Barfuß joggen - Vermeidung von Überlastungen

Im Rahmen des Themas Barfuß laufen – wie gesund ist es wirklich? entstand eine Diskussion zum Barfußjoggen. Beim Barfußjoggen sind die Füße anderen Belastungen ausgesetzt als beim Joggen in Schuhen.

Hier können Tipps und Erfahrungsberichte für eine sinnvolle Herangehensweise ans Barfußjoggen ausgetauscht werden, auch im Hinblick darauf, dass die Füße nicht überlastet werden.

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Meinst du mit „Barfußlaufen“ das barfüßige joggen gehen? Das Wort „laufen“ wird ja manchmal als gehen und manchmal als joggen/rennen verwendet, deshalb frage ich und weil ich auch grade versuche wieder mehr und vor allem regelmäßig barfuß zu joggen. Ich bin jetzt ein paar mal 3,5km gelaufen, was gut ging, und am Sonntag mit einem Freund dann 4,5km und die auch noch schneller als die letzten male, weil man sich ja zu zweit immer ein bisschen pusht. Allerdings spüre ich meine Füße immer noch deutlich. Einerseits die geforderte Sohlenhaut (ich glaube ich habe mir auch mindestens den Ansatz einer Blase eingelaufen), und andererseits die Zehenknochen und Wadenmuskeln.

Da ich von einem Kommilitonen gehört habe, dass er auch einen Mittelfuß-Ermüdungs-/Überlastungsbruch durch das zu viele Joggen auf dem Ballen (mit Schuhen, aber die Belastung auf den Mittelfuß ist vermutlich ähnlich) erlitten hat und danach sehr lange kein Sport machen konnte und noch länger zur Physio musste, mache ich mir jetzt Sorgen und würde lieber wieder einen Gang zurück schalten.

Von denen unter euch, die barfuß Laufen gehen, habt ihr einen (realistischen) Tipp wie ich üben kann ohne mich zu überlasten und mich trotzdem zumindest langsam in Distanz und Geschwindigkeit steigern kann?

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Zu der Thematik habe ich 1 Artikel gefunden:

Relevant wären hier die Tipps 2, 3 und 5.

Der Artikel empfiehlt u. a. Intervalltraining, um zwischendurch den Körper zu entlasten.

Tipp 6 wäre eher nicht relevant. :joy:

Vielen Dank. Ich würde mich allerdings nicht als Jogging-Anfänger bezeichnen. Ich jogge schon sehr lange, hatte nur die letzten 2-3 Jahre Pause (mit mehreren Ausnahmen, aber zum regelmäßigem Joggen hat meine Motivation seit dem nicht mehr gereicht) und möchte jetzt das Barfußjoggen lernen. Von daher hatte ich nach Tipps und Erfahrungsberichten von Barfußläufern gefragt, die vielleicht auch mal mit dem barfüßigen Joggen angefangen haben und da ihre positiven sowie negativen Erfahrungen gesammelt haben und Grenzen ausgetestet haben, da das barfüßige Laufen wohl für die Sohlen und durch den Ballengang auch für die Mittelfußknochen eine besondere Herausforderung zu sein scheint.

(@stromkabelsalat: Danke für’s verschieben)

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Ah ja, das alte missverständliche „laufen“…
Ich meinte eher „rennen“, also relativ ambitioniertes Lauftraining in Richtung Wettkampf.
(Der Bruch geschah auch im Wettkampf bei km5)
Da war ich zu blauäugig.
Einige Jahre war ich bis dahin 10er und auch Marathon gelaufen.
Deshalb gab es beim Umstieg auf Barfuß leider keine natürliche parallele Entwicklung der Belastbarkeit von Kreislauf auf der einen Seite und Knochen auf der anderen Seite.
(Muskeln und Gelenke haben sich relativ schnell angepasst, aber Knochen brauchen etwas länger.)

(Schließe mich dem Danke fürs Verschieben an…)

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Hi Sien,
danke für Deine Anmerkungen. Du besitzt schon jahrelange Erfahrung in Bezug auf Joggen (in Schuhen) und möchtest nun auch das barfüßige Joggen (also ohne Schuhe) erlernen. Daher habe ich sehr gerne diese Diskussion in ein eigenständiges Thema ausgelagert, damit hier Tipps und Erfahrungsberichte in Bezug auf das Joggen in der barfüßigen Variante ausgetauscht werden können.

LG
stromkabelsalat

Also meine Einschätzung ist die, dass Leute, die vorher schon viel in Schuhen gelaufen (=gerannt) sind, eher Probleme bekommen, weil es ihnen schwerfällt, wieder weniger zu machen. Das war mein Vorteil. Ich bin zwar vorher schon ab und zu gelaufen, aber ich war die absolute Lauf-Niete und habe erst barfuß mein Pensum deutlich steigern können. Allerdings erst viel später…

Ich hatte so angefangen, dass ich erstmal immer nur für den letzten Kilometer die Schuhe ausgezogen hatte. Nach ein paar Wochen gingen auch 2km und irgendwann bin ich gleich ohne Schuhe losgelaufen (und hatte seitdem nie wieder Laufschuhe an).
Aber ich bin damals eben nur kurze Strecken von 4-6km gelaufen, ganz selten mal bis zu 8km. Mehr ging damals konditionell gar nicht. Und nur 1-2x pro Woche, mit Pausen zwischen den Läufen. Mein Ziel im ersten halben Jahr war ausschließlich, die Haut entsprechend aufzubauen, um bei einem geplanten Firmenlauf keine Blasen zu bekommen. Tempo und Ausdauer waren mir völlig Schnurz!

Das Wichtigste ist, auf seinen Körper zu hören und den Füßen und Beinen längere Pausen zu gönnen. Ich hatte auch ein paar mal Überlastungserscheinungen, aber eher nach dem Wandern als nach dem Joggen. Verhält sich aber sicher ähnlich. Wenn man Pech hat, muss man dann mehre Wochen oder sogar Monate pausieren. Dann lieber gleich weniger machen.

Der Trainingswissenschaftler in diesem Video (etwa ab 1:20) erklärt die Zeiträume, die eine Umstellung braucht:

  • Muskelapparat: 4-6 Wochen
  • Sehnen/Bänder: 6 Monate
  • Knochen/Knorpel: 1 Jahr

Ich würde sogar noch mehr veranschlagen. Ich selbst bin erst nach ca. 3 Jahren vollkommen beschwerdefrei geworden und kann seitdem alles ohne Einschränkungen machen, was ich vorher in Schuhen konnte - und sogar mehr!
Marathonläufer Alex Kiesow sagt am Ende des Videos „in Jahren denken, nicht in Monaten“. Das ist genau die richtige Einstellung (er weiß es, denn er hat selbst alles falsch gemacht und zu schnell umgestellt).

Und noch ein Tipp von mir: nicht auf die Uhr sehen (oder Puls oder was auch immer). Einfach laufen und die Bewegung genießen. Locker laufen, nicht schnell! Ich bin dadurch schneller geworden, ohne es zu bewusst zu wollen. Aber es sollte nicht das Ziel sein, zumindest nicht am Anfang.

Für mich hat Laufen inzwischen was von Loslassen. Das Wort „Training“ verwende ich ungern, weil es immer nach Quälerei klingt, den „inneren Schweinehund überwinden“… was für ein Quatsch! Ich muss mich nicht überwinden. Ich laufe, um mich gut zu fühlen und ich laufe so, dass ich mich gut fühle. Der Rest kommt dann von selbst.

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Nachtrag:

Doch, genau das solltest Du! :wink:

aber mit Schuhen?!

Exakt! Das ist es, Du musst tatsächlich das Laufen neu erlernen!

Das ist genau, was ich oben meinte. Leute, die „schon laufen können“, sollten nicht einfach die Schuhe ausziehen und so weiterlaufen, wie sie schon immer gelaufen sind. Ich bin kein wirklicher Experte, aber ich glaube, der ganze Bewegungsablauf ist anders. Das muss man erst lernen, denn zu den üblichen Überlastungserscheinungen kommt es hauptsächlich, wenn man barfuß genau so läuft, wie mit Schuhen. So verstehe ich es zumindest.

Mir hat damals dieser (etwas provokante) Artikel von Frank W. Demann (Senmotic Erfinder und ja… Schuhfabrikant :see_no_evil:) sehr geholfen, den für mich richtigen Gang bzw. Bewegungsablauf zum Laufen zu finden:

Inzwischen bin ich zwar vorsichtig mit dem Begriff „Ballengang“, weil der auch wieder überstrapaziert wird, aber in dem Artikel konnte ich als Kernpunkt für mich herauslesen, dass sich die Füße eigentlich gar nicht selbst bewegen sollten, sondern etwas überspitzt formuliert einfach nur locker unten dran hängen. Wenn dann die Bewegung von oben beginnt, wird der Fuß automatisch korrekt „mitgeschleppt“ und setzt so auf, wie die Natur das vorgesehen hat. Und dann ist egal, ob wirklich der Ballen oder die Ferse oder irgendwas anderes zuerst den Boden berührt, denn auch das sollte flexibel sein, je nach Untergrund und sonstigen Gegebenheiten.

Meine Erkenntnis war schlicht und einfach, die Beine beim Laufen zu heben! Das klingt komisch, meint aber, dass ich die Oberschenkel benutze, statt die Sprunggelenke. Das nimmt viel Belastung weg. Genaugenommen beginnt die Bewegung im Psoas Major, der Muskel, der den Oberschenkel anhebt, dann folgt der Unterschenkel und am Ende die Füße, die im Idealfall locker hängen und nicht mehr viel arbeiten müssen. Erst wieder beim Abstoß. Aber wenn man kurze Schritte macht und den Fuß nicht weit vor dem Körperschwerpunkt aufsetzt (wie meistens mit Schuhen), braucht man auch für den Abstoß nicht so viel Kraft, was sich auch wieder schonend auswirkt.

Optimal ist es, wenn man dabei die vertikale Bewegung minimiert, so dass der Oberkörper nicht auf und ab hüpft, sondern auf einer Linie „dahinschwebt“. Die Bewegung sollte wirklich nur aus den Beinen kommen. Das braucht etwas Übung, bringt aber viel. Damit bin ich viel effizienter geworden, also schneller bei weniger Anstrengung und mir tut nichts mehr weh, weil die Füße dabei sehr weich aufsetzen.

Schau Dir mal an, wie Mr. Bean hier ganz am Anfang läuft.

Das sieht natürlich absichtlich albern aus und er hat auch etwas Rücklage, was nicht so sein sollte. Aber sein Oberkörper bewegt sich kaum auf und ab und er macht sehr kurze Schritte, was sehr mühelos aussieht. Abgesehen von der viel zu steifen Oberkörperhaltung ist das der perfekte Vorfußlaufstil! Ehrlich! Das kommt ziemlich nah an meinen Laufstil ran :rofl:

Und falls ich mit Mr. Bean jetzt meine ganze Kompetenz verspielt habe, verweise ich noch auf Anna McNuff und dieses schöne Interview:

etwa ab 3:37 erklärt sie ihren Laufstil, der es ihr ermöglicht, fast 4000km barfuß durch GB zu laufen. Der Schlüsselsatz lautet:

„I’ve ended up with this sort of gliding high cadence shuffle swan thing, that looks ridiculous, but it’s very efficient for long distances barefoot running.“

Ab ca. 7:00 zeigt sie es nochmal deutlicher, wobei sie betont, dass es wichtig ist, nicht auf den Zehenspitzen zu laufen, sondern flach und auch mit der Ferse aufzusetzen („front-back“), weil damit die Federwirkung des Längsgewölbes zum Tragen kommt („because that’s where all your spring and support comes from“) und weiter:

„…I’m trying to keep my shoulders level […] and then glide along like a swan.“ :swan:

Außerdem sagt sie den wunderbaren Satz über das Verhältnis von Theorie zu Praxis:

„The only way to learn to run barefoot is to run barefoot“

Besser kann man nicht schließen. Viel Erfolg! :footprints: :running_woman:

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Als nichtläufer fühle ich mich nicht ganz kompetent, aber vielleicht sollte beim „neu laufen lernen“ das lauftraining vom fitnesstraining entkoppelt werden. Ein geringeres laufpensum aufgrund anderer muskelbeanspruchung muss nicht dazu führen, dass die maschine dahinter (herz und lunge) weniger trainiert wird, wenn nebenbei eine andere ausdauersportart wie beispielsweise radfahren gemacht wird.

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Hallo Sien

Dieses gegenseitige hochpushen war eher nachteilig weil du animiert wurdest, nicht mehr auf deinen Körper zu hören und ihn zu überlasten.

War der besagte Freund auch barfuß oder in Schuhen? Wenn er in Schuhen war dann konnte er seinen eigenen Körper noch stärker fordern als es für dich noch möglich war. So hat er dich animiert deinen Körper zu überstrapazieren.

Bei den anderen Läufen mit 3,5km wo du nicht gepusht wurdest hattest du diese Probleme ja nicht.

Ich hatte das ganz am Anfang auch, gerade das mit den Blasen. Habe für mich beschlossen es langsamer anzugehen. Also auf meinen Körper zu hören. Nur so weit zu joggen dass es für mich noch angenehm ist und sobald Schmerzen kommen aufzuhören, weil mir mein Körper dann mitteilt das ich ihn überlaste. Dann ein paar Tage Pause, so lange ich noch Schmerzen in den Füßen spüre und erst dann weitermachen wenn die Schmerzen weg sind.

Außerdem mache ich nicht diesen Wettbewerbsgedanken das ich unbedingt so schnell wie möglich sein muss sondern ich akzeptiere die Grenzen meines Körpers und schaue, falls es mich interessiert, dann hinterher auf das Ergebnis und akzeptiere dieses Ergebnis auch wenn es nicht schnell genug ist.

@A_K So wie ich mitbekommen habe machst du ja Orientierungsläufe rennst dabei sicher auch barfuß durch die Gegend. Ich weiß nicht ob du auch was zu sagen möchtest. Gruß Leonie

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Sehr gerne! Hmm, also bei mir hat das Barfußlaufen (=rennen) so ein bisschen „nebenbei“ stattgefunden. Beim Orientierungslaufen ist dabei vor allem von Vorteil gewesen, dass man nicht die ganze Zeit rennen muss. Na ja, zum Laufen gezwungen ist man natürlich auch sonst nicht, aber beim Orientierungslaufen kommt eben zum Joggen noch das Orientieren dazu. Für mich heißt das, immer mal wieder langsamer zu werden oder stehen zu bleiben, um auf die Karte zu gucken. Dadurch läuft man immer mal wieder verschiedene Geschwindigkeiten und ich hatte ein Stück weit das Gefühl, dadurch entspannter an die Sache rangehen zu können. Sprich: sobald die Füße eine Pause brauchen, bekommen sie diese sowieso durch das Stehenbleiben zum Orientieren.

Ansonsten denke ich, dass es die Kontinuität ist. Also dass man stetig kleine Umfänge macht, so wie die anderen bereits empfohlen haben.
Und noch ein Tipp: BarfußGEHEN ist tatsächlich auch sehr hilfreich, wenn man joggen lernen möchte. Ich bin besonders in der ersten Zeit sehr viel spazieren gegangen (eigentlich eher wandern wenn ich so darüber nachdenke…). Natürlich bin ich keine Fußmuskel-Expertin, aber ich könnte mir vorstellen, dass in etwa die gleichen Muskelgruppen angesprochen werden wie beim Joggen. Das Gehen bzw. Wandern ist also eine hervorragende Ergänzung am Anfang vom Jogging.

Nach ungefähr drei Jahren Barfusslaufpraxis funktioniert das für mich eigentlich sehr gut.
Besonders zu empfehlen ist der Youtube-Kanal von Emanuel Bohlander! (https://youtube.com/@EmanuelBohlander)
Der hat mir enorm viel geholfen. Ich muss allerdings dazu sagen, dass ich beim Orientierungslaufen gerne Minimalschuhe trage (vor allem Skinners und Shamma-Laufsandalen). Dann kann ich mich noch entspannter auch ums Orientieren und nicht nur ums Laufen kümmern.

Also nochmal in Kurzform:

  • Der Youtube-Kanal von Emanuel Bohlander ist wirklich SEHR empfehlenswert für Barfusslaufanfänger. Schau dich dort ruhig mal um @Sien. Emanuel erklärt zum Beispiel verschiedene Barfusslauftechniken und bietet Seminare an.
  • Laufeineinheiten lassen sich evtl. durch Geh- und Wandereinheiten ergänzen.
  • Bleib entspannt und gönn dir Pausen🙃

Viele Grüße!

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Spannend, dass das Thema gerade jetzt aufgegriffen wird. Ich möchte nämlich auch beginnen, barfuss zu Joggen :blush:
Ich bin vor ein paar Jahren regelmässig mit Schuhen Joggen gegangen und habe auch an Läufen, 5 Mal dem GP in Bern (10 Meilen) und einem Halbmarathon, teilgenommen. Seit rund 6 Jahren jogge ich aber nicht mehr und mache auch sonst keinen Sport :flushed: gehe aber regelmässig länger barfuss spazieren :smiley:
Ich habe mir Mal das Buch Barefoot Running Step by Step gekauft, das ich nun endlich lesen möchte. Beim Blättern darin sind mir zwei Sachen aufgefallen:

  1. nicht auf bequemem Untergrund zu Joggen beginnen, sondern auf Schotter :flushed: so „wählt“ der Körper „automatisch“ die richtige Bewegungsart, welche am wenigsten Schmerzen verursacht. Klingt logisch, habe ich aber noch nicht ausprobiert.
  2. Beim Landen der Füsse, berührt zuerst der Ballen den Boden und nicht die Zehen, weil diese etwas nach oben „schauen“. Ich habe ausprobiert, die Zehen etwas nach oben zu „heben“, das hat mir gleich einen viel angenehmeren/ründeren Gang gegeben, auch beim Gehen. Wenn die Schritte 1 bis 8 im Buch befolgt werden, soll dies ganz natürlich geschehen :smiley: diese habe ich aber noch nicht gelesen :wink:
  3. Langsam beginnen! Für Joggingbeginner 5 Minuten am Anfang. Für beschuhte Jogger:innen 3 Min. barfuss, 30 Min. mit Joggingschuhen und wieder 3 Min. barfuss. Ich hatte auch Mal einen Kurs bei Emanuel Bohlander besucht. Auch dort wurde mitgeteilt, erst mit 5 Min. beginnen. Z.B. 30 Sekunden gehen, 30 Sekunden Joggen, 30 Sekunden gehen, usw.
    :footprints::footprints::footprints:

Meine Erfahrung von normalen Gehen. Weiche Wiese oder ein glatter Asphalt, dann verfällt ein schuhdämpfungssozialisierter Mensch teilweise unbewußt wieder in „Ferse wumms“. in dem Moment, wo das piekt, z.B. gröberer Belag, sehr rauer Asphalt mit eingewalztem Splitt etc., geht mensch automatisch in einem schonenderen Gang. Ich möchte jetzt nicht das Buzzword „Ballengang“ bemühen. Der Test, Finger in die Ohren und auf wumms wumms ja oder nein achten, ist ganz interessant. „Meine“ Trainingsstrecke, die letzten 200m zu meinem Bahnhof, hatte ich hier schon mal erwähnt. Zuerst hab ich geflucht, inzwischen find ich’s anregend.
Und was das Beginnen betrifft - ich bin nie Jogger gewesen, aber nun im 6. Jahr als Allltagsbarfüßler v.a. auch in der Stadt auf sog. „ungeeigneten Untergründen“ - habe in letzter Zeit festgestellt, um aus Gründen zum Bahnhof zu „joggen“ (mit Tendenz zum Tempo für einen 500m-Lauf mit Siegeswillen) bf überraschend wenig unangenehm ist.

Dieses Problem werde ich auch nicht haben, da ich natürlich neben meinen Füßen auch meine Ausdauer wieder stärken muss. Es ist ja schon Jahre her, dass ich viel und regelmäßig laufen war.

Okay, das ist gut und interessant zu hören. Da hast du ja schon relativ viel gemacht. Weißt du noch in welcher Zeit das ungefähr war? Im ersten halben Jahr? In den ersten 3 Monaten? Ich meine, jeder Mensch ist eh unterschiedlich, aber so eine ganz grobe Orientierung ist manchmal gut zu hören. Meine Grenze liegt auf jeden Fall noch darunter (max. 4km) und mein Ziel ist es 1x pro Woche laufen zu gehen.

1 Jahr ist lang, aber deshalb ist es auch wirklich wichtig, nicht zu viel zu machen am Anfang. Allerdings zeigt das auch, dass ich dran bleiben muss, weil wenn ich nach nem halben Jahr wieder aufhöre, war alles für die Katz :sweat_smile:

Ja, das ist mir klar, aber meine Aussage war vor allem auf den Artikel von @stromkabelsalat bezogen, welcher vermutlich sehr sinnvoll ist für Menschen die noch nie Joggen waren und jetzt damit anfangen wollen und auch keine oder kaum Grundkondition haben. Da geht es ja vor allem darum die Ausdauer beim Laufen aufzubauen, aber ich schaffe es schon ohne Probleme ein paar Kilometer zu laufen, auch barfuß, nur brauchte ich Tipps wie schnell und in welchen Rahmen ich das steigern kann/ sollte. Dafür war zB. dein Erfahrungsbericht sehr hilfreich.

Bei mir ist es meistens so, dass ich mit einem mehr oder weniger reinen Ballengang loslege und dann mit und mit in einen Mittelfußgang, bzw in das übergehe, was sie da beschreibt. Gut zu wissen, dass das was früher oder später automatisch bei mir passiert sogar gewollt sein sollte :grin:

Naja, es hat schon Spaß gemacht und ich fand’s auch cool zu sehen, dass ich das schaffen kann. Das Problem war, dass es konditionell schon echt anstrengend war, ich aber ansonsten gar nicht viele Signale meines Körpers bekommen habe. Meine Füße haben sich beim laufen beispielsweise nicht anders angefühlt, als sonst. Nur eben hinterher. Von daher würde ich diese Erfahrung doch als gute Erfahrung sehen, da ich so erfahren habe, dass ich es auch dann nicht übertreiben sollte, wenn ich eigentlich das Gefühl habe, es geht noch mehr. So ein bisschen das, was @Forbi oben schon geschrieben hat. Ich denke mal, dass sich meine Kondition jetzt auch schneller entwickeln wird, als meine Füße.

Danke @A_K für die Tipps! Ich werde versuchen das so umzusetzen :slight_smile:

Ich kann euch ja in ein paar Monaten nochmal informieren, ob es sich gebessert hat oder ob ich evtl doch aufgegeben habe :wink:

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Viel Erfolg dabei! :muscle: Ich bin optimistisch, dass Du es schaffen wirst!

Wir verfolgen es gespannt! :face_with_monocle: :wink:

Hast Recht, das klingt jetzt doch etwas viel, ich glaube, das kam erst später und ich bin tatsächlich am Anfang häufig nur 3-4km gelaufen. Und auch nicht unbedingt mehrfach die Woche und womöglich nicht mal jede Woche. :thinking: Weiß ich gar nicht mehr so genau. Heute kommt mir das total wenig vor (für weniger als 6km gehe ich gar nicht mehr aus dem Haus).

Du machst es auf jeden Fall richtig mit Deiner Grenze. Und natürlich musst Du auch nicht immer schneckenlangsam laufen. Du kannst natürlich schon mal einen Spurt hinlegen oder abwechselnde Tempi laufen, wenn Dir das Spaß macht (Intervall). Nur nicht übertreiben und immer schauen, was die Füße hinterher sagen. Beim Laufen selbst tut’s noch nicht weh, wenn man zu viel macht, das merkt man immer erst hinterher, teilweise mehrere Tage später. Aber mit 1x die Woche hast Du da einen guten Start mit viel Zeit zur Selbstbeobachtung.

Viel Erfolg! Ich bin gespannt auf Deine ersten Berichte! :running_woman:

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@A_K Läufst Du wirklich beim OL barfuß??? :flushed: Ich mache das nur bei Sprints, also in urbanem Gelände. :house_with_garden:
Gestern habe ich ausnahmsweise ausprobiert, in einem relativ offenen und fast brombeerfreien Wald in der Nähe von Potsdam nach 3/4 der Strecke barfuß weiter zu laufen und dachte eigentlich, dass es ganz gut geht… Aber später entdeckte ich doch noch eine mittelgroße Schnittverletzung unter dem Großzehengelenk. :grimacing:
Ich bin ja einiges gewöhnt, aber im Wald beim OL ist mir echt zu gefährlich, da ziehe ich doch lieber (Minimal-)Schuhe an. Vor allem bei dichtem Bodenbewuchs (also eigentlich immer) sieht man überhaupt nicht, wo man hintritt. Dornen, spitze Äste, Steine, Stacheldraht, rostige Metalteile… usw. Nein danke!
:deciduous_tree: :footprints: :no_entry_sign: :ambulance:

Hallo @Forbi!
Ich kann sehr gut verstehen, dass du beim OL lieber Minimalschuhe trägst, mir geht das die meiste Zeit nämlich auch so :melting_face: Ich halte es beim OL für wichtig (wenn nicht sogar lebenswichtig!), den eigenen Fußschutz dem vorhandenen Untergrund anzupassen. Verletzungen zu riskieren ist auch für mich keine Option! :grimacing: :no_entry_sign: :ambulance:

Ich kann dich also beruhigen, die meiste Zeit befinden sich meine Füße beim OL in Minimalschuhen :wink: Aber auch bei der Umgewöhnung von klassischen Laufschuhen (bzw. in diesem Fall OL-Schuhen) zu Minimalschuhwerk sind einige Dinge zu beachten, daher habe ich auch in diesem Zusammenhang von den verschiedenen Geschwindigkeiten im Wald profitiert und deswegen passt das oben genannte Zitat für mich auch hier.

Barfuß laufe ich beim OL eigentlich nur, wenn ich Trainingsstrecken für den Verein vorbereite und dann in aller Ruhe durch die Gegend stiefeln kann. Unter Zeitdruck möchte ich nämlich eher ungern durch die Dornen brettern, das ist erfahrungsgemäß tatsächlich recht schmerzhaft. Ansonsten trage ich beim OL eine variierende Auswahl an Schuhwerk. In den letzten Jahren hauptsächlich Skinners (erstaunlicherweise sind Dornen für die Gummisohle bisher kein Problem gewesen) in Kombination mit den klassischen OL-Socken. Dieses Socke-in-Socke-Verfahren war für mich bisher eine gute und barfußnahe Alternative, die mit ein bisschen Achtsamkeit auch erstaunlich robust ist im Vergleich zum vollkommen barfüßigen Auftreten. Diesen Sommer habe ich es auch mal mit den Shamma Sandalen probiert, dafür musste ich allerdings eines meiner OL-Sockenpaare ein wenig…umgestalten, damit der Zehentrenner (wie beim FlipFlop) nicht das Sockentragen verhindert. Meine dritte Alternative sind ausgelatschte OL-Schuhe, die mir zwei Nummern zu groß sind. Mit diesen „Clownschuhen“ ist es für eine knappe Stunde aushaltbar…wenn auch nicht optimal, na ja. Je nach Gelände wähle ich also eine andere Alternative, ganz barfuß bin ich aber nur beim Postensetzen und ähnlich wie du im urbanen Gelände :wink:

Viele Grüße! AK

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Hallo Rosi

Jetzt sind zwei Monate vorüber. Wir haben lange nichts mehr von dir gehört. Hast du das Barfußlaufen/-joggen aufgegeben oder bist du nur gerade sehr im Stress?

Wäre schön wenn du hier wieder schreiben würdest bzw. schreiben würdest was los ist, deine Beiträge waren sehr interessant. Hoffentlich ist nichts schlimmes passiert oder sowas.

Lieben Gruß Leonie

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Das kenne ich. Als ich barfuß joggen war, hatte ich das deutlich in den Füßen gespürt und ich hatte erstmal ein paar Tage pausiert, damit sich die Füße regenerieren konnten.

Ich persönlich mache es - wenn ich nach langen langen Pausen wieder ins barfuß joggen reinkommen möchte - mittlerweile so, dass ich Step by Step die Längen steigere. Erst mal nur einen Kilometer joggen ein paar Wochen lang. Dann die Strecke verdoppeln auf zwei Kilometer wieder ein paar Wochen lang. Das ging dann bis zu so fünf Kilometern. Außerdem lasse ich mir Zeit, mir geht es nicht darum, irgendwelche Geschwindigkeitsrekorde zu brechen. Vom zeitlichen Rhythmus her einmal die Woche. Und dann zwischendurch regenerieren. Außerdem ist (an den Tagen wo man nicht joggt) das langsame barfuß spazierengehen sinnvoll, einfach um bei vergleichsweise geringer Belastung die Füße zu trainieren.

Liegt am Adrenalin beim laufen, weil du quasi in so eine Art Kampfmodus reinkommst, wo du keine Schmerzen spüren sollst, weil quasi der Kampf erstmal wichtiger ist, um zu überlegen. Das war in der Steinzeit von Vorteil, wenn du vor einem Mammut hättest davonrennen müssen.

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