, und die sind erträglich.
Im Tessin gibt es ganze Kastanienwälder, daher kann ich den Weg zu unserer Alphütte nicht barfuss gehen. Es hat so viele dieser Igel und die stechen das ganze Jahr lang. Es braucht Minimalschuhe mit hochgezogenen Rändern, denn auch mit Sandalen ist ein Aufstieg zur Hütte nur sehr bedingt genussreich. Diese Stacheln gehen sogar durch Sohlen! Manche Fivefingers eignen sich für Kastanienwälder nur sehr bedingt…

Liebe Grüsse
Dorothea

Hallo Annika,

vor fast 11 Jahren habe ich mit den barfuß gehen im Winter angefangen und das auf die radikale Art ohne Notschuhe mitzunehmen und dann paar Wochen später habe ich meine ganzen Schuhe und Socken entsorgt.

Meine Familie hat sich mit der Zeit an meinen barfuß Lebebsstil gewöhnt aber es gab anfangs schon etwas Meinungsverschiedenheiten bis die sich daran gewöhnt hatten.

Liebe Grüße

Marcel

3 „Gefällt mir“