Erst gestern habe ich jemanden gesehen. Er kaufte sich bei DUNKIN’ im Untergeschoss des Nürnberger Hauptbahnhofs Donuts.
Vorgestern habe ich bei der ÖBB-lokparade in Strasshof jemanden getroffen, der wie ich barfuß ging, und wir haben unsere kontakte gleich ausgetauscht. Es macht spaß, so neue freundschaften zu begründen!
Sichtungen gestern auf der Teichalm, bekannt genussreiches barfußwandergebiet im großraum Graz: Ein Paar (also 2 leute) unter 30, ein Paar über 50 jeweils barfuß wandernd mit den schuhen irgendwo am gepäck baumelnd, dann noch ein etwas älteres ehepaar auf einer bank am hochmoor-lehrpfad mit den schuhen in der nähe stehend, sowie zwei mädchen ca. 11 jahre am spielplatz Latschenhütte und ein junge am see barfuß … und ich. Je nach auslegungskriterien also 5 bis 10.
Eh ganz guter schnitt, wobei ich mich frage, wie all die anderen leute es bei der hitze in geschlossenen schuhen ertragen. Die hat mich auch ohne gekochte füße schon fertig gemacht (und das im september, an jenem tag, wo die letzten busse auf die Alm fahren; ab jetzt nur noch für selbstlenker erreichbar … der steirische freizeit-ÖV ist ausbaufähig).
Heute hatte ich gleich zwei Sichtungen.
Ich war im Telekom Laden (barfuss natürlich war bisher meine grösste Hürde weil man ja hier seine Daten geben muss. Finde es irgendwie einfacher irgendwo herum zu laufen wo einem wahrscheinlich niemanden kennt).
Auf dem Weg zum Laden war einer auf dem Fahrrad barfuss und als ich aus dem Laden bin ist einer barfuss vorbei gelaufen allerdings mit Flip Flops in der Hand.
Leute, seid mir nicht böse, aber ich finde es überaus amüsant - um nicht zu sagen albern - wenn jede noch so kleine „Sichtung“ im Forum veröffentlicht wird. Das fand ich im gelben Forum schon schräg. Ich warte ja noch darauf, dass jemand schreibt „ich war letztens im Freibad, da waren ganz viele Leute barfuß“…
So ähnlich ging es mir am Wochenende in Kassel. Da war ich nämlich auf einem bundesweiten Orientierungslauf-Wettkampf und da sind auch viele barfuß gewesen. Das ist aber auch nicht verwunderlich, denn wir hatten 30⁰ und außerdem sind OL-Schuhe sehr unbequem, so dass man die Tragezeit besser nur auf die Wettkampfdauer beschränkt. Das heißt aber nichts, denn ich weiß genau, dass die alle nicht mehr barfuß über die Wiese gehen, sobald die Temperaturen wieder unter 25⁰ fallen (dann ist das ja zu kalt!)…
Wobei eine „echte“ Sichtung hatte ich schon, nämlich @A_K , die war auch dabei
Das sehe ich auch so. Ich freue mich zwar auch, wenn mir im Alltag jemand barfuß begegnet, aber muss diese Freude nicht (mit)teilen - es sei denn, die Begegnung ist z.B. mit einem netten Gespräch verbunden, das von allgemeinerem Interesse ist.
Das führt uns zu der grundsätzlichen frage, die wohl jede(r) nur für sich selbst beantworten kann:
Ist es besser, einzigartig zu sein, oder unvermittelt andere zu finden, die das gleiche tun wie du?
Und wenn es für die anderen so normal ist wie für uns, sollte es dann überhaupt thematisiert werden?
Die (ggf. stille) Freude, Gleichgesinnte zu sehen und nicht als einziges Alien unter lauter Beschuhten zu leben, ist das eine, diese Freude zu teilen gehört vielleicht auch dazu, (und so verstehe ich auch die akribische Meldung, wann wo wieviele andere bf gesichtet werden).
Gemessen am Idealzustand, nein, nicht daß alle bf laufen, sondern daß es sch***egal ist, ob bf oder mit Doc Martens oder auf Händen mit Wollhandschuhen hüpfend oder levitiert schwebend, finde ich aber eigentlich auch unnötig, Sichtungen aus dem Alltag groß kundzutun. Deswegen käme ich eigentlich auch nicht auf die Idee, proaktiv andere bf-Menschen, die mir zufällig begegnen, anzusprechen, nur weil „wir“ grade eine ausgesprochene Minderheit sind. Das wäre eigentlich so, wie wenn ich die mir im Straßenbild auffallenden Träger*innen von original irischen
Hanna Hats Patchwork Tweedkapen
auf offener Straße anspringen würde. Wenn das Tragen dieser Tweedkappe oder das Barfußlaufen das einzige gemeinsame ist, ist das erst mal noch kein Grund, allein deswegen wildfrende Menschen anzuquatschen geschweige denn, daraus unbedingt eine Freundschaft bauen zu wollen. bf schützt nicht davor, daß eine Person ansonsten ein mir maximal unsympathischer Charakter sein könnte. *
lG Matthias
PS.: Drum weiß ich ehrlich gesagt mit mehr oder weniger organisierten Barfüßler*innentreffen nichts anzufangen, genauso wie mit vielen anderen Ein-Thema-Stammtischen.
* PPS.: Ganz fieser Vergleich: Unser GröFaz war Vegetarier, aber allein deshalb würde ich mit ihm persönlich trotzdem nichts zu tun haben wollen. Posthum auf 'nen Kaffee einladen und über seine Politik diskutieren, ja, meinetwegen zusammen mit Stalin und noch paar toten Ex-Diktatoren aller Länder. Aber keinen Vegetarierstammtisch.
Haha lustig, so’ne irische Tweet Mütze habe ich auch. Hatte ich mir in den 90ern mal in Westirland gekauft. Meine war sogar noch etwas bunter als die abgebildete. Leider im Laufe der Jahre etwas geschrumpft, deswegen habe ich sie inzwischen an meine Tochter weitergegeben.
Aber mein Reden, nur wegen ein oder zwei Gemeinsamkeiten muss man noch niemanden anquatschen oder sich extra dafür treffen. Wenn ein Barfüßertreffen in meiner Nähe ist, gehe ich meistens hin, aber ich fahre dafür nicht Hunderte von Kilometern rum. Dann muss schon mehr dabei sein als nur nackte Füße.
Und nicht falsch verstehen, Ihr könnt natürlich gerne weiterhin jeden und jede melden, die irgendwo ohne Schuhe rumläuft, wenn Euch das Spaß macht. Ich schmunzle dann einfach weiter!
So ein Zufall! Beim Lesen von „Aufmerksamkeit und Sichtungen“ musste ich auch ans letzte Wochenende denken…wie Forbi schon so treffend beschrieben hat, liefen da nämlich außergewöhnlich viele normalerweise beschuhte Mitsportler*innen barfuß durch die Gegend. Auf den ersten Blick hätte man fast denken können, dass mehr Barfüßer als Beschuhte unterwegs waren - zumindest nach dem Laufen.
Lustig war es dann, als ich mich zusammen mit zwei Freunden vor dem Kuchenstand befand (@Forbi hat jetzt sicherlich ein lebhaftes Bild vor Augen ). Für den einen Freund, der im letzten Jahr soweit ich weiß fast ausschließlich barfuß unterwegs war, und für mich eine entspannte Gelegenheit, die soeben erworbenen Leckereien zu genießen; unser dritter Freund allerdings war augenscheinlich ziemlich am Leiden.
Ich frage ihn also: „Hey, was ist denn los? Siehst du dich heute nicht bei einem entspannten Stück Kuchen?“
Und er antwortet: „Nein, der Boden ist so heiß, das hält man ja nicht aus!“
Ich meine mich zu erinnern, irgendwo im Forum mal ein Thema (oder mehrere?) über die wachsende Hitzeresistenz gelesen zu haben, aber dieses Erlebnis hat mir tatsächlich nochmal gezeigt, in welchem Maße unsere Füße sich an für alltagsbeschuhte Sohlen „unaushaltbare“ Umstände gewöhnen können! Wirklich beeindruckend!
Natürlich war es auch eine besondere Freude, @Forbi beim OL zu treffen! Leider habe ich zwar verpasst, dass er mir geschrieben hat, wann er startet (die Erinnerungs-Mails sind im Spam gelandet), aber wir sind uns schlussendlich ja trotzdem begegnet!
Das war dieses Thema:
Es ist doch ok, wenn es für einige Mitglieder total uninteressant ist, ob und wenn ja wie viele Barfüßer so gesehen werden - und andere sich darüber freuen oder ärgern!
Die Interessen sind eben verschieden!
(Nur nebenbei: Zumindest im Hallenbad werden nach meiner Erfahrung die Barfüßer immer seltener, weil alle in Latschen rumlaufen, über die man dann stolpert, wenn man ins Becken gehen will…)
Das stimmt natürlich! Schon in meiner Kindheit wurde uns immer wieder eingebläut, dass man im Schwimmbad nicht barfuß gehen darf, weil da überall der Fußpilz lauert. Aus heutiger Sicht frage ich mich, ob Adiletten wirklich davor schützen?
Vermutlich ist das auch der Grund, warum viele Menschen glauben, dass man vom Barfußgehen Fußpilz bekommt?!
Ich kann mich an fußdesinfektionssprüher im Schwimmbad erinnern, die habe ich aber schon lange nicht mehr gesehen, vermutlich waren sie nutzlos.
Reales, IMHO absolut valides Motiv für geeignetes Schuhwerk im Hallenbad: Die naturbedingt gerne nassen Bodenfliesen können - barfuß betreten - scheißglatt sein, und dann haben Adiletten oder sonstige übliche Schwimmbadschuhe deutlich mehr Grip als eine (bei unsereins oft durchaus glatt-harte) blanke Fußsohle. Ich habe mir mal am vorletzten Urlaubstag genau deswegen - zu flott bf auf nassen Fliesen um die Ecke vom Hotelpool - den Daumen gebrochen. Seitdem kenne ich DIESE Grenze vom Grip meiner Fußsohlen sehr genau…
Die bodenbeläge müssten aber nach DIN 51097 (Prüfung der Rutschhemmung von Bodenbelägen
für nassbelastete Barfußbereiche) getestet werden. Es gibt bodenfliesen, die rauh genug sind, dass sie auch nass keine rutschgefahr darstellen.
Trotzdem begrenze ich beim gehen auf nassen fliesen die querkraft, sollte ich auf einen nicht normgerechten boden geraten.
Das war ein griechischer Hotelpool und ich bin da sehr (= zu) forsch um die Ecke getrabt, ja, die Querkraft… Hab drauf verzichtet, das griechische Gesundheitswesen zu testen, hab mir aus einer PET-Flasche eine behelfsmäßige Stack-Schiene gebaut und das ganze nach der Rückreise anschauen lassen. Gelobt worden, offizielle Stack-Schiene bekommen, alles schön verheilt. Aber seitdem bin ich bf auf nassen Fliesenböden, egal welche DIN, etwas vorsichtiger…
Genau, die Desinfektionssprüher wurden abgeschafft, weil nutzlos. Ob die Schlappen wenigstens minimal gegen Fußpilz schützen, weiß ich nicht. Ich vermute - weiß es aber nicht - das viel effektiver wäre, wenn alle Leute beim Anziehen hinterher Socken und Schuhe als allerletztes anzögen, möglichst noch eine Reihe von Schritten barfuß täten, weil dann die Füße richtig trocken wären. Am besten wäre natürlich, nur in Sandalen zu steigen oder barfuß zu bleiben.
Richtig, denn entscheidend ist nicht, ob die Fußhaut mit Pilzerregern (bzw. ganz allgemein mit Mikroben) in Berührung kommt, sondern ob diese sich dauerhaft dort niederlassen und vermehren können. Die Haut kann sich eigentlich ganz gut gegen solche Eindringlinge wehren, wenn sie den natürlichen Eigenschutz hat. Feuchte Füße in dunklen, warmen Socken sind aber nicht nur die reinsten Pilzzuchtstationen, sondern verweichlichen auch die Haut und deren Abwehrfunktionen.
Es ist ein Wunder, dass ich früher als schuhtragender jugendlicher Leistungsschwimmer (bis zu 4x wöchentlich Training) nur ein einziges Mal Fuß- bzw. Nagelpilz bekommen hatte. Das ging mit einem verletzten Nagel einher, der das auch noch begünstigt hatte. Hat lange gedauert, bis es wieder weg war, über ein Jahr täglich feilen und medizinischen Nagellack auftragen…
Davor habe ich jetzt keine Angst mehr. Mein Hautarzt hat mir bestätigt: „Fußpilz hat bei Ihnen keine Chance!“ Luft und Licht sind die besten Mittel gegen Pilze. Kein 100%iger Schutz (siehe hier), aber das Beste, was man machen kann.