Bonsoir,
wir sind gerade mit der ganzen Familie in der Provence und die Gegend hier ist vollkommen dominiert von Rennradfahrern. Es gibt hier den Mont Ventoux, ein ca. 1900m hoher, kahler Berg, der alles überragt und gelegentlich als Bergetappe der Tour de France mediale Aufmerksamkeit erlangt. Wir haben den allerdings links liegen gelassen - zu langweilig und außerdem zu heiß oberhalb der Baumgrenze…
Gestern waren wir in den Dentelles de Montmirail wandern, genauer gesagt an den Dentelles Sarrasines, einer sehr markanten Felsformation, die mich schon im Vorfeld der Reise fasziniert hat.
Eigentlich dachten wir, das ist den Kindern zu anstrengend und wir gehen nur zu einem vorgelagerten Aussichtspunkt, aber als wir dann dort waren, wollten beide Mädels erstaunlicherweise doch hochgehen.
Meine jüngere Tochter klagte etwas über Knieschmerzen (vermutlich Wachstumsschub) und hatte außerdem nur hinten offene Zehensandalen dabei
Da sie auch gelegentlich gerne barfuß geht, schlug ich vor, dass sie den Aufstieg auch ohne Schuhe probiert und packte die Schlappen in meinen Rucksack.
Der Wanderweg war nicht einfach, teilweise mit Kletterpassagen und übersät mit wirklich fiesem Kalkschotter (schlimmer als an der Zugspitze!). Aber sie hat es ganz toll gemeistert und ohne Murren den ganzen Höhenweg gemacht, bis es wieder bergab ging. Dann zogen wir beide Schuhe an, denn abwärts war es kein Spaß mehr!
Zum Glück hatten wir auf der Nordseite ab und zu Schatten:
Hier wurde es schon steiler
Da musste man ab und zu die Hände zu Hilfe nehmen
Oben wurden wir mit einem tollen Ausblick belohnt
Die Mädels haben toll mitgemacht
Der Kalkschotter war echt nicht ohne…
Wunderschöne Felszacken
Der Abstieg war mühsam auf den spitzen Steinen
Da zogen wir wieder Schuhe an. Meine Tochter ihre Latschen und ich die Huaraches
Der Clou am Ende war natürlich, dass die Knieschmerzen meiner Tochter weg waren!
Soweit zu unserer kleinen Wanderung. Es waren bloß 5km und so um die 300 Höhenmeter, aber es war kein einfacher Wanderweg und wir waren gut 3 Stunden unterwegs. Ich bin sehr stolz auf meine beiden Töchter, vor allem auf die „Kleine“, die den größten Teil der steinigen Tour auf blanken Sohlen geschafft hat, ohne jegliche Blessuren.
Vielleicht stelle ich morgen noch ein paar Fotos von historischen Ortskernen ein, das sind nämlich wirklich wunderbare Böden, abwechslungsreich gepflastert und eine echte Wohltat im Vergleich zum heißen Asphalt der neueren Stadtgebiete.
Gute Nacht!
Forbi