Geschlechter und Diversity

Im Rahmen des Themas Barfuß-Kurzreise nach Mannheim entstand eine Diskussion rund um Geschlechter und Diversity.

Schönes Beispiel, dass wie hier beide Geschlechter gleichzeitig diskriminiert werden.

Im Prinzip sagt sie:

  • Männer sind normalerweise zu blöd zum Wäsche aufhängen. Da sind nur Frauen die Expertinnen.
  • Frauen sind für die Hausarbeit zuständig. Männer müssen das nicht machen.
  • Männer kann man positiv hervorheben, wenn sie Wäsche aufhängen. Bei Frauen wird es als Selbstverständlichkeit hingenommen und man muss es nicht positiv hervorheben.
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Ich finde nicht, dass es unbedingt diskriminierend dargestellt sein musst oder so negativ wie Manfred es im Nachhinein betrachtet.

Es ist nunmal so, dass Frauen immernoch in der Regel den Haushalt übernehmen, besonders die Wäsche machen. Aufgrund des Geschriebenen nehme ich an, dass es nun auch schon etwas her ist, wo es sicherlich noch extremer war, dass die meisten Männer sich eher aus dem Haushalt rausgehalten haben. Und in diesem Fall finde ich es nicht verwerflich, wenn es einer Frau, die vielleicht auch selbst für die ganze Familie zuhause die Wäsche macht, positiv auffällt und einen eventuell tatsächlich anerkennenden Kommentar von sich gibt, nach dem Motto: „Ich finde es modern und vorbildlich, dass du dies offensichtlich nicht zum ersten Mal machst und viele Männer sollten sich bei dir mal eine Scheibe abschneiden“.

(Ich beziehe mich in meinem Beitrag ausschließlich auf meine persönliche Wahrnehmung, die auf Erfahrungen im Bekannten- und Verwandtenkreis, sowie auf Medienbeiträgen beruht. Sie unterliegt keiner wissenschaftlichen oder empirisch überprüften Betrachtung.)

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Ich glaube, sehr viele dieser subtilen Diskriminierungen passieren nicht im geringsten bewußt bei den Absender*innen. Die zugrundeliegenden uralten Rollenbilder oder besser Rollenmodelle sind einfach gewohnheitsmäßig tief drin in unseren Köpfen. Und das Diskriminierende sind zuallererst diese Rollenmodelle. Auch wenn sie sich irgendwie lang „bewährt“ zu haben scheinen… Ob das nun gut oder schlecht ist, müssen die Menschen mit sich selber/untereinander ausmachen. Das Kinderkriegen ist naturgemäß Frauensache, alles andere ist Absprache der Aufgabenteilung, und manchmal passt dann eben auch eine teilweise „altmodische“ Rollenverteilung.

Trans-Männer können auch Kinder kriegen.

OK… hatte da den mehrheitlichen Fall im Auge. Hast recht, aber nur fast. Laßt uns das Haar vollends spalten: „Kinderkriegen ist naturgemäß Sache von Menschen mit funktionsfähiger Gebärmutter“. Da wären Transmänner mit begonnenen Hormonbehandlung und spätestens nach erfolgreicher geschlechtsangleichender OP draußen. Frage ist, ob ein unoperierter Trans-Mann wirklich noch Bock drauf hat, noch schnell ein Kind zu bekommen, aber dann wird’s hier vollends OT…

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Da habe ich mich wohl ungenau ausgedrückt.

Wenn man meine Aussage

interpretiert im Sinne von

Alle Trans-Männer können auch Kinder kriegen

ist sie natürlich falsch.

Wenn man sie aber interpretiert im Sinne von

Es existieren Trans-Männer, die Kinder kriegen können

stimmt sie wieder.

Und ich hatte es nach der letzteren Interpretation so gemeint.

Also, wenn schon Haarspalten, dann aber konsequent! :wink:

Biologisch mag das richtig sein. Amtlich gibt es aber für (fast) alle Spezies noch Möglichkeiten.

Die dauern zwar wesentlich länger, sind bezüglich des Erfolgstermins auch schwer abzuschätzen, machen auch keineswegs so viel Spaß wie die übliche Methode (zumindest der einen Seite ;-)), sind gebührenintensiv [1], aber wir sollten sie doch nicht unerwähnt lassen…


  1. Bezüglich der Folgekosten gibt es dann aber kaum noch Unterschiede :slight_smile: ↩︎

Warum kommt mir unweigerlich die alte Szene aus „Das Leben des Brian“ in den Sinn? Was früher ein lustiger, weil abwegiger Comedy-Sketch war, könnte heute 1:1 ein ernsthafter Dialog sein…

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Ich habe „Das Leben des Brian“ als ungeouteter Schwuler schon in den Achtzigern im Religionsunterricht (!) gesehen und empfand den Film damals für mich als überhaupt nicht hilfreich. Ich hätte mich damals nach einer ganz „normalen“ Liebesgeschichte zwischen wie Jungs / Männern gesehnt. Das gab es in „Das Leben des Brian“ nicht. Da gab es nur karikaturhaft verzerrte „Schwuchteln“.

Oh, das tut mir leid, aber ich vermute, dass es in den 70ern/80ern sehr wenige Filme gab, die in dieser Richtung hilfreich gewesen wären?!

Im obigen Sketch geht es aber m.E. gar nicht um Homosexualität, sondern wenn überhaupt um das, was man heute Transgender nennt. Aber auch das ist nur ein Mittel zum Zweck, denn was die Szene meiner Meinung nach wirklich parodiert, ist die Diskussionskultur der studentischen Nach-68er, die in endlosen Diskussionen über unsinnige Dinge gestritten haben - wie hier das Recht von Männern, Kinder zu bekommen, selbst wenn das biologisch nicht möglich ist. „Symbolisch für unser Ringen gegen die Unterdrückung“… (genialer Nachsatz von John Cleese: „Symbolisch für sein Ringen gegen die Realität“)

Ich habe den Film lange nicht mehr gesehen, aber an übertrieben verzerrte Darstellung von „Schwuchteln“ kann ich mich ehrlich gesagt nicht mehr erinnern (oder meintest Du das oben?). Aber da habe ich als Hetero-Mann möglicherweise eine andere Sichtweise als Du. Muss ich direkt mal wieder ansehen, vielleicht fällt es mir heute auch mehr auf?!

Es ist aber meines Erachtens auch gar nicht die Aufgabe des Filmes, eine ganz normale Liebesgeschichte zwischen Männern zu Thematisieren. Die Intention des Filmes ist doch, die Scheinheiligkeit der Religion zu parodieren und das ist den Monty Pythons hervorragend gelungen. Wir haben Das Leben des Brian damals sogar im (katholischen!) Religionsunterricht angesehen. Da hatten wir ausnahmsweise mal einen sehr aufgeschlossenen Religionslehrer, der vieles hinterfragt hat. War allerdings der einzige Geistliche, den ich kennenlernen durfte, der so gedacht hat…

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Kein Problem, dass ich bei dem Film nicht so wirklich mitlachen kann, bedeutet ja nicht, dass er auf seine Art und Weise nicht für andere lustig sein kann und natürlich darf.

Ich mochte dafür Buster Keatons „The Navigator“ (Der Navigator) - ohne richtig zu wissen warum …

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Grundsätzlich ist das so, dass ich alle Menschen so hinnehme, wie sie sind. Wenn ich ein anderes Geschlecht erkenne, als die Person für richtig hält, dann brauche ich eine Info und werde das berücksichtigen. Ob jemand hetero ist, oder LGBTI… ist doch auch praktisch ohne Auswirkung für mein Leben.

Außer bei meiner Frau, ist das für mich auch ohne persönliche Bedeutung.

Wichtiger finde ich, dass jemand kein Arschloch ist.

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