Man kann doch trotzdem, auch trotz oder wegen Fressen und gefressen werden, über einen möglicherweise vorhandenen Sinn oder zumindest über den Grund, die Ursache nachdenken?
Jetzt völlig ohne die anthropozentrische Sichtweise - warum sollten „wir als Menschheit“ den Sinn von allem darstellen? Das wäre die gute alte „Krone der Schöpfung“ - „die Schöpfung ist uns untertan“-Denkweise. Und warum sollte es nicht irgendeinen Grund, einen Sinn geben, der völlig unabhängig davon ist, ob wir uns gegenseitig umbringen und unsere Lebensgrundlage zerstören?
Wenn man sich davon trennt, wird es, was den Sinn der Sinnfrage betrifft, lediglich etwas… sagen wir mal höflich: etwas dünn für irgendwelche guten/gütigen/liebenden Entitäten wie manche Interpretationen des Gottes den neuen Testaments beispielsweise.
Denk mal an die Zukunft unseres Sonnensystems, irgendwann geht der Sonne der Wasserstoff aus und sie muß sich auf Heliumfusion umstellen, bläht sich zum roten Riesen auf und wird „die wunderbare Schöpfung“ hier auf „unserer Welt“, de facto unserem kleinen, eher unbedeutenden, Sandkorn Erde vernichten, komplett, radikal, aber so wird es nun mal sein. Und das ganze ständig millionenfach überall in diesem Universum. Wahrscheinlich auch genügend andere unbedeutende Sandkörner mit einem geeigneten Abstand zu ihrem Stern, auf denen die Naturgesetze genügend Zeit hatten, ähnlich wie hier irgendwelche „Lebensformen“ hervorzubringen, die sich vielleicht genauso wie wir für einmalig und den Nabel der Welt halten.
Das hat alles schlicht Physik als Grundlage, und vielleicht irgendeine Ursache, die existiert, die wir nie finden werden, und die wohl einem personalen „liebenden Gott“ eher weniger vereinbar ist. Also nur weil „der liebende (Schöpfer)Gott“ unlogisch ist, kann ich die Möglichkeit irgendeiner Ursache, eines Grundes, vielleicht eines Sinns dahinter nicht pauschal ablehnen.
Zusammengefaßt: Es gibt vielleicht oder sogar sehr wahrscheinlich einen Grund, einen Sinn, und ich glaube nicht „tatsächlich nicht an einen solchen“, sondern finde mich damit ab, daß ich, daß wir diesen vielleicht vorhandenen Grund möglicherweise nie finden werden.
PS.: Krass, jetzt kommen wir vom Bewußtsein einer Venusfliegenfalle zu den ganz großen unbeantwortbaren Fragen von Kosmos und den großen ganzen Sinn.
Eine wunderschöne Diskussion