Hallo Daniel, mir geht es genauso: Sicherheitskleidung beim Motorradfahren ist ein Muss, habe da immer viel Wert auf Qualität gelegt. Denn trotz vieler Sicherheitstrainings und etlichen Jahren mit jeweils gut fünfstelliger Fahrpraxis weiß ich, dass noch so geübtes Fahren nicht immer hilft, denn die Mehrzahl der Motorradunfälle werden statistisch gesehen nicht vom Biker verursacht.
Andererseits sind mir als immer konsequenterer Barfußläufer auch bequeme Daytona-Stiefel mit der Zeit viel zu warm und auch zu lästig geworden. Nach langer kopfinterner Diskussion und sehr schlechtem Gewissen mir selbst gegenüber habe ich es dann an einem heißen Tag mal barfuß probiert: Und Bingo: Das ist für mich (!) die Lösung. So wie auch viele Motorradfahrer im Sommer die Handschuhe weglassen, obwohl die Hände beim Fahren ständig gebraucht werden und beim Sturz sehr exponiert sind. Ein Kompromiss könnten auch derbe aber zehenoffene Sandalen sein, dann haben immerhin die Sohlen etwas Schutz.
Natürlich will ich das niemandem empfehlen, die Entscheidung muss jede/r selbst treffen. Das Biken mit Stiefeln macht mir halt keinen Spaß mehr, ich fühle mich unwohl, mir wird viel zu warm, die Konzentration leidet. Daher tausche ich passive Sicherheit der unteren Extremitäten gegen aktive Sicherheit, denn barfuß fahre ich weitaus wacher, konzentrierter und auch risikobewusster: Die eigene Verletzlichkeit ist dadurch ständig präsent, genauso wie beim Verzicht auf Schuhe beim Laufen.
Am besten schütze ich mich, wenn ich dazu beitrage, dass Unfälle erst gar nicht passieren. Und wenn ich mich schon mit Angst auf die Maschine setze, sollte ich dieses Hobby vielleicht ganz aufgeben, so wie ich es nach meinem zweiten Sturz fast fünf Jahre lang getan habe. Der Zweiradbazillus hat mich dann allerdings nach meiner damaligen Scheidung 2006 erneut erwischt.
Wie auch immer: Ich wünsche dir allzeit gute Fahrt!
Gruß, Mike