Von Bad Kreuznach auf den Rotenfels (Barfußwanderung)

Ich bin als relativer Anfänger heute das erste Mal eine kleine Wanderung gegangen.

Von Bad Kreuznach zum Rotenfels, der höchsten Steilwand nördlich der Alpen, in Deutschland.

Ich schätze, dass ich etwas über 80% der Strecke barfuß gegangen bin. Insgesamt etwa 10km. Von weichem Humus Waldboden über Lehm, Laub, Kiefernadeln und Waldwegen ohne und mit Steinen. Teilweise angenehm große, flache oder abgerundete Steine und teilweiser böser Schotter. Im Tal unten auch Teer Straßen. Sehr abwechslungsreich. Den scharfkantigen Schotter habe ich in Schuhen überwunden. Den Rest barfuß.

Teilweise ziemlich steil. Vor allem runter hat mich das gefordert. Hatte etwas Sorge, dass ich beim langsamen Rutschen an etwas kantigem hängen bleibe, was aber zum Glück nicht passiert ist.

Die Aussicht ist grandios. Jetzt sind die Füße zwar etwas beleidigt, aber es hat Spaß gemacht und ich kann es empfehlen. Vor allem der Ballen kneift etwas. Aber ich kann keine Verletzungen oder Blasen erkennen.

PS: die allerbeste Frau hat leider rheumatische Probleme und darf nur mit Schuhen und Einlagen laufen. Aber wir haben trotzdem gemeinsam großen Spaß.


11 „Gefällt mir“

Hallo Sven, auch ich war nach meiner ersten längeren Wanderung ohne Schuhe vor allem darüber überrascht, dass es „einfach so“ funktioniert hat. Ich hatte mich damals aber - im Gegensatz zu Dir - ganz einfach fantastisch gefühlt. Vermutlich hattest Du ein wenig mehr steinernen Untergrund und vielleicht war meine Haut schon etwas abgehärterter als Deine jetzt.
Mittlerweile ist es so: Nach einer Wanderung hat meine Frau (mit Schuhen) müde Füße, meine sind zwar evtl. etwas stärker „abgenutzt“, fühlen sich aber pudelwohl.
Mein Aha-Effekt war: Meine Füße sind tatsächlich dazu da, um lange Strecken zurückzulegen. Und das, obwohl ich Sport wie die Pest hasse und ich vom Konstitutionstyp her absolut kein Läufer bin.

2 „Gefällt mir“

Ich hatte selten Probleme mit natürlichen Steinen hier. Der Untergrund ist eine Mischung aus Humus, Lehm und solchen Steinen. Die sind durch Verwitterung schon ein bisschen entschärft. Was Probleme gemacht hat sind Wege, die man mit diesem scharfkantigen Zeugs aufgeschüttet hat. Zum Glück nur ein kleiner Teil der Strecke.

Und ja, mir fehlt einfach noch Übung. Aber ich bin auch stolz darauf, dass ich heute noch Haut an den Füßen habe. Gestern dachte ich, die fällt über Nacht evtl. ab :wink: heute spüre ich die Füße zwar noch, aber alles fein.

Es war trocken bei ca. 10 °C und kalt ist das einfach nicht mehr. Damit ist der größte Teil des Jahres von der Temperatur schon jetzt kein Problem mehr. Und ich vermute, dass könnte noch ein bisschen ausgeweitet werden. Allerdings ist Nässe zusätzlich kühlend…

Respekt vor deiner Leistung, zumal das Klima ja gerade nicht optimal ist für eine Barfusswanderung. 10 km sind kein Pappenstiel.

Das kann ich jetzt nicht ganz nachvollziehen. Was haben Einlagen mit Rheuma zu tun? Meinst du Rheuma als eigenständigen Befund, oder z.B. eine Arthrose, die im weiteren Sinne auch zum rheumatischen Formenkreis gehört?

Schuhe und Wollstrümpfe bei diesem nasskalten Usselwetter ist für mich für Rheumatikerinnen logisch. Mich fröstelt es schon beim Gedanken, momentan da raus zu müssen.

1 „Gefällt mir“

Das ist eine coole Leistung von dir so als Anfänger eine Wanderung und dann auch noch wo es noch nicht Sommer ist.

Arthritis in einer Form, die die Bänder und Sehnen angreift. Hier hilft kein Training, weil das die geschwächten Bänder und Sehnen eher verletzt als stärkt.

Also ist barfuß hier leider keine Lösung.

1 „Gefällt mir“

Ich hatte gestern auch durchaus das Gefühl, dass es übertrieben gewesen sein könnte. Dachte wirklich, die Fußhaut liegt morgen lose im Bett.

Aber der geht’s recht gut. Ist sicher gut, das heute nicht zu wiederholen. Rein barfuß geschätzt 7-8km…

2 „Gefällt mir“

Sehr gut, gratuliere! Jetzt mach nur nicht den Fehler, sofort wieder so eine Tour zu machen. Gönn Deinen Füßen 2…3 Tage Pause. Manchmal merkt man Überlastungen erst Tage später.
Sollte aber alles im grünen Bereich sein, die Streckenlänge war ganz ordentlich für den Anfang, aber nicht übertrieben, denke ich.

Freu Dich drauf, wenn der Frühling kommt, dann macht’s noch mehr Spaß!

4 „Gefällt mir“

Ich mach langsam. Die nächste Tour vermutlich frühestens nächste Wochenende. Kurze Spaziergänge sind aber sicher immer okay, oder?

3 „Gefällt mir“

Ich vermute, dass dies der typische „heiße-Sohlen“-Effekt war, der auftritt, wenn man vor lauter Begeisterung seine Füße überfordert.
Das kennt vermutlich fast jede:r Barfußgänger:in aus der Startzeit. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich nach einem Sommertag, an dem ich mit meinem Hund lange unterwegs war und auch ansonsten viel gegangen bin, so richtig den Eindruck hatte, dass meine Füße glühen. Am nächsten Morgen war das aber wieder vorbei.
Das Beste aber: Ich hatte anschließend den Eindruck, dass meine Füße viel mehr aushalten. Ganz offensichtlich gibt es hier leistungsfähige Anpassungsprozesse, mit denen sich Haut, Muskeln, Bindegewebe und vielleicht sogar die Knochen an die jeweilige Belastung anpassen.

1 „Gefällt mir“

Ich laufe zwar seit mehreren Jahren barfuß, aber meist nur in der Stadt auf Asphalt und nicht in der Natur, wo es anspruchsvoller ist. Daher finde ich es umso bewundernswerter, dass du als Anfänger dich getraut hast, es in der Natur zu machen. Ich wünsche dir noch gute Erholung. :grin:

Könnte sein;) die Sohlen waren wirklich etwas „wund“ vom Gefühl und extrem durchblutet, aber äußerlich völlig intakt. Ist aber schon wieder fast normal und ich werde den Dingern auch noch ein paar Tage geben, bevor ich noch Mal so etwas versuche.

Da bin ich mir gar nicht so sicher, ob die Stadt einfacher ist. Alter, rauer Asphalt ist für mich auch nicht einfacher als viele Oberflächen gestern. Gemeinen Schotter finde ich in der Stadt auch oft. Jetzt auch noch Streugut. In der Stadt sehe ich mehr Glassplitter oder auch Metallteile. Dazu auch mehr Tretminen.

Und ich fand die Abwechslung einfach super. Immer was neues zu fühlen.

1 „Gefällt mir“

Kleiner Nachtrag:

Für den Fuß an sich war es wohl keine Überlastung. Keinen Muskelkater oder überhaupt Schmerzen. Die Haut war noch etwas mehr gefordert, aber auch die ist in Ordnung. Keine Blasen oder Ähnliches.

Es soll hier Samstags trocken und relativ warm werden. Da werde ich wohl den Stadtwald in Göttingen erkunden :wink: Ich denke, der ist nicht ganz SO abwechslungsreich, aber mal sehen.

Hallo Sven,

herzlichen Glückwunsch zu Deiner Tour und schön, dass die Füße „durchgehalten“ haben. Am Anfang etwas pausieren bis zur nächsten größeren Tour, das haben die Füße verdient und sie werden es Dir danken!

Ich kenne die Tour ebenfalls und habe auch schon einen ausführlichen Bericht hier im Forum eingestellt - guck mal hier:

Von Bad Münster auf den Rotenfels (Barfußwanderung)

Bist Du öfter in der Gegend unterwegs? Ich komme aus Mainz, wenn Du Interesse hart melde Dich einfach mal, wir können gerne mal eine gemeinsame Tour machen! Es ist immer schön, andere Barfüßer auch mal „in natira“ zutreffen.

Gruß Martin

1 „Gefällt mir“

Ja, ich warte jetzt bis Samstag.

Ich war da jetzt das erste Mal. Meine Frau ist dort in der Reha.
Für „Mal eben vorbeikommen“ sind 3h Fahrt etwas heftig.

Aber vielleicht klappt es trotzdem Mal?

Vielleicht sollte ich mich doch mal trauen, barfuß in der Natur zu laufen um einen Vergleich zu haben.

@Annika: Barfuß in der Natur kann ich nur empfehlen, probier es auf jeden Fall mal aus, die Abwechslung der Untergründe hat auf jeden Fall ihren Reiz!

@Sven_Schumacher: Göttingen ist in der Tat etwas weit. Aber wenn Du Lust und Langeweils am Wochenende hast melde Dich einfach - Bad Kreuznach und Mainz sind ja nicht weit auseinander…

Gruß Martin

1 „Gefällt mir“

Auf jeden Fall! Das solltest du tun!

In der Natur muss man nur auf Brombeeren achten. Die haben bei mir zwar nichts Schlimmes angerichtet, aber es dauert ein paar Tage, bis es aufhört zu stören. Rasenflächen in der Stadt würde ich aber mit Vorsicht angehen… die Gefahr da Scherben oder anderes zu „finden“ ist groß.

Naturbelassene Waldwege oder Feldwege sind bisher für mich sehr angenehm. Die großen Wiesen hier sind seit Monaten so nass und weich, dass man da kaum laufen kann. Sehr schwierig sind geschotterte Wege. Also ganz ohne Schuhe gehe ich bisher nicht los. Aber wo es geht, sind die Schuhe aus.

2 „Gefällt mir“

Ja, aber immer gut auf die Füsse hören.

Super, dass Du das gewagt hast! Genau so geht es: einfach machen!

Liebe Grüsse
Dorothea

2 „Gefällt mir“

Die Füße sind offensichtlich fein damit.
Die Gelenke sind entspannt und die Beweglichkeit und Kraft sind inzwischen schon Recht gut.

Die Haut braucht noch etwas. Die war nach der Wanderung etwas aufgeregt. Jetzt, vier Tage später, juckt es am Ballen über die ganze Fläche etwas. Aber tief drin. Ein bisschen wie wenn Haut heilt. Aber Blasen hatte ich keine. Das war also vermutlich grenzwertig.

Die Waden und Achillessehne spüre ich nach Anstrengung manchmal etwas. Meist aber nur direkt danach, nicht morgens beim Aufstehen. Aber das war die letzten Jahre deutlich schlimmer. Nach der Wanderung hatte ich da nichts. Nicht Mal Kater in den Waden.