Was haben Barfüsser eigentlich für Interessen?

Wie der Titel schon fragt, was für Interessen sind bei euch eigentlich so vorhanden?

Ich frage, (nicht nur der Neugier wegen) weil ich immer wieder auf verwunderte Reaktionen stosse, wenn ich sage, worin ich so interessiert bin.
Die meisten Menschen nehmen an, dass ich Weltfremd, Öko, Hippie oder ganz fernab der Realität bin, und wenn man mich erstmal sieht (Barfuss, eher funktionale, schlichte Klamotten ohne Fashion oder Sinn für Stil, kein Schmuck, Tattoos oder Piercings, recht volle, ewig lange Haare) macht das schon Sinn, dass man zu dieser Einschätzung kommt.
Wenn die Leute dann erfahren, dass ich Interesse an Computer, Games und Gamedesign habe, im Internet bin, elektronische Musik mache, geimpft bin, ein Smartphone hab, non religiös oder sektiererisch bin und eher zur Wissenschaft neige und auch sonst in sehr vielen Bereichen interessiert und aufgeschlossen bin, dann sind diese Leute immer total verwundert.
Scheinbar ist es für Leute schwer, dass man Natürlichkeit mögen kann und ich trotzdem im hochtechnisiert Modernen und der Popkultur zuhause bin.

Daher würde es mich mal interessieren, ob ich da eher ein Ausnahmebarfüsser bin oder ob es eine Verwundereung ist, die in Serie auftritt.

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Eigenartige rückschlüsse („dann bist du bestimmt auch impfverweigerer, veganer, XYZ-wähler oder anhänger dieser oder jener religion/sekte …“) sind mir auch schon aufgefallen. Mag sein, dass da manches korreliert, aber die barfüßler, die ich kenne, gehen eher quer über das gesamte spektrum, was andere nicht unmittelbar damit zusammenhängende dinge angeht.

Wenn schon ernährung angesprochen wird: Ich würde mich als fleischarm lebenden flexitarier/vollwertköstler bezeichnen, ich bevorzuge frische, regionale ware, wenn ich aber was nicht esse, dann eher weil es mir nicht schmeckt und weniger aus ideologischene gründen. Über all die ernährungsgurus, die ihre teils diametral abweichenden diäten für das einzig wahre halten, kann ich nur den kopf schütteln, denn viele davon laufen auf mangelernährung hinaus.

Ich interessiere mich für eisenbahnen, fahre gern bahn, bin modellbahner und auch (frei)beruflich damit befasst und setze mich in einem regionalen verein für die interessen der nutzer des öffentlichen verkehrs ein. Dass ich in einer mittelgroßen österreichischen stadt ohne eigenes kraftfahrzeug auskomme und mir fahrrad und füße für alle örtlichen besorgungen reichen, macht mich für so manche autozentrierte zeitgenossen schon zum exoten. Aber so wie ich mir das leben eingerichtet habe, empfände ich ein auto als überflüssigen ballast und kostenfaktor; es wäre die meisten tage ein stehzeug, kein fahrzeug.

„Gamer“ bin ich nicht (eher versuche ich, wenn ich schon beruflich den ganzen tag am bildschirm verbringe, meine freizeit als kontrastprogramm dazu zu gestalten), für elektronische musik interessiere ich mich sehr (und würde deine kompositionen gern hören), allgemein höre ich gern die sogenannte „neue Musik“, so ist für mich Ö1-Zeitton die sendung zum späten abend, nach der ich wunderbar schlafen kann.

Smartphone ist vorhanden und wird genutzt (aber wenn das mal einen tag nicht dabei ist, entstehen nicht sofort entzugserscheinungen). Idealistisch wie ich manchmal bin, hatte ich ein Fairphone 2, war aber von einigen qualitätsmängeln insbesondere beim mikrofon enttäuscht und bin nun doch wieder auf ein Samsung umgestiegen (von refurbed).

Natürlich folge ich der neuesten wissenschaftlichen entwicklung rege und finde es faszinierend, den gedankengängen all der brillianten forscher zu folgen. Geimpft bin ich eh (einschl. Grippe, alles gut vertragen) und ich lasse auch jährliche checkups beim hausarzt und zahnarzt machen.

Mein „stil“ ist eher von bequemlichkeit und praktischen erwägungen geprägt: Was passt zum wetter, was ist angenehm zu tragen und ist am besten haltbar und zeitlos? Wobei ich mir über „stil“ schon manchmal gedanken mache (wie kann der moderne mann barfuß gut aussehen? Das thema sollte vielleicht an anderer stelle diskutiert werden.)

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was für Interessen sind bei euch eigentlich so vorhanden?

Software-Entwicklung, das war einmal meine Stärke im Beruf, aber mit
70 konzentriere ich mich nun auf meine Hobbys Musik und Natur erleben,
koche auch oft und gern für meine Familie :slightly_smiling_face:
Außerdem gilt mein Interesse natürlich der Gesundheit. Dazu gehört barfuß gehen, selber musizieren, Hände waschen, körperliche Distanz halten, in den Ellbogen husten/niesen, lüften, u.U. Maske tragen.

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An dem was du da schreibst, ist was dran. Bei mir meinen einige ich wäre sportlich. :joy: Genau das Gegenteil ist der Fall, ich bin ein sportlicher Trümmerhaufen! :joy:, schon mein ganzes Leben und ich bin bisher gut damit gefahren. Andere halten mich für sehr gesundheitsberußt. Auch eher im Normalmaß bei mir.
Willst du jetzt hier tatsächlich noch einige Interessensgebiete von Barfüßlern sammeln? Kein Problem: Camping, Modellbahn im Garten, 3D Druck und allgemein technisch interessiert, sowie kochen und gut Essen, dass würde mir jetzt so auf Anhieb einfallen.

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Als Naturwissenschaftler interessiert mich das ganz Spektrum von Astrophysik bis Biologie und ich bin immer neugierig, was an neuer Erkenntnis hinzukommt. Doch mein hauptsächliches Interesse gehört der Musik. Ich habe selber Flöte, Horn und Klavier/Keyboard gespielt, leider keines davon besonders gut, aber für Hausmusik hat es gereicht. Und ich singe in einem Chor mit.

Vor allem bin ich ein begeisterungsfähiger Zuhörer. Ich bevorzuge Musik im Originalklang der Stimmen und Instrumente und besuche vor allem Opern und Klassikkonzerte. Aber auch Songwriterpop gefällt mir, vor allem wenn die Instrumente akkustisch eingesetzt werden. Stars interessieren mich wenig, meine Begeisterung gehört vielversprechenden Nachwuchstalenten. Und wenn diese barfuß auftreten, wie die wunderbare Trompeterin Lucienne Renaudin Vary (zu der ich schon ein Post geschrieben habe), schließe ich sie besonders leicht ins Herz. Und wenn wie kürzlich bei Monteverdis Orfeo an der Wiener Staatsoper die gesamte Sänger- und Tänzerriege die ganze Aufführung geschlossen barfuß bestreitet, habe ich auch nichts dagegen!

Da man zur Demenzprophylaxe sein Gehirn täglich fordern soll, recherchiere und schreibe ich über Nachwuchskünstler Artikel in Wikipedia und einem vielbesuchten Klassikblog. Auch die talentierte Barfußtrompeterin durfte da natürlich nicht fehlen!

Die Begeisterung, mit der ich hier im Forum gerne weitere Barfußsternchen vorstellen würde, halte ich erst mal im Zaum, bevor ich mit diesem Nischenthema zu aufdringlich werde. Habe ja gottlob andere Plattformen für meine Musikbegeisterung!

Barfüßige Grüße,
Lorenz

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Ja die Stars schlafen irgendwann ein und dann droht man in ihren
Konzerten selbst einzunicken. Leider werden aus den Starlets auch
einmal Stars!

Wenn mich andere Menschen nicht persönlich getroffen oder auf einem Foto gesehen haben, denken diese zuerst auch ich wäre irgendwie alternativ unterwegs oder ein Hippie, wenn sie erfahren, dass ich in der Freizeit barfuß unterwegs bin.

Ich bin beruflich im digitalen Umfeld tätig und somit an IT, Smartphones, usw. interessiert. Ich interessiere mich für andere Kulturen und mache daher gerne Städtereisen oder Kreuzfahrten. Und natürlich bin ich an bayrischer Kultur interessiert und studiere gerne Biergärten :beer: ;-). Im Bereich Musik höre ich gerne Elektro und Pop der 80er.

Servus aus München,
Stefan

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Ich habe auch derlei Reaktionen erlebt, aber bevor ich barfuss war. Wir wohnen auf dem Land auf einem Berg. Als wir Kinder bekommen haben, kauften wir kein grösseres Auto wie alle anderen, sondern einen Fahrradanhänger und waren mit Nachwuchs immer mit dem Rad unterwegs. So sah man uns im Dirf immer wieder, die Familie mit den Rädern und dem Anhänger. An einem Dorffest liessen wir uns eine Bratwurst schmecken. Ihr hättet die sehr erstaunten Gesichter sehen und Reaktionen im Stil von „ich hätte nie gedacht, dass Ihr Fleisch esst!“ hören müssen! Auch aufgrund meiner Kleidung wurde ich schon oft falsch eingeschätzt. Im Alltag zuhause trage ich gern Kleidung, die man „alternativ“ nennt, in der Schule und bei Führungen lege ich auf gepflegte Kleidung Wert, gern bunt und gemustert. Ich falle damit eh auf, und die Leute denken, zu dem wilden Huhn passt es. Man geht aber oft automatisch z.B. davon aus, dass ich Impfgegnerin sei und gegen 5G-Antennen usw. Die Leute sind oft erstaunt, wenn sie merken, dass ich als ehemalige Forscherin der Wissenschaft mehr Glauben schenke als Verschwörungstheorien, und dass ich im Grunde ziemlich normal und bürgerlich lebe.
Ich lese gern, ich mache Musik in einem Amateur-Symphonieorchester und in Kammerformationen, ich wandere und reise sehr gern und arbeite gern mit meinem Hund. Ich besuche gern Museen und interessante Stätten. Also ganz normal, und das ist gut so.
Ich falle äusserlich auf, aber gleichzeitig bin ich gepflegt und zielstrebig, daher ist mir im Zusammenhang mit Barfuss noch keine derartige Enschätzung untergekommen.

Liebe Grüsse
Dorothea

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Ich denke, dass „wir Barfüßer“ vollkommen durchschnittliche Menschen sind - bis auf eines: Wir hinterfragen und brechen bewusst mindestens diese eine Konvention: Wer in die Öffentlichkeit geht, muss Schuhe anhaben.
Nun ist das eine nicht allzu harte Konvention. Wenn wir z.B. wie im Monty Python Sketch „Ministery of Silly Walks“ herumlaufen würden, wären die Reaktion sicher heftiger.
Aber wenn wir diese eine Konvention hinterfragen, sind wir vermutlich auch häufiger dabei, all die anderen Selbstverständlichkeiten und Normalitäten zu hinterfragen - und andere Menschen glauben dann eben auch, dass wir noch vieles anderes, „ungewöhnliches“ sein müssten.
Manchmal glaube ich, dass wir dann auch als Projektionsfläche für unbewusste Wünsche der anderen dienen: „Ach der:die traut sich barfuß zu gehen - dann traut er:sie sich sicher auch …“.

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Kann man auch mit barfuß verbinden:

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Vor wenigen Tagen hatte ich erst wieder eine vergleichbare Reaktion, nachdem ich sagte dass ich dabei bin so gut es geht auf Schuhe zu verzichten und auch draußen Barfuß laufe: „Du lässt dir jetzt aber nicht deine Haare lang wachsen und umarmst Bäume, oder?“ :face_with_hand_over_mouth: Wobei aktuell die Reaktion eher visuell ist, indem man es den Leuten ansieht, dass es ihnen eiskalt den Rücken runterläuft :crazy_face:

So ganz ist mir noch nicht klar, warum man als Barfußläufer automatisch eine bestimmte Weltanschauung haben muss, bzw. warum an Barfußlaufen auch auch andere Lebenseinstellungen geknüpft sein sollten.

Lange Haare hatte ich übrigens noch nie und meinen Lebensstil würde ich jetzt auch nicht als Öko o.Ä. bezeichnen. Ich esse Fleisch, Fahre Auto und Motorrad. Ich bin nicht einmal Religiös und glaube auch nicht an eine höhere Macht. Da ich absolut kein Auge für Mode habe, trag ich fast das ganze Jahr Jeans und T-Shirt.
Beruflich arbeite ich in der IT und habe entsprechend auch eher mit Technik zu tun. Privat hin und wieder ein bisschen Gaming, dann eher Partyspiele (Mario Kart/Party / Smash), Just Dance und vor allem Legend of Zelda (Mein Username nimmt Bezug dazu)! Körperlich halte ich mich mit ein paar Homeworkouts fit und damit mein Kopf auch nicht rostet bin ich seit einem Jahr dabei über eine VHS Spanisch zu lernen.

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Eine interessante Frage! Neben meiner Vorliebe für das barfüssige Leben höre ich gerne und viel Musik (so ziemlich alles) und bin selber aktiver (Hobby-)Musiker. Ich wandere gerne (barfuss) und liebe Bergtouren (eher beschuht). Wenn ich zuhause Zeit habe, bin ich begeisterter Hobby-Koch und ein ganz altmodischer Bücherfan.
Beruflich setze ich mich mit allen Aspekten der IT auseinander, somit bin ich privat eher weniger „nerdig“ unterwegs, auch wenn mich das eine oder andere Tech-Gadget dennoch fasziniert.
Vom Stil her entspreche ich sicher nicht den klassischen Barfüsser-Klischees, ich fühle mich mit relativ kurzen Haaren, T-Shirt oder Polo-Shirt und Jeans am wohlsten.

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Hihihi, ich habe alle Antworten so durchgelesen und ganz unten kommt nachdem alle meine Erwartungen auf den Kopf gestellt wurden das, was ich noch am ehesten als Antwort bei den meisten erwartet hätte.
Insgesamt bin ich doch schon erstaunt, wie breit gefächert alle Interessen sind und wie ‚normal‘ eigentlich alle ausgerichtet sind.
Doof.
Bin ich ja nix besonderes mit meiner Normalheit.
… geht das überhaupt, mit Normalheit besonders zu sein?
Egal.
Beim Durchlesen ist mir etwas klargeworden und aufgefallen.
Dieser Thread, so wie er ist, ist in meinen Augen für Aussenstehende oder scheue ‚Versteckbarfüsser‘ eine ganze Menge wert.
Er zeigt unglaublich gut, wie wir zusammengesetzt sind und dass sich eine grosse Menge Normalität und Schnittmenge mit den meisten anderen Menschen zeigt.
Und irgendwie scheinen Musik und Barpfotigkeit sich zu mögen.

Irgendwie wäre es in meinen Augen nützlich, diesen Thread zu pinnen oder irgendwie anders etwas prominenter zu machen, denn besser kann man als Gruppe gar nicht sagen ‚Hey kuck, gar nicht so anders als andere‘.

Was für schöne Dinge aus blosser Neugier entstehen können… hätte ich so nicht erwartet. Richtig toll :-).

@tiptoe Weil Interesse besteht hier eine Playlist meiner Musik:
https://www.youtube.com/playlist?list=PLH6PouKqOmDaQBnDGsiKnE1zOe7l10ty4
Es ist fürchterlich und macht Geräusche.
Die Lieder sind nach ‚Gutheit‘ sortiert, also von furchtbar bis ‚Noiseartists hassen DIESEN Trick‘.
(Und ich hasse Eigenwerbung für mich selbst…)

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Thank you for the music (um mal Abba zu zitieren).
Hat was von Minimal music … paar der frühen stücke wirken etwas repetitiv, aber wenn die reihenfolge so ist, bin ich noch lange nicht bei den guten stücken angelangt.

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Also eine Verwunderung im Sinne von „du gehst barfuß, dann hätte ich auch gedacht, dass Du [dies oder jenes] machst“ habe ich noch nie erlebt. Das war doch wohl die ursprüngliche Frage, oder? Ich kenne das aber von früher, da ist mir sowas passiert:

Klischee 1: Ich hatte seit meiner Jugend immer lange Haare (als Metalhead ein Muss - mit 50 kamen die aber dann ab) und in der Schule lief ich mit (von mir) selbstgestrickten Pullis rum und trug desöfteren Birkenstock Latschen. Da war die Verwunderung unter den Mitschüler:innen groß, dass ich nach dem Abi zum Bund ging und nicht verweigerte. Ich sah doch aus, wie der typische Zivi… (Ich habe dann beim Bund übrigens weiter gestrickt - in Uniform mit Birkenstocks, sehr zum Entsetzen meines Zugführers :wink: )

Klischee 2: als ich noch in München gewohnt habe, ist es mir öfter passiert, dass ich von der Polizei angehalten und gefragt wurde, ob ich Drogen nehme oder Leute kenne, die Drogen nehmen. Die waren teilweise richtig hartnäckig beim Nachfragen. Ein Langhaariger mit Motorrad-Lederjacke, der in einem alten Passat mit ausländischem Kennzeichen (Hannover!) nachts um drei durch die Stadt fährt, musste sehr verdächtig für die sein. Dabei kam ich nur von der Bandprobe. (Ich bin Gitarrist und Halbtags-Rockstar.)

Barfuß war ich bei beiden Erlebnissen noch nicht, aber das waren zumindest Kommentare, die rein auf Äußerlichkeiten beruhten. Jetzt bin ich aber offenbar zu normal, dass Leute mich für irgendwas halten, das ich nicht bin - außer vielleicht für einen Spinner. Aber sind wir das nicht alle irgendwie?

Grüße
Forbi

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Wer „normal“ ist, hat nur noch nicht zu sich selbst gefunden. :stuck_out_tongue_winking_eye: Oder wie Manfred es sinngemäß im Gelben mal ausgedrückt hat: Mich normal zu nennen ist eine Beleidigung. :smiling_face_with_tear:

[details=„„Nein, ich bin kein Esoteriker!““]
Mein derzeitiges Problem ist, dass in den Kreisen, in denen ich mich seit ein paar Jahren bewege, Barfüßigkeit oft (fälschlicherweise) mit Esoterik und Schwurbel verbunden wird. Schuld daran sind u.a. diverse Auftritte von Schwurblern wie diesem „Ich nehme die aufgeladene Erde auf“-Quatsch über barfuß tanzende Querdenker bis hin zu rechtsesoterischen Volk-und-Boden-Sekten. Da muss ich mich immer deutlich von distanzieren. In den 80ern wurde barfuß sein noch am ehesten mit der Hippie-Bewegung in Verbindunag gebracht, damit hätte ich in mehrerlei hinsicht wesentlich besser leben können. Ist aber auch kein großes Thema, denn wer mich ein wenig kennenlernt merkt sehr schnell, dass ich mit Schwurbel und Esoterik Nullkommanix zu tun habe.
[/details]

Zum Thema: Nach 25 Jahren „Barfüßerszene“ bin ich überzeugt davon, dass uns außer dem Wunsch, barfuß zu laufen und entsprechende Bedingungen vorzufinden (gesellschaftliche wie wegetechnische), nichts weiter verbindet. Womit die Frage des Threads beantwortet werden kann: Die gleichen, wie ONS.

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Zur Erklärung für alle, die nicht im Gelben waren: ONS steht für Otto-Normal-Schuhträger.

Auch wenn die Abkürzung sicher nicht böse gemeint ist, mag ich sie nicht und würde sie ungern in diesem Forum weiterleben lassen. In meinen Ohren klingt das immer irgendwie herablassend.
Keine Ahnung, was man stattdessen sagen könnte? :thinking:

Absolut d’accord! Das ist auch meine Erfahrung und deshalb kann ich persönlich auch Barfußtreffen nichts abgewinnen, die nur um des Barfußseins Willen stattfinden. Warum sollte ich stundenlang mit anderen Barfüßigen durch die Gegend ziehen, obwohl ich mit denen sonst nichts anfangen kann? Nur weil die auch barfuß gehen? Das klingt vielleicht hart, aber das ist mir zu wenig Gemeinsamkeit. Ich treffe mich ja auch nicht mit beliebigen Leuten, die sich auch die Zähne putzen oder die Haare kämmen (okay, letzteres ist ein blödes Beispiel bei mir).

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Das sehe ich nicht so. Der Ausdruck ist ja vom Otto-Normal-Verbraucher abgeleitet und der stammt wiederum aus einer Zeit, als Dieselfahrer etwas Ungewöhnliches waren, z.B. Landwirte. Ich sehe den nicht wertend sondern beschreibend. Aber vielleicht hast du da andere Asoziationen.

Wir hatten ja immer mal wieder das Phänomen, dass Leute sich kaum an Forumsdiskussionen beteiligt haben und daher kaum bekannt waren, um dann „aus dem Nichts“ ein Barfüßertreffen anzubieten. Und sich dann beschwerten, dass keiner teilnehmen wollte. Im Gegenzug waren die von Manfred oder Ulrich organisierten Treffen in der Regel gut besucht. Das zeigt, dass es nicht nur dir so geht. Meine Erfahrungen in einem anderen themenspezifischen Forum sind die gleichen.

Ja, der Begriff an sich ist nicht abwertend (wobei der Otto-Normal-Verbraucher nichts mit Otto Kraftstoff zu tun hat, aber auch eine interessante Variante :joy:). Aber die Art und Weise, wie er im Gelben verwendet wurde, war teilweise etwas überheblich in meinen Augen:
„Wir die erleuchteten Barfuß-Götter und dort die unwissenden ONS“. So kam es jedenfalls von einigen Leuten immer rüber. Außerdem muss man es als Abkürzung ständig erklären, weil ONS eigentlich bekannter ist als One-Night-Stand (was glaube ich soviel heißt, wie auf einem Bein stehen, oder so… :roll_eyes:).

Ich will die Barfußtreffen ja gar nicht schlechtreden. Ich mag aber auch kein schlechtes Gewissen haben, wenn ich nicht hingehe. Das ist alles was ich sagen wollte. Hier ging es ja ursprünglich um Interessen und Barfußsein ist zwar ein Interesse von mir, aber keins, weswegen ich mich extra mit anderen Leuten treffen muss. Dazu ist es zu alltäglich.

Von weitem anreisen, nur um irgendwelche leute zu treffen, die zufällig auch barfuß gehen, wäre mir zu aufwendig. Es ist ein aufhänger; vielleicht entwickeln sich freundschaften oder zumindest überlappungen bei interessen. So wie es auch wanderungen zum kennenlernen gibt (einfach mal etwas zeit miteinander verbringen und dabei etwas ins gespräch kommen ohne andere ablenkungen), können auch stadtspaziergänge usw. zur erweiterung des freundeskreises beitragen.

(In diesem forum habe ich auch schon ein paar kennengelernt, die ich gerne mal träfe!)

Wenn es eine gemeinsame wanderung über eine größere strecke mit besonders barfußfreundlichen bedingungen ist, bin ich auch dabei. Der Alpenverein Vorarlberg hat in den vergangenen jahren so etwas angeboten (hat mir aber zeitlich nicht gepasst), 2023 offenbar nicht oder es ist noch nicht im plan. Ich leite gern auch mal so etwas an, aber die Steiermark ist für viele als tagestour zu weit …

Ich habe übrigens gar nichts dagegen, wenn meine freunde lieber schuhe tragen, so lange sie mich so akzeptieren, wie ich bin. Jeder Jeck ist anders …

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